Wenn du schon "Carmilla" zitierst, dann bitte auch John Polidori, der übrigens mit Lord Ruthven ca. 80 Jahre vor Stoker den ersten Gentleman-Vampir auf die Welt losgelassen hat. Stoker, Sheridan Le Fanu und Polidori gelten als Gründerväter des modernen Vampirmythos (und nicht nur Stoker), aber komischerweise hat es nur Stoker geschafft, dass die Nachwelt ihn ohne große Kenntnisse der englischen Literatur kennt.
Stimmt, sorry. Ich vermute mal, die viktorianische Welt hatte nicht so viel übrig für lesbische Vampire. Und die Verfilmung von Carmilla von den Hammer Studios war wohl auch nicht ganz so der Bringer - obwohl sie's ja zweimal versucht hätten.
Keine Ahnung, wie solide diese Doku recherchiert war, aber sie kann zumindest als Anregung dienen. "Der erste Vampir" wäre demnach einfach ein Ahnengeist, der durch fehlerhafte Bestattung und/oder große Schuld zur Erweckung als Untoter verdammt wurde. In animistischen Kulten wimmelt es von Ahnengeistern mit sehr individuellen Flüchen, Segnungen oder Fähigkeiten, also wäre dieser spezielle Fluch nur einer von vielen.
Das Problem beim "Vampir" ist, dass es ihn vor Stoker & Co nicht gibt. Es gibt die
Nachzehrer (Pest- oder Hungertote, die ihre Familie heimsuchen), die Strix oder Strigoi (eulenähnliche Nachtgeister die Blut saugen, aus römischem Aberglauben) und die Moroi.
In Griechenland haben wir die Lamia, Empusa und die Striges (und ihre späteren Varianten).
Im Judentum sind es Alukah oder Motetz Dam.
China hat die Jiangshi, die allerdings wiedererweckte Leichname sind, die selbstständig ins Heimatdorf zurückkehren sollten.
Den Mythos an sich gibt es in verschiedenen Varianten weltweit. Man muss da eigentlich nichts neu erfinden - es reicht, sich was eher Unbekanntes auszusuchen.