Autor Thema: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?  (Gelesen 11025 mal)

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Offline Gumbald

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Hallo!
Ich hatte vor ein paar Tagen eine "Verbotene Lande" Session (wem das nichts sagt: https://www.gameontabletop.com/cf179/die-verbotenen-lande-fantasy-rollenspiel-in-einer-offenen-welt.html) die mich etwas ratlos zurück gelassen hat.
Neben dem Feedback aus der Spielergruppe würde ich aber gerne auch mal auf die hier versammelte Schwarm-Intelligenz zurück greifen und mal ein paar externe Meinungen einholen.

Zu meinem Background: Ich spiele seit fast 30 Jahren Rollenspiel, die längste Zeit davon DSA, und habe bei meinen "Stamm-Spielern" seit über einem Jahrzehnt hauptsächlich bis fast gänzlich die SL-Rolle übernommen. Seit einigen Jahren leite ich kein DSA mehr, sondern bin auf Free League Systeme mit der YEAR ZERO Engine umgeschwenkt (Mutant Jahr Null, Coriolis als Spieler, ALIEN, Verbotene Lande).
Einige Spieler in meiner Runde haben ähnliche Spielerfahrungen wie ich, und mit einigen spiele ich schon seit Jahrzehnten zusammen. Die Spieler haben (fast) alle DSA-Background und keine / weniger bis deutlich weniger SL-Erfahrung als ich. Wenn, dann in DSA.
Ich bin kein Spieler, der sich auf Cons rumtreibt und mag es lieber, mit Spielern zu spielen die ich abseits des Rollenspiels auch kenne. Ich habe in den letzten Jahren aber auch mal in zwei regionalen Runden als Spieler gespielt, die ich über das DSAForum gefunden habe (nicht nur DSA). Dennoch bin ich in meiner aktuellen Rollenspiel-Sphäre wohl der Einzige, der sich in Foren wie diesem hier rumtreibt und ein wenig weiß, "was in der Szene so abgeht".

Wie ich mir eine gute Gruppendynamik vorstelle und was man so alles am Spieltisch beachten sollte, hat dieser Artikel sehr gut zusammengefasst: https://richtig.spielleiten.de/2017/09/28/der-spieler/
Als durchaus erfahrener Spielleiter weiß ich, dass ich im Grunde nichts weiß und aus jeder Session für die nächste lernen kann.
Da ich in den letzten Jahren in anderen Spielrunden auch immer mal wieder Spieler war, habe ich auch den Blick auf die Spieler-Seite nicht komplett aus den Augen verloren.
Ich halte mich für durchaus selbstkritisch und offen für Feedback. Und da dachte ich mir: Ich frage euch mal, was ihr von der folgenden Situation haltet. Was hättet ihr als SL anders gemacht?
Ich würde mich natürlich insgeheim wie Bolle freuen, wenn jetzt alle nur schreiben: "ALLES RICHTIG GEMACHT JUNGE! TADELLOS! DIE ANDEREN SIND SCHULD!!!1!!!", aber ich richte mich seelisch darauf ein, dass dem nicht so ist... ;-)

Die Rollenspiel-Runde ist eine "Corona-Online Runde", die seit April einmal in der Woche werktäglich stattfindet. Spieldauer ist max. 3,5 Stunden. Fast alle haben vorher noch nie online gespielt. Ich nutze Roll20 mit passender Hintergrundmusik und Maps für alle wichtigen Orte (Dörfer, Dungeons, etc.). Die Spieler können ihre Token eigenständig bewegen, und in Dungeons Gänge/Räume/Gegner mit Sichtlinien / Fackellicht erkunden.
Ich schreibe nach jeder Session ein Log, das mit vielen weiteren Hintergrund-Infos für alle Spieler in Kanka.io zur Verfügung gestellt wird. Die Spieler können also alles, was sie über die Welt schon erfahren haben, nachschlagen und vor jeder Session nachlesen, was in der letzten alles passiert ist (und der SL für wichtig erachtet hat).
Ich betreibe das Spiel als "Open World / Sandbox", wobei ich aber viele Abenteuerschauplätze mit NSCs und interessanten Orten vorab ausarbeite, mit denen die Spieler dann interagieren können. Die Gruppe hat immer viele Möglichkeiten, welchen Ort sie als nächstes ansteuert. Aber häufig gebe ich ihnen Infos, mit denen ich schon ganz gut erahnen kann, was sie als nächstes vorhaben. Ereignisse an Abenteuerschauplätzen dienen nur dazu, einen Plot zu starten. Was dann vor Ort passiert, liegt in den Händen der Spieler und kann zu weiteren optionalen Ereignissen / Reaktionen von NSCs führen. Es gibt keinen festen roten Faden und ich bemühe mich für jeden „Plot“ an einem Ort mehrere mögliche Ansatzpunkte anzubieten, von denen die Gruppe aber natürlich auch abweichen kann. Scheitern ist somit natürlich auch möglich: Ich kann nicht an jede Eventualität denken und man kann sich auch in Sackgassen manövrieren. Ich habe mal gesagt: "Das was ich hier jede Woche mache ist eher GZSZ als GameofThrones. Das macht mir schon genug Arbeit. Mehr kann ich nicht leisten!".

Mein nun folgender Bericht ist natürlich subjektiv, aber bemühe mich nur zu schildern, was die Spieler wissen. SL-Wissen wird komplett außen vor gelassen:

