Autor Thema: Ist die 6. Edition von Shadowrun mehr oder weniger versackt?  (Gelesen 18224 mal)

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Samael

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Chromphobie - magst du das erläutern? Bezieht sich das auf die Regeln, das Setting, die Autoren?

Offline Aedin Madasohn

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Chromphobie - magst du das erläutern? Bezieht sich das auf die Regeln, das Setting, die Autoren?

das Setting unterstützt Chrom nur noch bedingt, was sich dann ja auch in den Regeln wiederspiegelt.

- der Komplex Naniten

- Johnsons, die zu offensichtlich verchromte Gestalten meiden

- allgegenwärtige Sensoren sowie der Umstand, dass ja nur noch wenige -Unterschichtler- verchromt sein sollen,
  so dass zwangsläufig jeder mit etwas Chrom also auch ins Beuteschema der Polizei/Überwachung fällt.

- Hersteller, die ihr Chrom tracken und damit Chrom in den Schatten ganz schön blockieren

- Chrom als hackbare Schwachstelle, weil deine ´Ware ja immer online sein muss, um überhaupt noch einen Boni zu bringen
  (fällt dann wieder mit dem Herstellertracken zusammen)

YY hat es mal schon passend formuliert: eigentlich sollte Chrom so viel "Würfelpool-bringen", dass es jeder "richtig viel drin" hätte, so dass die vielen 08/15-Sensoren vor lauter "normalen" Chroms das wirkliche "Runnerzeugs" nicht unbedingt bemerken würden

stattdessen kauft sich der eine-Millionen-Runner Bioware, schohnt zusätzlich seine Essenz damit oder baut sich gleich einen Adepten (welcher ja nicht mit schnöden Techniksensoren zu erkennen ist)

klar, ist alles mittels Hausregeln eleminierbar - sogar ziemlich problemlos  8)

nur, warum auf eine neue Edition umsteigen, wenn ich sie erst verhausregeln müsste? dann bleibe ich bei "meinem" Ansatz und passe nur das an, was in der Gruppe neu gewünscht wird.

Offline Medizinmann

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Von meiner Seite aus habe Ich das Interesse an SR6 verloren .
Ich habe 2018 & 19 versucht eine Runde auf die Beine zu stellen und das hat nicht geklappt(2020 und ich denke auch 2021 konnte man wegen Corona komplett vergessen )auch auf Cons habe ich keine Runden gefunden .In den letzten 20 Jahren habe ich IMMER Runden gefunden (manchmal mehr als mir lieb war und 6 verschiedene Runden im Monat waren nicht selten erschöpfend)
aber in den letzten Jahren wurden es immer weniger Runden . der Todesstoss für Tischrunden war aber Covid
(und ob sich die RPG Szene 2022 davon erholen kann ist fraglich ) und eventuell, das es für viele einfacher/bequemer ist Online Runden zu spielen

ich habe auch kein Interesse daran noch SR6 Bücher zu kaufen(Ich habe das GRW, den Schirm und das Berlin 2080er Buch) .Der Preis von 20 € ist klasse, aber wenn ich gar kein Interesse habe und keine Runde, wozu dann Bücher kaufen ?
Ich hab SR3 , SR4A und SR 5 komplett , aber die meisten SR3 Bücher verkauft weil ich das System ....Subpar fand/finde .
Insgesammt hat mein Interesse an SR nachgelassen ,eher Fantasy(D&D5 vielleicht oder was richtiges an ROLLENspiel) oder reine Sci-Fi (Star Wars oder Traveller oder Starfrontiers wären im Augenblick meine Lieblingssysteme) .
Die schlechten Regeln von SR6 ( Edge vor allem) tragen auch dazu bei .Ich hab noch nie Probleme gehabt Regeln zu ändern /zu modifizieren, aber wozu soll ich mir bei SR6 die Mühe machen, wenn 4A oder 5 besser sind (und ein Mix von 4A&5 am besten) .
Also FALLS ich nochmal SR spielen sollte, dann eher 4A oder 5 aber nicht mehr SR6 .
Denn ich befürchte auch, das SR6 so schlecht ist ,das man 100erte von Hausregeln braucht (Wir haben den Fehler damals bei SR3 gemacht) ,damit es 1/2wegs funktioniert und dafür ist mir meine Zeit zu schade, viel Energie & Zeit in ein zerbrochenes System zu stecken, wenn 2 bessere Versionen schon existieren .

