Autor Thema: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?  (Gelesen 58506 mal)

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Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #375 am: 27.10.2021 | 17:57 »
Zitat
3. Ein Raffaelo für den Spieler dessen SC hopps gegangen ist? Ernsthaft ? Und was macht der Spieler des betreffenden Charakters, wenn er keine Kokosnuss mag?
Unser Spielleiter vergibt manchmal Süssigkeiten bei gewürfelten Krits.
Hab das Gefühl seitdem wird viel besser gewürfelt.... ~;D
« Letzte Änderung: 27.10.2021 | 18:01 von Issi »

Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #376 am: 27.10.2021 | 20:17 »
Ist dem aber auch tatsächlich so? Oder könnte es statt dessen auch der Fall sein, daß sehr wohl jede SL früher oder später irgendwo "trickst" (weil das Treffen mehr oder weniger "willkürlicher" Entscheidungen nun mal zwangsläufig mit zu ihren Aufgaben gehört), sich aber einige von ihnen diesbezüglich lieber selbst belügen, weil sie das nicht wahrhaben wollen? :think:
Nun ja, eine von Settimbrinis Kernaussagen* zu ARS ist ja "Der Spielleiter hat nix zu wollen". Dieser ganze Spielstil baut darauf auf. Na klar, kannst Du jetzt auch sagen, die belügen sich selber, weil sie zu ?blöd? sind. Für mich war die ganze Theorie befreiend, weil ich genau die gleichen Probleme wie de Threadersteller hatte. Vor 20 Jahren.

Und natürlich muss man ab und an Entscheidungn aus der hohlen Hand treffen, dann nimmt man halt nen Würfel, hoch ist ein besonders guter, niedrig ein besonders schlechter Ausgang und ab dafür ... Hauptsache nicht selber bestimmte Dinge forcieren.


*zumindest hab ich das für mich so begriffen
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #377 am: 27.10.2021 | 20:27 »
Nun ja, eine von Settimbrinis Kernaussagen* [...]

Na ja, persönlich fand ich den Herrn Hofrat schon seit vor meinem Einstieg hier im Tanelorn meist eher das Gegenteil von überzeugend. Wenn's also so schon anfängt, muß ich mich darüber, daß unsere Meinungen zum Thema ggf. auch mal stark auseinandergehen, eigentlich nicht weiter wundern. ;)
« Letzte Änderung: 27.10.2021 | 20:30 von nobody@home »

Offline Jens

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #378 am: 27.10.2021 | 21:12 »
Unser Spielleiter vergibt manchmal Süssigkeiten bei gewürfelten Krits.
Hab das Gefühl seitdem wird viel besser gewürfelt.... ~;D
Wir hatten mal Schokolade als Tokens für Gegner. Besiegte Gegner durften verspeist werden... ;D

Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #379 am: 27.10.2021 | 21:36 »
Na ja, persönlich fand ich den Herrn Hofrat schon seit vor meinem Einstieg hier im Tanelorn meist eher das Gegenteil von überzeugend. Wenn's also so schon anfängt, muß ich mich darüber, daß unsere Meinungen zum Thema ggf. auch mal stark auseinandergehen, eigentlich nicht weiter wundern. ;)
Naja, wir sagen ja etwas essentiell anderes:

Ich sage, ich gehöre zu einer Ausprägung von Spielleitern, die nicht schummelt, und kenne auch andere, die das für sich ablehnen. Übrigens nicht nur ARS'ler, sondern z.B. auch ein Erzählspielleiter. Der sagt z.B. ganz klar überraschende Würfelergebnisse führen zu überraschender Story. Wunderbar.

Du sagst, nicht-schummelnde SL gibt es nicht und unterstellst dem obigen Personenkreis, dass sie entweder lügen oder zu blöd sind, die Wahrheit (tm) zu erkennen (weitere Möglichkeiten mag es geben).

Insofern, ja, auch wenn der Hofrat Dir nicht symphatisch ist, mag er trotzdem richtig liegen ...

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #380 am: 27.10.2021 | 21:46 »
Wenn man die Messlatte auf exakt 100% legt, wird man für nahezu kein menschliches Verhalten diesen Grad erfüllt finden.

Der Knackpunkt ist doch, dass es Teil des "Spielvertrages" sein sollte, dass der SL erklärt, wie er zu leiten gedenkt und nach welchen Richtlinien er die ihm zwangsläufig kraft Lücke zufallenden Interpretationsspielräume zu füllen gedenkt.
Und da kann dann erwartet werden, dass er sich daran dann hält, auch wenn selbst bei Wollen irgendwo noch mal Fehler auftauchen sollte.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #381 am: 27.10.2021 | 22:08 »
Naja, wir sagen ja etwas essentiell anderes:

Ich sage, ich gehöre zu einer Ausprägung von Spielleitern, die nicht schummelt, und kenne auch andere, die das für sich ablehnen. Übrigens nicht nur ARS'ler, sondern z.B. auch ein Erzählspielleiter. Der sagt z.B. ganz klar überraschende Würfelergebnisse führen zu überraschender Story. Wunderbar.

