Wieso wurde D&D 4e eigentlich so schnell aufgegeben? Es hatte scheinbar nur gerademal 4 Jahre existiert und wurde dann eingestellt. Was waren die Gründe, denn das Konzept war interessant.
Laufzeiten der Editionen:
AD&D 1st - 12 Jahre
AD&D 2nd - 11 Jahre
Rules Cyclopedia (Basic 4th) - 9 Jahre
Basic 3rd - 8 Jahre
D&D 5th - 7 Jahre (und laufend)
D&D 4th - 6 Jahre
D&D 3.5 - 5 Jahre
Original - 3 Jahre
Basic 1st - 4 Jahre
D&D 3rd - 3 Jahre
Basic 2nd - 2 Jahre
Die 4.Edition liegt da also im englischsprachigen Raum im Mittelfeld. Das Problem dürfte tatsächlich ein ähnliches sein, dass Star Wars mit der Sequel-Trilogie ereilt hat: Appeasement für eine wahrgenommene neue Zielgruppe bei Vernachlässigung der bereits vorhandenen Fans unter der Fehleinschätzung, dass die alles schlucken, solange es nur das Franchise-Branding hat.
Zur Klarstellung: Die Regeln der 4.Edition sind nicht schlecht. Aber es war eben nicht das, was die Fans als D&D identifizieren würden. Ich habe damals mehrere Runden geleitet und meine Spieler waren angetan davon dass sie sowohl schnell Charaktere bauen als auch im späteren Verlauf in sehr spezialisierte Rollen konnten. Als besonders schick wurde empfunden, dass man sich die einzelnen Aktionen als Info-Kästchen kopieren und an den Charakterbogen tackern konnte. So hatte man immer alle für den Charakter notwendigen Sonderregeln direkt auf dem Tisch, ohne 10 Kilo Bücher durch die Stadt zu tragen.
Wer sich tierisch aufgeregt hat, war unser Caster. Wir haben vorher eher selten mit Battlemap gespielt und er hat sich halt früher immer 'in 60 Fuß Entfernung vom Gegner, genau so, dass der Spruch ihn erreicht und ich LOS, aber auch halbe Deckung habe' aufgehalten. Dass er nun schauen musste, dass das auf der Battlemap auch wirklich so klappt, fand er eher so... Meh. War für die Fußlatscher aber ein Fest, weil sie jetzt auch mal was machen konnten, bevor alle Gegner der Magic Missile zum Opfer sind. (Vereinfacht gesagt)