Autor Thema: [TTWLB] Prolog "Darknes over Algonac" Kapitel II "Die Sorgen einer Mutter"  (Gelesen 5333 mal)

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The Things We Leave Behind
- Sommer 2022 –


Prolog The Darkness over Algonac

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Iron Maiden


Kapitel II -Die Sorgen einer Mutter-


Der nächste Morgen war eine Pracht, auch wenn ihr ihn alle mehr oder weniger verschlafen habt. Was als Silberstreif am Horizont über den Seen angefangen hat, wurde ein intensives glühen und dann erhob sich die Sonne wie ein feuriger Ball über dem Rand der Welt. Der neue Tag versprach noch ein wenig besser zu werden als der davor. Es war leichter Wind aus Nord, Nord Ost angesagt was perfekte Bedingungen für die Segler verhieß, kaum Dünung und mehr als 12 Sonnenstunden. Wer es sich leisten konnte würde seine Zeit heute am 25. Juni 2022, nicht auf der Arbeit oder im Haus verbringen sondern an der frischen Luft und die Seele baumeln lassen.

Bei euch sah es etwas anders aus, auch wenn die Nacht traumlos geblieben war, so wachtet ihr mit einem Gefühl der Anspannung auf. Würde sich alles als harmloser Streich eines Mädchens in einer schwierigen Zeit herausstellen, oder steckte mehr dahinter?

Nachdem Dean Karen bei ihrer Mutter vorbeigebracht hatte und Karen unter den strengen blicken ihrer Mutter in´s Haus getrottet war, erkärte Dean Dana das was sie wissen musste, beruhigte sie und verabschiedete sich dann.

Wenig später saß er ein paar Querstraßen weiter im Auto und rief Georgina Angler an, Cassandras Mutter. Das Telefon klingelte, für Dean´s Geschmack ein paar mal zu lange, aber er hatte Geduld. Wusste er doch, dass Cassandras Mutter wahrscheinlich noch später ins Bett gekommen war als er, oder seine Freunde.

Dann, nach dem gefühlten zehnten Freizeichen wurde abgehoben.

„Georgina Anlger…“

Die etwas übermüdete Stimme von Cassandras Mutter ertönte.
« Letzte Änderung: 22.09.2022 | 21:04 von Outsider »
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Offline KhornedBeef

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Dean
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"Mrs. Angler, Hallo, hier ist Dean Genson. Ich bin der Onkel von Karen, sie geht mit Cassandra zur Schule. Sie wollten sich gestern wohl sehen, aber Karen sagt, sie wäre nicht gekommen. Sicher nur so ein Teenager-Ding, aber ich wollte sicher gehen, dass alles in Ordnung ist."
Kein Wort von Polizei oder Bundesbehörden, Dean.
Der Rest des Gesprächs verläuft....
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Offline Outsider

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Mrs. Anglers Stimme war erst vorsichtig, in ihr schwing die Sorge mit, dass Dean als offizieller Vertreter des Gesetzes bei ihr angerufen hatte. In so einer kleinen Stadt kannte doch irgendwie jeder jeden. Und wenn man auch nicht gleich bei dem Namen Genson auf die Person schließen konnte, dann erinnerte man sich doch sehr schnell an seine Aufgabe, das BORSTAR Team und eine seiner Aufgaben bestand auch darin die Angehörigen zu informieren, wenn jemand auf den Seen verstarb. Vor dem inneren Auge von Mrs. Angler baute sich wohl das Bild einer leblos im Wasser treibenden Leiche ihrer Tochter auf.

Dean´s erster Satz schien sie aber gleichzeitig zu beruhigen und in Sorge zu versetzen.

Sie erzählte Dean das es schwierig wäre mit Cassandra, seid ihr Vater die Familie hatte sitzen lassen. Junge Leute wollten was erleben und so ein verschlafenes Nest weckte nur Sehnsüchte nach der großen freien Welt, dabei wüssten die jungen Leute gar nicht wie gut sie es hier hatten. Cassandra bekam immer wieder Probleme, es fing mit Schulschwänzen an, dann wurde sie ein paar mal wegen Ladendiebstahl verhaftet aber Mrs. Angler dachte das diese Phase vorbei wäre. Dann vor ein paar Monaten veränderte sich Cassandra, sie schlief die Tage durch und blieb fast die ganze Nacht weg. Darauf angesprochen hätte sie nur gemeint „…Mom, du machst das doch genauso…“ und damit war die Sache für sie erledigt. Mrs. Angler kam kaum noch an ihre Tochter heran.