HokaHey
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Offline Darius der Duellant

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vielleicht sollte auch vorher erklärt werden bei diesen SR4-SR5-SR6 Runden,

ob sie überhaupt noch "reine" Editionen (mit allen Bugs spielen) oder aber längst glücklich&zufrieden in ihren abgeleiteten Hausregeln einfach nur spielen.


Zumindest meine Runden sind ziemlich Hausregelarm.
An kleineren Schrauben zu drehen ist auch okay, aber wenn mir Kernmechaniken nicht schmecken, ist es das falsche System für (vermutlich  nicht nur) mich.
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Offline thestor

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Ich würds gerne lesen, aber 9 Seiten englische Wall of Text praktisch ohne Struktur sind herausfordernd. :) Ich lese es später. Oder kann jemand die Bullet Points kurz benennen?
Gerne. SR6 ist das perfekteste Shadowrun aller Zeiten, CGL hat seine gewohnt hohen Standards nochmal übertroffen. SR6 schafft eine perfekte Balance von Magie und Technologie bei der keine die andere in den Schatten stellt. Der Metaplot ist natürlich auch perfekt und wohl durchdacht und fügt sich nahtlos in die Spielregeln ein.

Diese Zusammenfassung wurde Ihnen geliefert von AZTECH.

Offline Mr. Ohnesorge

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Immerhin versucht CGL sich an neuen Entwicklungen im Metaplot und wärmt nicht einfach bereits genutzte Ideen auf, wie sie das bei SR5 gemacht haben.

Leider haben die Clowns dafür kein Händchen. ;D
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Offline Megavolt

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Ich weiß nicht, braucht SR6 überhaupt einen Metaplot? Gritty Future ist doch immer gritty Future, wohin soll sich das denn überhaupt entwickeln? Noch grittier? Nicht mehr gritty? Ist doch beides unsinnig.

Und durch den planetenweiten Ansatz gehen einem ja auch die Plots usw. nicht aus.

Offline Antariuk

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Ein Metaplot hält Fans bei der Stange, weil jahrzehntelang ein Setting ohne Veränderungen rausbringen... da springt irgendwann jeder ab (bzw. kauft keine neuen Bücher mehr). Wenn alle so-und-so-viele Editionen die Matrix übern Deister geht oder sich Feenportale öffnen sonstiger Scheiß passiert, hat man zumindest die Chance auf mehr Absatz.

Ob SR das als Rollenspiel braucht ist ja so eine Elfenbeinturm-Frage >;D
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Online nobody@home

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Ich weiß nicht, braucht SR6 überhaupt einen Metaplot? Gritty Future ist doch immer gritty Future, wohin soll sich das denn überhaupt entwickeln? Noch grittier? Nicht mehr gritty? Ist doch beides unsinnig.

Und durch den planetenweiten Ansatz gehen einem ja auch die Plots usw. nicht aus.

"Brauchen" wohl nicht gerade. Es mag aber sein, daß sich CGL da einfach der Tradition früherer Editionen verpflichtet fühlt oder generell schlicht selbst hauptsächlich aus alteingesessenen Metaplot-Fans besteht -- immerhin ist BattleTech (ihr "anderes" großes und lange bekanntes Produkt) ja ebenfalls ziemlich kanonverliebt und metaplotlastig.

Offline YY

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Ich weiß nicht, braucht SR6 überhaupt einen Metaplot? Gritty Future ist doch immer gritty Future, wohin soll sich das denn überhaupt entwickeln?

