Verhaltenswissenschafttlich betrachtet sind Weisheit und Intuition zwei völlig verschiedene Konstrukte.
Ist das so etwas wie "'Die Medizin' hält Lockdowns für den besten Weg um mit SARS-COV-2 unzugehen?"
Nun, wenn dies das Urteil 'der Verhaltenswissenschaft' wäre, dann würde es nur meine Vorurteile gegenüber 'der Verhaltenswissenschaft' bestätigen.
2. Wo bleiben Weisheit oder Intuition?
Diese „klassischen“ Rollenspielattribute kommen in Vanguard nicht vor, weil sie Beispiele für das Gegenteil genetisch determinierter Eigenschaften sind.
Das gilt für keines der klassischen Rollenspielattribute und ist normalerweise auch nicht Sinn und Zweck der Übung. Rollenspielattribute dienen idR zur Definition (a) grundlegender und (b) relativ konstanter Persönlichkeitsmerkmale.
Intuition ermöglicht, eine Situation schnell und ohne bewusste Analyse richtig zu erfassen.
Ja, Entscheidung unter Unsicherheit. Aber ein Subjekt kann natürlich über
relativ gute Intuition über eine weite Bandbreite an Themen des alltäglichen Lebens besitzen, anstatt hochspezialisiert auf ein bestimmtes Thema. Und an dieser Stelle kommt die Weisheit ins Spiel.
Weise ist aus entwicklungspsychologischer Perspektive, wer auf Basis vieler Erfahrungen über ein umfangreiches Wissen darüber verfügt, welche (teils kulturabhängigen) Erlebens- und Verhaltensweisen Zufriedenheit und soziale Einbindung fördern und welche das Gegenteil erreichen. Weisheit fußt also auf Wissenserwerb über lange Zeitspannen und ist somit eine rein erlernte Kompetenz (in Vanguard würde Weisheit durch hohe Fertigkeitsstufen in Bildung und Sozialkompetenz abgebildet).
Fehleinschätzung. Der Weise ahnt welche Grundpinzipien ("umfangreiches Wissen") in welcher Situation anwendbar/übertragbar sind und wann nicht. Auch hier handelt es sich jeweils um Entscheidungen unter Unsicherheit, der Wissenstransfer beruht auf Intuition, so dass generalisierte Alltags-Intuition und Weisheit weitgehend synonym sind.
Ich nehme an, dass keiner der beteiligten Verhaltenswissenschaftler jemals persönlich einen Zustand erreicht haben, der weise genannt werden kann.
In vielen Rollenspielen kommt man betritten x-fach schneller als zu Fuß voran. Das ist aber nur bei einem Botenreiter der Fall, der Pferde ständig wechseln kann und eben nicht in der Situation, die solche Reiseregeln typischerweise abbilden sollen (nämlich ganztägiger Ritt auf ein- und demselben Pferd).
Wenn du x=2 setzt, dann liegst du nicht ganz falsch, aber ich nehme an du beziehst dich hier auf die gleichen Quelle wie ich (Ohler).