Autor Thema: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?  (Gelesen 2320 mal)

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Offline Gonzo Berranzan

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Angestachelt durch den System Matters Podcast möchte ich mich an die Beyond the Mountains of Madness Kampagne wagen, die es sowohl von Pegasus als auch von Chaosium als pdf gibt.

Der Podcast und fast alle anderen Quellen raten zu einer radikalen Kürzugn auf das Wesentliche, was wohl in jedem Fall noch viel Arbeit bedeutet.

Die Frage ist: Welche Ausgabe ist hilfreicher für ein solches Vorhaben (unabhängig von der Sprachbarriere beim Lesen der Kampagne und der Notwendigkeit, Spielerhilfen zu übersetzen)?

Kriterien die ich mir für die Beantwortung vorstellen könnte:

- Welche Ausgabe ist durch unnötigen Fluff aufgebläht?
- Welche Ausgabe ist klarer und konziser in den Beschreibungen?
- Welche Ausgabe ist übersichtlicher gestaltet (Layout, Glossar, Textsatz etc.)?
- Welche Ausgabe ist für effektives Leiten besser annotiert?
- Lässt sich eine der beiden Ausgaben besser kürzen (weil beispielsweise die einzelenen Teilszenarien klarer separiert sind)?
- Welche Ausgabe hat die nuzbarereren Handouts (wie gesagt: Aufwand für Übersetzung außen vorglassen)?

Auch weitere Kriterien sind natürlich denkbar. Und sollte jemand der Meinung sein, dass die Kampagne trotz massiver Kürzung in beiden Fällen kaum spielbar ist, wäre das auch ein hilfrecher Kommentar.

Danke euch!
« Letzte Änderung: 19.11.2021 | 15:04 von Gonzo Berranzan »

Offline Outsider

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #1 am: 20.11.2021 | 11:40 »
Ich habe beide Editionen besessen, die englische Chaosium Ausgabe von 1999 für die fünfte Edition und die deutsche Pegasus Ausgabe in den drei Bänden.

Jetzt muss ich dazu sagen, ich habe beide gemocht, nach meinem Empfinden kann man mit beiden Ausgaben, oder besser gesagt ich konnte mit beiden Ausgaben gut arbeiten.

Dazu muss ich aber sagen, dass ich sie zuerst auf Englisch gelesen habe und mir da sowieso nur die Kernelemente reingezogen habe, insofern empfand ich den Flufftext als angenehme Zugabe, wenn ich mal Zeit hatte (meist einen Tag vor den Spielsitzungen neben den harten Fakten auch noch mal die Stimmung aufzusaugen). Dadurch kannte ich weite Teile der Handlung schon und brauchte im deutschen nur noch querlesen und in´s Gedächtnis rufen. Ich habe die Kampagne zweimal geleitet, einmal 18 und einmal 25 Sitzungen, letzteres war die englische Ausgabe.

Um mal bei deinen Kriterien zu bleiben:

- Unnötigen Fluff haben beide, oder eben keine von beiden (was ist für dich unnötiger Fluff?)

Mit hat das lesen gefallen um eben die richtige Stimmung für die Szene aufzunehmen und mir darüber nicht auch noch zwingend Gedanken machen zu müssen. Der Fluff diente mir daher als Anregung. Die englische Ausgabe empfand ich aber als weniger „ausladend“, wenn dir das hilft.

- Für mein empfinden ist die englische klarer und konziser (mag aber daran liegen das ich mich da am Anfang selektiv auf die harten Fakten konzentriert habe)

- Ich empfand die englische Ausgabe als übersichtlicher gestaltet

Hier liegen aber beide recht dicht auf muss ich sagen. Mir gefallen die schwarz/weiß Designs von Chaosium einfach besser als die Pegasus Produkte, da ist also auch ein gehöriger Schwung „persönlicher Geschmack“ mit dabei. Was ich sagen kann, der Seitenhintergrund mit schwarzer Schrift ist in der Pegasus Ausgabe manchmal zu dunkel. Ich empfand sie stellenweise schwer zu lesen, was es anstrengend machte.

- Mit beiden kannst du gleichgut effektiv Leiten oder wieder beides gleich schlecht

Es kommt drauf an wie du dich vorbereitest. Beide haben viel Text, beide packen ihre Informationen in den Text.

- Die deutsche lässt sich besser kürzen, weil sie (in meinen Augen) unnötige  Zusatzabenteuer hat die sowieso vollkommen optional sind

- Die englische brauchst du nicht kürzen, weil sie die Zusatzabenteuer nicht hat  ~;D

Ansonsten lassen sich beide gleich gut kürzen, es ist ja immer noch ein und die selbe Kampagne. Ob es Sinn macht sie zu kürzen hängt von deiner Spielergruppe ab und wie tief man eintauchen will in das Expeditionsgeschehen.

