Ja klar, das ist zugegeben der eigentliche Sinn von Klassen. xD Aber wenn man irgendwann jeden Standard-Typus schonmal gespielt hat, möchte man halt gerne mal was anderes ausprobieren. Und da geht der Trend (für mich: leider) immer mehr weg von -- das war in 3.5 super machbar, dann in PF1 schon _viel_ weniger, und in PF2 überhaupt nicht mehr.
Außerdem ist das ja auch nochmal ein Spektrum. Wenn die Klasse "Fighter" heisst, darf man mit recht erwarten, dass sie sich halt ganz ums Fighten dreht -- aber dann sollte es halt schon noch dem Spieler überlassen bleiben, ob der Fighter offensiv oder defensiv ausgerichtet sein soll usw. Das ist auch in fast allen Editionen möglich, außer der 4E, wo es heisst "Fighter ist Defender, gewöhn dir ab von hohen Schadenswerten zu träumen".
Und insbesondere beim Cleric finde ich den Fokus noch viel weiter gesetzt als zB beim Fighter -- Cleric ist halt eine Art Kriegspriester, aber im fantasytypischen Polytheismus gibt es ja alle möglichen Gottheiten, und da muss doch dann auch Platz für entsprechende Variationen sein. Einen Mielikki-Cleric stelle ich mir jdf ganz anders vor als einen Tyr-Cleric.
Außerdem passt dazu gerade ein Satz aus dem weiter oben verlinkten Artikel:
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Mearls recalled that the team felt that “building a player character was the real thing that drove people to play the games. You wanted to choose your feats, your prestige classes and whatnot.”
Once players built their characters, the fun came from showing off those characters on the battlefield.
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(Loriot-Stimme) Das ist fein beobachtet!
Ich könnte da sogar noch weiter gehen und sagen: für manche Spieler (hallo hier) ist es zentraler Spaß-Faktor, sich ein Konzept auszudenken, dieses im Charakterbau umzusetzen, und dann im Spiel zu gucken ob das Konzept so aufgeht, wie erhofft. Das bringt aber nur was, wenn man auch selber Konzepte ersinnen und umsetzen _kann_.
Und da hapert es halt bei 5E und PF2. Wenn dich das System an die derart kurze Leine nimmt, dass es quasi sagt "Hör mal zu, Bürschchen - du spielst die Klasse gefälligst so, wie WIR das wollen!", fällt halt dieser Spaßfaktor weg und wird durch mehr oder weniger starken Frust ersetzt.
Wobei da für mich wie gesagt 5E noch erträglicher ist, da sie wenigstens ehrlich ist und direkt sagt "Da, dein Spielzeugroboter". Im Vergleich dazu finde ich PF2 halt unehrlich, da einem hier Freiheiten und Wahlmöglichkeiten vorgegaukelt werden, die in Wahrheit nicht da sind (bzw keine meßbaren Auswirkungen haben), und da fühle ich mich wie gesagt für dumm verkauft.