Autor Thema: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.  (Gelesen 58049 mal)

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Offline Isegrim

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #500 am: 18.05.2021 | 22:11 »
@ ArneBab: Ich habe Marzaans gar nichts vorgeworfen (als es noch um Gummipunkte ging), sondern nur darauf hingewiesen, dass es mir eigentlich auch um Immersion, um die Innensicht des Charakters geht, bei mir das aber von GP a la SR eher unterstützt wird; and then all hell brokes loose...

on Topic:
Ich würde raten, strikt zwischen "Einsatz von GP" und "Erlangen von GP" zu trennen. Dass einem das Reizen bei Fate uä Mechanismen gegen den Strich gehen, kann ich bspw gut nachvollziehen. Beim Einsatz siehts halt anders aus. Das sind zumindest für mich zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Vermutlich lassen sich hier alle Kombination von "Mag A (nicht)" und "Mag B (nicht)" in diesem Thread finden.

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Offline RackNar

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #501 am: 18.05.2021 | 22:16 »
on Topic:
Ich würde raten, strikt zwischen "Einsatz von GP" und "Erlangen von GP" zu trennen. Dass einem das Reizen bei Fate uä Mechanismen gegen den Strich gehen, kann ich bspw gut nachvollziehen. Beim Einsatz siehts halt anders aus. Das sind zumindest für mich zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Vermutlich lassen sich hier alle Kombination von "Mag A (nicht)" und "Mag B (nicht)" in diesem Thread finden.


Wenn es gut (= mit Verstand) gemacht wird, empfinde ich das Reizen von Aspekten einer der Stärken von FATE. Mit dem Würfelsystem habe ich da mehr Bauchgrummen ...
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Offline ArneBab

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #502 am: 18.05.2021 | 22:28 »
@ ArneBab: Ich habe Marzaans gar nichts vorgeworfen (als es noch um Gummipunkte ging), sondern nur darauf hingewiesen, dass es mir eigentlich auch um Immersion, um die Innensicht des Charakters geht, bei mir das aber von GP a la SR eher unterstützt wird; and then all hell brokes loose...
Von welcher Stelle der Diskussion sprichst du grade? Ich habe jetzt 10 Seiten zurückgesucht und kein hell broke loose dir gegenüber gefunden, sondern nur eine Vermutung, dass du zu seiner Kategorie der Zielspieler gehörst (was ich nicht gefunden hätte sind Zitate, bei denen dein Name nicht dranstand, weil sie Teil einer Antwort auf jemand anderen waren).
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Offline chad vader

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #503 am: 18.05.2021 | 22:32 »
Ich würde raten, strikt zwischen "Einsatz von GP" und "Erlangen von GP" zu trennen.
Gegenvorschlag: Wir besprechen individuelle Gummipunkt-Probleme anhand konkreter Systembeispiele und sparen uns wackelige Verallgemeinerungen. ;)

Offline Issi

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #504 am: 18.05.2021 | 22:52 »
Chad Vader
Das klingt großartig  :d
(Und macht Sinn für zukünftige Diskussionen)
« Letzte Änderung: 18.05.2021 | 22:57 von Issi »

Offline Isegrim

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #505 am: 18.05.2021 | 22:56 »

Wenn es gut (= mit Verstand) gemacht wird, empfinde ich das Reizen von Aspekten einer der Stärken von FATE. Mit dem Würfelsystem habe ich da mehr Bauchgrummen ...

Interessant. Kann sein, dass das eine Stärke von Fate ist, bei mir klappts bestenfalls so lala; ein FP pro SC pro Session als Schnitt ist glaub ich eher zu hoch angesetzt, wenn ich meine bisherigen Runde betrachtet (bisher war ich allerdings sehr viel häufiger auf der SL- als auf der Spieler-Seite). Liegt, glaub ich, an dem doch recht starken Meta-Aspekt, der da drin steckt, der bei meinen Spielern und mir doch eher aus dem Spiel "in character" raus reisst. Dieses Gefühl hatte ich beim Einsatz von GP eigentlich nie, sondern es war eher das Gegenteil der Fall (bspw SR, oder auch, wenn ich dann mal bei Fate Spieler war).