Was bis zur letzten Session geschah:
Das Szenario spielt in den Halblinglanden der "Verbotenen Lande". Halblinge zeichnen sich hier dadurch aus, dass sie zwar nach außen hin wie typische Hobbits leben, aber eigentlich jede Familie ihre "Leichen im Keller" hat und nur oberflächliche Freundlichkeiten ausgetauscht werden. Die Spieler haben bereits in zwei Halbling-Orten entsprechende Erfahrungen sammeln können.
Die Abenteurer haben jüngst in einem Dorf als Bezahlung neben Gold auch einen blau leuchtenden Stein erhalten. Die Bürgermeisterin sagte ihnen, dass sie den Stein zur "Feste Rauwasser" bringen sollen, wo man ihnen sehr viel Gold für den Stein zahlen wird. Mehr Informationen rückt die Bürgermeisterin nicht heraus, auch wenn die Gruppe die Vermutung hat, dass sie mehr weiß als sie sagt.
Die Gruppe kennt eine Legende über Rauwasser: Die Feste soll die größten Reichtümer der Halblinglande schützen. Es soll noch keinem Dieb gelungen sein, in die Feste einzudringen und sie wieder lebend zu verlassen.
Die Gruppe reist zur Feste Rauwasser: Ein kleines Dorf an der Felsenküste, direkt daneben thront auf einem Felsen die gleichnamige Feste. Die Gruppe beschließt, in die Feste zu gehen, und mehr über den blauen Stein zu erfahren.
In der Feste stellt sie fest, dass hier etwa zwei Dutzend Wachen mit vielen Wachhunden eifrig trainieren: Mit dem Schwert aber auch mit der Armbrust. Sie werden zu einem "Bankier" in einen "Beraterraum" geführt. Dort lügen sie den Berater an: Sie hätten von einem Ort erfahren, an dem es eventuell blau leuchtende Steine geben soll und wollten sich versichern, dass hier wirklich gut dafür gezahlt wird. Der Berater bestätigt dies: Nirgendswo in den "Verbotenen Landen" wird man die Steine für einen solch guten Preis verkaufen können wie hier. Nachfragen, warum die Steine so viel wert sind, werden lediglich damit begründet, dass die Herrin der Feste eine engagierte Sammlerin dieser blauen Steine ist, und ihre Sammlung erweitern möchte. Die Spieler haben sich dann im Beisein des "Bankiers" zugeflüstert, dass sie den Stein erst mal nicht verkaufen und wieder gehen sollten. Ich hatte bislang für diese Szene (trotz einer "Lüge") keinen Wurf für die soziale Interaktion gefordert und hätte das auch so durchgehen lassen. Aber im Zuge der Tuschelein habe ich dann gesagt: "Also wenn ihr euch im Beisein des Halblings etwas zuflüstert, dann darf ich aber einen Wurf machen, ob er etwas davon mitbekommt"). Diesen Wurf habe ich getätigt, aber nicht weiter kommentiert. Dann haben sich die Abenteurer verabschiedet und der Bankier hat noch sehr deutlich betont, dass man NIRGENDWO einen besseren Preis für die Steine erzielen kann als hier.
Die Gruppe sucht im weiteren Verlauf ein verschwundenes Kind und findet an der Felsenküste einen Eingang in frisch gegrabene Gänge eines Insektoiden-Staates (menschengroße heuschreckenartige Viecher): Die Gruppe kann eine Halbling-Wache der Feste und das kleine Kind retten und die beiden nach draußen geleiten. Die Wache und das Kind kehren dann selbständig zum Dorf zurück, während die Gruppe die Gänge weiter untersucht. Die Gruppe hat sich bislang durch einige Insektoiden gekämpft, aber nachdem ich nochmal auf Informationen aus der vorigen Session hingewiesen habe, haben sie damit begonnen sich mit Insektoiden-Blut zu tarnen. Insektoiden haben sie somit nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen. Dies hat weitgehend gut funktioniert, allerdings gab es auch nochmals einen Zwischenfall, bei dem ein nahe stehender Insektoid sie trotzdem angegriffen hat. Die Gruppe findet die Insektoiden-Königin, sowie gemauerte Gänge mit einigen aufgebrochenen und einigen verschlossenen Türen. Sie reimt sich also zusammen, was hier passiert ist, nachdem der Zauberer mit der Königin in emotionalem telepathischen Kontakt stand: Die Königin wurde hier in einem gemauerten "Dungeon" gefangen gehalten, hat sich vor Kurzem befreit und ihr Staat hat gerade erst einen Weg nach draußen fertig gestellt.