Ja, das ist gerade bei Cyberpunk ein ziemlich dickes Problem, weil man sich in egal welche Richtung recht schnell vom "Markenkern" entfernt.

Ein Metaplot hält Fans bei der Stange, weil jahrzehntelang ein Setting ohne Veränderungen rausbringen... da springt irgendwann jeder ab (bzw. kauft keine neuen Bücher mehr).


Ist ja nicht so, als gäbe es keine anderen Möglichkeiten.

Klar muss man beständig "Futter" liefern, aber das können neben Powercreep & Co. genau so gut beliebig komplexe Detailbetrachtungen einzelner Settingaspekte sein, alternative Spielvarianten/-konzepte oder als Alternative zum Metaplot größere, in sich geschlossene und allein stehende Kampagnen.

Oder man kotzt völlig schmerzfrei lieblosen Metaplot in die Welt, der nirgends hin führt und am Ende doch keine großen Auswirkungen hat, weil man ja beim gewohnten Setting bleiben will/muss :P
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Aedin Madasohn

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...braucht SR6 überhaupt einen Metaplot?...

interessante Frage!

wobei natürlich auch die Frage bleibt, in welchem Umfang mit welchem Mittel dieser Metaplot vermarktet wird.
- zu den Insektengeistern gab es mit BugCity einen guten Roman
            das Astral-Metaebenengedönses kommt in einem Roman besser rüber, als in einem Regelbuch
            wenn aber der Roman Lust auf eine solche Horror-Sache geweckt hat, dann Regelbuch zum selber Bespielen wollen  :) 
- zu den Insektengeistern gehörte die vorher aufgebaute Universielle Bruderschaft
             kann man mit Quellenbüchern machen
             in Quellenbüchern ist Prosatext immer so eine Sache
             im Roman kann man solche Sektierer besser aufbauen, bevor sich alle wohlkingenden Slogans in Lüge auflösen

mir hatte damals Insektengeister-Horror gefallen

Dunkelzahn, Deus, Winternight, Nanintenzombies, Zivilisierung von AnarchoBerlin (also Umwandlung in einen stinknormalen Plex) - ignoriert  ;D

Shedim-bessesene-Untote-Dschihadids?! äh...ach ja...auch so ein BigThing, dass durch Autoren-Ignorieren quasi weg-geretcont worden war und trotzdem sein Zombieleben  ~;D in den Regelbüchern fristet

Das inflationäre Schlachten von Megakonzernen - AAA - ? Puhhhh.
Classic-SR (also der Cyberpunk) war ja: egal was du anstellst/aufdeckst/Mission-erfüllst, niemals wirst du einem Mega richtig treffen können. Die sind die statische Größe im Spiel. So wenig wie man in DSA den Namenlosen töten könnte.






Offline Mr. Ohnesorge

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Klar muss man beständig "Futter" liefern, aber das können neben Powercreep & Co. genau so gut beliebig komplexe Detailbetrachtungen einzelner Settingaspekte sein, alternative Spielvarianten/-konzepte oder als Alternative zum Metaplot größere, in sich geschlossene und allein stehende Kampagnen.

Das ist in der 4. Edition ja verfolgt worden und hat meiner Einschätzung nach gute Ergebnisse geliefert. Leider ging es, wie eigentlich alles, mit der Übernahme des LD-Postens durch Jason M. Hardy massiv bergab.
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Offline Koronus

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Zu den Fragen
A Ja hast du richtig erkannt.

B. Kurz Nur weil der Vorgänger erfolgreich ist muss der Nachfolger es nicht auch sein.

Lang Weil im Vorfeld in der englischen Version so viele Fehler drinnen waren, dass es schlicht nicht spielbar war ohne zusätzliche 5. Edition. Darüber haben sich die Fans entsprechend ausgekotzt und so Neulinge abgeschreckt. Im deutschen hat zwar Pegasus alles getan um es spielbar zu machen aber schlechte Regeln bleiben schlechte Regeln.