Mrs. Angler hatte sogar mal das Zimmer der Tochter durchsucht, aber nichts Auffälliges gefunden, sie hatte aber auch nur nach Anzeichen von Drogenkonsum gesucht. Das Einzige was sie fand war ein unaufgeräumtes Zimmer und eine Reihe komischer Zeichnungen, aber Cassandra hatte schon immer eine lebhafte Fantasie gehabt. Die Zeichnungen konnte sie nicht näher beschreiben, irgendwelche…Dinge…traf es wohl noch am besten. Aber die Zeichnungen ihrer Tochter hatten sie an dem Tag auch am wenigsten interessiert. Sie war schon froh keine Drogen gefunden zu haben.

Vor ein paar Tagen dann hatten sie einen heftigen Streit. Bei den Worten brach Mrs. Angler auf der anderen Seite des Telefons in Tränen aus, fing sich aber schnell wieder. Wegen nichts, Kleinigkeiten, aber sie konnte einfach nicht mehr. Cassandra hatte ihr dann an den Kopf geknallt das „Eleanor“ eine viel bessere Mutter sei als sie dann hat Cassandra ein paar Sachen gepackt und ist gegangen. Seit dem habe sie nichts mehr von ihr gehört.

Ein Bekannter von ihr, Johnny Robson, hat sie aber gesehen. Er rief Mrs. Angler an und meinte er hätte sie abends in der Clay Steet gesehen, bei dem geschlossenen Dairy Queen Store, in Begleitung von Erwachsenen. Sie würde dort betteln oder Drogen verkaufen oder so was in der Art.

Johnny arbeitet im Dollar General in der Algonac Antique Mall nur zwei Querstraßen weiter und als er abends den Laden abgeschlossen hatte, habe er Cassandra gesehen. Er wollte noch mit ihr sprechen, aber sie ist einfach gegangen, als sie ihn gesehen hatte.

Mehr wusste Mrs. Angler nicht, sie war auch zu fahrig und übermüdet um noch mehr zum Gespräch beizutragen. Sie willigte aber ein das Dean, wenn er wollte, sich Cassandras Zimmer ansehen konnte und ja er könnte auch Kollegen mitbringen. Sie hatte schon überlegt zur Polizei zu gehen, aber nach Johnny´s Aussage, dass er Cassandra gesehen hatte, wäre sie ja gar nicht verschwunden und die Polizei würde wahrscheinlich eh nichts machen. Natürlich entschuldigte sie sich bei Dean sofort für ihre schlechte Meinung über die Polizei, gehörte Dean doch auch irgendwie zu „…den Cops…“ aber ihr wurde einfach alles zu viel.

Dean beendete das Gespräch und rief seine Freunde an um ihnen alles zu erzählen und um sich zu beraten wie es weitergehen würde.
« Letzte Änderung: 14.07.2021 | 11:47 von Outsider »
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ErikErikson

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John-im Auto

John fährt in Richtung Tremble Road zum Bootsausstatter West Marine beim Gemischtwarenladen. Den Schnapsladen möchte er sich im Besonderen anschauen. Er möchte sich als "bersorgter Bürger" vorstellen, der sich Sorgen macht, und den Hippies auf die Spur kommen, die die Jugend verderben. Ausserdem will er sich gleich noch Schnaps besorgen, und Hunde mag er sowieso.   


Offline Outsider

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John´s Ausflug in die Tremble Road war nicht von Erfolg gekrönt.

Der Besitzer des West Marine, Timothy Norton, den alle nur Tim nannten konnte sich an Leute erinnern die sich mit seinem Hund beschäftigt hatten. Aber ob Cassandra Angler eine von den „Leuten“ war, konnte er beim besten willen nicht sagen. Tim war Anfang Vierzig und hatte den Laden von dem Vorgänger übernommen, kam aber selbst nicht aus Algonac sondern war ein Zugezogener. Das er die Kids nicht kannte war daher nichts Ungewöhnliches, meistens saß der Hund ja auch draußen vor dem Laden und wartete darauf seine Streicheleinheiten von den Gästen zu bekommen. Von seiner Ladentheke aus konnte man da nicht viel sehen. Über Hippies wusste er auch nichts, John hatte aber wieder das Gefühl das die Antwort die ganze Zeit vor ihm lag und er den Wald vor lauter Bäumen nicht sah.

