Zum ersten Abschnitt: Was meinst du damit genau, werd ich nicht schlau draus. Willst du mir nicht glauben, es ginge mir um Figurenimmersion?
Exakt, in der form glaube ich dir das so nicht.
Ich habe versucht - meines Erachtens sehr differenziert - die Wirkung verschiedener Arten von Gummipunkten aufzuführen und wie diese - mehr oder weniger problematisch dann - mit meinem Spielstil, den ich ebenfalls versucht habe mit den entsprechenden Kernelementen und Geschmacksmerkern als nichtallgemeingültigen Teilbereich zu beschreiben und dann nach den Erkenntnissen aus der allgemeinen Immersionsdiskussion auf Figurenimmersion zugespitzt mit Figurenimmersion präzisiert benannt habe, kollidieren.
Und dann kommst du ganz platt daher - mit entsprechendem bekannten anderen Fokus - und erklärst ich bin auch Figurenimmersionsspieler, habe keine Probleme damit also kannst du deine Geschmacksmnerker in die Tonne kloppen: Label rein per unkommentierter Selbsternennung gekapert, als trojanisches Pferd/"Insider" per "mich betrifft das nicht, also bedeutungslos" entwertet und dann aus den brennenden Ruinen weiter gezogen.
Konstruktiv hätte ich wenn erwartet, dass du dann wenn das Label "Figurenimmersionist" argumentativ angegriffen hättest und anhand von wiederum diskutierbaren Aussagen aufgezeigt hättest, dass mein Label so missverständlich ist, was dann voraussichtlich zu einer weiteren Präzisierung der benennung meines Spieltyps - vermutlcih dann als Untergruppe der Figurenimmersion - oder einem neuen passenden Label für das, was du als Figurenimmersion bezeichnen möchtest geführt hätte.
So lieferst du da gar nichts in der Richtung.
Willst du sagen, es könne mir gar nicht auf Immersion in eine Figur ankommen, weil ich (auch) am Spieltisch gerne Storygaming betreibe. Klär mich auf, was meinst du hier? Und wie muss ich mir den Tonfall vorstellen?
Das kann ich aus deinem minimalistischen Beitrag überhaupt nicht erkennen. Du hast nur den Begriff erklärungslos vereinnahmt und dann die damit bisher verbundenen Geschmacksmerker aus der Position des selbsterklärten "Insiders" für irrelevant erklärt.
Alles, was ich sage, ist, dass es Spieler gibt, die Figurenimmersion als anzustrebende Spaßquelle im Rollenspiel betrachten und die mit Gummipunkten, Faktenkaufen usw. eben keine Probleme haben, dann bei einer Battlemap oder einem Sanity-System den Totalkoller kriegen.
Wenn da Geschmacksmerker so deutlich kollidieren, haben wir es mit zwei entscheidend unterschiedlichen und damit konstruktiverweise auch unterschiedlich zu bezeichnenden Spieltypen zu tun. Da dann diese Unterschiede rhetorisch per Wortdreherei wegwedeln zu wollen ist hingegen das Rezept um zukünftig weiter Kollisionen am Spieltisch (und in Diskussionen darüber) zu haben.
Bezgl: Figurenkompetenz:
Da haben wir ein Beispiel für ArneBabs Beobachtung der Reparaturversuche an defekten Systemen.
Für die Kompetenz stehen erst einmal (auch mit Gummipunkten typischerweise noch) die Spielwerte plus Probenschwierigkeit geprüft durch (meist) einen Würfel.
Wenn dies jetzt zu unerwünschten Ergebnissen führt, haben wir entweder eine für das gewünschte Spielgefühl ungünstige Ratio von Kompetenzwert zu Schwierigkeit oder einen einen unpassend erscheinenden Ergebnisraum aufspannenden Würfelmechanismus oder jemand hat für seinen Geschmack/erwartungen das falsche Spiel gewählt, wenn diese Werte ganz bewusst so sind wie sie sind.