Ein Beispiel ist, dass eine schwere Gefechtsrüstung ala Warhammer 40.000 Terminatoren sich nicht von der eines Sturmtrupplers aus SW unterscheidet. Du könntest auch einen Bikini tragen und der Unterschied wäre bloß, dass der Gegner mehr Edge erhält. Edge ist übrigens auch nicht mehr so gut wie davor.
Das ist eines dieser Fehler die so tief sind das man gleich besser eine alte Edition wie der deutschen 5. oder 4A zurückgreift.
C. Cataclysm Genius Lacking hat in ihrer unendlichen Weißheit die Zeichen erkannt und unterstützt mit den neuen Sachen möglichst Regelarm auf das die ganzen Altkunden auch weiterhin das neue Zeug ohne viele Probleme verwenden können und soweit ich gehört habe wollen sie es sogar in eine Hybridedition mit Dualstats umwandeln.
Letzteres ist allerdings nur ein Gerücht und sowieso unwichtig weil Pegasus ausnahmsweise mal dumm ist und nicht die Stats der 5. Edition anbietet.

Zum Metaplot ich denke schon das SR ihn braucht weil so viele Fans gerne wissen wie sich die Welt weiterdreht und wie das nun ist mit der Weiterentwicklung von Magie und Technik.
Außerdem lässt sich dadurch viel besser Geld verdienen als mit einfach nur Regelbüchern oder Abenteuern weil Regeln interessieren hauptsächlich Powergamer und Abenteuer sind quasi nur für einmal zu Gebrauchen. Metaplot und Weltenbände interessieren auch reine Sammlner und du kannst nur so viel beschreiben bevor an die Raum-Zeit Grenzen gelangst.
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Offline Flamebeard

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C. Cataclysm Genius Lacking hat in ihrer unendlichen Weißheit die Zeichen erkannt und unterstützt mit den neuen Sachen möglichst Regelarm auf das die ganzen Altkunden auch weiterhin das neue Zeug ohne viele Probleme verwenden können und soweit ich gehört habe wollen sie es sogar in eine Hybridedition mit Dualstats umwandeln.
Letzteres ist allerdings nur ein Gerücht und sowieso unwichtig weil Pegasus ausnahmsweise mal dumm ist und nicht die Stats der 5. Edition anbietet.

Die Hybrid-Stats gibt es im Englischen schon länger bei Werken, die nahe dem Editionsübergang veröffentlicht worden sind. Bei Pegasus normalerweise nur den Abenteuerband, der als Setting-Übergang definiert wurde.

 Die knappe Antwort von SirDOOM auf eine entsprechende Nachfrage lässt da tiefer liegende Gründe nur erahnen. Genaueres werden wir da wohl nicht erfahren, von daher sehe ich die Regelarmut der Splatbooks als Segen, da ich die dann mit wenig(er) Aufwand für meine laufende 5E-Kampagne verwenden kann.

Meine Vermutung geht in Richtung: Kann ja sein, dass CGL Angst vor einem 'German Fork' des Systems hat und daher das Weiterschreiben für das 'alte' System per Rahmenvertrag untersagt.
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Offline Koronus

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Die Angst vor einem German Fork würde auch erklären warum CGL keinen Deutschen Zusatzcontent oder gar Deutsche Eigenproduktionen übersetzt. Momentan ist ja noch für die "ungebildeten" Amis die Hürde da Deutsch zu lernen für ihr liebstes Hobby auch wenn es qualitativer und günstiger ist. Wenn aber die Deutschen Eigenproduktionen übersetzt werden dann würde man erst richtig sehen wie groß der Unterschied ist.
Aber ja ich habe auch geschrieben das die Regelarmut der 6. ein Segen und vermutlich eine der wenigen klugen Entscheidungen von CGL in dieser Edition ist.