John verbrachte noch ein wenig Zeit auf der Bank vor dem Laden, streichelte den Hund und schaute sich den Schnapsladen an bevor er dort hinüber ging. Der Besitzer, oder besser gesagt der Verkäufer den John nicht kannte, stritt ab das hier Alkohol an Minderjährige verkauft werden würde und John war sich sicher das der Typ log. John war sich aber auch sicher, dass er nicht wirklich etwas zu verheimlichen hatte, er wollte seinem Chef keinen Ärger machen. Die obligatorische Frage nach den Kameras über dem Tresen wurde mit einem obligatorischen „Die zeichnen nicht auf und sind nur zur Abschreckung da…“ beantwortet, was wohl ebenfalls gelogen war. John ging aber auch nicht davon aus, dass die Aufnahmen länger als 24 Stunden bestand hatten. Immerhin war es nur ein Schnapsladen und keine Bank.

Den Appell, oder besser die Ansage des „besorgten Bürgers“ ließ der Angestellte wortlos über sich ergehen, scannte dabei den Schnaps den John kaufen wollte und kassierte mit einem Gesicht der gespielten Langeweile ab. Er gelobte darauf aufzupassen, keinen Alkohol an Minderjährige zu verkaufen und blickte John noch eine Weile nach als dieser das Geschäft wieder verließ.

Zurück in seinem Auto erhielt John den Anruf von Dean, der ihn über das Gespräch mit Cassandras Mutter informierte.
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Offline Katharina

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Casey Heath
Zu Hause und auf ihrem Motorrad


Nachdem Casey ihren Wecker zwei Mal weggedrückt hat - eine Unart, die sie sich sonst nie erlaubte - wankt sie direkt vom Bett ins Bad. Für den sonst üblichen Morgenlauf, war es ohnehin schon zu spät. Vor dem Spiegel stell sie fest, dass sie nicht nur nicht mehr so viel Alkohol vertrug wie früher, sondern auch optisch allmählich alterte. Ich muss wieder mehr auf meinen Lebensstil achten., murmelt sie zu sich selbst, während sie in die Dusche steigt und sich vom eiskalten Wasser aufwecken lässt.

Kurze Zeit später ist Casey bereits mit ihrer Maschine unterwegs und genießt den Fahrtwind im Gesicht, der sie gleich noch einmal munterer macht.

"Bin beim DG und werde mich dort nach Cassandra umhören. Kannst du mir ein Foto von ihr schicken?", schreibt sie an Dean, nachdem sie das Motorrad abgestellt hat. Dann besorgt sie sich einen Coffee to go, während sie auf eine Antwort wartet.
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ErikErikson

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John-Zuhause

John hört sich die Infos von Dean an, und ist der Meinung, das man hier tätig werden sollte. Cassandra als Minderjährige ist von Zuhause weg, und eventuell von Drogenkonsum bedroht. "Nicht in unserer Stadt", ist Johns Meinung dazu. Er schlägt vor, erstmal "inoffziell" tätig zu werden, damit man nicht von Papierkram belastet wird und Cassandras Mutter nicht zu sehr als schlechte Mutter dasteht. "Als erstes sollten wir uns bei diesem Robson umhören."


Offline KhornedBeef

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Dean
- immer noch im Auto


"Sehe ich auch so. Casey ist schon am Dollar General, das dauert sicher nicht lange. Ich könnte dich und Deacon gebrauchen, wenn ich einen Blick in Cassandras Zimmer werfe." Er seufzt deutlich hörbar ins Telefon.
"West Marine war eine Sackgasse, hm? Schätze, mein Boot wird sich noch ein wenig ohne Ersatzteile weiterschleppen. Sehen wir uns bei den Anglers?"
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Offline Katharina

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Casey Heath
Vor dem DG


"Oder frag bitte Cassey, falls du selbst kein Foto hast. Sie soll uns zumindest sagen, unter welchem Namen man Cassandra auf Facebook & Co findet", schickt Casey noch eine zweite Nachricht hinterher. Anschließend organisiert sie sich einen Coffe2Go um die letzte Müdigkeit zu vertreiben. An ein Stehtischchen vor dem Cafe gelehnt, nippt sie an ihrem doppelten Espresso, während sie auf Deans Antwort wartet. Nebenbei versucht sie selbst im Netz ihr Glück mit der Bildsuche.