Du sagst, nicht-schummelnde SL gibt es nicht und unterstellst dem obigen Personenkreis, dass sie entweder lügen oder zu blöd sind, die Wahrheit (tm) zu erkennen (weitere Möglichkeiten mag es geben).

Insofern, ja, auch wenn der Hofrat Dir nicht symphatisch ist, mag er trotzdem richtig liegen ...

Das "zu blöd" hast du ins Spiel gebracht, nicht ich. Und selbst beim "Lügen" beschränke ich mich, wenn du noch mal nachliest, auf das bei Angehörigen der Spezies Homo sapiens ja nicht gerade unbekannte Talent dafür, sich selbst etwas vorzumachen und gegebenenfalls der eigenen Überzeugung widersprechende Hinweise dabei geflissentlich auszublenden. Ich bin also nicht derjenige, der sich aufs hohe Roß setzen will; mich nerven einfach nur entsprechend durchschimmernde Ansprüche der "Gegenseite", was mich denn auch überhaupt erst dazu motiviert hat, das bewußte Alternativszenario anzusprechen.

HEXer

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #382 am: 27.10.2021 | 22:16 »
Der Punkt ist glaube ich nicht, dass man so oder anders spielleitet. Muss ja schließlich jede Gruppe für sich selbst klar bekommen. Da sollten wir (wenn wir allgemein oder über nicht unsere eigenen Gruppen sprechen), vielleicht einfach davon Abstand nehmen, mit einer "Uminterpretation" von Würfelergebnissen oder der Vermeidung selbigem charakterliche, moralische oder spielerische Fehler zu verbinden. Über eigene Erfahrungen und mögliche Probleme zu berichten ist ja das eine. Sich selbst oder die eigene Spielweise als besser oder überlegen hinzustellen, ist was völlig anderes.

Ich würde mich freuen, wenn jede Gruppe so spielen kann, wie sie will und wir hier nicht den bösen Nachbarn gäben.

Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #383 am: 27.10.2021 | 22:36 »
Das "zu blöd" hast du ins Spiel gebracht, nicht ich. Und selbst beim "Lügen" beschränke ich mich, wenn du noch mal nachliest, auf das bei Angehörigen der Spezies Homo sapiens ja nicht gerade unbekannte Talent dafür, sich selbst etwas vorzumachen und gegebenenfalls der eigenen Überzeugung widersprechende Hinweise dabei geflissentlich auszublenden. Ich bin also nicht derjenige, der sich aufs hohe Roß setzen will; mich nerven einfach nur entsprechend durchschimmernde Ansprüche der "Gegenseite", was mich denn auch überhaupt erst dazu motiviert hat, das bewußte Alternativszenario anzusprechen.
Sind doch halt die üblichen Teaser. Ist ja nicht so, dass die Gegenseite nicht selbiges nutzt, ich sag mal "brettspielartig".

Gerade vorhingesehen: https://ghoultunnel.wordpress.com/2021/10/27/das-neue-faq-im-wandel-der-pesa/

Ich würde mich freuen, wenn jede Gruppe so spielen kann, wie sie will und wir hier nicht den bösen Nachbarn gäben.
Seh ich übrigens auch so  ;D
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #384 am: 27.10.2021 | 22:39 »
Der Punkt ist glaube ich nicht, dass man so oder anders spielleitet. Muss ja schließlich jede Gruppe für sich selbst klar bekommen. Da sollten wir (wenn wir allgemein oder über nicht unsere eigenen Gruppen sprechen), vielleicht einfach davon Abstand nehmen, mit einer "Uminterpretation" von Würfelergebnissen oder der Vermeidung selbigem charakterliche, moralische oder spielerische Fehler zu verbinden. Über eigene Erfahrungen und mögliche Probleme zu berichten ist ja das eine. Sich selbst oder die eigene Spielweise als besser oder überlegen hinzustellen, ist was völlig anderes.

Ich würde mich freuen, wenn jede Gruppe so spielen kann, wie sie will und wir hier nicht den bösen Nachbarn gäben.

 :d +1

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #385 am: 27.10.2021 | 22:48 »
Der Punkt ist glaube ich nicht, dass man so oder anders spielleitet. Muss ja schließlich jede Gruppe für sich selbst klar bekommen. Da sollten wir (wenn wir allgemein oder über nicht unsere eigenen Gruppen sprechen), vielleicht einfach davon Abstand nehmen, mit einer "Uminterpretation" von Würfelergebnissen oder der Vermeidung selbigem charakterliche, moralische oder spielerische Fehler zu verbinden. Über eigene Erfahrungen und mögliche Probleme zu berichten ist ja das eine. Sich selbst oder die eigene Spielweise als besser oder überlegen hinzustellen, ist was völlig anderes.

Ich würde mich freuen, wenn jede Gruppe so spielen kann, wie sie will und wir hier nicht den bösen Nachbarn gäben.