Ansonsten finde ich persönlich die Entscheidung das nun Magieradepten wie Adepten pro Magiestufe einen Qi Punkt bekommen sowie nun Beschwörer Magie × 3 anstelle von 2 als Kraftstufenlimit für beschworene Geister haben und Beschwörer auch noch Geister deren Kraftstufensumme nicht das Limit überschreitet anstatt nur einen einzigen Geist als tolle Weiterentwicklung. Allerdings sehen das nicht alle so, vor allem diejenigen für die das Powerlvl der Erwachten ein Dorn im Auge ist und so nun noch mehr einen Erwachten spielen wollen.

Meine Meinung dazu wäre einfach die Spieler auf W100 würfeln lassen. Wenn der Würfel 1 oder 2 zeigt ist ihr Charakter gratis Erwacht und danach wird dann nochmals auf W100 gewürfelt für die Art des Erwachten. 1-5 Magieradept, 6-15 Vollzauberer, 16-35 Adept, 36-45 Aspektzauberer Sprüche, 46-55 Aspektzauberer Geister, 56-65, Aspektzauberer Alchemie, 66-75 Entdecker, 76-85 Lehrling, 86-95 Nullzauberer, 96-00 Astrale Wahrnehmung.

Aber das wäre zu sehr Offtopic. Persönlich überlegt man in meinem Bekanntenkreis zur 4. Edition zu wechseln weil die 5. ihnen zu Hardcore ist und die 6. ein schlechteres FATE ist.
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Offline aikar

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Ein Beispiel ist, dass eine schwere Gefechtsrüstung ala Warhammer 40.000 Terminatoren sich nicht von der eines Sturmtrupplers aus SW unterscheidet. Du könntest auch einen Bikini tragen und der Unterschied wäre bloß, dass der Gegner mehr Edge erhält. Edge ist übrigens auch nicht mehr so gut wie davor.
und die 6. ein schlechteres FATE ist.

Ich glaube darauf läuft es hinaus. Die Edge-Regelungen der 6e abstrahiert Situationen ähnlich wie es Aspekte und FATE-Punkte bei FATE tun. Das ist nicht jedermanns Sache und braucht auch etwas Umdenken, genauso wie bei FATE.
Ich spiele inzwischen recht lange FATE und finde das 6e-Konzept dadurch recht angenehm. Wenn man mit starker Abstraktion aber gar nicht kann, ist die 6e wohl ein Fehlgriff.

Was interessant ist, ist die Art des Sprungs. Ich hätte bei einer Vereinfachung von Shadowrun eher mit etwas wie bei D&D gerechnet. D&D5 ist einfacher und geradliniger als 3/4, aber immer noch ein sehr klassisches System. 6e ging aber überraschenderweise den Weg in Richtung erzählerische Abstraktion. Der Wechsel war für viele Altspieler zu abrupt (Die meisten langjährigen Spieler "klassischer" Systeme tun sich ja auch mit Fate erst mal schwer).
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Koronus

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Irgendwie Ironie. Shadowrun Anarchy, dass eigentlich eine FATE like Alternative sein soll wird von vielen als regelleichtes Shadowrun empfunden deren einziges Manko es ist Karma anstatt von Nuyen als einzige Währung zu verwenden weshalb die meisten lieber es sein lassen als sich die Arbeit antun alles in Nuyen umzurechnen.
Bei SR6 was wiederum ein Hauptsystem sein sollte ist es den Leuten zu FATE artig.
Ich denke nun Hardy hat hier auf die falschen Leute gehört und den positiven Anklang auf Anarchy als Aufruf angenommen auch alle anderen mit SR6 damit zu beglücken wenn es eigentlich ein SRA 2 hätte sein sollen werden.

Ich habe übrigens auch gelesen wenn man das Edge System in einer SR6.01 auf die Vorgänger wieder bringen würde wäre es noch rettbar weil Rüstung könnte man einfach anpassen mit "Rüstungsstufe verringert den Gegnerischen Würfelpool"
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Offline Mr. Ohnesorge

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Ich denke nun Hardy hat hier auf die falschen Leute gehört und den positiven Anklang auf Anarchy als Aufruf angenommen auch alle anderen mit SR6 damit zu beglücken wenn es eigentlich ein SRA 2 hätte sein sollen werden.