Was magst du an dem Würfelsystem nicht? Zu geringe Streuung?

@ chad vader: Geht mir nicht um Verallgemeinerung, die GAVRT* will ja nicht ich auffstellen... ;)

Aber Fate zeigt mir bzw mE, dass selbst in einem System die Meinungen zu den beiden Mechanismen (kriegen vs ausgeben) auseinander gehen können.

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@ ArneBab: Ich muss mir schlicht keine Scheiß unterstellen lassen. Ist eigentlich ganz einfach...

Wenn du dieser Basis und daraus folgenden Limitationen nicht folgst, spielst du ein anderes Spiel, ggf eine andere Art Immersion, aber eben keine "in der Figur"-Immersion.

(...)

Meine Vermutung ist, dass du nicht eine Figur in ihrer Spielwelt erkunden willst und damit wie es sich fühlt in ihrer Haut zustecken und ihre Entscheidungen zu treffen und die Reaktion der Spielwelt zu erleben (im Guten wie im Schlechten), sondern dass du eine Heldenfigur entworfen hast und nun deren bereits vorbestimmten Heldenepos nacherleben willst und das eben nicht von innen inkl. der damit verbundenen Unsicherheiten sondern von der im Zweifel auch als Spieler als "unsichtbarer Patron" deckend eingreifenden Beobachtungsposition, und entsprechend einer anderen Art Immersion wie vermutlich Empathic/social immersion ->.

Oder das reicht dir nicht und es steckt doch noch eine andere Agenda hinter als die, welche du da gerade unter den beklagten Erinnerungslücken vorschiebst.
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Offline RackNar

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #506 am: 18.05.2021 | 23:04 »
Was magst du an dem Würfelsystem nicht? Zu geringe Streuung?


Wahrscheinlich, obwohl ich Glockenkurven mag. Genau kann gar nicht benennen
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Offline Isegrim

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #507 am: 19.05.2021 | 00:10 »
Schon mal mit w6-w6 / 2w6-7 probiert? Gibt ne größere Spannweite (-5 bis +5) mit wesentlich stärkerer Tendenz zu den Extremen.
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Offline Maarzan

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #508 am: 19.05.2021 | 07:24 »
@ ArneBab: Ich muss mir schlicht keine Scheiß unterstellen lassen. Ist eigentlich ganz einfach...

"Das Mitfühlen und Mitdenken in einen Charakter erfordert keine weiteren Hilfsmittel.

Was deinem SC wichtig ist oder nicht entscheidet sich nach dessen Lage in der Spielwelt und dies nachempfinden zu wollen (inkl. der damit einhergehenden Limitationen) ist die Basis für die "spatial"/Figurenimmersion. Und innerhalb dieser selbstauferlegten Limitation entscheidest du das eh selbst. Also von was für benötigter "Agency" redest du dann?
"

"Was du statt dessen machst ließe sich erst sagen, wenn du deine Knackpunkte beschreiben würdest und z.B. erklärst was hinter der Agency steckt. Bis dahin muss ich zwangsläufig fehlerträchtig spekulieren:"

Den Teil hast du dann ja auch passend manipulativ ausgeschnitten ...

Ich habe hier (mehrfach) beschrieben was ich für die Basis der Nische "Figurenimmersion" halte und wieso das Probleme mit der Verwendung von diversen Arten Gummipunkten bringt.

Du grätscht da dann rein über das Schlagwort rein, setzt dich aber nicht mit diesen Beschreibungen auseinander, sondern operierst alleine mit "mich stört das nicht" und ankacken danach:

@ Maarzan: Ich kann nur nochmal darauf hinweisen, dass für mich der Einsatz von GP die Immersion (das Mitfühlen & Hineindenken in einen Charakter) eher erhöht, da sie mir eine größere Agency darüber gibt, was meinem SC wichtig ist und was nicht. Scheinbar kommen Leute wie ich in deiner dualistischen Theorie-Blase nicht vor, was sie dann, in meinen Augen, größteneils wertlos macht; und deine Verschwörungstheorien, das alles gäbe es nur, um dich fies täuschen und übervorteilen zu können, hinreichend albern...

