…direkt vor dem Fenster stand, stirnseitig ein breiter Schreibtisch auf dem eine kleine mit Stoff bezogene Lampe stand von der aus der Lichtschein in die Dunkelheit der Welt vor dem Fenster strahlte.
An dem Schreibtisch saß, Eleanor und blickte Casey direkt an.
Es brauchte, zwei, drei Atemzüge bis Casey begriff, dass Eleanor sie nicht sehen konnte. Wahrscheinlich sah sie nur ihr eigenes Spiegelbild im Fenster und nicht mehr. Trotzdem hätte Casey beinah, rein aus Reflex, einen Schritt zurück gemacht. Eine Bewegung die sie ins Schwanken brachte und die nur von Dean aufgefangen werden konnte.
Als sich Casey´s Absätze in seine Schultern bohrten stöhnte Dean zwar auf und hatte einige Mühe nicht ebenfalls ins Wanken zu geraten, konnte die Bewegung aber schnell ausgleichen. Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn und er schnaufte mehr als einmal durch.
Oben auf seinen Schultern krallte Casey unwillkürlich ihre Finger in das schmale Fensterbrett und ließ erst locker als sie merkte, dass Eleanor sie nicht sehen konnte und Dean das Gleichgewicht wieder gefunden hatte.
Das Mädchen vom Bild in dem Waisenhaus war zur Frau geworden, aber Casey erkannte sie sofort. Das blonde Haar viel im Mittelscheitel über ihre Schultern und rahmte ihr schönes Gesicht ein. Ihre Augen waren noch beeindruckender als auf dem Bild, das wilde Blau, das sanfte Braun und jetzt konnte Casey bestätigen, dass die hellen Einschlüsse fast goldfarben waren. Was aber vielleicht auch an dem Licht der Schreibtischlampe lag. Es war fast so als wollte man sich in den Augen verlieren und Casey erwischt sich dabei vielleicht ein wenig zu lange einfach nur die Frau anzustarren die nur etwas mehr als eine Armlänge von ihr entfertn an dem Schreibtisch saß.
Eleanor schrieb irgendetwas in ein Buch das vor ihr auf dem Schreibtisch lag, aber der Winkel von Casey´s Position aus war zu flach, als dass sie genaueres erkennen konnte. Casey könnte sich zwar noch auf die Zehenspitzen stellen und Dean damit noch ein paar mehr Schmerzen in den Schultern beifügen, aber die Chance, dass Eleanor sie wahrnehmen würde stieg mit jedem Millimeter den sie weiter über den Fensterrahmen hervorkam.
Hinter Eleanor waren Bücherregale voll mit alten Schinken zu erkennen und rechts an der Wand konnte Casey einen dunklen, klobigen Schrank sehen, vielleicht ein Tresor. Dorthin schien das Licht der Schreibtischlampe aber kaum noch, so dass es sich auch um einen hohen Waffensave oder eine profane Standuhr handeln konnte.
Unter Casey beschleunigte sich Dean´s Puls schlagartig, als er die Stimmen von mehreren Jugendlichen hörte die lachend und scherzend im Haus unterwegs waren und im Raum mit der Hintertür das Licht anging.
Jetzt wurde der Waldrand in das kalte Licht von Neonlampen getaucht und aus dem Augenwinkel konnte Dean in den Fenstern rechts und links von ihm erkennen, dass es sich hierbei um eine Küche handeln musste. Geflieste Wände, Edelstahlarmaturen, vielleicht standen dort auch Kochtöpfe, aber da war sich Dean nicht sicher, da er direkt an der Wand stand und nur einen sehr kleinen Ausschnitt erblicken konnte.