[...] und dual wielding ist halt auch so ein rule of cool Kampfstil, der toll aussieht, aber abseits von Hollywood nur bedingt taugt.
Das ist natürlich richtig -- inwieweit ein Zwei-Waffen-Kampfstil, in dem die zweite Waffe
nicht "Schild" heißt, überhaupt etwas taugt, hängt stark mit von der Rule of Cool ab. Historisch betrachtet scheinen sich solche Sachen eher selten und dann mehr für Duelle entwickelt zu haben, während man sie auf dem eigentlichen Schlachtfeld dann seltsamerweise vergeblich sucht; vielleicht ist an der einfachen "Mehr Waffen bedeuten, ich kann öfter zuhauen!"-Rechnung ja doch nicht so viel dran, wie der Laie sich zunächst vorstellen mag...?
Will ich natürlich so was wie mit zwei Schwertern wirbelnde Wuxia- oder Anime-Charaktere ausdrücklich im Spiel
haben und habe kein Problem damit, dem "Realismus" kurzerhand die Hintertür zu zeigen, dann ist das was anderes und seinerseits auch vollkommen in Ordnung. Nur
einig darüber, was man will, sollten sich alle Beteiligten da von vornherein schon halbwegs sein, sonst kann ich jetzt schon garantieren, daß es irgendwann Knatsch gibt.
Speziell im Fall des halbwegs "realistischen" Messer- oder Dolchkampfs könnte ich mir sogar vorstellen, daß die eigentlichen Profis lieber nur
eine Waffe und dafür die andere Hand frei haben. Da sie ohnehin nah an ihren Gegner heranmüssen, um ihn effektiv zu treffen (einfach nur auf "sichere" Armlänge mit dem Dolch herumzufuchteln,
kann ja eigentlich für viel mehr als gelegentliche oberflächliche Schnitte gar nicht ausreichen...), können sie ihn so potentiell im passenden Moment leichter kurz mal packen und dann einen deutlich besser
gezielten Stich oder Schnitt setzen, dem ihr Ziel obendrein auch schlechter ausweichen kann. Mit einem zweiten Dolch in genau der Hand, die sie dafür bräuchten, sind sie also womöglich sogar eher im Nachteil...