Volle Zustimmung. Und damit die ganze Sache mal wieder eine etwas positivere Note bekommt:

Unser Spielleiter vergibt manchmal Süssigkeiten bei gewürfelten Krits.
Hab das Gefühl seitdem wird viel besser gewürfelt.... ~;D

Heißt das, euer Spielleiter erzieht jetzt seine Spieler zu Falschspielern? Das wäre ja fast schon meta... ~;D

Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #386 am: 28.10.2021 | 07:44 »
Heißt das, euer Spielleiter erzieht jetzt seine Spieler zu Falschspielern? Das wäre ja fast schon meta... ~;D
Könnte man meinen...Ja.
Wobei wir offen Würfeln, und ich wüsste nicht, wie ich das da hinkriegen sollte. ~;D

Warum " Brettspielartig"?
Das scheint ja als Reizwort aufgestoßen zu sein. Aus dem einfachen Grund, das Wort " Schummeln" und das Wort " Betrügen" oder gar " Falschspiel" kenne ich vor allem aus dem Bereich Brettspiele, Würfelspiele, Kartenspiele.
Jetzt wird das hier ständig benutzt.
Das sind nämlich ebenso "Reizwörter."
Und da entsteht der Eindruck, dass Falschspiel im Rollenspiel etwas ähnliches wäre.
Und dem ist mMn. nicht so, weil der Vergleich an mehreren Stellen hinkt.
Warum?
1. Man spielt im Rollenspiel nicht gegeneinander, auch nicht gegen die SL.
Man gewinnt zusammen.
2. Man erspielt gemeinsam eine Geschichte.
3. Wenn Anpassungen stattfinden dienen sie für gewöhnlich dem gemeinsamen Spaß.
4. Es gibt nur ein "so fair wie möglich", weil alle Menschen, und keine SL absolut Objektiv ist.
5. Spontane Anpassung durch die SL sind Teil des Spiels.

Edit.
Ich würde deshalb weg von diesen Begriffen gehen, die suggerieren, dass Angleichungen immer und Automatisch " Betrug" ( im Sinne von Schaden) an den SPL bedeuten.

Es würde mMn. helfen, weg von den polarisierenden Extremen hin zu " So fair wie möglich" zu kommen. Oder auch zu " angepasst weil nötig"

Der Graben zwischen " Ehrlich Spielern" und " Betrügern" ist irgendwie auch von Vorgestern.

Rollenspiel ist Story und Game.
Du kriegst die Story nicht frei vom Game.
Und du kriegst das Game nicht frei von der Story.
Es gibt unterschiedliche Gewichtungen.
Ohne gut und böse.

Edit.
Es gibt ohne Frage "geheime" Anpassungen durch die SL die irgendwann jede Form von Herausforderung vermissen lassen.
Und es gibt in disfunktionalen Gruppen auch Anpassungen, die dem gemeinsamen Spielspaß nicht dienlich sind.
Auf diese Gefahren kann man hinweisen, ohne sie gleich als gesetzt anzusehen.
« Letzte Änderung: 28.10.2021 | 08:15 von Issi »

Offline Ma tetz

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #387 am: 28.10.2021 | 08:11 »
@ Issi:  :d
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

Offline Kaskantor

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #388 am: 28.10.2021 | 08:55 »
@ Swafnir

Ich hatte auch schon den Titel des Killers inne.
Meine Gruppe erinnert mich immer noch in jedem heftigeren Kampf, an eine Szene mit meinen Commando-Goblins oder den Piraten die in einer perfekten knienden und dahinter stehenden Reihe mit gespannten Armbrüsten auf sie warteten…

Ich persönlich würfle offen und so wie die Würfel fallen, fallen sie eben.
Das ständige Sterben hat meiner Gruppe aber auf Dauer auch keinen Spaß gemacht.
Mir ist über die Jahre aufgefallen, dass wenn gerade der SL fit in den Regeln ist und einigermaßen taktieren kann, schon einige SCs über den Jordan gehen. Das gilt vor allem für Spiele, wo Taktik im „Brettspiel“ umgesetzt werden kann.
Also habe ich mir angewöhnt, mich taktisch etwas anzupassen und mein Regelwissen nicht komplett auszunutzen. So spielt der Faktor Glück immer noch eine wichtige Rolle und trotzdem besteht eine Chance auf SC-Tode inklusive TPK. Somit ist die Spannung immer noch gegeben.