- Bei den Handouts geben sie sich nichts

Entgegen vieler Meinungen stehe ich auf dem Standpunkt, dass die Chaosium Kampagne nicht gekürzt werden muss. Bei der Pegasus kann man die Zusatzabenteuer weg lassen, welche sowieso nach meinem Empfinden nicht wirklich in die Kampagne passten. Als SL sollte man Kammerspiele lieben, d.h. viele Charaktere auf kleinem Raum darstellen können. Die Kampagne findet ja immer in sehr beengter Umgebung statt und die Spieler können ca. bis zur Hälfte jederzeit alle NSC der Expedition anspielen. Wenn einem das nicht liegt wird die Kampagne fade.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, den Spielern an die Hand zu geben, dass sie nichts als gegeben hinnehmen dürfen. Sie werden am Ende das Zünglein an der Waage sein die über Erfolg oder Misserfolg der Expedition entscheiden. Hier kommt dem SL wieder die Schlüsselrolle zu, diesen Umstand auch in der Reaktion der NSC´s darstellen zu können.

Man muss sich als SL im Kopf davon freimachen, dass es ja „nur“ in eine Richtung geht. Die Spieler können das nur auf die Reiseumstände beziehen, aber nicht auf die Inhalte der Kapitel.
« Letzte Änderung: 20.11.2021 | 11:42 von Outsider »
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Offline Outsider

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #2 am: 20.11.2021 | 12:01 »
Zusatz

Was mich bei meinem Empfinden die Kampagne nicht zu kürzen gestärkt hatte, war dass die Spieler das instinktiv von ganz alleine machen und nicht alles gleich intensiv gespielt wird, oder sie manchmal (wenn man sie als SL lässt) Entscheidungen treffen die nicht vorgesehen sind.

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Offline Zeus

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #3 am: 20.11.2021 | 12:09 »
Ich habe die Kampagne auf Basis der deutschen Ausgabe geleitet, kurz nachdem die dreibändige Ausgabe bei Pegasus erschienen ist und würde aufgrund meiner Erfahrungen grundsätzlich von ihr abraten, denn ...

  • ... sie ist viel zu lang und verliert sich in Details statt zum Punkt zu kommen.
  • ... sie ist schon aufgrund des Settings extrem tödlich und deshalb mit Ersatzcharakteren aufgeblasen.
  • ... sie bietet Spieler:innen, die den zugrunde liegenden Text schon kennen, überhaupt nichts Neues.
  • ... es handelt sich bei den drei Bänden von Pegasus um schlecht strukturierte, unübersichtliche Textwüsten, die ich am Tisch nur schwer gebrauchen konnte.
  • ... die Kampagne ist pures Railroading. (Auch wenn das im Post oben bestritten wird.)

Ich hab dann irgendwo in der Mitte des zweiten Bandes abgebrochen. Meine Lebenszeit war mir schließlich doch zu schade.
Mein Rat: Lass die Finger von diesem Brocken und such Dir Kampagnen/Abenteuer, die weniger Qual für die SL und SC sind.

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #4 am: 20.11.2021 | 12:57 »
Ich habe auf Basis der deutschen wie amerikanischen Version geleitet um möglichst umfassend informiert zu sein:
- Die deutsche Version ist besser lesbar und strukturiert
ABER bläht die Inhalte auch unnötig auf
- Die Zusatzabenteuer sind Kokolores und für die Handlung überhaupt nicht bedeutsam

Meine Erfahrungen hab ich auf meinen Blog auch wiedergegeben.
Grundlegend kann ich mich Zeus nur anschließen: Finger weg, die Kampagne ist eine Katastrophe von Spieldesign und Content.
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Offline Gonzo Berranzan

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #5 am: 21.11.2021 | 15:29 »
Vielen Dank für die wirklich ausgesprochen informativen Antworten. Auch den Blogeintrag habe ich mit Interesse gelesen. Ich tendiere zur Chaosium Ausgabe.
 
Um die Frage zur Aufblähung / Fluff ggf. noch etwas konkreter zu fassen: Die Anzahl Stadtlocations ist m.E. in der Pegasus Ausgabe deutlich größer, ohne besonderen Mehrwert zu liefern (korrigiert mich, falls ich mich täusche). Gibt es vergleichbare Passagen, in denen ein so expliziter Eingriff vorgenommen wurde (die offenbar völlig überflüssigen Zusatzabenteuer außen vor)? Oder gibt es Stellen, die die Pegasus sogar gestrafft hat (ich gehe nnach euren Kommentaren nicht davon aus)?