Er hat mit den Clowns gearbeitet, die zur Verfügung standen und überhaupt willens waren, an SR zu arbeiten. CGL hat ja nicht mehr den besten Ruf, da können sie sich die Autoren nicht unbedingt aussuchen. Davon ab gehe ich nicht davon aus, dass sich Hardy um Kleinigkeiten wie Regeldesign bei SR groß schert. Hauptsache, ein GRW ist fertig und kann verkauft werden.
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Offline Megavolt

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Was sind das denn für Clowns? Kann man die noch spezifizieren?

Offline Flamebeard

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Was sind das denn für Clowns? Kann man die noch spezifizieren?

Laut Impressum für's GRW: Regeldesign - Brooke Chang, Kevin Czarnecki, Jeff Halket, Alexander Kadar, Michael Messmer, O.C. Presley, Scott Schletz, Dylan Stangel, Robert Volbrecht
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Offline Sphyxis

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Irgendwie Ironie. Shadowrun Anarchy, dass eigentlich eine FATE like Alternative sein soll wird von vielen als regelleichtes Shadowrun empfunden deren einziges Manko es ist Karma anstatt von Nuyen als einzige Währung zu verwenden weshalb die meisten lieber es sein lassen als sich die Arbeit antun alles in Nuyen umzurechnen.

Ich spiele unter anderem sehr aktiv Savage Worlds, auch abseits unserer seit Jahren laufenden SR4A-Runde, Savage Worlds in der Sechsten Welt. Habe daher Erfahrung in Vereinfachungen, wie sie SR:A versucht.
Leider ist das einzige Manko bei "Shadowrun: Anarchy" jetzt nicht die Bezahlung in Karma. Das kann man leicht abstrahieren und wie immer regeln. Oder auch sagen: Okay, ihr werdet ausreichend und angemessen für den Job bezahlt, ihr habt das Gefühld er Johnson zahlt euch für eure Abreit zu wenig etc. ...
Die Probleme fangen eher damit an, dass Shadowrun es irgendwie ähnlich machen will wie FATE, versucht Erzählmechaniken auszuformulieren, nur dann an vielen Stellen sich wieder verliert und en detail gar nicht umsetzt, was es verspricht. Damit bleibt es ein biliger Versuch, sich an Fate zu orientieren, der irgendwie das Problem hatte, immer noch zu nah an den Shadowrunregeln kleben zu müssen. Kann man ausführlich im Pegasus-Forum nachlesen. Und ergibt sich für mich auch recht schnell nach den ersten Runden.

Und wenn ich die regelärmere Version schon zu beginn wieder verhausregeln muss, um sie überhaupt irgendwie spielbar zu machen, somit wieder mehr Arbeit in Regeln investiere, dann ist das für mich kein gutes Erzählregelkonzept mehr.

Allgemein zu Shadowrun 6:
Ja, ich habe das Gefühl, der Zug ist so langsam abgefahren. Während andere Rollenspiele sich langsam auch dem Zeitgeist anpassen, verharren zumindest die SR-Regeln noch immer in einem Zustand der 2000er Jahre und wälzen settingtechnisch zum Teil dieselben alten Klischees und männlich-weißen Vorstellungen einer Welt. Dass die Amis jetzt gerade Nordamerika wieder auseinandernehmen, um irgendwelche Machtfantasien umzusetzen (C.R.S. anyone?) passt da eigentlich ganz gut ins Bild.
Ich rechne damit, dass wir in ein paar Jahren wieder Native American Reservate (statt Nationen) und geschlossene Südstaaten, die sich gegen den zersplitterten Norden erwehren, haben werden; oder Ähnliches... Vielleicht auch nur einen bejubelten Trump an der Spitze einer militärisch expandierenden neuen weißen USA.

Mit Blick auf Feenhöfe, Dimensionsreisen und Superbugs denke ich, Shadowrun wird weiter zerfasern, das habt ihr hier ja sehr gut dargelegt.
Und regelseits... Naja, sie können es ja jetzt nur noch mit Regelbänden ausbauen, bis es wieder halbwegs an den Vorgänger erinnert. War doch bis jetzt immer die Taktik.

