Hallo zusammen,
im Rahmen der Köbolde eines Rollenspiel Clubs hier in Düsseldorf,
http://www.koebolde-duesseldorf.de/index.htm konnte ich in eine Runde einsteigen.
Wir haben selbst erdachte Fälle des Spielleiters gelöst. Wobei wir nicht 2037 sondern wohl kurz nach dem Bladerunner Film spielen. Finde ich eine sehr gute Entscheidung. Da viele Unternehmen und Personen aus dem Bladerunner Film noch existieren und die Cyberpunk Atmosphäre so deutlich greifbarer ist.
Man beginnt durchaus schon mit einem fähigen Charakter. Man benötigt eine 6 um einen Erfolg zu haben. Man startet bei allen Attributen mit einem D8 und bei allen Skills mit einem D6 wobei stets Atttribut + Fertigkeit gewürfelt wird. ab einer 10 hat man sogar zwei Erfolge erzielt. Dazu kommen dann, abhängig von den Dienstjahren die man selbst bestimmt, noch Steigerungen hinzu.
Was die Aufgaben der Blade Runner angeht hat sich einiges geändert, hier orientiert sich das Spiel und auch unsere Runde an Blade Runner 2049. Replikanten sind nicht mehr per se illegal aber sie können immer noch Fehlfunktionen haben, können mißbraucht werden um Straftaten zu begehen und polarisieren die Gesellschaft so das sowohl radikale "Replikants matter!" als auch "Humans First!" Vertreter für Fälle sorgen können.
Hinzu kam in unserer Runde ein weiterer Schwerpunkt mit der Erschaffung, Manipulation und Weitergabe von Erinnerungen. Da hatte das Ganze schon Ansätze von "Ghost in the Shell",
https://de.wikipedia.org/wiki/Ghost_in_the_Shell.
Die vorgegebene Struktur unterteilt den Tag in 4 Abschnitte wovon man 3 für Dienstliches und einen für Privates nutzen darf. Um diese Abschnitte optimal zu nutzen lohnt es sich die Gruppe aufzuteilen und so verschiedene Orte aufzusuchen um Informationen zu bekommen. Ich hatte ja am Anfang ein paar Bedenken denn Detektivgeschichten tendieren ja dazu das man Hinweise übersieht und sich in endlosen Spekulationen ergeht. Aber das ging in unserer Runde sehr flüssig ab. Wir haben bestimmt was wir an einem Ort heraus finden wollten, der Ort wurde angespielt also der Ort selbst und die NPCs dort beschrieben. Dann kam es normalerweise zu einem Gespräch. Jetzt wurde eine passende Probe abgelegt und je nach ihrem Ausgang bekam man dann die Informationen. Nach diesen Informationen hatte man dann entweder neue Orte oder Personen die man aufsuchen konnte oder sah klar und konnte den Fall abschließen. Wir haben so 2-3 Termine bei einer Spielzeit von 4 Stunden gebraucht um einen Fall abzuschließen.
Ein abgeschlossener Fall fühlte sich nicht immer wie ein Sieg an. Gestern haben wir etwa nach jemanden gesucht der eine Replikantin in den Ruhestand versetzt hatte. Wir kamen einem Geflecht aus illegal vertriebenen und modifizierten Replikanten, einem Nobelbordell für die oberen 10.000 und einem Netz von extrem erfolgreichen investigativen Ermittlern die für ihre Zwecke die Replikantin nutzten auf die Spur. Am Ende haben wir ein kleines Licht in Haft genommen und wollten es verhören. Der Mann bestand auf einen Anwalt. Statt dem erwarteten unmotiviertem Pflichtverteidiger kam ein Star Anwalt mit 5 Assistenten. Unser kleines Licht bekannte sich schuldig, der Anwalt beschrieb die Umstände der Verhaftung so das 6 Monate Strafmaß angemessen erschienen und der Fall war "gelöst". Die wahren Schuldigen werden wir wohl nie zu Gesicht und noch viel weniger vor Gericht sehen. Nie hat sich ein gelöster Fall so schal angefühlt.
Gruß Jochen - Rechtschreibung