Auch wenn der Verstand sagt, lass es lieber sein, habe ich irgendwie die Hoffnung, die Kampagne radilkal auf ein absolutes Mindestmaß radikal zu kürzen und so ein langes aber spielbares Abenteuer draus zu machen. Kennt ihr irgendwelche Quellen, die den Plot aufs Skelett runterbrechen und die Spreu vom Weizen trennen? Im Pegasus Forum gibt es ein vielversprechend beginnendes BdW Kompendium von purpletentacle, das aber leider nicht vervollständigt wurde. Der Blogeintrag von Misfit ist auch hilfreich.

Offline angband

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #6 am: 21.11.2021 | 15:53 »
Wir haben dieses Jahr BDW gespielt und ich war als Spieler dabei. Under SL hatte die Kampagne stark gestrafft, sodass wir in ca. 11 Sessions durch waren. Das war nach meinem Empfinden eine gute Länge für diese Kampagne. Leider kann ich dir natürlich nicht sagen, wo und wie er genau gekürzt hat.

Offline Outsider

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #7 am: 21.11.2021 | 15:57 »
Um die Frage zur Aufblähung / Fluff ggf. noch etwas konkreter zu fassen: Die Anzahl Stadtlocations ist m.E. in der Pegasus Ausgabe deutlich größer, ohne besonderen Mehrwert zu liefern (korrigiert mich, falls ich mich täusche). Gibt es vergleichbare Passagen, in denen ein so expliziter Eingriff vorgenommen wurde (die offenbar völlig überflüssigen Zusatzabenteuer außen vor)? Oder gibt es Stellen, die die Pegasus sogar gestrafft hat (ich gehe nnach euren Kommentaren nicht davon aus)?

Die Gebäude sind kein Muss, d.h. deine Spieler müssen sie nicht (alle) besuchen. In beiden Durchläufen haben meine Spieler sich mit dem erkunden der Stadt relativ schwer getan und haben kaum etwas gesehen. Die waren mit anderen Dingen beschäftigt. Da hätte ich als SL gerne mehr gespielt, aber hey die Spieler hatten anderes im Sinn. Ich weiß also nicht ob es wichtig ist da zu kürzen, weil es massiv von den Spielern abhängt was sie in der Stadt eigentlich machen.
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Offline xplummerx

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #8 am: 21.11.2021 | 16:46 »
Ich habe 2013/2014 die Pegasus Kampagne in ca. 13 Abenden (je 4 bis 6 Stunden) geleitet. 3 feste Spieler*innen und zwei mal Gastspieler, die jemanden von  der Expedition gespielt haben. Mir hat das Leiten gefallen und die Spieler*innen hatten auch spaß. Wir haben in New York fast alles gemacht, außer Röhrich. Die Expeditionsvorbereitungen und überhaupt der Teil mit dem Anheuern der Charaktere haben uns gut gefallen. Die Fahrt dann mit allem (Panama, Sobotage, Vorräte in Australien beschaffen, Sturm, Packeis und Walleroo). Ankunft in der Antarktis auch mit allem. Die Interaktion mit Lexington wurde nicht wirklich gesucht.
Lakes Lager wurde intensiv und mit Spannung inspiziert (irgendwie hat sich Gedney als Antagonist bei den Spielern aus dem Nichts entwickelt). Die Flugreise zur Stadt war auch sehr gut, die Bruchlandung in der Stadt nicht so gut, da eine Spielerin ziemlich verletzt war und sich ab dann  geschont hat. Die Stadt selbst war für mich wie ein Bonbon-Geschäft, für die Spieler aber zuviel des guten, weil zu viele Möglichkeiten. Nach einem Abend herumgestolper in der Stadt habe ich dann nur ein paar Rosinen herausgepickt und die Handlung mit dem Turm vorangetrieben. Im Turm haben die Spieler dann irgendwann gloreich gesagt "das ist ja irre gefährlich, komm lass uns abhauen".
Ich fand die Nebenplots nicht schlimm oder störend. Die Spieler*innen haben Dinge ignoriert, die sie nicht interessiert haben und die für sie spannenden Dinge ausgespielt. Ich habe mit befreundeten Personen gespielt, so dass der Weg das Ziel war. Wir mussten nicht die Kampagne durchballern, um fertig zu werden.
Bald leite ich die Kampagne für andere ein zweites Mal.
Im Pegasus Forum gab es mal einige Handouts und irgendwo gabe es auch eine Timeline. Wenn du willst, kann ich dir ein paar Sachen mailen.

Offline Seraph

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #9 am: 21.11.2021 | 17:30 »
Ich habe die Kampagne auf Basis der deutschen Ausgabe geleitet, kurz nachdem die dreibändige Ausgabe bei Pegasus erschienen ist und würde aufgrund meiner Erfahrungen grundsätzlich von ihr abraten, denn ...