Falls sie nach 15 Minuten weder ein Foto gefunden noch eines von Dean erhalten hat, wird sie sich ohne Foto auf die Suche machen.
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Offline KhornedBeef

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Dean
- immer noch im Auto


Deans Nachricht war wie üblich irgendwo zwischen knapp und schreibfaul.
"Johnny Robson, arbeitet im DG. hat C. zuletzt gesehen, vermutl. Befrag ihn, erwarte nicht zuviel. Treffen bei den Anglers. Mache dort ein Photo."
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Casey überlegte kurz, gab ein paar Namen ein, angefangen mit „Cassandra Angler“, „Cassey A“, „Cas Ang“ und „Cas Sandra“ hatte damit aber kein wirkliches Glück. Bei Instagram erschienen ein paar Profile, aber keines davon passte zu eurer Cassandra, TikTok, Facebook, Twitter, Tellonym, Snapchat, alles das gleiche.

Also fing Casey an, die Sache von der anderen Seite zu sehen, wenn sie etwas von Cassandra Angler wollte brauchte sie frei zugängliche Informationen und als erstes fiel ihr die Schule ein. Vielleicht gab es dort ein digitales Jahrbuch oder Bilder von den Schülern die in einer AG oder Leistungskurs waren.

Nur wenige Augenblicke später hatte Casey was sie brauchte, Cassandras Klasse hatte wirklich eine eigene Jahrgangsseite auf dem Portal der Schule und auch wenn nicht von allen Schülern ein Bild zu finden war, von Cassandra war eines dort. Casey schüttelt sich innerlich, wie leichtsinnig und fahrlässig die Menschen mit ihren Daten umgingen. Wenn jemand das Mädchen hätte stalken wollen oder wissen wollte mit welchen Leuten sie sich umgab, zwangsweise, wären hier genügend Ausganspunkte für tiefere Recherchen zu finden.

So jedoch reichte Casey das Bild von Cassandra.


« Letzte Änderung: 22.07.2021 | 00:27 von Outsider »
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Offline Katharina

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Casey Heath
Beim DG


"Noch nicht einmal volljährig und sieht schon ziemlich kaputt aus.", kommentiert Casey das Foto innerlich. Dann packt sie das Smartphone weg, wirft den leeren Kaffeebecher in die nächste Mülltonne und geht zielstrebig in den DG um sich dort zu Johnny Robson durchzufragen. Dabei lässt sie jedoch auch die Umgebung nicht aus den Augen, um Cassandra nicht zu übersehen, falls diese doch zufällig hier sein sollte.
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Die Algonac Antique Mall ist ein grob L-förmiger Gebäudekomplex in der sich kleinere Geschäfte wie das Floristikgeschäft "Algonac Water Lily", der CVS Pharmacy Store mit einem Drive Throu Schalter auf der Rückseite, einem Second Hand Laden, das „Turn Key“ sowie ein Büro der privaten Klinikbetreiber "StJohn Providence" befinden.

Die beiden Enden des L´s werden eingenommen von einem Fitnessstudio auf der einen und dem besagten Dollar General Store auf der anderen Seite. Davor liegt eine Parkplatzfläche die für alle möglichen Besucher Parkplätze bereitstellt. Um diese Uhrzeit ist der Parkplatz aber nur dürftig gefüllt, was dafür spricht, dass die Geschäfte nicht überfüllt sein dürften. Vor dem Fitnessstudio stehen ein paar Pickups und ein Cabriolet europäischer Bauart, vielleicht ein Mercedes. Die eher reicheren Feriengäste können halt auch im Urlaub auf ihr alibimäßiges dreißig Minuten Workout nicht verzichten. 

Am hinteren Ende des Parkplatzes, wo noch weniger Autos parken, gegenüber dem Seiteneingang des Fitnessstudios steht ein Wigwam und ein paar Decken sind dort ausgebreitet, auf dem altersschwachen Pickup daneben prangt ein Schild „Mrs. White Crow – Fortune Teller – Nishnaabe Medicin“. Hier kann man sich wohl für ein paar Dollar die Zukunft von einer Frau der Ureinwohner voraussagen lassen. Ein weiteres Schild, handgemalt und weniger Aussagekräftig wurde mit ein paar Kabelbindern da drunter angebracht „Souveniers“. Kein Geschäft sollte nur ein Standbein haben.

Im inneren des Dollar General erstrecken sich lange gerade Gänge mit Waren, ausgeleuchtet von kalten Neonlampen die von einer gitterförmig abgehängten Decker herabhängen über denen man die Deckenkonstruktion erkennen kann. Im Eingangsbereich gibt es ein paar Stände mit allen möglichen Urlaubsutensilien, Beachbälle, Schaufeln für Kinder, Modellboote, Postkarten, billige Angeln für Kinder, Kuscheltiere und alles was Touristen noch so kaufen, wenn sie gerade im Urlaub sind.