Das ist ein sowohl irrationales als auch unkonstruktives Vorgehen.

Und auf entsprechende Klärungsversuche, wo deine Nische dann in Relation liegen könnte auf Basis deiner spärlichen Hinweise, reagierst du dann auch noch sauer.  ::)

Oder um den Stress hier zusamen zu fassen.
> Es ist hier allgemein gefragt worden wie die Leute zu Gummipunkten stehen.
> Ich habe meine Position beschrieben und um keine Allgemeingültigkeit in Anspruch zu nehmen die Nische Beschrieben für welche diese Position gelten würde.
> Darauf kamen dann die mehr oder weniger empörten Versuche diese beschriebene Nische in Frage zu stellen, um die geliebten Gummipunkte zu verteidigen ...  :gasmaskerly:
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Offline Issi

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #509 am: 19.05.2021 | 08:11 »
Von einer "Figuren Immersion" habe ich noch nie gehört.

Der einzige, der Immersion erleben kann, ist der SPL. Die Figur selbst existiert gar nicht.

Immersion erlebt der SPL wenn er sich mit der Figur identifiziert.
Er entscheidet für die Figur.
Die Entscheidungen können sich nach den Umständen der Spielwelt richten.
Sie müssen es aber nicht.
Die Gedanken des Spielers sind frei. Und keinen Limitationen unterworfen.

Die Figur ist gewissen Dingen, wie z.B. äußeren Umständen und ihrem Körper unterworfen.
Der SPL selbst ist das nicht.
Er steht ihm*ihr damit auch frei die Agenda der Figur spontan zu ändern.
(Z.B.Vom Saulus zum Paulus und umgekehrt)

Ich würde davon absehen hier Begriffe zu nutzen, und zu beschreiben, die nicht gesichert sind.

Und auch von der Konstruktion einer darauf aufbauenden allgemeinenTheorie.

Chad Vaders Vorschlag ist gut.
Lieber bei den konkreten Systemen bleiben, und seine individuellen Erfahrungen damit besprechen.


« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 08:16 von Issi »

Offline RackNar

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #510 am: 19.05.2021 | 08:27 »
Mit Figuren Immersion ist der Fokus auf die Figur und deren erleben gemeint. Eine andere Form wäre z.B.Welt Immersion. Ich finde das schon verständlich was er meint. Nur der Absolutheitsanspruch, na ja.
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Offline Issi

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #511 am: 19.05.2021 | 08:30 »
Mit Figuren Immersion ist der Fokus auf die Figur und deren erleben gemeint. Eine andere Form wäre z.B.Welt Immersion. Ich finde das schon verständlich was er meint. Nur der Absolutheitsanspruch, na ja.
Abgesehen davon, dass die Begriffe nicht gesichert sind. Und mMn. in die Irre führen.
Was ist für dich der Unterschied zwischen "Figuren Immersion" und "Welt Immersion"?

Wenn ich nur einen Fokus beschreiben will, wäre das Wort Fokus das passende Wort.
« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 08:32 von Issi »

Offline RackNar

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #512 am: 19.05.2021 | 08:41 »
Abgesehen davon, dass die Begriffe nicht gesichert sind. Und mMn. in die Irre führen.
Was ist für dich der Unterschied zwischen "Figuren Immersion" und "Welt Immersion"?

Wenn ich nur einen Fokus beschreiben will, wäre das Wort Fokus das passende Wort.


Ich will die Figur erfahren und sie soll kongruent sein, die Welt ist Mittel zum Zweck vs ich will die Welt erfahren und die Figur ist Mittel zum Zweck
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Offline Alexandro

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #513 am: 19.05.2021 | 08:43 »
Um mal von den Definitionsschlachten wegzukommen...

Gummipunkte bieten zwei essentielle Vorteile:

1.) Sie modellieren "effort" und erlauben es Spielenden selbst zu bestimmen, wie sehr die Figur sich reinkniet und damit, in welchen Bereichen sie bereit ist Niederlagen einzugestehen (und in welchen nicht). Reine Würfelsysteme erlauben das nicht, weil sie alle Handlungen unabhängig von der Spielendenmotivation (und damit auch unabhängig von echter Charaktermotivation) abhandeln.

