Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Frag sie ob sie Lust auf so einen Plot hat. Für mich wär das zB nix.
Ja, die Spielerin hat Lust auf sowas. Ich habe mit ihr darüber gesprochen.
Viele Spieler würden wohl am ehesten darauf anspringen, wenn direkte Stat-Bonuse oder mächtige Artefakte oder Sprüche in Aussicht stehen. Langlebigkeit bringt halt im Spiel keine Vorteile, weil die Kampagne sowieso zu Ende ist, bevor das zu tragen kommt.
Der zweite wichtige Aspekt ist wohl, dass man auf so eine Angebot viel eher eingeht, wenn man sich in einer Krisensituation befindet, wo man jede Hilfe braucht, weil man sonst draufgehen könnte. Rollenspielkampagnen bieten sowas ja meist am laufenden Band. Deshalb ist da wahrscheinlich gar keine fiese Spielleiterwillkür nötig. Spätestens im nächsten (Warhammer-)Abenteuer sollte das Leben sowieso wieder an einem seidenen Faden hängen.
Ich denke, deine beiden angesprochenen Aspekte kann man gut kombinieren - sie brauchen Hilfe in ihrer Hauptquest und bekommen dann eben dämonische Unterstützung/Macht durch bessere Stats, Zauber, Mutationen, böse Artefakte etc.
Um die zu erlangen, könnten dann ja moralisch sehr fragwürdige Aufgaben auf die Spielerin warten.
.... da hast Du dir auch eine schwere Feld ausgesucht.
-Lust und Sexualität im RSP
-Kontrollverlust und Charakterkorrumpierung
Erste Frage und danach hört es sich nicht an, hat deine Spielerin Bock auf das Spiel eines Charakterverfalls. - Wenn sie was nicht spielen mag, wird es für alle eine Qual.
Zweite Frage was interessiert sie als Person, nicht die Figur, die sie spielt? Womit kannst Du die Spielerin locken?
Warum ich das frage, kannst Du (SL) sie (SC) zu Handlungen verführen? Die Spielerin wird die sexuelle Lust ihrer Figur ggf. nicht spielen oder zum Thema machen wollen, aber MACHT ist ja evtl. interessant.
Bsp.: immer wenn Sie wem schmerzen zufügt, oder tötet, dann gibt es einen Goody (+1 auf Attacke, 1 LP zurück, Schmerzresi für x Runden), so das der SC vielleicht sogar das mal bewusst einsetzt.
"Oh, ein schwerer Gegner, da trete ich vorher dem Knecht nochmal in den Bauch, damit ich plus eins auf Attacke bekomme!"
Wenn sie es annimmt, kann man es irgendwann soweit führen, dass sie Abzüge erhält, wenn sie nicht vorher wem Schmerzen zugefügt hat.
Bsp.: du hast den Knecht vor dem Kampf nicht in den Bauch getreten?, - 2 auf Attacke, -2 LP, Schmerzempfindlichkeit.
So wie es einen Drogendealer machen würde, großzügig schmeißt er die erste / ersten Runden, aber wenn er dich süchtig hat....
Andere Idee:
Ggf. gehen andere NSC an sie heran und unterstellen ihr einfach, dass sie vom Kult ist.... aber mit positiven Folgen. Sie ist die neue Auserwählte, die hier mal alles "erben wird". Die im Abenteuer verteilten Kultmitglieder helfen und motivieren sie, weil sie erkennen die SC als Mitglied an, schonmal im Voraus.
Ebenso können die Anti -Chaos NSC sie schonmal präventiv verfolgen, weil Sie schon das "Mal den Chaos" bei der SC spüren. .... und die einzigen Freunde sind die netten Jungs und Mädels von Kult.
Mit SC sollten hier auch mal instrumentalisiert werden, wenn nicht ihre einzige Handlungsagenda ist, die SC gleich umzubringen.
Es muss nicht zwingend um Lust im sexuellen Sinn gehen. Es geht mehr umd übermäßigen Hedonismus und Sittenverfall. Eitelkeit gehört auch noch dazu...und konträr die Furcht vor dem Verlust von Sinneswahrnehmungen vielleicht.
Wie gesagt, die Spielerin steht dem Plot generell aufgeschlossen gegenüber.