Was in der letzten Session geschah:
Die Gruppe beschließt die gemauerten Gänge weiter zu erkunden, und rennt an weiteren Insektoiden vorbei. Obwohl sie sich "getarnt" haben, werden sie bald dennoch angegriffen. Der Kampf geht recht glimpflich aus. Bald treffen sie auf einen Insektoiden-Arbeiter, der ein kleines Fässchen vor sich her rollt. Die Gruppe folgt dem Arbeiter und will wissen, wo der Arbeiter damit hin will. Sie folgen dem Arbeiter an mehreren Insektoiden vorbei in einen  Raum mit weiteren Insektoiden, wo mehrere Fässer stehen. Ein Spieler beschließt, dass er dem Arbeiter das Fässchen abnehmen möchte. Daraufhin kommt es zu einem ziemlich gefährlichen Kampf, bei dem zwei von vier Charaktern kampfunfähig werden. Die Gruppe verlässt danach die Gänge und kehrt ins Dorf zurück.
Im Dorf wird die Gruppe als Helden gefeiert: Die Wunden werden versorgt, in der Schenke gibt man ihnen Essen und Getränke aus. Als die Gruppe sich in einem Handelsposten umschaut und neu ausrüsten will, kommt ein reicher geschniegelter Halbling in den Laden, der mit einem kurzen Satz die Besitzerin fortschickt. Er stellt ich als Mann der Herrin der Feste vor und warnt die Gruppe vor seiner Frau: In Kürze werde sie wohl nach der Gruppe schicken lassen. Sie sollten von der heldenhaften Befreiung des Wachmanns und des Mädchens berichten, und wie sie einige Insektoiden getötet hätten. Auf keinen Fall sollten sie irgendwelche gemauerten Gänge erwähnen (Versuche eines CHarakters, den Ahnungslosen zu spielen, werden von dem Halbling sofort durchschaut - Der Würfelwurf des Charakters schlägt fehl). Und im Übrigen: Seine Frau weiß sehr genau, dass die Gruppe im Besitz eines blau leuchtenden Steines ist. Sie wird die Gruppe unter keinen Umständen lebend mit diesem Stein aus dem Ort entlassen. Daher sein Tipp: Die Gruppe sollte seiner Frau den Stein verkaufen. Nach seinen Motiven befragt, antwortet er, dass er Vertrauen aufbauen möchte. Und wenn man sich erst gegenseitig vertraue, so ergäben sich sicherlich Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit, die der Gruppe eine große Summe von Gold einbringen würde. Mit diesen Worten verabschiedet sich der Halbling.
Wenig später kommen tatsächlich Wachen der Feste in die Schenke und überbringen der Gruppe für den nächsten Morgen eine Audienz bei der Herrin. Bis dahin sind sie Gäste der Herrin in der Schenke und müssen für nichts bezahlen. Desweiteren verkünden sie dass die Herrin sich dankbar für die Bemühungen der Abenteurer zeigt, nun aber die Wache der Feste die Dinge regeln wird. Bis die Monster zur Strecke gebracht wurden gilt eine Ausgangssperre. Im Dorf ist es am sichersten. Die Gruppe nimmt die Einladung förmlich an, verbarrikadiert sich danach jedoch im Schlafraum und ruht sich aus: Man befürchtet einen Angriff, der aber ausbleibt. Als die Gruppe wieder in den Schankraum kommt, ist es Abend: Dort sitzen an einem Tisch einige Wachen, welche die Gruppe im Auge behalten. Als einige in der Gruppe Anstalten machen, die Schenke zu verlassen, so weisen die Wachen nochmals auf die Ausgangssperre hin. Das Wort der Herrin gilt an diesem Ort und muss beachtet werden. Als die Abenteurer daraufhin fragen, ob sie Gefangene wären, so wird dies verneint: Sie können das Land der Herrin über den großen Pfad, der zur Feste führt, verlassen. Doch solange sie auf dem Land der Herrin seien, gilt ihr Wort. Diese Informationen habe ich sowohl im Spiel mit den Worten der Wache, als auch nochmal als Zusammenfassung mit "eigenen Worten" ausgegeben.
Ein Spieler verlässt mit den Worten "Ich lasse mir nichts befehlen" und so etwas wie "man wird ja nochmal einen Spaziergang machen dürfen" die Schenke und zwei Spieler schließen sich ihm an. Ein vierter Spieler sagt nichts, oder geht mit der Aussage, dass er in der Schenke bleibt, unter. Die Wachen rufen nochmal, dass sie in der Schenke bleiben sollen, aber die Spieler verlassen sie trotzdem.
Draußen ist es dunkel, aber man kann aus verschiedenen Richtungen Hundegebell vernehmen. Ein Spieler weist darauf hin, dass das ja nicht unbedingt Wachhunde sein müssen, sondern auch andere Hunde sein könnten. Ich bestätige das Grundsätzlich. Ein Spieler will zuerst einen eigenen Weg wählen, sieht dann aber mehrere Silhouetten von Wachen mit Hunden und kehrt zu den anderen beiden Spielern zurück. Alle drei beschließen, den Pfad, der von der Feste weg führt, zu nehmen.
Schon bald stellen sie fest, dass sie verfolgt werden: Mehrere Gestalten sind hinter ihnen, man hört Hundegebell. Die Gruppe geht weiter.
Es werden immer mehr Gestalten. Man kann jetzt etwa 8 erkennen, dazu einige Hunde. Sie bilden inzwischen einen lockere Halbkreis und rennen sogar teilweise, um mit der Gruppe in gebührendem Abstand aufschließen zu können. Die Gruppe geht weiter.
Eine Stimme fordert die Gruppe zweimal auf, im Namen der Herrin stehen zu bleiben. Die Gruppe geht weiter.
Die Gruppe ist inzwischen in einem großen Kreis umzingelt. Es sind 10 Gestalten und ein halbes Dutzend Halblinge. Eine Stimme forder die Gruppe auf stehen zu bleiben, die Gruppe reagiert und bleibt stehen.
Der Anführer der Wachen fordert die Gruppe auf, den blauen Stein zu übergeben, den sie besitzen. Die Herrin hat ihr Wort gegeben, dass die Gruppe dann ihrer Wege gehen darf und nie wieder nach Rauwasser zurück kehren soll. Einige Armbrüste zielen auf die Gruppe. Der Anführer macht klar, dass man von dem gefährlichsten  Kämpfer der Gruppe und seinen Taten aus einem anderen Szenario, das in der Gegend spielte, bereits gehört hat. Er weist die Armbrustschützen an, auf diesen Krieger zu zielen und bittet den Rest der Gruppe sich gut zu überlegen, ob sie wirklich sterben wollen.
Die Gruppe lenkt ein und wirft den Stein herüber. Der Anführer lässt die Gruppe abziehen, nachdem man noch ein paar Nettigkeiten ausgetauscht hat.
Der vierte Spieler, der immer noch in der Schenke sitzt, sagt: "Was war das denn für eine dumme Aktion? Wie viele Hinweise vom Spielleiter brauchtet ihr denn noch? Ich bin ja gar nicht dabei, sonst hätte ich ja längst was gesagt. Ihr habt gesagt, ihr wollt nur spazieren gehen, deshalb bin ich in der Schenke geblieben"
Weder die anderen Spieler, noch mir als SL war klar, dass der vierte Spieler gar nicht bei der Szene dabei war.
Abschließend war die Stimmung etwas getrübt, da man eigentlich im Ort noch andere Pläne hatte. In der nächsten Session wird man sich dann überlegen, wie es nun weiter geht.

So. Und wer das alles jetzt wirklich bis zum Ende interessiert verfolgt hat: Genau DEINE Meinung interessiert mich!
Was hättest DU anders gemacht?
Natürlich kennt ihr jetzt nicht die Motivationen der NSCs und was dahinter steckt. Aber ich möchte einfach wissen: Ist das Bild, das ich als SL den Spielern vermittelt habe stimmig? Oder gibt es Gründe, warum die Spieler solche Entscheidungen getroffen haben? Im Grunde können die ja machen was sie wollen.. aber sie sollten natürlich Spaß haben und nicht furstriert sein.
Ich habe mir bereits ein paar Gedanken dazu gemacht und auch ein paar Punkte herausgearbeitet, worüber ich mit meinen Spielern reden möchte. Aber ich würde gerne erst mal die Meinung von Anderen hier lesen, bevor ich mal schreibe, was ich mir so überlegt habe...

Insbesondere interessieren mich eure Meinungen zu den folgenden drei Szenen:
1. Die Szene beim "Bankier" (die Spieler "lügen" und flüstern vor einem NSC, über Details, die ihre Lüge auffliegen lässt. Eine SL-Info gibt es hier doch: Ich habe mit einem recht kleinen Würfelpool von 4W6 zwei Erfolge = zwei Sechsen für den Bankier gewürfelt und daher entschieden, dass er den Inhalt der Tuschelei gehört hat)
2. Das Verhalten der Spieler im Insektoidenbau, das zu einem gefährlichen Kampf führte.
3. Das Verhalten der Spieler rund um das Verlassen der Ortschaft.

Bin mal gespannt, ob hier jemand auf dieses Text-Monster antwortet... ;-)
« Letzte Änderung: 26.12.2020 | 02:10 von Gumbald »

Online schneeland

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #1 am: 26.12.2020 | 02:15 »
Im Kern klingt mir das nach unterschiedlichen Vorstellungen davon, welche bzw. wie starke Konsequenzen die Handlungen der Spieler haben. Das lässt sich vermutlich nur im direkten Gespräch mit den Spielern klären, aber der Eindruck ist recht deutlich, dass hier weniger Konsequenzen gewünscht sind.
Stark gemutmaßt: vielleicht kommend die Spieler auch nicht so gut mit den Freiheiten klar, die Du ihnen bietest (ich hatte diese Situation mit zwei ehemaligen durch DSA und D&D geprägten Spielern als ich ein paar relativ offen gehaltene Dungeon World-Abenteuer geleitet habe).

