Autor Thema: Armbrust ? (V)  (Gelesen 2211 mal)

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Supersöldner

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Armbrust ? (V)
« am: 3.01.2022 | 18:58 »
Armbrust ? es gibt so viele Klischees über Armbrüste. Zb das sie Höheren Durchschlag aber weniger Reichweite als Bögen haben. stimmt das ? ist es leichter oder Schwerer jemand an der Armbrust aus zu Bilden als am Bogen ? Wie unterschiedlich sind Unterschiedliche Arten von Armbrüsten in der Tech stufe ? also zb Normal ,Handarmbrust oder Armbrust für die Riesenjagd ? wie schwer ist es die Armbrust zu erfinden ? wie Schwer sie nach zu Bauen wenn sie als Beute Waffe ins  Land kommt ?

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #1 am: 3.01.2022 | 20:05 »
Kommt darauf an,möglicherweise, wobei mein Eindruck ist Bögen werden eher indirekt eingesetzt Armbrüste für direkten Beschuß
"Vorläufer" der Armbrust gab es schon bei den Römern und die dürfte Aufwendiger gewesen sein als mittelalterliche
Normal?
Arbalest?
Repetier?
“Uh, hey Bob?”
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“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #2 am: 3.01.2022 | 20:55 »
Tod's Workshop hat ein paar Videos zu dem Thema.

mWn erreichen die üblichen Mittelalterliche Armbrüste und Bögen eine Vergleichbare Durchschlagskraft, es erfordert jedoch sehr viel Training bis jemand in der Lage ist die Bögen mit hoher Zugkraft zu spannen, während was bei Armbrüsten aufgrund der Mechanik nicht nötig ist.

Wobei man Armbrüste wohl auch noch weiter hoch skalieren kann, aber dann geht man schon so langsam in Richtung Belagerungswaffe.
Hier ist man ein Beispiel für einer extrem starke Armbrust die wohl auf einer Historischen Vorlage basiert, aber das Ding wiegt 10,5kg und zumindest in dem Video legen sie die Armbrust zum schießen auf einen Tisch.

Ich würde fast behaupten das "Handarmbrüste" mit einer einigermaßen brauchbaren Durchschlagskraft technologisch am anspruchsvollsten sind, und auch Historisch ehr unüblich gewesen sein dürften.

Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #3 am: 3.01.2022 | 21:47 »
Hier ist noch ein Video über eine historischen "Low Tech" Armbrust.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #4 am: 3.01.2022 | 21:57 »
Ein grundsätzlicher Vorteil der Armbrust gegenüber dem Bogen ist, daß sie von selbst gespannt bleibt, wenn man sie einmal so weit gekriegt hat. Die Sehne zerrt also insbesondere während des Zielens nicht dauernd mit mehr oder weniger brachialer Gewalt am Arm des Schützen...

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #5 am: 3.01.2022 | 22:20 »
So würde ich das auch sehen. Die Armbrust ist für Noobs leichter zu benutzen während ein Bogen jahrelanges Training erfordert bis man wirkliche Kriegsbögen benutzen kann. Gerade bei Belagerungen ist die niedrigere Feuerrate auch schnurz weil man während des Ladevorganges schlicht in Deckung geht.
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #6 am: 3.01.2022 | 22:26 »
"Vorläufer" der Armbrust gab es schon bei den Römern und die dürfte Aufwendiger gewesen sein als mittelalterliche

Wieso meinst du dass die aufwändiger gewesen wären? Wir wissen recht wenig von der römischen Variante, ist aber eher ein einfacher Mechanismus um einen normalen Bogen (Primitiv- oder Komposit) gespannt zu halten, ohne große Spannvorrichtung. Sieht rekonstruiert gerne aus wie ein Nudelholz das man an einen Bogen getackert hat.
Die griechische Gastraphetes ist recht gut beschrieben, aber auch eher dasselbe in Omega. Lange Pfeile, lange Bögen, lange Spanntiefe.

Ich glaube was die Durchschlagskraft betrifft ist man auch aktuell noch stark auf der Seite der Bögen, sowohl englische Lang- als auch östliche Kompositbögen. Selbst wenn man sehr späte Belagerungsarmbrüste die Flaschenzüge zum Spannen brauchten miteinbezieht. Aber wie schon erwähnt, dafür muss man nicht von Kind auf trainieren um diese Spankraft zu erhalten.