Die Klimaanlage summt leise vor sich hin und aus irgendwelchen nicht ganz so schlau platzierten Lautsprechern ertönt leise das was man im DG für Kaufhausmusik hält.

Da der Laden praktisch leer ist, ist nur eine der drei Kassen besetzt. Ein fülliger Mann mit schütterem braunem Haar und Dreitagebart sitzt gelangweilt in seinem Kassenstuhl und rechnet gerade irgendwelche Lebensmittel von zwei Leuten ab die aussehen als würden sie irgendwo an den Seen „fancy“ Campen gehen. Die Bekleidung wirkt allein für diesen Zweck gekauft und eigentlich fehlt nur noch das irgendwo das Preisschild herausschaut. Städter halt, welche es für das größte Abenteuer halten ihr Wurfzelt auf irgendeinem der Campingplätze entlang der Seen aufzuschlagen und mal ein paar Tage auf die Annehmlichkeiten der Stadt zu verzichten. Natürlich nicht ohne die obligatorischen Marshmallows für das abendliche Lagerfeuer aus dem Gasbrenner.
« Letzte Änderung: 24.07.2021 | 12:13 von Outsider »
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Offline Katharina

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Casey Heath
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Ohne sich lange in den Gängen des DG aufzuhalten, schlendert Casey direkt auf die Kasse zu. Während die Städter ihre neuen Errungenschaften bezahlen, hofft sie, dass das Wetter hält und das Wurfzelt keiner Belastungsprobe unterzieht. "Viel Spaß!", wünscht sie den beiden als diese das Geschäft verlassen und wendet sich dann dem Verkäufer zu.

"Guten Morgen! Ich bin auf der Suche nach Johnny Robson"
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Der füllige Mann an der Kasse blickt auf als Casey ohne Umschweife direkt zu ihm kommt.

„Lady…“ fängt er an, ohne es anzüglich zu meinen „…heute scheint ihr Glückstag zu sein, unter all den Verkäufern hier haben sie den Johnny Robson gefunden den sie hoffentlich suchen!“

Bei den Worten tippt er sich mit einem Finger auf das Namensschild an seinem roten „Dollar General“ Pullover und lächelt zufrieden. Auf dem aufgebügeltem Schild steht J. Robson. 

„Suchen sie etwas Spezielles, eine Angel für die Kleinen, was für das BBQ oder wie kann ich ihnen sonst weiterhelfen!?“
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„Das ist ja wirklich ein Glück“, antwortet Casey mit freundlichem Lächeln, „Nun, ich bin auf der Suche nach Cassandra und habe gehört, dass Sie mir vielleicht weiterhelfen können.“

Noch während sie spricht zieht Casey ihr Smartphone aus der Hosentasche und hält Johnny das Bild von Cassandra hin.
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Jetzt runzelt Mr. Robson die Stirn und schaut dich etwas mißtrauisch an.

"Weiß nicht, sollte ich sie gesehen habe?"

Der Blick mit dem er dich mustert hast du schon oft gesehen, er sucht nach der Marke am Gürtel oder sonst einem Hinweis der dich als Gesetzeshüter ausweist.

"Gerade ist außer ihnen keiner im Laden."
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Offline Katharina

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Casey blickt den Mann abwartend an. Als er nichts mehr hinzufügt, ergreift sie selbst wieder das Wort: "Ich kenne Cassandras Freundin, die sich Sorgen macht, weil sie Cassandra länger nicht mehr gesehen hat. Ich hatte gehofft, dass sich die Sache ganz einfach klären lässt, ohne dass wir eine Vermisstenanzeige aufgeben müssen. Meist muss man ja seitenweise Papierkram ausfüllen, sobald die Behörden im Spiel sind, ohne dass irgendwas dabei rausschaut. Also wenn Sie etwas wissen, dann wäre ich Ihnen wirklich sehr verbunden, wenn Sie mir weiterhelfen."
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Mr. Robson scheint kurz nachzudenken.

"Was ich weiß habe ich Georgie gesagt und dazu gehörte auch das ihre Tochter sich mit Erwachsenen rumtreibt die ich nicht kenne."

Bedächtig faltet der Besitzer des Dollar Generals seine Hände auf dem Fließband vor ihm, wo sonst die Ware am Scanner vorbeigezogen wird.