Ansonsten leite ich derzeit eigentlich nur noch Kaufkampagnen und da sind Gegner und ihre Methoden auch häufig vorgegeben. Da muss man halt für sich festlegen, wie fair oder unfair das für die jeweilige Gruppe ist.
Ansonsten gilt: „sei ein Fan der Charaktere!“. Ich komme überwiegend aus der D20 Ecke, aber gerade PbtA und hier und da auch Fate haben mich in mancher Richtung doch umdenken lassen :)
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Marduk

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #389 am: 28.10.2021 | 09:20 »
Für mich gilt folgende Regel:

Wenn gewürfelt wird, ist das Ergebnis bindend. Gibt es die Möglichkeit einer Interpretation der Ergebnisse, interpretiere ich zugunsten der SC, es sei denn ich weiß eine andere Interpretation ist spaßiger für die Gruppe.
Kann ich mit dem Zufallsfaktor der Würfel nicht leben, lass ich das Würfeln ganz sein.
Es gibt natürlich immer noch die Option als Gruppe zu sagen: Ok, das war jetzt Mist, lass uns das anders regeln. Aber ich werde kein Würfelergebnis heimlich abändern und erwarte dasselbe eigentlich auch von der SL, wenn ich Spieler bin.
Als SL: -
Als Spieler: Runequest Glorantha, Hero Quest Glorantha

HEXer

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #390 am: 28.10.2021 | 09:51 »
Könnte man meinen...Ja.
Wobei wir offen Würfeln, und ich wüsste nicht, wie ich das da hinkriegen sollte. ~;D

Bei DSA zum Beispiel sind 20seitige W10 ein guter (aber auch leicht durchschaubarer) Anfang. ;)

Offline Blizzard

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #391 am: 28.10.2021 | 10:05 »
@Issi:
Das, was du da geschrieben hast (Antwort #386) sehe ich ganz genau so, daher vergebe ich mal ein +1.
Kurz noch ein paar Anmerkungen...


Das scheint ja als Reizwort aufgestoßen zu sein. Aus dem einfachen Grund, das Wort " Schummeln" und das Wort " Betrügen" oder gar " Falschspiel" kenne ich vor allem aus dem Bereich Brettspiele, Würfelspiele, Kartenspiele.
Jetzt wird das hier ständig benutzt.
Das sind nämlich ebenso "Reizwörter."
Und da entsteht der Eindruck, dass Falschspiel im Rollenspiel etwas ähnliches wäre.
Und dem ist mMn. nicht so, weil der Vergleich an mehreren Stellen hinkt.
Ich halte den Begriff des "Betrugs" im Rollenspiel auch für falsch. Man kann den Staat betrügen, wenn man Steuern hinterzieht. Man kann den Partner betrügen, wenn man fremd geht. Aber beim Rollenspiel halte ich den Begriff für falsch und wenig zielführend. Da kann man höchstens sich selbst betrügen -wie z.B. wenn man als Spieler den SL-Teil im GRW liest, obwohl man das nicht tun sollte.

Zitat
1. Man spielt im Rollenspiel nicht gegeneinander, auch nicht gegen die SL.
Man gewinnt zusammen.
2. Man erspielt gemeinsam eine Geschichte.
3. Wenn Anpassungen stattfinden dienen sie für gewöhnlich dem gemeinsamen Spaß.
4. Es gibt nur ein "so fair wie möglich", weil alle Menschen, und keine SL absolut Objektiv ist.
5. Spontane Anpassung durch die SL sind Teil des Spiels.
Gerade Punkt 3 finde ich hier wichtig. Wenn sich alle darauf geeinigt haben, so zu spielen, dann kann sich keiner beschweren.
Zu Punkt 4 schreibe ich unten noch was.

Zitat
Edit.
Ich würde deshalb weg von diesen Begriffen gehen, die suggerieren, dass Angleichungen immer und Automatisch " Betrug" ( im Sinne von Schaden) an den SPL bedeuten.

Es würde mMn. helfen, weg von den polarisierenden Extremen hin zu " So fair wie möglich" zu kommen. Oder auch zu " angepasst weil nötig"

Der Graben zwischen " Ehrlich Spielern" und " Betrügern" ist irgendwie auch von Vorgestern.
Auch hier nochmal explizit meine vollste Zustimmung!
Ich sehe das ähnlich: Der Begriff des Betruges ist imho unangebracht.  Schon allein aus juristischer Sicht (§ 263 StGB).
Zumal er dem SL die Absicht unterstellt, andere vorsätzlich zu schädigen (sprich: zu betrügen). Ich kann -so leid es mir tut- einen solchen "Vorsatz" in Bezug auf P&P beim besten Willen nicht erkennen.
Ja, ich würfle verdeckt und ja, im Bedarfsfall interpretiere ich die Würfelergebnisse etwas freier. Wenn ich das tue, dann ändere ich sie  primär aber zugunsten von Story & Drama. Und sekundär vielleicht zu Gunsten der SC. Kommt immer auf die Situation drauf an und natürlich, welches System und in welchem Setting wir spielen.
Das ist aus meiner Sicht "angepasst weil nötig" bzw. " so fair wie möglich". Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen: Das ist "hart aber fair".

Und bei der ganzen Diskussion dürfen wir nicht vergessen, dass es sich hier nach wie vor um ein Hobby handelt. Gerade in dem Kontext finde ich solche Begriffe wie "Betrug" , "Täuschung" oder "Falschspielerei" deplatziert und habe sie deswegen auch bewusst in meinem Posting (Antwort#374) weggelassen.