Wobei das jetzt nicht heisst dass man das jedem Bauern in die Hand gab. Die Genuesischen Armbrustschützen waren recht beliebt. Egal was die Engländer, eh selten Vertreter früher unparteiischer Geschichtsschreibung,  dazu sagten.

Repetier- und Handarmbrüste im Fäntelalterkontext lassen wir jetzt eher beiseite, ausser man geht mehr in Richtung Fäntel (oder Fen-Tel).

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #7 am: 3.01.2022 | 22:40 »
Ich dachte die Arcoballista wäre etwas aufwendiger gewesen

Bei Repetierarmbrust
https://de.wikipedia.org/wiki/Chinesische_Repetierarmbrust

meinte ich die hier
“Uh, hey Bob?”
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #8 am: 4.01.2022 | 08:24 »
Faustregel zur Ausbildung: 3 Monate für den Bogen, 3 Wochen  für die Armbrust, 3 Tage für die Muskete.

Eine Arbaleste/Armbrust hat den Vorteil, dass man sie zum Zielen auch auflegen kann - weshalb sie meist von Deckung aus verwendet wurde. Dazu kann man sie auch noch als Belagerungswaffe bauen -> Balliste.

Die norditalienischen Stadtstaaten hatten Balestrieri, die mit Setzschilden ausgestattet waren, hinter denen sie beim Nachladen in Deckung gehen konnten. Diese dienten gleichzeitig als Auflage beim Zielen.

Was die Durchschlagskraft angeht: Armbrustbogen fangen bei >150# an und gehen rauf bis über 250#. Kriegsbogen sind selten stärker als 150#.
Aber: Bei Bögen kommt es auf die Beschleunigung an - und da ist die Armbrust aufgrund der kürzeren Wurfarme jedem Bogen überlegen.

Reichweite: Die kürzere Reichweite liegt bei historischen Armbrüsten am Gewicht der Bolzen. Diese waren deutlich schwerer als Pfeile, um durch die größere Masse auch Rüstungen zu durchschlagen. Für größere Reichweite nimmt man leichtere Bolzen oder Kugeln.
Ja, mit einer Armbrust kann man auch Kugeln verschießen - es gab auch spezielle Armbrüste für die Vogeljagd, die Eisenkugeln verschiedener Größe verschossen. Kugeln haben auch eine höhere Reichweite.

Moderne Armbrüste werden fast ausschließlich als Compund gebaut, d.h. mit Seilzug-Übersetzung. Die erreichen dann extreme Abschussgeschwindigkeiten und haben auch (effektive) Reichweiten, die über die von Bögen hinausgehen, weil die Flugbahn viel flacher ist.
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #9 am: 4.01.2022 | 09:29 »
Ah, aufpassen, die Pfundangaben von Armbrüsten und Bögen lassen sich überhaupt nicht vergleichen. Das misst wie hart es ist die Wurfarme zu spannen. Aber die Wurfarme einer mittelalterlichen Armbrust werden bedeutend kürzer nach hinten ausgezogen, wodurch der Pfeil also für die gleiche Pfundstärke weniger beschleunigt wird. Die mussten also schon bedeutend steifer sein. Dann kommt u.U. noch die Art der Wurfarme hinzu -- bei einem Stahlbogen "verpufft" viel Energie. Da kommen wir dann im Extremfall auf vergleichbare Pfeilenergie bei einem 150 Pfund Langbogen und einer 1200 Pfund Armbrust. (Warum dann Stahl nehmen? Naja, ist weniger feuchtigkeitsempfindlich)

Pfeil und Bolzengewichte variieren stark. Mitunter aber nicht die extremen Unterschiede zwischen den beiden Gattungen, beim vielzitierten Crecy waren die ähnlich zueinander.

