Session 47b – In der Stadt
Uthor beschloss, am folgenden Tag aufzubrechen und beobachtete die Verbrennung Donnachas als stiller Begleiter aus den Wäldern heraus. In der Nacht konnte Wordicar das Lager des Suchers und der befreiten Heiler ausfindig machen, nur um festzustellen, dass die ältere Frau, Celestra, sich heimlich von der Gruppe abgesetzt hatte und gierig und willenlos den Kadaver eines verendeten Tieres verzehrte. Im Wissen, dass hier eine absonderliche Verformung zu einem Ghoul stattfand, versuchte der Magier, die Frau zu töten, schaffte jedoch nur, sie in die Flucht zu schlagen.
Wordicar konnte Uthor am darauffolgenden Tag davon überzeugen, dass es sinnvoller wäre, sofort nach Munsalvaesche zu reisen und nicht nach der Frau zu suchen. Die beiden nahmen die Pferde und setzten die Heiler auf die Tiere, so dass sie schnell vorankamen und nach kurzer Zeit Munsalvaesche erreichten, das von einer Rauchsäule aus der Südstadt verdunkelt wurde. Caradoc bedankte sich bei den beiden, isolierte die beiden Heiler und überreichte ihnen die Heilerroben, mit denen sich die Gruppe freier in der Stadt bewegen kann.
Unsicher, wie weit ihre Befugnisse reichen würden, tasteten sich die beiden immer weiter in der Stadt vor und holten erste Informationen ein. Während die Südstadt drei Tage lang brannte, was später in der Stadt als Tage des Feuers bezeichnet wurde, und die nun heimatlosen Bürger in das Armenviertel vor der Stadt zogen, schien das Leben in der Stadt selbst nur wenig eingeschränkt zu werden: Der Durchgang durch den Felsbogen wurde verschlossen, der Hafen und das Gildenviertel abgeriegelt. Auch die darauf folgenden Unruhen im Armenviertel aufgrund der wenigen Zugänge zu Brunnen schien in der Stadt nur wenig Niederschlag zu finden. Uthor und Wordicar konnten herausfinden, dass in der Weststadt eine Arena zu finden sei, in der blutige Zweikämpfe stattfanden; die Wetten auf diese Kämpfe waren zwar von Bors Hammer verboten, dennoch florierte das Geschäft des Arenabetreibers und es ging das Gerücht um, dass es im Diplomatenviertel auch Schaukämpfe gab, die Szenen aus dem Krieg der Tränen nachstellten und an denen hohe Beamte vom Artushof ein großes Interesse zeigten. Im Heldenring konnten die beiden in Erfahrung bringen, dass Bors Hammer scheinbar mit aller Härte gegen die Untergangspropheten des Mühlenknechts vorzugehen gedachten und auf der Suche nach Rekruten sei, die diese Aufgabe übernehmen könnten. Im Diplomatenviertel schließlich konnte Wordicar durch seine Magie entdecken, dass die das Viertel umgebenden Mauern auch Zugänge zum Artushof aufwiesen.
Das ungleiche Paar beschloss, über die Arenakämpfe im Westviertel den Kontakt zum Adel zu knüpfen und meldete Uthor unter dem Namen Ulf Hammerfaust bei einem Kampf an; dabei willigten sie in einen Kampf gegen einen erfahrenen Gegner ein, um Eindruck zu schinden. Wordicar untersuchte den Schutz des Artushofes und stellte fest, dass es sich dabei um uralte Magie handle, die verändert und zum Schutz eingesetzt wurde, er war sich aber sicher, dass er die Siegel mit langwierigen Ritualen schwächen oder gar aussetzen könnte, wobei diese Rituale eine gewisse Nähe zu den Siegeln benötigten. In der Zwischenzeit wurde in der Stadt eine Botschaft verkündet: Baron Ballan, Bruder der Baronin Sigune aus Anschouwe, und der Sucher Orrestes waren festgenommen worden und aufgrund des Hochverrats zum Tode verurteilt worden. Die Hängung solle an einem zukünftigen Artustag stattfinden. Außerdem berichtete Caradoc, dass nicht nur weitere Tote mit dem Brandgift eingeliefert wurden, sondern eine der toten die Gildenmeisterin Borona Guira, Vorsitzende der Baumeistergilde gewesen sei, die stark auf einen Abriss des Armenviertels mit dem Namen "die Zange" hinarbeitete – das Bauvorhaben hätte den Ring um Munsalvaesche geschlossen und die reicheren Viertel stärker von den ärmeren abgesetzt.
Uthor trat schließlich in den Ring und konnte seinen Widersacher binnen zwei Schläge niederringen, so dass der Gegner sich ergab. Der Sieg wurde von der "Ulf Ulf Ulf" skandierenden Menge gefeiert, als der Adlige Fürst Hoeg Kithwein vom Hof des Markgrafen von Tulmein auf Uthor zukam und sturzbetrunken meinte, dass er Ulf doch kenne und begeistert von ihm sei und auf eine enge weitere Zusammenarbeit hoffe.
Ne ziemlich eingeschränkte Session, da die Sitzung 47a den gröberen Zeitrahmen vorgegeben hat und ich - ganz mit offenen Karten spielend - den beiden Spielern erklärt habe, dass ich gerne das nächste Mal die Gruppe zusammenführen würde und sie nun quasi drei Wochen in der Stadt überbrücken müssen und bitte nicht zurückkehren dürfen, um die anderen da rauszukloppen weil ansonsten
wibbly wobbly timey wimey stuff passieren würde und das kann keiner brauchen. War für beide aber okay und so hatten wir eine Session, die voll war von neuen Story-Aufhängern, nachdem sie mit der Mission ins Brandland all ihre "eggs in one basket" geworfen hatten. Die Infos die sie bekommen haben wurden dann noch garniert mit einer Menge globaler Events, die sich im Hintergrund abspielen und die die Stadt einfach noch etwas unsicherer aber auch lebendiger machen.
Es war nicht so, wie ich sonst gerne spiele, war aber notwendig und ein Spieler meinte danach, dass er das super fand, weil nun eben wieder mehr Optionen zur Verfügung stünden. Hätte man alles ins Detail ausgespielt, wären viele dieser Optionen gar nicht erst aufgeschienen, weil man in der Stadt eh mega viele Sessions pro Stadtviertel verbraten kann. Und das stimmt - so hat also alles sein Gutes.
Auch gut: Donnerstag geht es mit Session 48 mit der vollen Gruppe weiter!