Zu den einzelnen Situationen:
1/Bankier: finde ich gut gehandhabt. Alternativ hätte man zwar die Spieler auch würfeln lassen können, ob es ihnen gelingt, das Geflüster zu verbergen, aber eigentlich finde ich das so schöner (weil die Idee bei YZ ja ein Stück weit auch ist, dass man nicht in jeder Situation würfelt, und es mir somit besser erscheint, die Spieler erstmal machen zu lassen)
2/Insektenbau: eventuell hättest Du noch mehr die Unzuverlässigkeit der Tarnung betonen können oder OOC-Regeln etablieren wie: "sie bemerken Euch nicht, solange Ihr Euch nicht näher als einen Schritt an sie heranbewegt oder direkt in eine ihrer Handlungen eingereift". Die Konsequenz wäre aber m.E. die gleiche gewesen, insofern ist das eher nur noch Feinschliff.
3/Taverne: Die Konsequenzen wirken mir vorab klar etabliert. Für mich wirkt das Spielerverhalten ein bisschen trotzig ("wir lassen uns hier gar nichts sagen - wir sind schließlich die Helden"). Aber an der Stelle hilft dann m.E. wirklich nur ein Gespräch über die Erwartungen ans Spiel.

Randnotiz: hattest Du das Gefühl, dass die Spieler am Ende noch voll dabei waren? Wir spielen in unserer VL-Runde normalerweise nur 2-2.5h und ich empfinde diese Länge für Onlinesitzungen als angenehmer (am Tisch komme ich auch mit 4-5h gut klar).
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Offline Fnord

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #2 am: 26.12.2020 | 08:18 »
Ich finde jetzt an den Geschehnissen nix Ungewöhnliches.
In deiner Darstellung agieren die Spieler riskant,  nehmen einem Insektenarbeiter im Bau Dinge ab und er wehrt sich, dagegen.  Ggf holt er noch seine Kollegen um die Unruhestifter im Bau zu bekämpfen.

Die Spieler agieren und du reagierst der Spielwelt entsprechend darauf. 

Die Ausgangssperre zu brechen ohne wirklich zu fliehen,  aber sich zu Testen wie gut die Wachen sind... wenn das der Grund der Spieleraktion war und nicht nur eine Trotzreaktion , halte ich nicht für so gut.

In deiner Darstellung hast du nur konsequent und angemessen reagiert.  Keiner ist Tod, der blaue Stein ist weg, kann ja aber zurückgestohlwn werden,  weil man weiß wo er ungefähr ist.  Also hast du Handlungsansätze generiert.

Fraglich ist aber ob deine Spieler das wissen,  sprich ist dieser Stil Aktion-Reaktion und der Spieler kann auch mal verlieren bekannt oder sind die Spieler bisher mit jedem,  auch schlechtem Plan immer erfolgreich gewesen?

Offline Thaddeus

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #3 am: 26.12.2020 | 08:40 »
Aaaalso das ist erstmal sehr viel Text ;-)

Ich habe wohl einen ähnlichen Rollenspielwerdegang wie OP, habe aber auch recht viel auf Cons gespielt.

Im Großen und Ganzen sehe ich nicht wirklich, was Du wirklich falsch gemacht haben könntest. Eine Sache, die ich aber anmerken würde, wäre die folgende:
Du hast die Spieler im (weitesten Sinne) gefangen genommen und Szenen der Gefangennahme enden meiner Erfahrung nach eigentlich nie gut. Szenen sind meiner Erfahrung nach immer sehr problematisch, wenn die Spieler das Gefühl bekommen, ihre Entscheidungsfreiheit wird eingeschränkt und zwar nicht bloß durch Gesetzmäßigkeiten der Welt, sondern durch NSC. Ich vermeide daher Szenen, in denen die Spieler sich so fühlen, keinen Handlungsspielraum mehr zu haben bzw. von NSC unter Druck gesetzt werden, so gut es irgendwie geht oder lasse ganz bewusst Hintertüren (zu). WENN ich solche Szenen einbaue, dann nur, wenn entweder a. ich die Gefangennahme (im weitesten Sinne) und das drohende Übel vorher absolut deutlich und unmißverständlich angekündigt habe oder b. die Szene für die Spieler keine wirklichen Konsequenzen hat.

Ein Grundsatz im Rollenspiel den ich als SL immer befolge lautet: Never rob your players of their agency (Zitat: Matthew Coleville), was ich übersetzen würde mit Greife nie in die Handlungskompetenz der Spieler ein.

Bezogen auf Deine Geschichte könnte ich mir vorstellen, dass folgendes problematisch geworden sein könnte:
Nach der Szene mit den Insektoiden, wurden die Spieler zunächst als Helden im Dorf gefeiert und hatten erst einmal keinen Grund mehr, sich in Gefähr zu wähnen. Daraufhin tritt der geschniegelte Halbling als Mann der Burgherrin auf und warnt die Spieler. Wenn ich Deine Geschichte richtig verstanden habe, waren Deine Spieler ab diesem Zeitpunkt quasi bereits gefangen und hier könnte vielleicht eventuell (ggf. ;-)) das Problem liegen, da die Spieler sich nicht durch eigene Entscheidung in die Gefangenschaft begeben haben, es Du ihnen quasi aufgezwängt hast. Die Spieler hatten keine Möglichkeit, die Begegnung mit dem Schniegelmann zu umgehen oder ihr auszuweichen. Er war dann einfach da und hat mit dem Wegschicken der Besitzerin des Handelspostens auch noch seine Autorität demonstriert. Die in dem Moment den Spielern einzige Möglichkeit, der Gefangennahme zu entgehen, nämlich zu lügen, schlug dann auch noch fehl. Die Spieler hätten zwar (wohl) auch noch unmittelbar nach der Begegnung (oder in der Nacht) das Weite suchen können, haben das aber nicht gemacht. Dass sie die Türe verbarrikadiert hatten, zeigt ja, dass sie sich der Gefahrsituation grundsätzlich bewusst waren.

Aaaaber: Ich würde jetzt nicht so weit gehen zu sagen, dass Du hier einen SL-Fehler oder gar SL-Patzer hingelegt hättest. Nach meinem Empfinden Deiner Darstellung bewegt sich das alles noch im Rahmen ohne die Handlungskompetenz der Spieler ernsthaft anzutasten. Die Spieler hätten sich nämlich insgesamt einfach unauffälliger verhalten oder sich unmittelbar nach der Begegnung mit dem Halbling heimlich davonstehlen können. Wichtig finde ich vor allem, dass Deine Entscheidung für diese Szene vor dem Hintergrund des Gesamtverhaltens der Spieler absolut konsequent und ohne (mir aufgefallene) Brüche der Logik war. Die Spieler wußten, dass der Stein für die Herrin wohl von überragender Bedeutung wäre. Als sie bei dem Bankier waren, haben sie getuschelt und mußten konsequenterweise auch damit rechnen, dass das gehört werden könnte. Die Spieler hätten ja auch sagen können: wie bequatschen das vor der Tür...

Ggf. hättest Du die Angelegenheit entschärfen können, in dem Du die Spieler zunächst darauf aufmerksam gemacht hättest, dass der Schniegling die Spieler sucht. Ggf. hätte ein Page, ein Laufbursche oder wer auch immer die Spieler darauf hingewiesen: hey, der Schniegelmann sucht ganz aufgeregt nach Euch!