Ausbildungszeit ist eine schwierige Geschichte. Armbrüste nur zu nutzen ist jetzt nicht soo schwer. Also ja, bei einer Belagerung kann man sie leichter jemanden in die Hand drücken. Für Soldaten im Feld kommt jetzt aber auch die Instandhaltung der Waffe ins Spiel, und die ist etwas komplizierter. Mal von so ganz allgemeinen Sachen wie Disziplin abgesehen. Armbrustsöldner waren beliebt und teuer. (Armbrüste und deren Spannvorrichtungen natürlich auch, wobei die Beschaffung von passendem Langbogenholz auch nicht uninteressant ist)

Bogen schießen lernen ist auch nicht die Welt. Aber das Problem im mittelalterlichen Kontext ist ja erst mal jemanden zu finden der >150 Pfund Bögen spannen kann, bevor ich mich um Treffsicherheit kümmere. Dazu muss man schon gut im Futter stehen, in Zeiten wo das nicht so selbstverständlich war. Und selbst dann ist das noch recht spezifische Muskulatur -- auch heute finden sich nur wenige die das tun können, einfach beim nächsten Fitness-Studio vorbeischauen und den Pumpern ein Stück Eibe in die Hand zu drücken bringt wenig. Ist ein bissl wie Schwimmen. Deswegen hatten da ja die Engländer/Waliser den Vorteil dass die das als "Kultur" angesetzt hatten und einen Haufen von Rekruten. Was dann im Festland aber auch gut gemacht wurde. Flämische Bogenschützen, z.B.; Bei den Osmanen usw. ähnlich.

Im Endeffekt kommt man dann auf ähnliche "Schadenswerte" mit unterschiedlichen Ansätzen. Nicht so verwunderlich, wurden ja gegen die gleichen Ziele eingesetzt.

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #10 am: 4.01.2022 | 09:52 »
Hallo zusammen,

der YouTube Kanal "SandRhoman Geschichte" macht im Video "Weshalb Muskete und Co. Pfeil und Bogen abgelöst haben", https://www.youtube.com/watch?v=sc0kAzjwG7c, einen Vergleich der auch ein paar Daten zur Armbrust mit. Ich finde den Vergleich, als Nichtexperte, sehr sachlich aufgemacht.

Gruß Jochen
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #11 am: 4.01.2022 | 10:02 »
Ah, aufpassen, die Pfundangaben von Armbrüsten und Bögen lassen sich überhaupt nicht vergleichen. Das misst wie hart es ist die Wurfarme zu spannen. Aber die Wurfarme einer mittelalterlichen Armbrust werden bedeutend kürzer nach hinten ausgezogen, wodurch der Pfeil also für die gleiche Pfundstärke weniger beschleunigt wird.
Das selbe Problem hast beim Reiterbogen auch, nur in die Gegenrichtung - spitzer Sehnenwinkel. Deshalb schießt man die Dinger ja auch mit Daumentechnik und nicht Mediterran o.ä. Trotzdem werden die Pfundangaben nicht angepasst - weil eigentlich die FPS interessant sind, aber keiner damit was anfangen kann.
Zitat
Für Soldaten im Feld kommt jetzt aber auch die Instandhaltung der Waffe ins Spiel, und die ist etwas komplizierter.
Kommt drauf an. Spannhaken ist jetzt von der Mechanik (der Abzug) nicht besonders aufwändig. Alles mit Winde schon, aber die waren eher selten im Feld. Sowas hatte man auf der Mauer.
Zitat
Bogen schießen lernen ist auch nicht die Welt.
Aber treffen.  ;)
Wenn ich mir die Anforderungen an Osmanische Bogenschützen ansehe, dann komm ich da nach jahrelangem Training immer noch nicht annähernd hin. Allein die Entfernungen sind enorm - darauf schießt kein moderner FITA-Schütze, nichtmal Compound. So eine lange Bahn findest du nicht mal...
In dem Fall das Ganze dann noch vom Sattel aus.

Die Anforderungen an die walisischen Bogenschützen dürften ja auch nicht eben gering gewesen sein, allerdings eben eher ballistische Schüsse.
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #12 am: 4.01.2022 | 11:27 »
Trotzdem werden die Pfundangaben nicht angepasst - weil eigentlich die FPS interessant sind, aber keiner damit was anfangen kann.
Dann lassen wir's halt lieber als zu sagen dass was "Durchschlagskraft" die Armbrust da anfängt wo der Langbogen aufhört. Als Vergleichsgröße bringt hier das Zuggewicht rein gar nichts.