"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Issi

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #392 am: 28.10.2021 | 10:33 »
Ich würfel als SL für gewöhnlich hinter dem Schirm, manchmal auch offen. (z.B. Bei Heck oder Freck Würfen)
Würfel drehen tue ich nicht. Weil ich das nicht muss.
Warum nicht?
1.Es gibt Glückspunkte/Schicksalgunst für die SC, die schlechte Würfe abfedern.
2. Es gibt im System die Option der Wiederbelebung, sollte das ein SPL für seine Figur wünschen. (Die es nicht wollen, bleiben tot)
3, Ich lasse gefühlt nur würfeln, wenn es auch notwendig ist. (Also ne echte Schwierigkeit besteht) Nicht bei jeder Routine- Sache.
4. Ich darf von meiner Gruppe aus proaktiv spielen, und auch, falls notwendig, spontane Anpassungen vornehmen (Zufallsbegegnungen, NSC und Co), denn sie wünschen sich eine spannende Story.
5. Manchen SPL geht es mit "verdeckt Würfeln" besser, weil sie so die Illusion haben, dass ich ihre Figur im Zweifel beschütze (Was ich aber gar nicht muss, und auch nicht mache)
(Bevor ich einen Würfelwurf umdeuten oder abändern muss, hätte ich schon vorher gefühlt zehn falsche Entscheidungen treffen müssen.- Bevor es überhaupt soweit kommt.
Das fängt beim System an, bei der Abenteuererschaffung , beim Situation herstellen, beim SPL/SC einschätzen, beim überhaupt Würfeln lassen usw.)

Edit.
Und sollte ich jemals irgendwann in die Situation kommen, wo ich wirklich der Meinung wäre : Es geht nicht anders, als diesen Wurf umzudeuten. (Weil ich es an anderen Stellen total vergeigt hätte). Dann würde ich das vermutlich tun.
Und dürfte das auch. ( Ohne meine SPL in der Situation selbst  zu informieren)
« Letzte Änderung: 28.10.2021 | 10:56 von Issi »

Offline Greifenklaue

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #393 am: 28.10.2021 | 12:10 »
Warum " Brettspielartig"?
Das scheint ja als Reizwort aufgestoßen zu sein. Aus dem einfachen Grund, das Wort " Schummeln" und das Wort " Betrügen" oder gar " Falschspiel" kenne ich vor allem aus dem Bereich Brettspiele, Würfelspiele, Kartenspiele.
Nö, keine Sorge. Ich sag an der Stelle halt eine Meinung, und die ist, dass so versucht wird, ARS zu entwerten.

Zitat
Warum?
1. Man spielt im Rollenspiel nicht gegeneinander, auch nicht gegen die SL.
Man gewinnt zusammen.
Das ist Dein Spielstil. Meiner basiert auf "der SL hat nix zu wollen", spielt also weder gegen noch mit den Spielern, sondern modelliert eine neutrale, herausfordende Umwelt.
Zitat
2. Man erspielt gemeinsam eine Geschichte.
Es gibt auch genug Runden, die eine Geschichte nachspielen.
Zitat
3. Wenn Anpassungen stattfinden dienen sie für gewöhnlich dem gemeinsamen Spaß.
Halt ich auch nix von. Die meisten  Anpassungen in SaWo werden dazu dienen, ein bestimmtes Genre/Spielgefühl zu emulieren.
Zitat
4. Es gibt nur ein "so fair wie möglich", weil alle Menschen, und keine SL absolut Objektiv ist.
Ja. Aber nicht bei jeder Runde steht Fairnis an oberster Stelle.
Zitat
5. Spontane Anpassung durch die SL sind Teil des Spiels.
Da gehe ich konform.


Zitat
Ich würde deshalb weg von diesen Begriffen gehen, die suggerieren, dass Angleichungen immer und Automatisch " Betrug" ( im Sinne von Schaden) an den SPL bedeuten.
Betrug ist es (aus meiner Sicht) immer dann, wenn Du als SL nicht die Regeln anwendest, sondern hinterm SLschirm andere Entscheidungen triffst. Der Schaden ist, dass Du mir die Herausforderung und letztlich den Spielspaß nimmst, wenn ich das herausfinde. Betrug ist es nicht, wenn das Drehen von Würfeln implizit oder explizit im Gruppenvertrag festgehalten wird.

Zitat
Der Graben zwischen " Ehrlich Spielern" und " Betrügern" ist irgendwie auch von Vorgestern.
Ja, aber wenn es dann mal wieder einen Haufen Falschbehauptungen gibt, sagt man doch gerne mal was dazu.

Zitat
Rollenspiel ist Story und Game.
Du kriegst die Story nicht frei vom Game.
Und du kriegst das Game nicht frei von der Story.
Es gibt unterschiedliche Gewichtungen.
Ohne gut und böse.
Behauptet ja auch keiner, noch will das einer.