Alles in allem sehe ich persönlich hier eher die ziemlich nervige Situation der sich für unverwundbar haltenden Spieler. Kommt oft vor und ist mMn aus Spielleitersicht echt nervtötend.


« Letzte Änderung: 26.12.2020 | 08:49 von Thaddeus »
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Achamanian

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #4 am: 26.12.2020 | 09:07 »
Wenig später kommen tatsächlich Wachen der Feste in die Schenke und überbringen der Gruppe für den nächsten Morgen eine Audienz bei der Herrin. Bis dahin sind sie Gäste der Herrin in der Schenke und müssen für nichts bezahlen. Desweiteren verkünden sie dass die Herrin sich dankbar für die Bemühungen der Abenteurer zeigt, nun aber die Wache der Feste die Dinge regeln wird. Bis die Monster zur Strecke gebracht wurden gilt eine Ausgangssperre. Im Dorf ist es am sichersten. Die Gruppe nimmt die Einladung förmlich an, verbarrikadiert sich danach jedoch im Schlafraum und ruht sich aus: Man befürchtet einen Angriff, der aber ausbleibt. Als die Gruppe wieder in den Schankraum kommt, ist es Abend: Dort sitzen an einem Tisch einige Wachen, welche die Gruppe im Auge behalten. Als einige in der Gruppe Anstalten machen, die Schenke zu verlassen, so weisen die Wachen nochmals auf die Ausgangssperre hin. Das Wort der Herrin gilt an diesem Ort und muss beachtet werden. Als die Abenteurer daraufhin fragen, ob sie Gefangene wären, so wird dies verneint: Sie können das Land der Herrin über den großen Pfad, der zur Feste führt, verlassen. Doch solange sie auf dem Land der Herrin seien, gilt ihr Wort. Diese Informationen habe ich sowohl im Spiel mit den Worten der Wache, als auch nochmal als Zusammenfassung mit "eigenen Worten" ausgegeben.

Ich nehme mal an, hier liegt der größte Knackpunkt - ich könnte mir vorstellen, dass welche der Spieler:innen diese Sequenz nicht nur als "Freiheitsberaubung", sondern auch als "die NSC nehmen ihnen das Abenteuer weg"-Situation empfunden haben.
Du hast ja für mein Gefühl das Angebot gemacht, dass jetzt die Action ein Stück zurückgeschaltet und dafür mehr intrigiert/recherchiert wird (wer will hier was, mit wem arbeiten wir zusammen?). Das wurde evtl. so nicht wahrgenommen, und es gab evtl. bei einigen das Gefühl, dass du mit den Auftraggebern einfach Bäumchen wechsel dich spielst und die Charaktere ständig nach neuer Pfeife tanzen sollen, wie es dir gerade einfällt.

Evtl. war es auch einfach ein: "Ich hab keien Bock, mich mit deiner verwickelten NSC-Relationship-Map auseinanderzusetzen und den Wachen das Monsterkillen zu überlassen, ich will die Monster killen!"

Das meine ich jetzt gar nicht als Kritik, ich denke, ich hätte es bei der Ausgangslage nicht anders gemacht, aber im Rückblick würde ich sagen, da liegt wahrscheinlich der Punkt, an dem die Kommunikation irgendwie gescheitert ist.

Offline Issi

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #5 am: 26.12.2020 | 09:10 »
Verschiedene Sachen:
1. SPL dürfen auch im Rollenspiel Mal gefrustet sein. (Ansonsten müsste ja alles was sie vorhaben sicher gelingen)
2. Dass SPL austesten wollen, wie weit sie mit ihren Figuren gehen können, ist auch völlig normal.
In deinem Fall ist das sogar ziemlich logisch, da sie ja über die Umstände (Steine, Herrin und Co) im Dunkeln gehalten wurden.
- Die SPL wussten:
Die Herrin würde für die Steine töten. Und das macht sie zu einem bösen NSC.
Dass die von der keine Befehle annehmen, sollte nicht zu verwunderlich sein.

Gab es denn sonst noch Möglichkeiten etwas über die Steine herauszufinden?
- Denn die Kombi aus : Ihr wisst nicht, was die Steine können, könnt es auch nicht herausfinden, und wenn ihr sie nicht an die Herrin, die euch auch dafür umbringen würde verkauft, dann habt ihr ein Problem - stellt die SPL mit dem Rücken zur Wand.

Was bleibt ihnen noch außer Kamikaze Aktionen?

Edit.
Noch ein paar logische Dinge, die (vielleicht auch nur )mir aufgestoßen wären:
1.Wenn die Herrin mich sowieso töten will, wenn ich ihr Gebiet mit dem Stein wieder verlasse, warum tut sie es dann nicht gleich? (Würde ihr viel Gold einsparen, und das Risiko, dass die Helden trotz ihrer Schergen mit dem Stein entkommen können, wäre auch nicht mehr da)
2. Wo kommen bei der Verfolgung auf einmal die vielen Wachen und Wachhunde her?
Ist das nachvollziehbar?
(Oder plobben die dann aus dem Nichts auf)
Das Gleiche gilt für die Stimme.
(War sicher irgendein Zauber)
Aber diese Szene wirkt auf mich etwas stark Story geforced, spontan aus dem Ärmel geschüttelt.

(Das kann auch das Gefühl erzeugen gerailroaded zu werden) - und zu Frust führen.
A la " Ich kriege keine Chance das Geheimnis herausfinden", "dann werde ich bedroht, wenn ich nicht verkaufe" und wenn ich darauf "versuche mich zu widersetzen und absichtlich zu provozieren um etwas herauszufinden " wird auch das durch eine "spontan und willkürlich wirkende Übermacht" niedergeschlagen.
« Letzte Änderung: 26.12.2020 | 10:22 von Issi »

Offline Crimson King

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #6 am: 26.12.2020 | 09:13 »
Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass sehr viele Spieler trotzig reagieren, wenn sie eingesperrt oder ansonsten stark in ihrem Möglichkeiten eingeschänkt werden. Dass die Spieler da die Ausgangssperre brechen, kann nicht überraschen. Dass nicht registriert wurde, dass der vierte Spieler nicht dabei ist, ist ein ungklücklicher Kommunikationsfehler, bei dem aber aus der Schilderung überhaupt nicht hervorgeht, ob und wer dafür verantwortlich ist.

Grundsätzlich sollte es Möglichkeiten geben, mehr über die Steine zu erfahren. Keine Ahnung, ob die da waren, aber einfach nicht genutzt wurden.

Mir ist davon abgesehen nicht klar, wie die Halblinge es geschafft haben, die Abenteurer nachts einzuholen. Sind die auf den Hunden geritten?