Aber Details hin oder her. Vielleicht sollte man noch auf ein paar Fragen aus dem OP eingehen:

Höheren Durchschlag aber weniger Reichweite als Bögen
Grundproblem: Welche Armbrust, welcher Bogen? Wir sind im Rollenspielkontext, also nehm' ich einfach mal mittelalterliche Feld-Kriegswaffen her, für diese und Folgefragen. Also keine Jagdbögen, keine Schnepper, keine reinen Belagerungsarmbrüste. Dann sieht's nach momentaner Forschung so aus als ob sich das so die Waage gehalten hätte, keine wirklich eindeutigen Vorteile

ist es leichter oder Schwerer jemand an der Armbrust aus zu Bilden als am Bogen ?
Wie gesagt, die spezifische Kraft für einen Kriegsbogen zu haben ist nicht so einfach. Also ist das untere Spektrum eines Armbrust-Benutzers niedriger, aber bei Profis hat man langjährige Veteranen auf beiden Seiten. Ähnliche Soldstufen, zum Beispiel.

Wie unterschiedlich sind Unterschiedliche Arten von Armbrüsten in der Tech stufe ? also zb Normal, Handarmbrust oder Armbrust für die Riesenjagd ?
Eine "normale" Armbrust reicht von altertümlichen Spannvorrichtungen für normale Langbögen bis zu Stahlbögen. In jeder Zeit in der sie eingesetzt wurden also eher state of the art, gesamtgeschichtlich betrachtet aber halt "antik" (TL2 bei GURPS). Das Paradebeispiel in vielen Rollenspielen/Settings wäre da aber eher eine Armbrust wie aus Anfang/Mitte des Hundertjährigen Krieges: wahrscheinlich Kompositbogen, mit Hilfe des Gürtels gespannt.
Für die ernsthafte Riesenjagd nehm ich dann eine Belagerungsarmbrust. Mindestens. So das 1200+ Pfundmonster, kurbel- oder Seilzuggespannt. Dafür brauch' ich ziemlich hochwertigen und verlässlichen Stahl, also eher jenseits des eigentlichen Mittelalters. Wenn mir mein Setting dies schon früher bieten würde (elfische Superholzbögen, Zwergischer Stahl), dann spräche mechanisch nichts dagegen dies auch schon früher zu haben.

Handarmbrust ist entweder Spielzeug/Giftvehikel oder braucht moderne Technik.

wie schwer ist es die Armbrust zu erfinden ?
Im Nachhinein immer einfach, oder? ;)
Ich glaube es wurde an mehreren Stellen unabhängig erfunden, also jetzt kein singulärer Geistesstreich erforderlich. Im Endeffekt hast du einen Bogen und musst dann eine Spannvorrichtung und einen Abzug dazuerfinden. Und naja, erst mal einen Bogen haben der stark genug ist dass sich sowas lohnt. Dann noch sesshaft genug dass sich sowas für Belagerungen lohnt. Wenn der Druck durch Monster/Riesen/Drachen höher ist, wird sicher auch mehr Hirnschmalz in die Richtung gelegt. Oder wenn man zu kurze Arme hat.

Die Armbrust ist eher Optimierungsproblem als Geistesblitz-Genie-Sache.

wie Schwer sie nach zu Bauen wenn sie als Beute Waffe ins  Land kommt ?
Hah, coole Frage. Naja, einfach mit Einschränkungen. Auch wenn ich den üblichen Auslösemechanismus noch nie gesehen habe, ist das relativ einfach zu schnitzen (Horn). Bleibt mein Primärproblem ob ich den Bogen so einfach nachbauen kann. Bei Stahlbögen muss ich das herstellen können. Mitunter schwierig bis unmöglich.
Kompositbögen sind auch nicht trivial, aber vielleicht hab' ich ja schon was in der Richtung und muss das nur "zurechtstutzen". Wenn's da schon scheitert, gibt's auch fast keinen Grund für Armbrüste. Wobei superschwache "cargo cult" Armbrüste sicher auch was wären...

