Wenn ich es mit Film & Buch vergleiche, würde ich sagen, DSA bewegt sich zwischen Drama und Mantel & Degen, während D&D sich zwischen Action und Abenteuer bewegt.
D&D ist deutlich phantastischer als DSA, Völker wie Drachenmenschen (Dragonborn), Halborks oder Halbteufel (Tieflinge) sind da mehr oder weniger normal. Auch die Magie ist deutlich mächtiger als bei DSA. Außerdem funktioniert ein Zauber grundsätzlich immer, es gibt keine Fehlschläge beim Zaubern in dem Sinne.
Jemand vor Ewigkeiten hat es mal so ähnlich formuliert, und auch wenn es überspitzt ist, trifft es für mich den Unterschied:
Bei DSA spielst du einen edlen Ritter in glänzender Rüstung, der auswürfeln muss, ob er erfolgreich auf sein Pferd steigen kann; und wenn er Pech hat bricht er sich dabei ein Bein.
Bei D&D spielst du einen muskelbepackten Krieger in magischer Rüstung, der von einer Klippe in einen Haufen Orks springt, dabei sein mächtiges Schwert zieht und in der ersten Runde schon die Hälfte der Orks erschlägt, wobei er sich maximal eine Fleischwunde zuzieht.
Das sind so ziemlich alle Klischees die DSA-Spieler gegen D&D ins Feld führen und sie sind meiner Meinung nach alle falsch.
DSA kennt genauso epische Fantasy (7G, Jahr des Feuers, Drachenchronik oder in neuerer Zeit Klingen der Nacht oder Eiserne Flammen).
Wie phantastisch die Welt ist und welche Völker existieren hängt vom Setting ab. Wie hier schon mehrfach gesagt wurde: D&D5 ist erst mal settingunabhängig. Nur weil etwas laut Regelbuch möglich ist, heißt dass nicht, dass es in jeder Welt existiert.
DSA hat btw. Halborks, Goblins und Echsenmenschen als spielbare Rassen. Und das nur in Aventurien.
Zauber können vielleicht nicht beim "Zaubern" fehlschlagen, aber verfehlen (Zauberangriffswurf) oder an einem Rettungswurf scheitern. Das kommt auf das gleiche raus und würde dem entsprechen, wenn bei DSA ein Zauber wegen der Magieresistenz fehlschlägt. Ja, Zauber ohne widerstehendes Ziel gelingen immer. Aber da frage ich mich, was der Vorteil sein soll, dass diese bei DSA scheitern können, außer dass der Zauberwirker sich mies fühlt, weil er versagt und seine ASP rausgeblasen hat.
Ob der Kämpfer bei D&D die Gegner niedermäht hängt vom Machtverhältnis SC-NSC ab und lässt sich problemlos skalieren. Wie schon Raven Nash geschrieben hat: Wenn ich auch bei mächtigeren SCs eher NSC-zentrierte statt Monster-zentrierte Herausforderung haben will, dann wähle/baue ich mir meine NSCs halt auf dem entsprechenden HG. Nur weil der Default-Ork SG 1/2 hat, heißt dass nicht, dass ich meinen SCs nicht HG4-Orks entgegenschicken kann.
Magische Gegenstände sind bei D&D5 außerdem deutlich seltener als bei früheren Editionen und ob ein SC eine magische Rüstung und/oder Waffe hat, obliegt letztendlich mir als SL.
Genauso wie bei DSA. Da sind meine Charaktere auch irgendwann mit Dschinnenringen, Schwarzstahlwaffen, Axxeleratus-Amuletten u.Ä. rumgelaufen (Bei DSA gabs mit Stäbe Ringe Dschinnenlampen und Wege der Alchemie sogar gleich zwei eigene Bände dazu).