Ein kurzer abriss ungeordneter Überlegungen.
Ich finde es echt schwierig. Grundsätzlich sehe ich es so, dass wir in Rollenspielen Handlungen als Spielcharaktere machen. Davon gibt es solche, bei denen unsere eigene Kompetenz ausreicht und andere eben nicht.
Beispiel: Ich bekämpfe einen Drachen vs ich durchsuche eine Wohnung. -> Im zweiten wäre ich eventuell selbst kompetenter.Somit gibt es Kompetenzen, die Spieler*innen haben und gleich den Kompetenzen des Spielcharakters sind und andere, die es nicht sind. Wir spielen aber einen Spielcharakter, somit würde ich eigene Kompetenzen mit denen des Charakters mischen, wenn ich etwas herausragend diplomatisch hinkriege. Hm.
Ich spreche aber als ein Spielcharakter, dann geht das doch? Moment... sollte ich dann nicht auch Kampfbewegungen und Geschicklichkeitsprüfungen in real machen, um solche equivalente zu schaffen was einen Kampf angeht? Das geht höchstwahrscheinlich zu weit.
Aber man sollte doch gutes Rollenspiel belohnen! Wenn man alles nur noch erwüfelt, gibt keine Atmosphäre und immersion!
Das stimmt. Somit sollte die SL also Wortgewandt sein oder zumindest relativ gut ein Abenteuer vorlesen können. Hm. Gibt es "Grundkompetenzen" in Rollenspielen, die man mitbringen muss?
Wird jemand der*die nicht sonderlich Wortgewandt ist, nicht diskriminiert, wenn er von 2 möglichkeiten (Würfeln oder erzählen) nur eine hat?
Eine Überlegung wäre noch, wie die Gruppe den Rollenspiel begreift. Witzeln alle rum und hauen einfach alles weg? Ist Diplomatie nur eine Alibiübung?
Warum gibt es überhaupt unterschiedliche Spieler*innentypen und warum will jemand etwas darstellen, was er selbst nicht ausführen kann?
Ich finde besonders die Sozialen Konflikte höchst spannend, wie sie gelöst werden können.
Ich sehe per se ein Problem von Kompetenz Spieler*in vs Kompetenz Spielcharakter im ausspielen.
Es wäre eine gute Lösung, dass Spieler*innen in der Spielgruppe besprechen, wie sie Charaktere ausspielen wollen. Ich fände es eine gute Lösung, wenn alle versuchen sich gegenseitig zu helfen, offen und transparent sind mit eigenen Schwächen und stärken. Das jemand sagen kann: "Hey ich bin der Diplomat, aber es fallen mir nicht gleich die richtigen Worte ein. Hättet ihr eine Idee? Sonst würfle ich halt!". Ich hab in einer Runde mal mitgespielt, da war dies keine Selbstverständlichkeit. War nicht gut. Aber auf was will ich heraus?
Ich denke die meisten Konflikte in Rollenspielen können nur von einer Gruppe gelöst werden, die sich gegenseitig real und fiktiv hilft. Soziale Konflikte sind so ein Thema, wie zuvor dargestellt. Wenn man sich abspricht und gegenseitig hilft, dann ist Würfeln vs Sprechen kein Problem. Das Rollenspielwerk soll eher die Gemeinschaft thematisieren und der Umgang mit Konflikten. Dann ist es dann egal, ob man Würfelt oder es besonders farbenfroh erzählt.
Da ich aber auf der Würflerseite bin (ja, dass war jetzt ein reveal), finde ich eher, man sollte ein Glückselement gepaart mit einer Kompetenzprobe vom Spielcharakter entscheiden lassen, wie gut etwas gelingt - überall. Wenn die Gruppe sich dann gegenseitig hilft und ein besonders toller Satz kreiert wird, dann gibts - wenns für alle okay ist - einen kleinen Boni. Klar ist für mich auch, dass ich als Spieler*in erst beschreibe was ich tuen will, die Spielleitung sagt mir wie ich dies umsetzen bspw. Würfeln auf Schwierigkeit und ev Boni aus Beschreibung) und dann sehe ich, wie des gelingt. Mit anderen zusammen profitiere ich ja dann. Wenn ich dann einfach nur würfeln will, ist das ja auch okay. Der Mensch wird durch das wir zum ich (unter anderem), sollte ja auch so im Rollenspiel sein finde ich. Natürlich ist da nicht ständiges reinschwatzen und Charakterentzug gemeint