Davon abgesehen waren das halt Entscheidungen und Konsequenzen. Wenn man Verbotene Lande spielt, sollte man auch mit der Erwartungshaltung ran gehen, dass einerseits bei weitem nicht alles klappt, was man sich so überlegt, und andererseits die NSCs keine lieben Onkels und Tanten sind.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Achamanian

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #7 am: 26.12.2020 | 09:13 »
Die Herrin würde für die Steine töten. Und das macht sie zu einem bösen NSC.

Moooment!
Die Spieler haben schon für die Steine getötet - macht sie das zu bösen SC?

Ich würde mal sagen: Die Herrin kann damit wohl keine Lichtgestaltin mehr sein, aber alles andere kommt durchaus noch infrage ...

Offline Issi

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #8 am: 26.12.2020 | 09:23 »
Moooment!
Die Spieler haben schon für die Steine getötet - macht sie das zu bösen SC?

Ich würde mal sagen: Die Herrin kann damit wohl keine Lichtgestaltin mehr sein, aber alles andere kommt durchaus noch infrage ...
Wer für wen böse ist, ist häufig eine Frage des Standpunktes und der Interessen.
Ich formuliere es genauer, damit es verständlicher wird, wie ich es gemeint habe:
"Die Herrin würde euch für die Steine töten, das macht sie für euch zu einem bösen NSC."

Sprich: Sie geht notfalls über eure Leichen.
Das macht sie für die SC nicht gerade sympathisch.
Zumal die SPL ja über das "Warum würde die uns für die Steine killen?" Keinen blassen Schimmer haben.
(Dafür muss sie objektiv und nicht zwingend für andere Wesen auch böse sein)


Edit. Ich sehe die " Ich widersetze mich den Befehlen" zudem auch als eine Absicht an, den "Feind" (der ja nix rausrücken will, und über meine Leiche geht) absichtlich zu provozieren, um so mehr über ihn und die Steine herauszufinden.
(Denn den Fall bzw. das Geheimnis zu lüften, schien ja Teil der Abenteuer Aufgabe gewesen zu sein)

Wenn es da zu wenig Alternativen für die SPL gab, um auf andere Weise über Steine und Herrin Schlau zu werden, kann sowas wie "Feind provozieren" schon Mal ein Mittel der Wahl sein.
« Letzte Änderung: 26.12.2020 | 09:52 von Issi »

Offline Rorschachhamster

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #9 am: 26.12.2020 | 09:37 »
Böse hin, böse her, ich verstehe die Motivation der Spieler - aber einfach aus der vollen Schenke weggehen? Anstatt sich klammheimlich aus dem Staub zu machen? Was? Mit der Ankündigung, man wolle "spazieren"? Wie haben sie denn gedacht sie kommen damit durch, vor allem, "das können ja normale Hunde sein"? Verwirrend. Vielleicht Frustration, weil das nicht so lief, wie sich das vorgestellt haben?  :think:
Und ich sehe keinen Fehler deinerseits - Informationen hatten sie, Warnungen hatten sie, selber schuld.  :)

EDIT: Einfach mal die Spieler fragen, was die Motivation war und klarmachen, warum du das so seltsam fandest?  :)
« Letzte Änderung: 26.12.2020 | 09:46 von Rorschachhamster »
Rorschachhamster
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Offline ghoul

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #10 am: 26.12.2020 | 09:48 »
Bravo!
Klingt alles spannend, nach einer tollen Runde!

1.-3. liest sich toll, ich verstehe daher deine Frage nicht.

Nur schade, dass der 4. Spieler nicht besser kommuniziert hat. Das wäre wichtig gewesen. Aber auf Discord geht vieles unter, leider.
Lösungsmöglichkeit: Auf einer Karte in Roll20 o.ae. schieben die Spieler ihre Counter umher, um ihren Standort anzuzeigen. Man hat als SL nicht immer eine schicke Karte, aber man kann auch schnell Skizzen machen.
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Tegres

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #11 am: 26.12.2020 | 10:00 »
Ich schließe mich Rorschachhamster und ghoul an.

Offline Grey

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #12 am: 26.12.2020 | 10:29 »
Zunächst mal, Gumbald: Meinen Respekt zu deiner Schilderung. Es ist zwar so gut wie unmöglich, den Hergang einer Spielsitzung wirklich objektiv wiederzugeben (besonders wenn man als SL von seinen Spielern gefrustet war), aber man merkt auf jeden Fall, dass du den Spielern gerecht werden willst.

Es gibt tatsächlich einen Punkt, wo ich als SL anders agiert hätte. Um zu beurteilen, was ich genau gemacht hätte, bräuchte ich Hintergrundinfos von dir über den Plot. Aber ich hätte nicht einfach die SCs in der Taverne festgesetzt in der dramaturgischen Absicht, dass sie tatsächlich tatenlos dableiben. Spieler brauchen immer irgendwas zu tun.

Ansonsten schließe ich mich der hier vorherrschenden Meinung an: Soweit ich sehe, hast du als SL nichts grob falsch gemacht. Die Entscheidungen der Spieler erscheinen mir großenteils UUU: unmotiviert, unüberlegt und unvernünftig.
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Offline Sashael

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #13 am: 26.12.2020 | 10:31 »
Ich muss gestehen, dass ich die Motivation der SC nicht nachvollziehen kann.
Mir fehlt so ein bißchen da eine Info, warum man unbedingt den Stein behalten möchte, anstatt ihn wie aufgetragen zum Höchstpreis zu verkaufen.

Ausserdem muss ich zugeben, dass ich sowohl als SL als auch als Spieler große Probleme mit der Attitüde "Ich lass mir als Herumtreiber aus Prinzip nichts vom lokalen Herrscher und seiner Armee befehlen" habe.

Das torpediert mir regelmäßig die Immersion. Das hat für mich was von Pubertätstrotz. Der halt auch in RL in 90% der Fälle wie ein Boomerang zurückschlägt.

Aber vielleicht entgeht mir ja tatsächlich die Wichtigkeit des Steins, für den man so ein rebellisches Wesen an den Tag legen sollte?
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Achamanian

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #14 am: 26.12.2020 | 10:44 »

Es gibt tatsächlich einen Punkt, wo ich als SL anders agiert hätte. Um zu beurteilen, was ich genau gemacht hätte, bräuchte ich Hintergrundinfos von dir über den Plot. Aber ich hätte nicht einfach die SCs in der Taverne festgesetzt in der dramaturgischen Absicht, dass sie tatsächlich tatenlos dableiben. Spieler brauchen immer irgendwas zu tun.

War es denn die SL-Absicht, dass die Charaktere tatenlos dasitzen, oder war das offen?
Wenn es Absicht war (oder so wahrgenommen wurde), dann leuchtet es mir ein Stück weit ein, dass die Spieler durch "Blödsinn machen" aufbegehren.