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #394 am: 28.10.2021 | 12:16 »
Ich würfel als SL für gewöhnlich hinter dem Schirm, manchmal auch offen. (z.B. Bei Heck oder Freck Würfen)
Würfel drehen tue ich nicht. Weil ich das nicht muss.
Warum nicht?
1.Es gibt Glückspunkte/Schicksalgunst für die SC, die schlechte Würfe abfedern.
2. Es gibt im System die Option der Wiederbelebung, sollte das ein SPL für seine Figur wünschen. (Die es nicht wollen, bleiben tot)
3, Ich lasse gefühlt nur würfeln, wenn es auch notwendig ist. (Also ne echte Schwierigkeit besteht) Nicht bei jeder Routine- Sache.
4. Ich darf von meiner Gruppe aus proaktiv spielen, und auch, falls notwendig, spontane Anpassungen vornehmen (Zufallsbegegnungen, NSC und Co), denn sie wünschen sich eine spannende Story.
5. Manchen SPL geht es mit "verdeckt Würfeln" besser, weil sie so die Illusion haben, dass ich ihre Figur im Zweifel beschütze (Was ich aber gar nicht muss, und auch nicht mache)
(Bevor ich einen Würfelwurf umdeuten oder abändern muss, hätte ich schon vorher gefühlt zehn falsche Entscheidungen treffen müssen.- Bevor es überhaupt soweit kommt.
Das fängt beim System an, bei der Abenteuererschaffung , beim Situation herstellen, beim SPL/SC einschätzen, beim überhaupt Würfeln lassen usw.)

Edit.
Und sollte ich jemals irgendwann in die Situation kommen, wo ich wirklich der Meinung wäre : Es geht nicht anders, als diesen Wurf umzudeuten. (Weil ich es an anderen Stellen total vergeigt hätte). Dann würde ich das vermutlich tun.
Und dürfte das auch. ( Ohne meine SPL in der Situation selbst  zu informieren)
Da sind wir uns erstaunlich nahe.

Beim Edit würde ich allerdings das so sehen: die Spielpraxis zeigt, dass es gar nicht notwendig ist, den Würfel zu drehen.
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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #395 am: 28.10.2021 | 12:19 »
.
Das ist Dein Spielstil.
Nein, das ist explizit nicht mein Spielstil.
Sondern Rollenspiel Theorie
Ich empfehle als Lektüre: "Knauer Buch der Rollenspiele" Erschienen im Droemer Knaur Verlag

Edit.
Zitat
Es gibt auch genug Runden, die eine Geschichte nachspielen.
Halt ich auch nix von. Die meisten  Anpassungen in SaWo werden dazu dienen, ein bestimmtes Genre/Spielgefühl zu emulieren.
Ja. Aber nicht bei jeder Runde steht Fairnis an oberster Stelle.
Was sollen jetzt in diesem Kontext diese Aufzählungen von dysfunktionalen Spielrunden?

Die Theorie, die ich hier zitiert habe- bezieht sich darauf, was an  Rollenspiel als Spiel Art besonders ist, was sie von anderen Spielen unterscheidet und/oder sie besonders macht.
Dass das nicht allen Runden erreicht/angestrebt wird oder funktioniert- geschenkt!
« Letzte Änderung: 28.10.2021 | 12:32 von Issi »

Offline Eadee

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #396 am: 28.10.2021 | 12:24 »
Ich glaube eher dass es ein Trugschluss ist, dass SLs, die verdeckt würfeln, nicht offen würfeln (wollen), weil es so einfacher für sie wäre. Das ist aber einfach nicht der Fall. Die SLs würfeln verdeckt, weil es sich bewährt hat und innerhalb der Gruppe funktioniert. Wenn es nicht funktionieren würde, dann würden sie es wohl nicht tun, oder ?
Für wen es funktioniert super, der hat meinen Segen. Wer aber nach einer alternative sucht dem biete ich sie gerne. Das hier ist kein Kreuzzug gegen verdecktes Würfeln sondern eine Alternative die ich all jenen anbiete die nicht zufrieden sind mit dem was !sie selbst! als lügen und betrügen ansehen. Wer Würfel drehen und mitwachsende Mauern nicht al Betrug ansieht der darf ja gerne damit glücklich sein.

Außer einer gehäuften Anzahl an Charaktertoden und ungewollt unliebsamen Situationen im Spiel hat das offenen Würfeln mir und meinen Mitspielern nichts gebracht. Außer vielleicht der Erkenntnis, dass das offenen Würfeln quasi inkompatibel zu meinem Leitstil ist.