"Sie kenne ich auch nicht, sie sind nicht aus der Gegend, oder? Vielleicht sollten sie sich an die Mutter der Kleinen wenden?"
« Letzte Änderung: 1.08.2021 | 12:26 von Outsider »
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"Ich weiß.", antwortet Casey, als Mr. Robson von seinem Gespräch mit Mrs. Angler erzählt. "Georgia hat mir ja Ihren Namen gegeben. Die Gute ist ziemlich verzweifelt und hofft, dass Ihnen vielleicht doch noch etwas einfällt. Falls Cassandra in Schwierigkeiten ist, sollten wir sie rasch finden."

"Mhm, ich bin nicht allzu hofft hier.", antwortet Casey nur knapp, als Mr. Robson sie auf ihren Wohnort anspricht, "Daher habe ich diese Erwachsenen, mit denen Cassandra abhing, auch nie gesehen, denke ich." Es ist offensichtlich, dass Casey keine Lust auf Fragen zu sich selbst hat und wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren möchte.
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Mr. Robson entspannt sich sichtlich, als Casey ihm davon erzählt schon Kontakt mit Cassandras Mutter aufgenommen zu haben. Er lehnt sich etwas in seinem Stuhl zurück.

„Das macht Sinn sagt er, ich hatte ihr ja erzählt, dass ich ihre Tochter hier um die Ecke gesehen habe. Das hätten sie aber auch gleich sagen können das sie von Georgie kommen. Die arme, alleinerziehend und der Mann…“ innerlich machte Casey sich auf die lange Version des -die arme Kleinstadtfamilie- Dramas gefasst aber Mr. Robson fing sich schnell wieder „…aber dafür sind sie nicht hier, nicht wahr?“

Die Frage war natürlich rein rhetorisch und Mr. Robson beantwortete sie sich im selben Atemzug selbst.

„Nein, also hören sie, ich machte gerade Feierabend, das war so gegen zehn Uhr abends. Wir haben zwar rund um die Uhr auf, aber nachts arbeitet hier jemand anderes. Ich mache also Feierabend und gehe nach Hause, da sehe ich ein Mädel und denke mir noch ist das nicht Cassandra, so spät noch draußen. Das war zwei Querstraßen weiter beim geschlossenen Dairy Queen. War mal ein Fastfood Restaurant, daneben eine Werkstadt, hat beides dem Miller gehört, Gott habe ihn selig. Jedenfalls seit Anfang letzten Jahres ist beides dicht und man munkelt die Erben können sich nicht einigen. Dort lungern immer mal wieder Jugendliche rum.

Auf jeden Fall sehe ich ein Mädchen oder eine junge Frau, naja sie wissen was ich meine, das Alter kann man heute schwer einschätzen und es war ja fast schon dunkel. Ich bin mir aber zu 99% sicher, dass es Cassandra war und da war noch ein Inder oder Pakistani, vielleicht ein Latino, aber hey die sehen alle gleich aus, ein Schwarzer war es jedenfalls nicht, der trug eine rote Baseballkappe, einen schwarzen Hoodie und Jeans, glaube ich. Der hatte einen Oberlippenbart, dabei waren noch zwei ältere die ich hier auch noch nicht gesehen habe. Die waren bestimmt schon über sechzig. Ein Mann und eine Frau, komische Leute. Ich bin also über die Straße rüber und habe nach Cassandra gerufen, ich glaube auch sie hat auf den Namen gehört aber anstatt einfach mal zu warten ist die ganze Gruppe gegangen. Ich bin dann nicht weiter hinterher, die waren mir irgendwie unheimlich. Ich hatte ein schlechtes Bauchgefühl und hey vielleicht war es gar nicht Cassandra.

Den Typen mit dem Hut habe ich da am nächsten Abend wieder gesehen, ich glaube aber der taucht da nicht vor acht Uhr abends auf. Vielleicht…“ Mr. Robson mustert Casey wieder „…vielleicht haben sie mehr Glück? Sie sehen aus als wenn sie besser mit den jungen Leuten können!“
« Letzte Änderung: 1.08.2021 | 19:26 von Outsider »
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Casey Heath
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"Vielen Dank, Mr. Robson", antwortet Casey mit freundlichem Lächeln, "Das hilft mir schon einmal sehr weiter und ich hoffe, ich kann Georgia bald ihr Mädchen zurück bringen. Dann werde ich heute Abend wiederkommen und mit ein bisschen Glück erwische ich den Typen vielleicht. Aber sagen Sie, können Sie mir über diesen Miller noch mehr erzählen?"
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Bei Casey´s Nachfrage zu Miller´s Geschichte leuchten bei Mr. Robson die Augen auf und Casey merkt schnell das Mr. Robson eine Schwäche für lokalen tratsch hat. In ganzer epischer Breite bekommt sie die Geschichte von der Werkstatt erzählt die ihren Kunden bei kürzeren Reparaturen immer einen Kaffee und ein Sandwich anbot.