Offline klatschi

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #15 am: 26.12.2020 | 10:48 »
Also ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, warum deine Spieler so agiert haben, ein klärendes Gespräch über Vorstellungen ist hier sicherlich hilfreich. Das kann ja wirklich viele Gründe haben: Die Spieler fühlen sich zu stark, sie wollen schauen, wie weit sie gehen können oder - und das kommt bei mir auch immer wieder vor - sie vergessen, DASS ihre Handlungen Konsequenzen haben.

Ich finde die Motivation aller Nebencharaktere interessant, spannend und nachvollziehbar. Den Spielern sind alle Konsequenzen bekannt und sie fragen auch nach (beispielsweise warum der Mann der Herrin so offen ihnen gegenüber ist). Gleichzeitig lassen sie aber ihre Entscheidungen nicht darauf fußen. Das liegt glaube ich oft daran, dass die Spieler so stark im Fokus stehen, dass sie einfach vergessen, dass die Welt um sie herum auch "lebt" und auf sie reagiert, also sich nicht komplett um sie herum dreht.
Ich habe es meinen Spielern so beschrieben: ihr dürft bei mir immer machen, was ihr wollt. Aber die Welt reagiert darauf. Denkt nicht, dass es wie bei Diablo ist, wo Hadlung x erst auslöst, wenn ihr einen bestimmten Punkt überschreitet. Ich habe oft das Gefühl, dass Spieler manchmal das Bild vor Augen haben - nicht bewusst, aber unbewusst.

Ich stimme zu, dass es nicht gut ist, Player Agency zu reduzieren, aber das findet hier in meinen Augen auch nicht statt. Die Ausgangssperre ist eine Konsequenz ihrer Handlungen, aber es gibt aus meiner Sicht genügend "Zeitfenster" um das zu umgehen.
  • Der Herr der Burg sagt ihnen: Die Ausgangssperre wird kommen - da hätte man sofort verschwinden können.
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Für den vierten Spieler ist das alles ziemlich doof, aber ich finde es toll, dass er sich zurückgehalten hat und danach meinte: Leute, das war so dumm, was ihr gemacht habt. aber ich konnte nix sagen, weil ich war nicht dabei.

Offline 1of3

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #16 am: 26.12.2020 | 10:50 »


Ich muss gestehen, dass ich die Motivation der SC nicht nachvollziehen kann.

Ich ehrlich gesagt auch nicht. Haben sie eine? Warum sind sie überhaupt in der Gegend? Warum sind sie zusammen? Wo wollen die hin? Was geht da vor? Wer sind die Protagonisten überhaupt?

Insofern kann ich eventuelle Trotzreaktionen durchaus verstehen. Die einzige Person die irgendwie zielgerichtet handelt, ist diese ominöse Herrin. Und es ist nicht mal so wirklich klar, was die tut. Der komische Stein scheint daher das einzig relevante in der ganzen Spielwelt zu sein. Klar gibt man den nicht her. Damit gäbe man ja das Abenteuer aus der Hand.

Tegres

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #17 am: 26.12.2020 | 11:00 »
Für den vierten Spieler ist das alles ziemlich doof, aber ich finde es toll, dass er sich zurückgehalten hat und danach meinte: Leute, das war so dumm, was ihr gemacht habt. aber ich konnte nix sagen, weil ich war nicht dabei.
Da möchte ich widersprechen. Wenn eine Person unzufrieden ist, sollte sie sich nicht durch die Fiktion abhalten lassen, ihre Kritik zu äußern. "Ich war nicht dabei, also habe ich nichts gesagt." ist aus meiner Sicht ein zu krasses Beharren auf dem Prinzip "Spielerwissen ungleich Charakterwissen". Ich finde, man kann den konkreten Spieler diesbezüglich kritisieren. Aber auch das ist  nichts, was Gumbald als SL zu verantworten hat.

Offline flaschengeist

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #18 am: 26.12.2020 | 11:02 »
Ich sehe es wie Klatschi mit Ausnahme von:

Für den vierten Spieler ist das alles ziemlich doof, aber ich finde es toll, dass er sich zurückgehalten hat und danach meinte: Leute, das war so dumm, was ihr gemacht habt. aber ich konnte nix sagen, weil ich war nicht dabei.

Das kann auch passiv-aggressives Verhalten sein. Motto: Ich kriege zwar mit, dass meine Kommunkation nicht angekommen ist, lass es aber so stehen anstatt nochmal deutlich(er) zu sagen "Mein Charakter bleibt in der Taverene." Und hinterher schmiere ich den anderen genüsslich aufs Brot, dass sie Mist gebaut haben.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Grey

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #19 am: 26.12.2020 | 11:12 »
War es denn die SL-Absicht, dass die Charaktere tatenlos dasitzen, oder war das offen?
Das ist eben genau der Punkt, den ich gern geklärt wüsste.
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Offline Irian

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #20 am: 26.12.2020 | 11:25 »
Ich halte um ehrlich zu sein, das Verhalten der Spieler für durchaus nachvollziehbar und nicht "unerwartbar":

1) Der MacGuffin wurde vom Spielleiter ins Mysteriöse erhoben. Könnte alles sein an dieser Stelle, dass die Spieler den nicht so einfach aus der Hand geben wollen, liegt durchaus im Bereich der Möglichkeiten, man kennt ja nicht mal annähernd den wahren Wert. Könnte tatsächlich nur ein Sammelstück-Kinkerlitz sein, könnte auch der letzte Stein in der Krone sein, die den Träger unbesiegbar macht, kann an dieser Stelle keiner sagen.
Da ist kein "Fehler" irgendwo, sondern halt eine natürliche Entwicklung. Wenn man Gegenstände - gefühlt - betont mysteriös macht, indem kein NSC den Mund aufkriegt, was es denn ist, muss man damit leben, dass die Spieler u.a. nicht einfach den Kram verkaufen, weil es sich ja raus stellen könnte, dass der Stein NOCH mehr wert ist. Man will ja am Ende nicht bereuen, so doof gewesen zu sein.

2) Die Herrin entpuppt sich in den Augen der Spieler als Antagonistin, welche die Spielercharaktere berauben und ggf. sogar ermorden will. Das kann man durchaus so sehen, dass sie sich dadurch als "böse" geoutet hat und damit die ganze Lage nur noch bedrohlich ist. Damit verpuffen dann auch Hinweise darauf, dass sie eine Autoritätsperson ist und die Spielercharaktere ihr irgendwie Respekt zollen müssten - tut man ja beim Raubritter auch nicht.

Natürlich gibt es auch haufenweise andere Auslegungen die möglich sind, aber ich halte diese auch für durchaus denkbar und nix, was nun völlig unerwartet kommt. Aber gut, vielleicht bin ich auch zu Shadowrun-Con-geschädigt, wo jeder versuchte, sich an Paranoia zu überbieten, who knows.