  • ... sie ist viel zu lang und verliert sich in Details statt zum Punkt zu kommen.
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  • ... die Kampagne ist pures Railroading. (Auch wenn das im Post oben bestritten wird.)

Ich hab dann irgendwo in der Mitte des zweiten Bandes abgebrochen. Meine Lebenszeit war mir schließlich doch zu schade.
Mein Rat: Lass die Finger von diesem Brocken und such Dir Kampagnen/Abenteuer, die weniger Qual für die SL und SC sind.

Z.

Ich kann all das bestätigen. Habe die 3-Band-Kampagne vor ein paar Jahren geleitet und die Vorbereitung war echt nicht ohne. Prosatexte pur!
Nichtsdestotrotz kann die Kampagne Spaß machen, wenn man die richtigen Spieler hat (was bei uns der Fall war).

Ein Spielbericht und weitere Anmerkungen meinerseits finden sich übrigens hier
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Offline Prisma

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #10 am: 21.11.2021 | 18:44 »
Das klingt für mich so als wäre es sinnvoll direkt am Südpol mit den wirklich interessanten Dingen zu starten.
Mit einem 7er-Set, stehen ganze Universen offen.

Offline Seraph

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #11 am: 22.11.2021 | 11:05 »
Hmm...nein, das würde ich nicht sagen.
New York bietet einen schönen Kontrast zum Südpol (Stadt - Eis / Zivilisation - gnadenlose Natur / Schutz - Gefahr / Musik und Lärm - Stille etc.) und es KANN für eine Gruppe schon spannend sein, an der Planung der Expedition beteiligt zu sein, sich beim Leiter beliebt zu machen, nochmal in den Speakeasys zechen zu gehen usw.

Ich glaube auch, die Fallhöhe ist dann einfach viel höher. Du sehnst dich irgendwann nach der geräuschvollen Großstadt mit all den Menschen zurück. Die gnadenlose Härte des ewigen Eises knallt dann (imho) umso mehr. Und man kann auch nette Flashbacks hier und da einbauen (wir hatten z.B. einen Piloten-SC, der in New York noch ein Barmädchen abschleppte und eine romantische Nacht mit ihr verbrachte. Er sehnte sich immer mal wieder nach hier und erhielt auch einen Brief von ihr, in der das Barmädchen ihm mitteilte, dass sie schwanger sei. Der SC kam
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Offline AndreJarosch

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #12 am: 22.11.2021 | 12:18 »
Das klingt für mich so als wäre es sinnvoll direkt am Südpol mit den wirklich interessanten Dingen zu starten.

Es kommt auch darauf an wie viel "Abenteuer" und wie viel 1920er-Simulation deine Gruppe spielen möchte.

Ich finde die Vorbereitungen der Expedition schon wichtig. Auch damit die Spieler selbst daran "Schuld" sind, wenn irgendwelche Ausrüstungsgegenstände die sie in der Antarktis vermissen nicht da sind, denn sie SELBST hatten die Liste der Expeditionsausrüstung vor Augen und haben die jetzt fehlende Ausrüstung nicht ergänzt.


Offline Sphyxis

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #13 am: 22.11.2021 | 12:55 »
Es kommt auch darauf an wie viel "Abenteuer" und wie viel 1920er-Simulation deine Gruppe spielen möchte.

Ich finde die Vorbereitungen der Expedition schon wichtig. Auch damit die Spieler selbst daran "Schuld" sind, wenn irgendwelche Ausrüstungsgegenstände die sie in der Antarktis vermissen nicht da sind, denn sie SELBST hatten die Liste der Expeditionsausrüstung vor Augen und haben die jetzt fehlende Ausrüstung nicht ergänzt.

Ich muss gestehen, dass ich den Abschnitt mit den Frachlisten und Listen der mitzunehmenden Expeditionsausrüstung bisher immer als Negativbeispiel für sehr unspannendes Micromanagement nehme. Finde das wirklich langweilig und wenn es dann zum Teil darauf hinausläuft, dass der Gruppe am Ende für die Expidition wichtige Dinge fehlen, weil z.B. die Spieler*innen deutlich weniger Ahnung davon haben, was man so für eine Forshcungsexpedition in Eis und Schnee wirklich braucht, naja. Finde ich nicht gut, das allein auf die Spieler abzuwälzen.

