Für mich ist Balancing zunächst mal, dass verschiedene Optionen die man nehmen kann, gegeneinander ausgewogen sind, also im Idealfall sich die Waage halten was Kosten und Nutzen betrifft. Also idealerweise gerade nicht: Oh, du möchtest nen gepanzerten Nahkämpfer spielen, dann solltest du unbedingt nen Paladin nehmen, weil die insgesamt gesehen einfach besser sind sondern lieber mehrere gleichwertige Optionen also meinetwegen Ritter oder Paladin oder Krieger, und die können durchaus alle ein bissle ein individuelles Profil haben, aber eben nicht so das einer einfach toller ist.
Dabei muss das garnicht zwingend kampfbezogen sein.
Nur wenn man sowas hat wie einen Zauberer, der nicht nur im Kampf glänzt, sondern ausserdem auch allen Sozialkram mit Verzauberungen löst und physische Hindernisse mit so Scherzen wie Flugzauber oder Teleport überwindet, dann hat man da *möglicherweise* ein Problem, insbesondere wenn er halt genug Zauberslots/Mana für das typische Abenteuer hat, so dass er nicht groß rationieren muss.
Letzten Endes kann man Balancing auch nicht gut für sich genommen betrachten, das hat immer auch mit Spotlightverteilung und Nischenschutz zu tun. Rollenspiel ist halt normalerweise ein kooperatives Hobby, und wenn sich da jemand stark benachteiligt oder gar nutzlos fühlt, dann ist das zumindest mal für diese Person ungünstig bzw. spaßmindernd.
Aber das Balancing was im Regelwerk quasi eingebaut ist, ist da auch immer nur ein Faktor, man kann da mitunter als Spieler auch einen Einfluß darauf haben (wie steigere ich meinen Charakter? Was für Ideen habe ich, meinen Charakter nützlich einzubringen?) und auch als SL (und sei es, dass man einem Charakter der etwas hintenan ist mal ein besonderes Spotlight gibt, oder einen tollen magischen Gegenstand der ihn vorran bringt)