2.) Sie liefern eine spielerisches "Feedback" für die Umsetzung von Charaktermerkmalen, welche tatsächlich vom Charakterspiel ausgeht, statt diesem von außen aufoktroyiert wird (aka "Würfel mal auf Mut, ob dein Charakter mutig ist" - auf diese Weise findet natürlich keine Immersion statt).

Wenn das gewünschte Elemente für das Spiel sind, dann sind Gummipunkte geeignet - ansonsten halt nicht.  ::)
« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 08:47 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline chad vader

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #514 am: 19.05.2021 | 08:52 »
Chad Vaders Vorschlag ist gut.
Lieber bei den konkreten Systemen bleiben, und seine individuellen Erfahrungen damit besprechen.

Dann lass uns mit dem Ansatz doch nochmal von vorne anfangen. Back to the roots ;)

Maarzan hat mMn direkt auf Seite 1 seinen Standpunkt so schön kompakt und klar formuliert.

"Rettungspunkte" sind nicht schön, aber sie moderieren halt in einem zumindest für mich erträglichen Maße in gewissem Rahmen unterschiedliche Interessen am Tisch [...]

Was mit zunehmender Penetranz nicht geht sind für mich Einflusspunkte, insbesondere solche welche vor einem Wurf ausgegeben werden müssen, und damit ständig auf dem Verwaltungsstack liegen und damit eine Dauerbeschäftigung mit ihnen erzwingen.

Macht für mich total Sinn und ich könnte das so zweifelsfrei unterschreiben. Ich glaube jedem hier fallen auf Anhieb genug Gummipunk-Systembeispiele ein, die als Brückenschlag zwischen unterschiedlichen Bedürfnissen am Spieltisch funktionieren. Fallnetze sind sie ja fast alle. Bei SW krieg ich mit Bennies Spieler eingefangen, denen das Würfelsystem sonst zu swingy ist. Alles klar.

Sein Problem mit Ressourcen, die vor der Probe investiert werden müssen, versteh ich auch sofort. Das betrifft ja nicht nur FATE, sondern z.B. auch so Cypher/Numenera-Spiele. Streng genommen fällt sogar D&D5 Inspiration in die Kategorie, wobei "Stack" in dem Fall natürlich reichlich übertrieben wäre.

Das für und wieder, ob Ressourcen besser nach oder vor dem Würfelwurf investiert werden sollten, ist natürlich schwierig. Nachträglich den ersten Wurf zu entwerten, hat ja auch für viele Geschmäckle.

Zitat
Zum Thema Risiko und Belohnen:
Das zu erwartende Ergebnis im Fall eines positiven Wurfes sollte die Belohnung sein. Warum sonst sollte jemand irgendein besonderes Risiko sonst auf sich nehmen?
Das ist der einzige Teil des Initialposts, den ich so nicht unterschreiben würde. Wir sind Menschen und spielen Spiele über Menschen, oder zumindest Mensch-Analogien. Da ist angemessenes Risiko/Erfolgsverhältnis immer nur eine Möglichkeit von vielen.

Oder einfacher ausgedrückt: Neugierige Charaktere werden bei uns am Tisch unvernünftig, wenn es was zu entdecken gibt. Das finde ich gut.

EDIT: Hab eben gelernt, dass FATE-Punkte nach dem Wurf eingesetzt werden.
« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 10:33 von chad vader »

Offline Issi

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #515 am: 19.05.2021 | 08:54 »

Ich will die Figur erfahren und sie soll kongruent sein, die Welt ist Mittel zum Zweck vs ich will die Welt erfahren und die Figur ist Mittel zum Zweck
Ich bezweifle, dass es diese beiden Extreme so in Reinform gibt.
Bzw. denke, dass man das nicht wirklich trennen kann.
Man kann versuchen den Fokus auf das Innenleben einer Figur richten, das man sich selbst konstruiert hat.
(Es wird trotzdem eingefärbt sein, von dem was man selbst erlebt hat, und von dem was die Umwelt spiegelt)

 Und die Figur ist immer Mittel zum Zweck um die Welt zu erfahren -man hat kein anderes.