Also ja, ich bin für einen schnellen Aufbruch, kurze erzählerische Abhandlung der Zwischenstopps. Vielleicht zum Bonding der Gruppe 1, 2 Eerlebnisse während der Reise oder einfach nur die Chance sich und die NSC in einem etwas gemütlicheren Ambiente kennenzulernen und dann ab zum Pol und Start mit den eigentlichen "Bergen des Wahnsinns".
Die Ausgestaltung der Stadt im Eis würde ich dann wesendlich freier ausführen und nur nach Bedarf für die runde.

Offline Outsider

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #14 am: 22.11.2021 | 12:58 »
Das klingt für mich so als wäre es sinnvoll direkt am Südpol mit den wirklich interessanten Dingen zu starten.

Hängt von deiner Gruppe ab. Wie meine Vorredner schon sagten entfaltet sich das ganze Potential der Kampagne nur wenn die Spieler Teil der Expedition sind und nicht nur "so dabei".

Meine zwei Gruppen hatten auch außerhalb der Arktis viel Spaß, einfach weil sie Lust darauf hatten ein Expeditionsabenteuer zu spielen. Sie planen halt gerne und auch wenn die "Frachtliste" am Anfang mit "Das müssen wir alles überprüfen..." eher gelangweilt angegangen wurde, wechselte die Stimmung schnell als sie merkten was da teilweise alles fehlte/kaputt war und noch Ersatz organisiert werden musste.

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Offline angband

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #15 am: 23.11.2021 | 06:18 »
Ich empfehle zur Vorbereitung übrigens folgendes Hörbuch :

https://www.amazon.de/635-Tage-Eis-Die-Shackleton-Expedition/dp/B0083JC5I0

Erst dadurch wurde mir die Dramatik einer solchen Expedition deutlich.

Ahab

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #16 am: 23.11.2021 | 08:35 »
Wir spielen gerade die Berge des Wahnsinns (deutsche Ausgabe). Wir sind nun nach 7 Spielsitzungen im Eis angekommen. Ich habe viel gestrichen und zusammengefasst, um es so organisch wie möglich wirken zu lassen (die Erlebnisse des Arthur Gordon Pym habe ich ersatzlos gestrichen). Highlights waren tatsächlich die Vorbereitung der Reise, der Tag in Melbourne, den ich ausgearbeitet habe, um den Spielenden/Charakteren nochmal Gelegenheit zum Austoben zu geben, und die Ankunft im Packeis. Die Jagd nach dem Saboteur war zwar atmosphärisch und gut, hatte aber den Ansatz des typischen Schnitzeljagdcharakters, der bei Cthulhu immer um die Ecke lauert. Bis hierhin ist aber recht erfrischend, dass noch nichts Cthuloides aufgetaucht ist.

Zur Einstimmung habe ich meinen Spielenden die Hausaufgabe gegeben, sich folgendes anzuschauen:

Die Endurance: https://www.youtube.com/watch?v=5OBsHnS5S4U

Ich selbst habe "Little America" von Admiral Byrd gelesen (Link), was auch IMHO unverzichtbare Sekundärliteratur ist und einen ganz anderen Blick auf die Angelegenheit wirft. Wie angband schreibt: die Sekundärliteratur bzw. Dokus offenbaren erst, welche gewaltigen Risiken mit einer solchen Reise einhergehen, was dabei alles zu bedenken ist, und was für ein Menschenschlag das damals war. Unbedingt zu empfehlen!

Offline Arkam

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #17 am: 23.11.2021 | 08:38 »
Hallo zusammen,

ich habe die Kampagne nicht gespielt. Ich hatte aber Mal die Absicht so das auf meinem Rechner noch einiges an Material schlummert. Da ist vor allem das Expeditionspack der Zeitschrift Cthulhus Ruf sowie das Material von Jeffe aus dem Pegasus Forum, ich habe sein Posting im Forum bei flüchtiger Suche nicht gefunden, zu nennen.
Bei Interesse einfach ein Mal melden.
Die Kampagne kam mir beim Durchlesen auch ziemlich kleinteilig und verzettelt vor. Inzwischen hat sich meine Sicht da aber etwas geändert. Man hat eben sehr viele Informationen, die man vielleicht für seine Runde nie braucht, gesammelt in den Bänden.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

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Offline Gonzo Berranzan

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #18 am: 23.11.2021 | 14:23 »
Ich bin ganz begeistert von dieser Antwortflut, ich komme in der vollen Arbeitswoche garnicht mehr hinterher zu antworten (ggf. ein Grund mehr, von BdW die Finger zu lassen).

Materialangebot:
Vielen Dank, immer her damit - ich habe euch eine PM mit meiner Mailadresse gesendet.