Zudem kann man als SL verdeckt würfeln und trotzdem offen & spannend leiten. Offen leiten bedeutet nicht zwangsläufig, dass man (als SL) auch offen würfeln muss.
Je unbedarfter und narrativistisch orientierter die Spieler, desto einfacher ist es mit verdecktem Würfeln zu arbeiten, auch Ploteisenbahnen funktionieren besser in solchen Runden. Aber je engagierter die Spieler sind desto mehr erwarten sie dass ihre Handlungen Konsequenzen haben (im Positiven wie im Negativen). Diese Spieler haben oft mehr Spaß am Sandboxen und sind empfindlicher was Manipulationen durch die SL angeht. Ein offener und ehrlicher Leit-Stil kann da gut passen und offen Würfeln ist halt eine der stärksten Methoden um diesen umzusetzen.
Das wichtigste ist aber dass der präferierte Leitstil des Spielleiters mit dem Präferierten Spielstil der Spieler zusammenpasst und auch die Spieler untereinander.


1. Nehmen wir mal an, Spieler A sagt, was sein SC jetzt tut. Aus deiner, sprich aus SL-Sicht ist das "ziemlich dumm" oder "bewusst gefährlich"- aus Sicht des Spielers und des SCs ist seine Aktion jedoch weder "dumm" noch "gefährlich". Wer entscheidet denn nun, unter bzw. in welche Kategorie die Aktion des SC fällt ?
Grundlegend ist das meine Entscheidung als SL. Es ist aber auch meine Aufgabe als SL die Gefahren der Spielwelt genau so offensichtlich den Spielern darzustellen, wie sie auch ihren Charakteren erscheinen (sollten). In 90% der Fälle reicht es schon wenn ich kurz pausiere nachdem ein Spieler eine "dumme" Ansage macht, dann merkt er entweder selbst wie gefährlich es ist was er vorhat oder ein anderer Spieler hakt nach ob er sicher ist.
Wenn ich merke, dass die ganze Gruppe eine Idee für gut hält die ich selbst für absolut töricht halte, pausiere ich ein paar Sekunden und prüfe ich erstmal ob der Blickwinkel der Gruppe gerechtfertigt ist und ich mir unnötig Sorgen mache. Wenn ich dann weiterhin davon überzeugt bin dass das ganzze schweinsgefährlich ist hake ich zumindest nach ob dem Spieler klar ist dass auch xyz passieren könnte, ggf beziehe ich mich dabei auf ein Wissenstalent oder ähnliches (zB: du willst allein querfeldein durch den Sumpf gehen? Jemand mit deinem survival-wert sollte wissen dass es nahezu unmöglich sein kann sich selbst aus einem Sumpfloch zu ziehen wenn man erstmal feststeckt. Willst du das riskieren?). Wenn die Spieler die Aktion trotzdem machen wollen lasse ich sie es tun! Ich erschwere die Aktion nicht künstlich, mache sie aber auch nicht übertrieben leicht sondern schätze so gut es geht die Schwierigkeit ein. Es werden keine Lektionen erteilt und auch keine Gefahren künstlich weichgespült.


2. Du schreibst, dass Spieler für ihren SC würfeln können, um ihn vor dem Tod zu retten. Ferner, dass SCs sterben können in Folge einer Kombination von "dummen Verhalten" und schlechten oder miesem Würfelwurf. Da spricht aus meiner Sicht erstmal nichts dagegen. Was ist jetzt aber, wenn der SC nicht durch seinen schlechten, aber deinen offenen Würfelwurf stirbt ?
Üblicherweise sind Gefahren die ich ohne Vorwarnung auf die Spieler loslasse nicht dazu in der Lage die Charaktere zu one-hitten sondern machen die Charaktere erstmal nur Handlungsunfähig oder Kampfunfähig. Das kann dann einen Rückschlag für die Charaktere bedeuten aber nicht den Tod.
Ähnliches gilt für kritische Treffer von Gegnern. Der reguläre Gegner schafft es gar nicht den SC von gesund auf instant-tod zu prügeln. Und ein Spieler, der seinen Charakter bereits schwer verwundet in einen Kampf führt statt den Kampf zu umgehen, zu fliehen oder sich zu ergeben, der hat diesen bewusst dem Risiko ausgesetzt getötet zu werden.

3. Ein Raffaelo für den Spieler dessen SC hopps gegangen ist? Ernsthaft ? Und was macht der Spieler des betreffenden Charakters, wenn er keine Kokosnuss mag?
Die Sache mit den Rafaellos ist zwar mehr running gag als ernsthafte "Entschädigung" aber ja. Bisher hat keiner meiner Spieler das Rafaello abgelehnt (bei Vampire gab es zB auch mal Rafaellos für alle zu Spielbeginn weil... die charaktere waren ja alle auf einmal "tot".) aber wenn es mal einen geben sollte dessen Charakter draufgeht und der Kokos nicht mag, dann werde ich mich da flexibel zeigen und das  Rafaello selbst essen :P



(und ihm alternativ etwas anderes anbieten, aber wie gesagt, das ist mehr running gag als ernsthafte Entschädigung).