Offline RackNar

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #516 am: 19.05.2021 | 09:01 »
Sicher gibt es die beiden Extreme nicht in Reinform. Es sind zwei mögliche Brillen das Thema zu betrachten. Wie gesagt eine Fokusfrage.
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Offline Issi

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #517 am: 19.05.2021 | 09:04 »
@
Chad Vader

Wenn die Verwaltung (Zählen und Co) als zu umfassend empfunden wird, und man sich noch nicht daran gewöhnt hat (es praktisch nicht mehr als störend wahrnimmt)
kann ich das gut nachvollziehen.

Aber ich denke, das lässt sich halt nicht auf andere Systeme übertragen, wo man Gummipunkte an der Hand abzählen kann und nur selten benutzt.

Hier gilt dann höchstens das Argument, dass man sowas wir Schicksal oder Glück als Figuren fremd oder störend wahrnimmt.
(Aber das ist ja mehr so ne persönliche Kopfsache, und entspringt der eigenen, negativen Bewertung)

Sprich: Es müsste so nicht sein.

« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 09:08 von Issi »

Offline RackNar

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #518 am: 19.05.2021 | 09:08 »
Sein Problem mit Ressourcen, die vor der Probe investiert werden müssen, versteh ich auch sofort. Das betrifft ja nicht nur FATE, sondern z.B. auch so Cypher/Numenera.


Ich verstehe wenn jemand das nicht mag. Womit ich mir schwer tu, ist die Ansicht eine Ressource ist so viel anderes als ein Modifikator. Gerade wenn sowas wie Manapunkt kein Problem sind.
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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #519 am: 19.05.2021 | 09:10 »
(…entspringt der eigenen, negativen Bewertung)
Nein. Ich führe das hier nicht nochmal aus, weil ich darauf in diesem Thread schon oft genug geantwortet habe. Ich lasse das aber auch nicht unkommentiert stehen. Wenn du deine Behauptung einfach immer wieder ohne neue Argumente wiederholst, musst du halt häufiger einfach „nein“ lesen.
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Offline Issi

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #520 am: 19.05.2021 | 09:15 »
Nein. Ich führe das hier nicht nochmal aus, weil ich darauf in diesem Thread schon oft genug geantwortet habe. Ich lasse das aber auch nicht unkommentiert stehen. Wenn du deine Behauptung einfach immer wieder ohne neue Argumente wiederholst, musst du halt häufiger einfach „nein“ lesen.

Ich könnte  auch extra für dich "Agree to disagree" in meine Signatur schreiben.

Aber das lasse ich Mal. ~;D

Offline RackNar

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #521 am: 19.05.2021 | 09:15 »
Nein. Ich führe das hier nicht nochmal aus, weil ich darauf in diesem Thread schon oft genug geantwortet habe. Ich lasse das aber auch nicht unkommentiert stehen. Wenn du deine Behauptung einfach immer wieder ohne neue Argumente wiederholst, musst du halt häufiger einfach „nein“ lesen.


Ich frage das jetzt ernst und ohne Häme. Wie kann kann es nicht der eigenen Bewertung entspringen? Etwas nicht zu mögen ist immer eine eigene Bewertung.
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Offline Maarzan

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #522 am: 19.05.2021 | 09:24 »
Das ist der einzige Teil des Initialposts, den ich so nicht unterschreiben würde. Wir sind Menschen und spielen Spiele über Menschen, oder zumindest Mensch-Analogien. Da ist angemessenes Risiko/Erfolgsverhältnis immer nur eine Möglichkeit von vielen.

Oder einfacher ausgedrückt: Neugierige Charaktere werden bei uns am Tisch unvernünftig, wenn es was zu entdecken gibt. Das finde ich gut.
Da war ich dann wohl zu kurz in der Beschreibung.