Das Ganze lief so gut, dass es eine Zeit gab, wo die Leute vorbei kamen um den Reifendruck prüfen zu lassen, nur um eines von Mr. Millers Sandwiches zu essen. Irgendein Kunde hat dann wohl mal zu ihm gesagt, falls die Werkstatt mal nicht mehr läuft könne er mit den Sandwich´s ein Vermögen verdienen.

So kam es das Mr. Miller neben der Werkstatt das „Dairy Queen“ aufmachte und wer in seine Werkstatt kam und auf das Ende der Reparatur warten wollte bekam einen Gutschein und konnte sich nebenan im „Dairy Queen“ einen Kaffee holen. Die Sandwich-Karte war legendär schwärmte Mr. Robson und um so mehr betrauerte er den Tod des alten Mr. Miller. Aus seiner Kasse kramte er ein altes Bild auf dem er neben Mr. Miller zu sehen war und ihm den Einkauf im Dollar General übergab.

„Das waren noch Zeiten…“

Beide Geschäfte, die Werkstatt und das „Dairy Queen“ hatten ihn wenn auch nicht reich, dann doch zumindest wohlhabend gemacht, aber am Ende war es ein Herzinfarkt der ihn dahinraffte.

Erst dachten die Leute, dass beides so weitergehen würde, aber die Kinder von Mr. Miller konnten sich nicht einig werden, welches Geschäft jetzt besser lief, dass „Dairy“ oder die Werkstatt und so folgte eine Zivilklage nach der anderen und das Erbe des Mr. Miller wurde bis heute nicht verteilt. Da sich keiner um die Gebäude kümmerte verfielen sie so langsam und wurden eine Mutprobe für die Jugendlichen im Ort. Wer in der Nacht in´s „Dairy“ ging könne den Geist von Mr. Miller treffen, so die Legende.

Was natürlich Blödsinn war und so schwand das Interesse, Staub legte sich über das Inventar, Moos und Gras wuchs im rissigen Asphalt, Farbe blätterte ab und heute waren die zwei Gebäude einfach nur zwei leerstehende Gebäude am Wegesrand.

Mr. Robson steckt das Bild wieder in die Kasse und schob die Geldkassette zu.

„Nun Miss kennen sie die Geschichte vom alten Miller, er war sowas wie eine Legende hier in der Gegend!“
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Casey Heath
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Zweimal versucht Casey Mr. Robson zu unterbrechen, akzeptiert jedoch rasch, dass sie hier wohl nicht wegkommen würde, ohne sich die ganze Geschichte bis zum Schluss anzuhören. Doch als die Rede auf den Geist des Mr. Miller zu sprechen kommt, verdreht sie zwar die Augen um zu signalisieren, was sie von solchen Märchen hält. Doch innerlich ist ihr Interesse geweckt - vielleicht sind diese neuen Freunde von Cassandra ja Gruftis oder Satanisten? Optisch könnte es passen.

"Nun, haben Sie vielen Dank, Mr. Robson.", erklärt Casey schließlich, "Dann werde ich einmal sehen, ob ich etwas herausfinden kann. Und falls Ihnen noch etwas einfällt..." - Casey kramt nach einem Zettel auf den Sie ihre Nummer und ihren Namen schreibt - "...dann zögern sie bitte nicht, mich zu kontaktieren."

Nachdem sie sich verabschiedet und den DG hinter sich gelassen hat, macht Casey sich auf den Weg zu den Anglers und hofft, dass die anderen noch nicht allzu lange warten.
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Mr. Robson nahm den Zettel von Casey entgegen und steckte ihn sich hinter die Registrierkasse, wo noch andere Zettel mit Notizen steckten.

„Ich melde mich wenn ich Cassandra sehen sollte, oder mir sonst noch was einfällt! Grüßen sie mir Georgi!“

Sichtlich zufrieden damit helfen zu können und auch noch eine seiner Regionalgeschichten an den Mann oder besser gesagt an die Frau gebracht zu haben verabschiedet Mr. Robson von Casey und verbleibt zurück in seinem Dollar General mit der leicht nervigen Kaufhausmusik.