Anders gemacht? Wenn nötig, hätte ich den Stein nicht so überhöht ins mysteriöse, sondern klarer gestellt, dass es halt ein Edelstein ist, der in Kreisen der reichen Leute als total angesagt gilt. Ich hätte evtl. die Spieler auch beim weiteren Verlauf mit einbezogen, anstatt sie auf ihr Zimmer zu sperren (gewissermaßen), dann hätten sie weiter aktiv werden und gleichzeitig auch als anerkannte "Helden" mit den Wachen sprechen und mehr Infos bekommen könnte (z.B. dass eine andere reiche Dame die Steine auch sammelt und damit angibt, dass sie zwei mehr hat, etc. - was dann die Motivation der Herrin klarer macht).

Und dementsprechend sind dann auch die Handlungen nachvollziehbar, wenn auch nicht unbedingt besonders klug.

Aber ja, die Ziele der Spielleitung wären auch mal interessant ;-)
« Letzte Änderung: 26.12.2020 | 11:28 von Irian »
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Quaint

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #21 am: 26.12.2020 | 11:27 »
Naja, ich denke, ein Teil des Problems ist, dass die Informationen ja darauf hindeuten, dass da womöglich irgendwas finsteres im Busch ist (Halblinge habe alle Leichen im Keller usw.), und man zwar wenig Informationen hat, aber vermuten könnte, dass es keine so arg gute Idee ist, den Stein rauszurücken, weil dann das dicke Ende noch kommt. Da sind die Spieler dann glaube ich etwas paranoid geworden, und aus der Paranoia heraus machen sie dann Unsinn.

Dazu kommen Kommunikationsprobleme, die aber immer mal passieren können. Insbesondere wenn man halt auch keine OOC Absprachen zulässt (ach, ihr redet über xyz, na dann würfelt der NSC mal, ob er das mithört...)

Das wäre tatsächlich etwas, wo ich als SL nachsichtiger wäre, denn IMHO ist Kommunikation unter den Spielern enorm wichtig, insbesondere wenn man ne Sandbox spielt und sich eigentlich erstmal gemeinsam überlegen muss, was man eigentlich will und wie man das erreicht. Und wenn man dann halt nur IC reden kann, und sich dann zunehmend auch Sorgen machen muss, wer zuhört und so weiter, dann leidet die Kommunikation ein bißchen im Vergleich dazu, dass man sich (auch) OOC absprechen kann.

Aber letzten Endes ist es halt so, dass niemand perfekt ist, und keine Gruppe perfekt funktioniert und harmoniert. Ich mein, man kann ja weiterspielen, und man kann sich sicher auch irgendwas ausdenken, wie man den Tavernenhocker wieder zum Rest zurückbefördert. Halb so wild. Warum die Spieler jetzt was wie gemacht haben, und warum das mit deinen Vorstellungen als SL nicht so gut zusammenging und es am Ende lange Gesichter gab, da muss man vielleicht mal in der Gruppe drüber sprechen.
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Offline Teylen

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #22 am: 26.12.2020 | 11:29 »
Ich persönlich mag es nicht, wenn im Grunde OT-Diskussionen, wie die Gespräche wie man beim Bankier weiter verfahren soll, als IT-Diskussionen gewertet werden, und wahlweise die Zeit oder gar die Information im Spiel verstreicht respektive weiter gegeben werden.

Ansonsten erscheint es mir recht offensichtlich, dass die Spieler gerne die Möglichkeit gehabt hätten, mehr über den Stein zu erfahren. Jedoch alle versuche auf Stein bissen. Weshalb ich das austesten der Fluchtmöglichkeit weniger als Abneigung gegen den NPC der Königin sehe, als mehr um ein austesten ob man raus kommt um mehr über das kuriose Objekt zu erfahren, respektive eine informiertere Entscheidung treffen zu können.

In dem Kontext wurde das Abenteuer unter den Insektoiden wohl auch nicht wirklich als Teil des Abenteuers um den Stein gesehen, sondern mehr als komplett losgelöste Queste.

Das der vierte Spieler, keinen großen Terz um den Spaziergang anfängt, erscheint mir nachvollziehbar.
Sich da noch aktiver zu sträuben mitzugehen, führt nur zu OT-Stressdiskussionen.
Wobei auffallen hätte können, dass in der Verfolgungsszene der Spieler kein Spotlight bekam bzw. sich nicht meldete?
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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #23 am: 26.12.2020 | 11:48 »
Wo ist das Problem?
Die NSC handeln entsprechend ihrer eigenen Motivation und reagieren auf die (typisch Spielerparanoiden) Aktionen der Spieler? Klar, alles etwas ungeplant und gerusht und daher auch ärgerlich, aber so ist das nun mal. Was hättte anders laufen sollen? Wenn die Spieler so übereilt reagieren, ist das halt so - sie sind halt in einer Sandbox, da passieren nun mal nicht immer romanreife Vorläufe.

Mit dem Tuscheln vor dem Bankier hätte ich es ähnlich gemacht - mitten im Gespräch geht halt nicht: Nur weil die SC zu einer am Tisch sitzenden Spielergruppe gehören verfügen sie ja nicht über Telepathie.


Offline Vasant

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Re: SL-Spezies aufgepasst! Was würdet ihr hier anders machen?
« Antwort #24 am: 26.12.2020 | 11:50 »
OT-Diskussionen als IT abzuhandeln - besonders in der Situation - finde ich okay und passend. Allerdings ist das Geschmacks- oder Stilfrage und bei uns auch bekannt, dass wir das so machen. Im Zweifelsfall frage ich dann nach, ob die jetzt wirklich gerade in Anwesenheit eines NSCs da groß tuscheln wollen. Meist klappt das aber sehr gut ohne nachzufragen. Im Unterschied zu dir würfle ich aber immer offen, die Spieler wissen also, ob sie erfolgreich belauscht wurden.

Im Insektoidenbau klingt es für mich ein bisschen, dass bei den Spielern unklar gewesen wäre, wie gut die Tarnung funktioniert. Das finde ich aber durchaus in Ordnung, solange die SCs das genauso wenig wissen. Ich würde da OT Fragen beantworten, das aber nicht aufdrängen.

Die Aktion mit dem Spaziergang wirkt erstmal wie blöder Trotz, wie S4 auch schon sagte. Sowas passiert aber meiner Meinung nach oft gar nicht aus Böswilligkeit, sondern gerade, weil Spieler versuchen, das Spiel zu unterstützen, indem sie beispielsweise eine etwas langweilige Szene aufpeppen wollen und direkt zur Action gehen. Es ist nicht einfach, das rechtzeitig zu bemerken, aber da würde ich als SL die Bremse ziehen und dann die Spieler deutlich fragen: Euch ist klar, dass die Situation folgendermaßen aussieht und es diese Konsequenzen gibt? Wollt ihr das trotzdem tun? Warum?
Das ist natürlich für den Spielfluss nicht so toll, oft werden damit aber wichtige Missverständnisse oder Motive offenbar.