Da ging es um Risiko und Belohnung und ist meine ich von einem anderen Faden in diesen "reingeschwapt"- die Zitate scheinen da leider auch etwas kaputt.

Neuer unabhängiger Versuch:

Die innere Motivation, sprich was die Figur antreibt bzw. was sie sich davon verspricht, sollte meiner Ansicht nach genügend Anreiz sein dann auch so zu handeln und keine Gummipunkte als Hilfsmittel benötigen.
Der Reiz auf Neuigkeiten, die Unterstützung einer der Figur wichtigen Agenda oder auch nur die Aussicht auf loot wäre dann die "Belohnung", um das damit verbundene/wahrgenommene Risiko einzugehen.

Aber ich denke, das lässt sich halt nicht auf andere Systeme übertragen, wo man Gummipunkte an der Hand abzählen kann und nur selten benutzt.

Hier gilt dann höchstens das Argument, dass man sowas wir Schicksal oder Glück als Figuren fremd oder störend wahrnimmt.
(Aber das ist ja mehr so ne persönliche Kopfsache, und entspringt der eigenen, negativen Bewertung)

Sprich: Es müsste so nicht sein.

Es ist nicht die Zahl der Gummipunkte, sondern ihr potentieller Einfluss auf das Spielgeschehen, der insbesondere bei vor-dem-Würfeln-Varianten dann auch vor jedem Würfeln ansteht, auch wenn das nur alle paar Spieltage dann auch zu einem "Jetzt einsetzen" führt.

Und ja, das muss nicht so sein. Daher habe ich auch ausführlich versucht die Nische zu beschreiben für die es so ist (und ausdrücklich nicht für alle).
Aber in dieser Nische, welche sich in ihren Handlungsentscheidungen bewusst und für sie spielspaßrelevant so weit wie möglich auf die Perspektive und Möglichkeiten der Figur beschränken möchte (handeln als ob man selbst diese Figur wäre),  ist es vehement störend und negativ - deise "persönliche Kopfsache" nennt sich dann Geschmack bzw. Spielstilpräferenz.

Womit ich mir schwer tu, ist die Ansicht eine Ressource ist so viel anderes als ein Modifikator. Gerade wenn sowas wie Manapunkt kein Problem sind.

Die Manapunkte stehen typischerweise für etwas sehr konkretes in der Spielwelt. Ein Zauberer manipuliert diese Energien quasi als Beruf, muss sie dazu also auch irgendwo fühlen und fassen können (bzw. merkt, wenn da wo eben noch ein Gedanke (Spellslot) war, jetzt eine gewisse Leere herrscht. Damit kann ich mir auch vorstellen, wie sich das als Figur anfühlt und wie sich das auf ihre Entscheidungen auswirkt.
Nicht in der Spielwelt greifbar verankerte Elemente entziehen sich der Wahrnehmung und Kontrolle der Figur. Für die Entscheidung zur Verwendung dieser Art Gummipunkte muss ich aus der Figurenperspektive raus und aus der Spielerebene auf das Gesamtgeschehen blicken und dieser Punktewirtschaft Rechnung tragen. Und hier greift die Geschmackssache - diese externe Perspektive und deren Entscheidungseinflüsse möchte ich in diesem spielkritischen Moment nicht haben. Ich möchte in die Figur hineinfühlen und schauen: Was würde "ich"(als Figur) an dieser Stelle machen - und wie wird sich diese Entscheidung dann in dieser Spielweltsituation als Erkundungsakt der Spielweltrealität wohl auswirken?
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Offline RackNar

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #523 am: 19.05.2021 | 09:31 »
Das es für dich wichtig ist diesen Unterschied zu machen ist mehr als einmal deutlich geworden. Aber in Cypher sind sie eben in der Spielwelt verankert.
« Letzte Änderung: 19.05.2021 | 09:37 von RackNar »
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Offline Issi

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Re: Der (Un)Sinn von Gummipunkten.
« Antwort #524 am: 19.05.2021 | 09:48 »
Das verstehe ich zgg. auch nicht.
Wenn ein System Gummipunkte hat, dann sind die doch eigentlich immer in der Spielwelt verankert.... :P