Dann viel Versuch und Fehlschlag weil ich bei einem Teil nicht gut genug war und mir deswegen das Gebilde unter der ganzen Kraft kaputt geht.

Und wenn ich durch eine Armbrust zum ersten Mal einen Flaschenzug gesehen habe als Kultur, oh Himmel, dann ist die Armbrust eh mein geringstes Problem, dann spiel ich mich erst mal mit den ganzen tollen Anwendungen davon herum ;)

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #13 am: 4.01.2022 | 12:17 »
Ich sehe neue Varianten des schweren Streitwagen s für Giantslayer
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #14 am: 4.01.2022 | 15:48 »
Wenn mir mein Setting dies schon früher bieten würde (elfische Superholzbögen, Zwergischer Stahl), dann spräche mechanisch nichts dagegen dies auch schon früher zu haben.
Fantasy Supermaterialien würden den Bau von solchen Armbrüsten eventuell sogar noch vereinfachen, moderne Armbüste mit Fiberglassbögen lassen können mit deutlich geringerem Zuggewicht und einfacheren Spannmethoden deutlich mehr Durchschlagskarft haben als die Mittelalterlichen.
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #15 am: 4.01.2022 | 20:01 »
Ja, sowas würd ich mir auch denken. Also nicht gleich die pauschale Übermachtserwägung durch Magie und Wunschmaterialien, sondern eher Sachen die "Anachronismen" unterstützen. Zwergischer Armbruststahl mit Top-Effizienz damit es Sinn macht wenn die das schon 1000 Jahre haben. Seltenes Holz das dann doch Handarmbrüste sinnvoll macht usw.
Ohne jetzt gleich in die magische Autofeuerkleinstballista-Schiene zu gehen.

Schadet ja selten Armbrüste aufzurüsten, die kommen im Rollenspiel oft zu schlecht weg. Gerade bei Systemen wo ein Schuss nichts bedeutet und die Wachstumshormone freigiebig verteilt werden.

Für GURPS hat übrigens ein Wahnsinniger mal einen Artikel samt Excel Sheet zur Berechnung von allen möglichen Variablen der Armbrust bzw. des Bogens geschrieben: The Deadly Spring. Da kann man sich dann ausdenken was Mithril jetzt so ausmachen würde und schaun wie das die Werte verändern würde ;)

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #16 am: 5.01.2022 | 09:18 »
Fantasy Supermaterialien würden den Bau von solchen Armbrüsten eventuell sogar noch vereinfachen, moderne Armbüste mit Fiberglassbögen lassen können mit deutlich geringerem Zuggewicht und einfacheren Spannmethoden deutlich mehr Durchschlagskarft haben als die Mittelalterlichen.
Wobei ich mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher bin in wie weit die höhere Effizenz moderner Armbrüste vom Material kommt, und was das Compound Mechanik dazubei trägt.
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #17 am: 5.01.2022 | 11:20 »
Wobei ich mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher bin in wie weit die höhere Effizenz moderner Armbrüste vom Material kommt, und was das Compound Mechanik dazubei trägt.

Ohje, hier verlassen mich Interesse und Physik-Kenntnisse etwas. Korrigiert mich also bitte wenn ich hier zu viel Unsinn erzähle.
So wie ich das verstehe, kommt ja auch bei einem Compound Bogen die Kraft allein aus den Wurfarmen, d.h. das ist jetzt nicht so etwas wie eine Torsionsmechanik. Demnach ist das ja eher mit Spannvorrichtungen zu vergleichen, also bei einer Armbrust wie eine eingebaute Winde (beim Bogen kommt ja noch das kraftlose Gespannthalten dazu, bei einer Armbrust irrelevant).

Demnach für die Effizienz im physikalischen Sinne, d.h. wie viel Energie im Bogen verpufft nicht wichtig. Ob ich jetzt meine 1200 Pfund Mithril-Armbrust mühsam mit einem Zahnrad-Armbrustspanner, mit einer eingebauten Compound Mechanik oder mit meiner Ogerhandschuhkraft in Betrieb bringe, der Pfeil trifft genauso hart.

