Warum würdest du die 5te als die progressivste Edition ansehen? Ist nicht die 4te eher der Ausrutscher gewesen, speziell in Sachen Spielweise?
Ich weiß nicht ob progressiv das Wort wäre das ich nutzen würde, denn natürlich ist die wegfallende Spielvielfalt erst einmal ein Rückschritt. Aber die Aussage bezog sich letztlich auf konkrete Regeländerungen.
Beispiele den (endgültigen) Wegfall des Einprägens von Zaubern für Magier, die Abschaffung des Skillsystems und vor allem den Wegfall der Werteprogression per Level durch BA. Auch bei anderen Dingen welche schon in der 4E angestoßen wurden geht die 5E nochmal etwas weiter. Ist jetzt nicht so als ob jeder 3.5er Spieler wüsste was Todesrettungswürfe sein sollen oder dergleichen.
Umgedreht sind die Spielweisen aber sehr unterschiedlich - während die 4E eher den Weg geht möglichst viele verschiedene Herangehensweisen zu unterstützen und möglichst viele verschiedene Wege anzubieten wie sich ein Spiel entwickeln kann fokussiert sich die 5E sehr stark auf eine "Core Story" - eine Standardspielweise wenn man so will. Und natürlich nicht ohne Grund, die 5E wurde schlichtweg mit wesentlich weniger Aufwand gestrickt und strich möglichst alles was Aufwand beim Designteam erzeugte oder verlagerte die Arbeit auf die Spieler und Spielleiter. Monster sind weniger vielfältig, Nichtkampfherausforderungen weniger unterstützt, Balancing hat niedrigere Priorität und bei Regelproblemen ist wesentlich häufiger das Motto: "Regel das doch selbst".
Und man darf das gar nicht allzu sehr als etwas schlimmes darstellen, niemand könnte wohl den Erfolg der Strategie leugnen, so schade es eigentlich für die Spieler auch ist.
Letztlich ist dieses "das was mal war ist nicht Kanon" nur Teil dieser Herangehensweise, denn auch wenn man sagt "das machen wir damit die Fans nicht so sehr drauf achten müssen was mal war" so ist es wohl auch zu einem gutem Teil "...damit wir bei Neuveröffentlichungen nicht so sehr darauf achten müssen".
Denn natürlich ist es Aufwand einen Kanon zu pflegen.