Und Pegasus kann da nur für die ADL irgendwie mitziehen und hoffen, dass nur leicht assoziierte Hobbyautoren dann mal brauchbare Hausregeln schreiben, die man zwar nicht offen als Verlag verbreiten kann, die aber zumindest vielleicht, womöglich SR 6 noch weiter spielbar machen...
Ich glaube aber nicht, da mir persönlich auch ein wenig das Recycling auf den Keks geht. Jedes Mal dieselben neuen Totems für die ADL, jedes Mal dieselben Addons  (weil dieselben Sachen einfach fehlen). Und letztendlich kann und dsrf Pegasus die ADL auich nicht soweit umkrempeln, damit wir wieder beim Chrome und dystopischen Gefühl von Shadowrun ankommen. Weswegen auch die Fantastik schiene natürlich weiter bedient wird.

Anfangs fand ich Regional-PDFs für die ADL toll. Inzwischen mutet das ein wenig DSA-ig an (Friesische "Piratennation", Nebelherr als Suggar Daddy einer Österreichischen Habsburgerprinzessin... Drachentöter-"Ritterorden" bei den Neonazis, cthuluide Nordseekultisten...)

Und mein Lieblings-Amiplot: Cthulhu is back! (Siehe Sr5 "Herz der Finsternis")
« Letzte Änderung: 8.02.2021 | 12:12 von Sphyxis »

Offline Megavolt

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Mein Eindruck ist, dass Metaplot und Veränderung der 6. Welt nicht gut tut. SciFi ist per se zu komplex, die Umwälzungen sind oft zu gravierend und zu extrem, und wenn es einem nicht gefällt, dann ist halt immer gleich alles im Eimer. Im Fäntelalter kann man unangenehme Veränderungen noch viel besser ausblenden, wenn sie zum Beispiel "irgendwo anders" auf der Weltkarte sind.

Denkt mal an das Fragmentierten-Syndrom mit den Nanitenviren oder wie auch immer, das war ja grässlich.

Ich meine sogar nachvollziehen zu können, was die damit wollten (nämlich überall mit einem Fingerschnippen Bösewichte und Verräter und damit _Abenteuer_ produzieren zu können), aber trotzdem fand ich das sau sperrig und sau doof und dann wars aber gleich überall.

Offline Darius der Duellant

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Ich finde es gut wenn es einen Metaplot gibt, der sorgt (bei nicht katastrophaler Umsetzung) für ausreichend viel Bewegung im Setting um die Spieler interessiert zu halten.
Es muss/sollte gleichzeitig aber auch genug freie Flecken geben, die von dem Plot nur gestreift werden.
Shadowrun hat das schon gut gemacht.
Dieses KFS-Zeug kann man Problemlos komplett ignorieren und trotzdem SR spielen.
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Offline Megavolt

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Dieses KFS-Zeug kann man Problemlos komplett ignorieren und trotzdem SR spielen.

Operativ hast du sicherlich Recht, dass man es ignorieren kann. Wenn man aber (wie ich vornehmlich) vor allem Shadowrun-"Leser" ist, dann war das schon eine harte Zeit. Überall KFS, und auch noch quälend langatmig ausgewalzt oft.

Offline YY

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6e ging aber überraschenderweise den Weg in Richtung erzählerische Abstraktion.

Nur eben nicht so richtig - es gibt ja doch wieder jede Menge "Semi-Crunch" in dem Sinne, dass man zig Edge-Quellen haben kann (die aber nicht alle zählen) und dann noch mal eine Unzahl an möglichen Verwendungen für Edge hat.
Und was kommt in Erweiterungsbänden? Richtig, noch mehr Edge-Quellen, die man meist nicht anwenden kann und noch mehr Anwendungsoptionen :P ::)

Das ist für mich das Schlechteste aus beiden Welten.
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