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #397 am: 28.10.2021 | 12:35 »
Ich würfel als SL für gewöhnlich hinter dem Schirm, manchmal auch offen. (z.B. Bei Heck oder Freck Würfen)
Würfel drehen tue ich nicht. Weil ich das nicht muss.
Warum nicht?
1.Es gibt Glückspunkte/Schicksalgunst für die SC, die schlechte Würfe abfedern.
2. Es gibt im System die Option der Wiederbelebung, sollte das ein SPL für seine Figur wünschen. (Die es nicht wollen, bleiben tot)
3, Ich lasse gefühlt nur würfeln, wenn es auch notwendig ist. (Also ne echte Schwierigkeit besteht) Nicht bei jeder Routine- Sache.
4. Ich darf von meiner Gruppe aus proaktiv spielen, und auch, falls notwendig, spontane Anpassungen vornehmen (Zufallsbegegnungen, NSC und Co), denn sie wünschen sich eine spannende Story.
5. Manchen SPL geht es mit "verdeckt Würfeln" besser, weil sie so die Illusion haben, dass ich ihre Figur im Zweifel beschütze (Was ich aber gar nicht muss, und auch nicht mache)
(Bevor ich einen Würfelwurf umdeuten oder abändern muss, hätte ich schon vorher gefühlt zehn falsche Entscheidungen treffen müssen.- Bevor es überhaupt soweit kommt.
Das fängt beim System an, bei der Abenteuererschaffung , beim Situation herstellen, beim SPL/SC einschätzen, beim überhaupt Würfeln lassen usw.)

Edit.
Und sollte ich jemals irgendwann in die Situation kommen, wo ich wirklich der Meinung wäre : Es geht nicht anders, als diesen Wurf umzudeuten. (Weil ich es an anderen Stellen total vergeigt hätte). Dann würde ich das vermutlich tun.
Und dürfte das auch. ( Ohne meine SPL in der Situation selbst  zu informieren)

Das sehe ich, gerade zu Punkt 5 anders. Speziell in Kampfsituationen kann es – insbesondere in System mit explodierenden Würfeln oder sogenannten „kritischen“ Treffern zu nicht vorhersehbaren Auswirkungen kommen. Dann hinterfrage ich schon, ob ich jetzt den Spieler wegen 3 Glückstreffern des Monsters direkt über die Klinge springen lasse (RAW) oder halt doch einen Würfel „drehe“ und ihn am Leben halte.
Zu 1: nicht jedes System hat Gummipunkte
Zu 2: nicht jedes System hat Wiederbelebung und selbst wenn es Wiederbelebung gibt, kann diese oft erst auf höherer Stufe bezahlt/angewandt werden

Letztlich sehen ich keine Veranlassung eine der Einstellungen (verdeckt oder offen / drehen oder nicht) als „besser“, „ehrlicher“ oder „überlegen“ zu betrachten. Letztlich hängt es von der Gruppe ab wie ich es halte.

Mir missfällt nur die „heiliger–als–du“ Einstellung des einen oder anderen mit der hier Leute belehrt werden, wie sich „richtig“ zu leiten haben (das war jetzt trotz Zitat nicht an Issi gerichtet)

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #398 am: 28.10.2021 | 12:39 »

Zu 1: nicht jedes System hat Gummipunkte
Zu 2: nicht jedes System hat Wiederbelebung und selbst wenn es Wiederbelebung gibt, kann diese oft erst auf höherer Stufe bezahlt/angewandt werden
Darum habe ich ja extra aufgezählt, dass es das in meinem System gibt.
Würde es das nicht geben, würde ich das vermutlich sogar extra als Hausregel einführen.

Es sei denn es gibt irgendeine andere Form von Sicherheitsnetz. (Für die SC)

Edit. Ohne Gummipunkte- würde ich wahrscheinlich viel öfter an dem Punkt stehen, wo ich mir denken würde: Schei*e!" (Ich will doch nur spielen- und jetzt ist der Kopf ab, Logo)

« Letzte Änderung: 28.10.2021 | 12:44 von Issi »

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Re: Muss der Spielleiter ein Falschspieler sein?
« Antwort #399 am: 28.10.2021 | 12:49 »
Nein, das ist explizit nicht mein Spielstil.
Sondern Rollenspiel Theorie
Ich empfehle als Lektüre: "Knauer Buch der Rollenspiele" Erschienen im Droemer Knaur Verlag
Das war doch kein Zitat aus dem Buch ... Würde mich sehr, sehr wundern.

Zitat
Edit.Was sollen jetzt in diesem Kontext diese Aufzählungen von dysfunktionalen Spielrunden?

Was ist dysfunktional an genreemulierenden Regeln bei SaWo?

Zitat
Die Theorie, die ich hier zitiert habe- bezieht sich darauf, was an  Rollenspiel als Spiel Art besonders ist, was sie von anderen Spielen unterscheidet und/oder sie besonders macht.
Dass das nicht allen Runden erreicht/angestrebt wird oder funktioniert- geschenkt!
Du zählst Eigenschaften auf die alle Rollenspiele besitzen. Ich zeige Ausnahmen auf ...
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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