Von der Einsatz-Effizienz, klar, ich muss dann vielleicht nicht mühsam winden sondern bekomme eine Belagerungsarmbrust in "Feldeinsatz"-Größe, feuere mehr Pfeile pro Minute usw.

Gibt ja manchmal Fantasy-Illustrationen wo manche Bögen Compound-mäßig aussehen. Bin ich rein visuell überhaupt kein Fan davon. Und auch viel verlangt von Illustratoren ;)

Was bei modernen Armbrüsten meines Wissens auch noch häufiger ist, ist eine bedeutend längere Auszugslänge wegen moderner Abzüge und gewehrartiger Konstruktion. Das bringt natürlich auch einen Haufen, da nähern wir uns dann dem Bogen an. (Oder diesen chinesischen Armbrüsten wo ich mir nie so sicher sind wieviel da Propaganda reinspielt wenn von deren tollen Leistungen berichtet wird)

Was anachronistische Materialien betrifft, geht's ja nicht nur drum, dass eine Fantasy-Kultur die sonst so grob auf Niveau 1500 ist, 2000er Armbrüste bekommt, sondern auch dass in-game Kulturen mit niedrigerem Tech Level schon auf sowas kommen. Mehr Armbrüste als alte magische Gegenstände usw.
« Letzte Änderung: 5.01.2022 | 11:23 von Sosthenes »

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #18 am: 5.01.2022 | 11:57 »
Was anachronistische Materialien betrifft, geht's ja nicht nur drum, dass eine Fantasy-Kultur die sonst so grob auf Niveau 1500 ist, 2000er Armbrüste bekommt, sondern auch dass in-game Kulturen mit niedrigerem Tech Level schon auf sowas kommen. Mehr Armbrüste als alte magische Gegenstände usw.

Zumal sich "Fantasy" als Genre und "technischer Fortschritt" als etwas, was im Setting stattfindet, ohnehin gerne mal beißen. Nicht unbedingt immer, wohlgemerkt; aber zumindest tendenziell ist Fantasy schon eher rückwärts gerichtet, träumt lieber von den "guten" alten Zeiten, als es den ganzen modernen Firlefanz noch gar nicht gab (und wo er sich doch mal als älter herausstellt, als man dachte, kann man ihn ja unter den Tisch fallen lassen; wird schon keiner merken...), und neigt entsprechend dazu, "Neues" als suspekt und dem Althergebrachten und Bewährten (wenn nicht sogar geradezu Mythisch-Verbrämten) ganz natürlich unterlegen einzustufen.

Deswegen sucht man als Fantasy-SC, der es mit einem seinerseits meist ebenfalls schon uralten Großen Bösen Oberlurch zu tun bekommt, ja auch immer gleich nach gleichaltrigen oder noch älteren magischen McGuffins als den einzigen Dingen, die ihm überhaupt etwas anhaben können, während eventuelle ganz neue Superwaffen bestenfalls zum heldenhaften Wiederunschädlichmachen da sind...

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #19 am: 5.01.2022 | 12:19 »
Sicher, viele Weltbeschreibungen haben eine furchtbar lange statische Zeit – Ritter und Rapier gab's schon immer. Oder zumindest schon mal, wenn's mehr zyklisch ist.
Und niemand fragt mit welchen Mechanismen in uralten Dschungelruinen die Pfeile aus den Wänden geschossen werden ;)

Dieser Thread ging halt so wie ich das verstand eher um die Klischees und deren Widerlegung oder Bestätigung, das geht dann halt auf historisch-technische Basis.

Es gibt da ein großes Spektrum wie sehr dann die Fantasywelt eben quasi-historisch und quasi-realistisch ist. Ich hab' da jetzt als begeisterter Spieler auch kein Problem mit eher gamistischen Aussagen wie "Armbrüste brauchen ewig lang zum laden, durschlagen aber jede Rüstungen und machen 3x Schaden wie ein Langbogen".

Aber andererseits finde ich auch Weltenbau interessant, wo man ein bisschen auf der Grenze zwischen historisch und fantastisch herumtänzelt. Dazu dann halt der kurze Exkurs in fiktive Materialien. Eine Möglichkeit da etwas zu begründen, göttliche Eingebung, ein Prometheus oder schlicht und einfach Setting-Schöpfer-Willkür möchte ich da jetzt nicht abwerten. Naja, letzteres vielleicht.