Doku Tipps:
Vielen Dank, in der Tat haben mir die Polaren Expeditionen der Realität auch das Maul besonders wässrig gemacht. Expeditionsgeschichtsinteressierten möchte ich als weitere Quelle den "Geschichten aus der Geschichte" Podcast empfehlen, der einige Folgen zu Expeditionen und Havarien hat, darunter natürlich die Shackleton- und die Franklin-Expedition (wenngleich letztere auch am anderen Pol stattfand):

https://www.geschichte.fm/podcast/zs152/
https://www.geschichte.fm/podcast/zs126/

Frachtlisten:
Ein Problem, das ich meine in Bezug auf die Frachtlisten rausgehört zu haben ist, dass sie in keinem kausalen Zusammenhang zum Geschehen stehen. Jede Entscheidung, die sich auf die steuererklärungsartige Durchforstung bezieht, hat also "Zero Impact" und soll nur die Illusion eines Wirkungszusammenhangs zwischen Spielerhandlung und Szenariogeschehen erzeugen. Stimmt das?

Handlungsfäden / Kürzung:

Ich habe den Mr.Misfit Blogeintrag auf die Kapitel der Reise übertragen, was für den Anfang sehr hilfreich war. Seraphims Spielbericht pflege ich als nächstes ein. Sollte jemand noch weitere derartige Quellen kennen würde ich mich freuen, v.a. solche mit Metakommentar zur Brauchbarkeit / Überflüssigkeit. So könnte ich zunehmend die Spreu vom Weizen trennen und Fluff nach Gusto einarbeiten, bräuchte gleichezitig nicht die Befürchtung haben, dass ich zentrale kommende Handlungsfäden kappe. Es bleibt für mich noch die Frage offen: was ist Skelett, was ist Fleisch? Dass ich beim Fokus auf die Arktis die Äquatortaufe rauslassen kann ist klar. Welche "Nebenhandlungen" sind aber essenziell? Der Saboteurplot beispielsweise ist notwendig für die Gesamthandlung, oder?

Es stellt sich auch als schwierig heraus, solche Fragen überhaupt zu stellen, wenn man nicht alles genau durchgearbeitet hat - gleichzeitig will ich sie stellen, um nicht 400 Seiten genau durcharbeiten zu müssen. Bei der theoretischen Analyse haben sich für mich bisher 4 Szenario-Ebenen ergeben, die möglicherweise voneinander zu trennen sind:

1. Atmofluff (New York, Teile der Seefahrt)
2. Saboteurplot
3. Polarexpeditions-Survival
4. BdW / Mythosaspekte

Kann man das so sagen oder

gibt es eine engere Vernetzung zwischen diesen Ebenen (wie gesagt: wie weit ragt der Saboteurplot in den Survivalaspekt rein, wieweit in die Mythoshandlung, wieweit ist er eine rein kriminalistische Zusatzhandlung?) oder
existieren einzelne Handlungsttränge eigtl. garnicht (betrifft die Survivalaspekte, von denen ich noch nicht so genau weiß, ob man die überhaupt ausspielen kann - siehe Frachtlistenproblematik oder auch die andernorts geäußerte Kritik, dass diesbezüglich klare Regeln völlig fehlen und der "Überlebenskampf" eine reine Handwedelei ist) oder

gibt es weitere Handlungsstränge, die ich noch nicht auf dem Schirm habe?

Sollte es noch weitere Anmerkungen zum Versionsunterschied geben, hätte ich auch Interesse! Ggf. noch an Mr. Misfit die Frage: Was bedeutet, dass die deutsche Version besser lesbar ist?

Online Mr.Misfit

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #19 am: 23.11.2021 | 16:36 »
Es kommt sehr darauf an, welche Art von Spiel du mit deiner Gruppe betreiben willst, da die Kampagne wie gespielt-wie-geschrieben die Spielercharaktere nicht braucht und die Handlung auch ohne sie abläuft.

Da wir aber im Rollenspiel grundsätzlich Dinge streichen sollten, die den Spielern nicht das Gefühl geben, Akteure zu sein, kannst du das ganze ein wenig zerhacken und Figuren wie nötig oder sinnvoll einfach rauslassen oder kurzzeitzig unpässlich werden lassen (was ich ja auch in meinem Blogeintrag beschrieb und ich mit meiner Gruppe auch so beschrieben habe, weil es gerade am Ende Dringlichkeit, Intensität und Erlebnis erzeugte, das sonst nicht so da gewesen wäre)

Kurzum: Die Art der Kampagne macht das Eisenbahn-fahen unumgänglich. Wichtig ist hier aber eher, den Spielern klarzumachen, das das Ziel die Eis-Expedition ist, und das spielerisch zu erleben. Einer der Gründe, warum ich die Frachtlisten so verachte ist ja auch, dass es ein Gimmick ist, das der Handlung nicht gut tut, die Spieler bestraft für fehlende Vorarbeit und spielerisch nutzlose Fleißarbeit ist. Ausserdem spielen wir Cthulhu des Horror-Abenteuers wegen, nicht um eine Nebenkarriere in der Buchhaltung und Expeditionistik zu machen.