Leistungssteigernde Gummipunkte reparieren damit meinem Empfinden nach an dieser Stelle nur ein wahrgenommenes Problem, welches eigentlich in einer dieser drei Baustellen grundlegend anliegt und mit Gummipunkten dann nur erhofft wird Vorfälle dieser Problematik unterhalb diese Wahrnehmungsgrenze zu drücken, so dass der eigentliche Frustausbruch ausbleibt.
Edit: was natürlich nichts über den durchaus erkennbaren und nachvollziehbaren Nutzen von Gummipunkten zB. zur Ablaufstrukturierung und zur Emulation von entsprechenden Vorlagen sei es nun entsprechend strukturierten Geschichtsverläufen, von solchen bestimmten Charakterarchetypen oder anderen Wunschvorstellungen oder auch der Mitautorenschaft von sonst auf "Nurspieler" beschränkten Teilnehmern aussagt.
Das eine ist zum Kitten von Fehlern, das andere zum Erzielen von gewünschten Zusatzeffekten, welche sonst aus dem rein mechanischen abhandeln der Spielwelt nicht möglich oder wenigstens nicht gesichert werden können. Was nicht global ist, ist dass solche Effekte generell bei allen oder auch nur der Mehrheit der Spielern so erwünscht wären.
Bezgl. Auf Gummipunkte verzichten.
Das kommt darauf an, wie der Einsatz durch andere dann das Spiel selbst beeinflusst bzw. vom Spielleiter (oder das Spiel selbst schon) vorausgesetzt wird, z.B. Mitspieler dann erheblich aggressiver und auch für die anderen Mitspieler riskanter spielen oder der SL das schon in seine Schwierigkeitsgrade /Encounterhäufigkeit reingerechnet hat und der eigene Punkteinsatz so quasi erzwungen wird.
Sollte ich so gut sein, dass mich das nicht tangiert (Warhammerelf unter Menschen) lässt sich so etwas von Elfseite auch ignorieren, aber dann haben die Menschen ggf wiederum ein nachvollziehbares Problem mit der Grundsituation, insbesondere wenn der Elf etwas extrovertierter ist.
Menschen wissen aber in der Regel nicht:
- Wie schlau sie genau sind?
- Wie attraktiv sie genau sind?
- Wie stark sie genau sind?
- Wie gesund sie genau sind?
Uns Menschen fehlt da in der Regel der Vergleichpunkt und die klare Quantifizierung. Wir können vielleicht sagen, dass wir uns attraktiv fühlen oder gesund. Aber ob wir's wirklich sind, keinen Schimmer.
Trotzdem werden am Spieltisch ständig Zahlen zu diesen Dingen zu taktischen Entscheidungen herangezogen. Und Spieler spielen auf ihre Charakterwerte hin.
(Das typische "Der muskelbepackte Krieger hat's nicht geschafft, das Tor zu öffenen – ich will's jetzt auch mal versuchen.)
Abgesehen davon, dass viele Gummipunktsysteme Mechaniken haben, womit Spieler leere Pools wieder füllen können. Die allermeisten dieser Mechaniken halten Spieler übrigens dazu an, Risiken einzugehen oder Nachteile hinzunehmen.
In seinem Fachgebiet haben die Leute durchaus recht präsise Vorstellungen ihrer Leistungsfähigkeit.
Ein Leistungssportler kann dir typischerweise auf teils Bruchteile von Sekunden genau sagen, was er wohl im Moment abliefern würde. Dazu kommt, dass eine Menge der dazu benutzten Eindrücke eben nicht verbal von einem SL eindeutig beschreibend transportiert werden können. Also wird da als abstrahierende Krücke ein wert benutzt, welche vom Spieler dann entsprechend wieder per Übersetzung "verfühlt" werden.
Diese losgelösten Regenerationsmechaniken brechen hingegen die Spielweltlogik in den meisten Versionen rigoros.