Was interessiert die Spielerin selbst...? Das ist eine gute Frage, die ich nur schwer beantworten kann. In unserer Runde ist sie eher eine "Mitläuferin". Sie spielt alle Systeme und hat an allem Spaß, ist aber nie so das Alpha-Weibchen gewesen, das die Gruppe anführt oder Lösungsvorschläge liefert. Sie ist eher mitgeschwommen. Sie hat von einer geldgierigen Schurkin (Pathfinder), über eine neugierige Reporterin mit einem Rest Menschlichkeit (Vampire, Cthulhu), eine leichtgruselige Spinnehexe (DSA) bis zur friedfertigen Mystikerin, die gerade ihre Kräfte entdeckt (ebenfalls Pathfinder) schon vieles gespielt. Die Chars hatten nicht wirklich was gemein, sie hat aber alle eher zurückhaltend gespielt...die Figur hat erst dann was gemacht, wenn ihr klar wurde, dass ihr nichts passiert oder es keinen anderen Ausweg gab. Ihre Chars gehen eher wenig Risiken ein, wollen aber viel erreichen/wissen. Magie mag sie auch gerne.
Hier in der Warhammer-Runde spielt sie zum ersten Mal eine Nahkämpferin.
Ihre Figur ist aktuell Söldnerin, bzw. Kopfgeldjägern und schlägt sich in den Nachkriegszeiten der Warhammer Welt so durch. Ihr langfristiges Ziel ist es, ein weiblicher Ritter zu werden (die Figur stammt aus Bretonia), was ihr bislang aufgrund ihres Geschlechtes verwehrt blieb. Die Spielerin hat schon gesagt, dass ihre Figur da auch einen Wandel durchmachen soll...vom skrupellosen Söldner zum edlen Ritter mit Prinzipien, der den Kampf für das Gute austrägt.
Inhaltlich zu deinen Amerkungen - Boni und Mali fürs Foltern/Schmerz zufügen etc. ist schon mal ein interessanter Ansatz. Sie hätte dann immer noch die freie Wahl, müsste aber (zunächst) mit den Mali leben, wenn sie sich weigert. Und um die Mali langfristig zu überwinden, könnte sie sich dann wieder gegen den Kult/Dämon/Chaosprinzen stellen.
Dass böse NSC sie erkennen, finde ich ebenfalls gut! Ich bin nur unsicher, wie die Gruppe als Ganzes darauf reagieren würde. Aaaaaaaber, da haben wir ja immer noch das "Chaos-Parfüm", das SC Nummer 2 mit sich trägt.
Ich denke auch dass am Spieltisch Macht die größte Verlockung darstellt.
Wenn sie gerne Manipuliert und dem Dämon Verführung als Attribut zugeschrieben wird bietet sich das doch an.
Wow, der Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen! Zwischen ihrer Spielweise und dem Chaoskult bestehen ja echt Parallelen. Danke, das kann ich mit Sicherheit benutzen!
Rede mit der Spielerin, ob sie auf sowas überhaupt Bock hat. Und denkt selbst bei Zustimmung mal über Notfallmechanismen z.B. X-Card nach.
Das haben wir auch bereits abgeklärt. Die Gruppe hat keinerlei Tabu-Themen (was nicht heißt, dass hier nur Gewaltorgien stattfinden)
Vieles liest sich hier, als ob es für die Spielerin ein Wunschkonzert sein würde.
Sie hat die Diener eines Dämonen gemeuchelt und muss jetzt deren Platz einnehmen - in welcher Form auch immer.
Der Char hat keine Wahl. Schliesslich ist das die Welt von Warhammer.
Ich halte es da mit Don Vito Corleone.
"I'm gonna make him an offer he can't refuse."
Und wer so ein Angebot ablehnt, muss mit den Konsequenzen klar kommen.
Bei einem Dämon des Vergnügens gibt es noch sehr viele andere Stellschrauben als die Fleischeslust...
Gerade das meine ich ja. Sie hat 3 (zugegeben moralisch verkommene, aber im Abenteuer nie böse auftretende) Kultisten im Schlaf umgebracht. Und dabei mitbekommen, wie die Kultisten ihren Tod mit einem Lächeln auf den Lippen und einem wohligen Seufzer empfangen haben. Parallel hat SC 2 das Parfüm gefunden.
Jetzt hat Slaanesh (der Warhammer-Gott der Versuchung) natürlich seine Augen auf die Gruppe, speziell die Spielerin gerichtet.
Selbstverständlich sind die Spieler letztendlich die Helden, die Guten und die Plot-Löser, aber es ihre Handlungen sollen zumindest (dämonische) Probleme aufs Spielbrett gebracht haben, die es nun mittelfristig zu überwinden gilt!