Inzwischen war es fast Mittag und Casey bog links ab in den St. Clair River Drive und fuhr in Richtung Norden, vorbei an den zwei heruntergekommenen Gebäuden. Lebhaft konnte sie sich vorstellen, wie es hier ausgesehen haben musste, die geöffnete Tankstelle, das belebte Dairy Queen. Jetzt waren die Gebäude im besten Fall unscheinbar und wenn sie noch lange nicht so heruntergekommen waren wie die Randbezirke von Detroit schien es fast so als würde sich der allesverzehrende Krebs welcher die Städte hier im Griff hatte langsam auch in die umliegenden Gemeinden ausbreiten. Als würden die Sommergäste etwas von dem mit sich bringen, das den Verfall der Gemeinschaft beschleunigte.

Direkt hinter der Werkstatt bog Casey in die Smith Street ein welche in ihrem späteren Verlauf, kurz vor dem St. Catherine Friedhof in die Stone Road überging. Die Straße war gesäumt von Bäumen und man konnte sehen das der Asphalt auch hier schon besser Zeiten gesehen hatte. Der gelbe Mittelstreifen war an vielen Stellen fast abgerieben und würde im Dunklen oder bei Regen fast garnicht mehr zu sehen sein. Je weiter man vom Wasser weg war und je weiter man in das Hinterland hineinfuhr, desto schlechter war der Zustand der Infrastruktur. Ohne das die Stadt hier richtig heruntergekommen war, so war sie doch in die Jahre gekommen.

Hinter den Bäumen säumten kleine Grundstücke die Smith Street mit meist weißgestrichenen, eingeschossigen Holzhäusern die umgeben waren von sauber gestutzten Rasen und gekiesten Auffahrten auf denen nicht selten ein Bootstrailer stand.

Der St. Catherine Friedhof war ein langgezogenes, von Bäumen umgebenes Aral dessen Grünfläche immer wieder von Grabsteinen unterbrochen wurde. Ein niedriger weißer Holzzaun und eine breite von Steinsäulen flankierte Auffahrt bildeten die Front welche auf der östlichen Seite von einem langgezogenen Gebäudekomplex begrenzt wurde. Da war zum einen die Friedhofsverwaltung aber auch eine Leichenhalle und ein eigenes Krematorium. Weiter hinten konnte Casey den hohen und schmalen, von zwei dünnen Streben gestützten, Schornstein des Krematoriums erkennen.



Drei Grundstücke weiter, wo die Straße einen sanften Schwenk nach Nordwesten machte, am Waldrand gelegen, welcher auch den Friedhof umschloss, lag das Haus der Anglers. Das Grundstück war unaufgeräumt ohne vermüllt zu wirken. Man konnte erkennen, dass den Besitzern nicht die Zeit bliebt den Zaun, Rasen oder das Haus so zu pflegen wie es sein musste um gut aus zu sehen. Das Gras war ein wenig zu hoch, in den Ecken sammelten sich Laubhaufen aus dem letzten Herbst und die Auffahrt war zwar gekiest, aber Unkraut wucherte zwischen den Steinen. Weiter hinten, unter einer Plane, welche inzwischen mit Moosflecken überzogenen war, auf der sich an tieferen stellen Regenwasser sammelte, waren die Konturen eines abgedeckten Bootes zu erkennen. Der Trailer hatte Rost angesetzt und um die inzwischen rissigen und platten Reifen wucherte das Gras.

Das Haus der Anglers war zweistöckig und ehemals hellblau gestrichen, jetzt blätterte auch hier die Farbe ab und das Holz kam dadrunter zum Vorschein. Das Dach verwitterte und die Fenster müssten mal geputzt werden. Alles wirkte alt ohne wirklich schmutzig zu sein, man konnte erkennen das die Person die hier wohnte ihr bestmöglichste tat um es wohnlich und sauber zu halten, aber andere Verpflichtungen wogen schwerer. Das neuste war noch ein Blumenstrauß der frisch gebunden an der Tür hing.

Das Auto von Cassandras Mutter stand auf der Auffahrt und vor dem Grundstück konnte Casey die Fahrzeuge von John und Dean sehen die dort auf sie warteten.   
« Letzte Änderung: 8.08.2021 | 13:25 von Outsider »
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