Wäre mir jetzt auch nicht sicher ob ich einen Plot a la "Um den Drachen zu besiegen brauchen wir den zwergischen Korpus, den elfischen Wurfarm und den gnomischen Auslöser, geht fort und bringt sie mir!" jetzt cool finden würde, wär ein bisschen zu ingenieurig. ;)

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #20 am: 5.01.2022 | 12:32 »
Demnach für die Effizienz im physikalischen Sinne, d.h. wie viel Energie im Bogen verpufft nicht wichtig. Ob ich jetzt meine 1200 Pfund Mithril-Armbrust mühsam mit einem Zahnrad-Armbrustspanner, mit einer eingebauten Compound Mechanik oder mit meiner Ogerhandschuhkraft in Betrieb bringe, der Pfeil trifft genauso hart.
Ich bin mir halt nicht sicher ob die Compound Mechaniken nicht zum teil auch das Verhältnis Beschleunigung der Arme zur Beschleunigung des Pfeils ändern, und je weniger die Arme beschleunigt werden müssen desto mehr Energie steht für die Beschleunigung des Pfeils zur Verfügung.

Aber ich hab wie gesagt nicht so richtig eine Ahnung wie Compound Bögen und Armbrüste genau funktionieren. Aber da bei denen die Sehne mehrfach über Rollen läuft würde ich vermuten das da zu mindestens eine At von Flaschenzug teil des Funktionsprinzips ist. Zumal es auch oft so aussieht als hätten sie ziemlich große Zuglängen obwohl sich die Bögen nicht besonders stark biegen.
« Letzte Änderung: 5.01.2022 | 12:41 von Ein Dämon auf Abwegen »
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #21 am: 5.01.2022 | 12:54 »

Und niemand fragt mit welchen Mechanismen in uralten Dschungelruinen die Pfeile aus den Wänden geschossen werden ;)

Da läuft noch ein Wartungsvertrag, darum kommt jeden Monat der Mechaniker und schaut, ob noch alles funktioniert. ;)
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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #22 am: 5.01.2022 | 13:52 »
Ich bin mir halt nicht sicher ob die Compound Mechaniken nicht zum teil auch das Verhältnis Beschleunigung der Arme zur Beschleunigung des Pfeils ändern, und je weniger die Arme beschleunigt werden müssen desto mehr Energie steht für die Beschleunigung des Pfeils zur Verfügung.
Ja, aber ich hab' keine Idee inwiefern das im Verhältnis steht zur reinen Effiziensteigerung der Bogenarme durch moderne Verbundwerkstoffe ist. Du musst weniger Gewicht weniger Distanz "nutzlos" bewegen. Aber wie viel Weg weniger und wie viel Gewicht weniger? Die Formeln im oben genannten GURPS Artikel schrecken mich da etwas zu weit ab...

Da läuft noch ein Wartungsvertrag, darum kommt jeden Monat der Mechaniker und schaut, ob noch alles funktioniert. ;)
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #23 am: 5.01.2022 | 13:56 »
Ja, aber ich hab' keine Idee inwiefern das im Verhältnis steht zur reinen Effiziensteigerung der Bogenarme durch moderne Verbundwerkstoffe ist. Du musst weniger Gewicht weniger Distanz "nutzlos" bewegen. Aber wie viel Weg weniger und wie viel Gewicht weniger?
Keine Ahnung aber High-End Armbrüste übicherweise Compound sind würd ich schon vermuten das es einen Unterschied macht.
« Letzte Änderung: 5.01.2022 | 15:04 von Ein Dämon auf Abwegen »
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Offline Sosthenes

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Re: Armbrust ? (V)
« Antwort #24 am: 5.01.2022 | 14:16 »
Keine Ahnung aber dArmbrüste übicherweise Compound sind würd ich schon vermuten das es einen Unterschied macht.

Ich dachte wir reden jetzt nur über die Effizienzsteigerung der Arme durch weniger Bewegung derselben.

Moar Power bei kürzeren Armen ist ja klar, und beides wichtig für Jäger.