Da die gesamte Handlung sich aufteilen lässt, lässt, behandle es am besten wie folgt:

- Vor dem ewigen Eis (Das kann angespielt werden, sind aber alles Sachen, New York, Panama, Melbourne etc., die an einem Abend durch sein sollten. Es ist kein Fokus darauf, und es wäre nichtmal schlimm, es weg zu lassen, da die Plot-relevanten Charakter-Beziehungen alle auch in 2 Sätzen erklärt werden können.)

- Vor der Stadt (Hier kommt der schwierigie Teil, da die Ereignisse eine indirekte Verzahntheit miteinander haben, da muss zumindestens alles angespielt oder mitgenommen werden)

- Vor dem Turm (Das ist der fiese Hexplot-Teil, der viele Gruppen sprengt, weil zuviele Optionen, zuviele Inhalte, hier am besten nur die Sachen darstellen, die du selber spannend findest, den Rest ersatzlos streichen)

- Der Turm (Das "Kampagnen-Finale", das faktisch ersatzlos gestrichen werden kann, und der Kampagne keinen Mehrwert gibt)

Anmerkung: Den Turm zu streichen erlaubt, entweder "Das Ding aus einer anderen Welt" im Lager der deutschen oder das "Alien"-Szenario auf dem Frachter Richtung Heimat zu spielen als Finale.
Ich denke, das passt auch besser, ein letztes Aufklingen des Schreckens, mit der Frage, ob man so noch nach Hause kommt.
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Offline Outsider

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #20 am: 23.11.2021 | 17:42 »
Einer der Gründe, warum ich die Frachtlisten so verachte ist ja auch, dass es ein Gimmick ist, das der Handlung nicht gut tut, die Spieler bestraft für fehlende Vorarbeit und spielerisch nutzlose Fleißarbeit ist. Ausserdem spielen wir Cthulhu des Horror-Abenteuers wegen, nicht um eine Nebenkarriere in der Buchhaltung und Expeditionistik zu machen.

Das ist für mein Empfinden ein bisschen zu sehr auf deine Gruppe und deine Vorlieben gemünzt. Es fehlen essentielle Dinge die am Ende wichtig sind, oder es sind die Falschen oder sie sind defekt. Die Kampagne macht im späteren Verlauf (teilweise) vielleicht die Fehler nicht mehr darauf hinzuweisen, Aktion XY kann nicht gelingen, weil Frachtstück A das falsche ist WENN die Spieler es nicht ersetzt haben.

Wenn man New York interessant gestalten will, ist die Jagd nach den restlichen Teilen zumindest ein sehr guter Aufhänger für schönes Charakter- und Rollenspiel.

Es ist ja nicht so, dass die Liste einfach nur Fehlerhaft ist, sondern das es wichtig ist in der kurzen Zeit die bleibt noch Ersatz heranzuschaffen, mit den Herstellern / Lieferanten zu verhandeln usw.

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@Gonzo Berranzan
Zitat
Frachtlisten:
Ein Problem, das ich meine in Bezug auf die Frachtlisten rausgehört zu haben ist, dass sie in keinem kausalen Zusammenhang zum Geschehen stehen. Jede Entscheidung, die sich auf die steuererklärungsartige Durchforstung bezieht, hat also "Zero Impact" und soll nur die Illusion eines Wirkungszusammenhangs zwischen Spielerhandlung und Szenariogeschehen erzeugen. Stimmt das?

Wie du siehst, liegt es an dir ob es Auswirkungen hat, Es "müsste" massive Auswirkungen haben, aber die gibt die Kampagne nicht explizit vor nach dem Schema fehlt A passiert B usw.
« Letzte Änderung: 23.11.2021 | 18:06 von Outsider »
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Offline Jiyu

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #22 am: 28.11.2021 | 12:04 »
Der "Läuterer"-Cut ist ebenfalls sehr hilfreich, vielen Dank. 635 Tage Eis ist auch ein dankenswerter Tipp, den ich mir mit Vergnügen anhöre.

Ich habe mir mittlerweile sowohl die aktuell erhältliche gedruckte Chaosium Fassung als auch die .pdf der dreibändigen deutschen Ausgabe bei Pegasus Digital gekauft und  an diesem Wochenende quergelesen (!).

Für den Fall, dass sich jemand ebenso wie ich zwischen beiden Versionen entscheiden möchte, hier mein *erster, oberflächlicher, stichprobenartiger* Eindruck:

1. Layout:

Die Chaosium Edition ist sehr aufgeräumt, wer die Publikationen aus den 90ern kennt, fühlt sich hier rasch zuhause. Dreispaltiges Layout habe ich damals nicht kennengelernt, die zweispaltige Ausführung ist auf jeden Fall optimal. Das Bildmaterial ist minimalistisch und nicht immer gelungen.

Die Pegasus Edition ist in der Tat schön und atmosphärisch gestaltet. Ggf. hätten es auch ein paar Schnörkel weniger getan (Kafferänder, Käfer, etc.). Das Bildmaterial ist passend gut und das Kartenmaterial deutlich besser. Die Infokästen sind m.E. weniger funktional eingebettet als bei der Chaosium Version. Teilweise wurden auch absatzspezifische Informationen in solche Infokästen ausgelagert, wobei sich mir die Funktion nicht immer erschließt.

Ich bin normalerweise kein Fan des manieristischen Pegasus Layouts, hier ist es meines Erachtens aber noch im grünen Bereich, also eine Verbesserung und keine Verschlimmbesserung. Rein funktional betrachtet gewinnt aber definitv Chaosium. Schwere Entscheidung...

2. Spielerhilfen.

Die Pegasus Version hat deutlich mehr Handouts und sie haben stärkeren Requisiten-Charakter ohne unleserlich zu sein. Welche davon brauchbar sind, kann ich noch nicht beurteilen (Podcast: "es ist viel Schrott dabei"). Interessant ist, dass zum Beispiel die im Podcast verspottete Karte der Stadt in der Chaosium Version weniger umfangreich daher kommt, darin gibt es "nur" 28 Orte. Der Unterschied ist also nicht nur optisch und qunatitativ sondern auch inahltlich... Glücklicherweise gibt es die deutschen Handouts ja für Umme, das sollte also kein Entscheidungskriterum sein. Es ist aber wahrscheinlich hilfreich zu wissen, welche "Kern"- Handouts in der Chaosium Version vorhanden sind, um bei dieser Flut die Spreu vom Weizen zu trennen.

3. Inhaltsarrangement und Kapitelaufbau:

Da dies ein oberflächlicher Ersteindruck ist, kann ich hier natürlich noch nicht viel sagen. Bereits jetzt lässt sich aber feststellen, dass der Unterschied *in keiner Weise trivial* ist! Während die Zwischenkapitelüberschriften oft ungefähr zuzuordnen sind, ist das aber nach Stichproben weitaus nicht in jedem Fall so. Chapter Ten (City of the Elder Things) unterscheidet sich m.E. stark im Informationsarrangement. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob die Informationen nur anders verteilt sind, aber der Unterschied zwischen Zwischenkapiteln und Inhalt bedeutet eine deutliche Veränderung im Lese- und Informationsverarbeitungsfluss. (Dabei spreche ich *nicht* von dem "Stadtführer"Kapitel, das sich durch alleine schon durch die Anzahl der Orte massiv unterscheidet: 19 vs. 56 Seiten!).

Fazit:

Die schlechte Nachricht für Unentschlossene ist, glaube ich: Die Produkte unterscheiden sich deutlich genug, dass (a) es einen klaren Unterschied macht, welches man als Grundlage wählt und (b) eine fundierte Entscheidung einen genaueren Abgleich nötig macht, der wiederum eine einigermaßen gründliche Durcharbeitung beider Bände (bzw. Bandreihe) und somit einen immensen Zusatzaufwand bedeutet (den ich für mich wohl ausschließen muss). Ebenso kann ich sagen, das sich der Respekt vor dem Vorbereitungsaufwand durch das erste Querlesen noch einmal deutlich vergrößert hat.

Summa Summarum: Glaubensfrage, Verfügbarkeit oder Münzwurf sind wahrscheinlich die realistischen Entscheidungsgrundlagen. Die getroffene Wahl ist dann vergnüglich mit dem Hintergrundwissen zu degustieren, dass sie möglicherweise suboptimal war. The horror! The horror!

PurpleTentacle

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Re: Berge des Wahnsinns oder Beyond the Mountains of Madness?
« Antwort #23 am: 19.12.2021 | 19:14 »
Erschütternder Weise haben mich in den letzten Wochen mehrere Leute wegen meines Kampagnenberichts angeschrieben. Ich kann nur davon abraten das Ding zu spielen, aber wenn ihr euch das antun wollt, will ich euch zumindest gewarnt haben.

Eigentlich wollt ich das Zeug irgendwann mal überarbeiten und an anderer Stelle veröffentlichen, aber mit fehlt leider die Zeit. Darum hier: https://tentakelspiele.blogspot.com/
« Letzte Änderung: 19.12.2021 | 19:42 von PurpleTentacle »