Autor Thema: [Stars/Worlds Without Numbers] Kennen ja, schätzen ja. Aber wer spielt es?  (Gelesen 1082 mal)

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Offline Vash the stampede

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Heya

Ich lese immer wieder, dass darüber geschrieben wird, wie gut, inspirierend und nützlich die beiden Spiele Stars Without Numbers und Worlds Without Numbers sind. Aber werden sie denn auch gespielt?

Also Butter bei die Fische: Wer von euch spielt Stars oder Worlds Without Numbers und was sind eure Erfahrungen damit?
Machen
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Sidekick-Kai

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Ich lese mal mit, klingt interessant.  :)

Offline Mr. Ohnesorge

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QuantizedFields

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Ich habe vor ca. 2 oder 3 Jahren eine kleine Cyberpunk-SWN Kampagne gespielt. Ich weiß leider nicht, was für ein Feedback du genau suchst, hier meine Eindrücke zum System :)

- Die Faction Turns sind sehr nützlich, aber zeitintensiv. Ich hatte vier Factions:  Haas-Bioroid, Jinteki, Weyland und NBN. Das war auch mehr als genug, denn bei ihrer Größe haben alle Faction Turns sehr lange gedauert. Aus den Events wurden Plot Hooks oder ich habe sie als Zeitungsschnipsel am Anfang der Session vorgestellt.
- Es war sehr einfach, existierende Foci und Backgrounds dem Cyberpunk-Setting anzupassen oder gar neue zu entwickeln. Die Charaktererschaffung fühlte sich dynamisch und interessant an, ohne viel Zeit in Anspruch zu nehmen.
- Ein Charakter starb nachdem ein Gegner ihn aus dem Hinterhalt mit einer Axt erwischte. Das fand der Spieler gar nicht witzig, er hat sich beständigere Charaktere gewünscht (und das obwohl ich sie vorgewarnt hatte).
- Skill Checks mit 2W6 fühlten sich besser an und ich bin der Meinung, dass die mechanische Änderung von 1W20 zu 2W6 für Skill-Proben eine gute Entscheidung ist.
- Hacking nutzt "Line Shunts," oder ein Workaround für Hochsicherheitssysteme. Es hielte sich um ein Mini-Abenteuer, um das System überhaupt Hacken zu können. Funktioniert, war aber relativ unspektakulär.

Meine Spieler*innen mochten SWN nicht wirklich und wir haben nach 5-6 Sessions die Kampagne abgebrochen. Das System war ihnen zu tödlich und bat ihnen gegenüber 5e oder einem gänzlich anderen Sci-Fi/Cyberpunk System nicht genügend interessante Mechaniken. Ich muss selbst zugeben, das System finde ich auch langweilig. Es ist ein typisches D&D Geflecht mit konsolidierten und deutlichen Regeln. Es ist für jemanden, der ein D&D artiges OSR Spiel haben möchte, bestimmt ein gutes System :)

That said, die Faction Regeln funktionieren gut, aber man muss es lernen und wissen, wo die Grenzen sind. Es hört irgendwann auf dir zu helfen und nur noch deine Zeit fressen.

Zuletzt: Mit dem Kampagnen- und Abenteuerbaukasten aus WWN habe ich für ein Homebrew-Spielsystem eine kleine Welt gebastelt. Tatsächlich habe ich irgendwann zwischendrin aufgehört weil es mir zu penibel oder zu uninteressant wurde. Es war brauchbar genug, mir den ersten Schub zu geben und den Rest weiterzuentwickeln. Generell tendiere ich was Plots und Settings angehen eher zu The Story Engine, was für meine Zwecke viel fruchtbarer ist. Die Sandbox-Tools finden als Random Tables aber weiterhin Gebrauch und dafür sind sie richtig, richtig gut und empfehlenswert!

Offline tartex

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Ich habe leider das Bundle of Holding verpasst. Aber klar: die Gratisvariante besitze ich (ungelesen).
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Offline Vash the stampede

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@QuantizedFields. Zwischenfrage: Mit Story Engine meinst du die Karten von Peter Chiykowski, richtig?
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Offline Kardinal

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Offline Boba Fett

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Ich habe es, habe es auch ziemlich intensiv gelesen aber nie gespielt.
Was möchtest Du wissen?
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QuantizedFields

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@QuantizedFields. Zwischenfrage: Mit Story Engine meinst du die Karten von Peter Chiykowski, richtig?

Ja, genau das! :)

Offline Tharsinion

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Ich leite seit knapp 3 Jahren wöchentlich SWN oder WWN. Für mich und meine Gruppe sind beides die besten und einzigen OSR Systeme, die wir spielen wollen. Was genau interessiert dich?
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Offline Vash the stampede

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Ich habe es, habe es auch ziemlich intensiv gelesen aber nie gespielt.
Was möchtest Du wissen?

Warum spielst du es nicht? ;)

Ich meine, jedes Mal, wenn ich auf DriveThru bin, wird es beworben. Aber die Wahrnehmung, die Rückmeldung, dass es jemand spielt, fehlt mir.

Und daher würde mich auch interessieren, was es gut macht, von jenen, die es spielen. So wie nun von Kardinal und Tharsinion.

Oder natürlich andere Erfahrungen, wie jene von QuantizedFields.

Um die Antwort von Tharsinion aufzugreifen: Was macht es besser als andere OSR Spiele und welche werden zum Vergleich herangezogen?

Ferner: Selbst gebaute Kampagnen oder nach Vorlagen?
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Offline Tharsinion

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Hier muss ich SWN von WWN differenzieren. Beide Systeme haben zwar ein ähnliches Regelgerüst, „klassische“ SciFi Geschichten lassen sich jedoch mit SWN meiner Meinung nach einfacher darstellen als „klassische“ Fantasygeschichten mit WWN (mehr dazu unten).
Warum ist meine Gruppe so an SWN hängen geblieben?
- Fähige SCs, die sich je nach Klassen-/Fokuswahl richtig von einander differenzieren und wahre Experten in ihren Teilgebieten werden können (kein 5E: jeder kann kämpfen / alle haben die Möglichkeit Skillchecks zu bestehen).
- Dabei aber weltliche / zerbrechliche SC mit „OSR Spielgefühl“ (wobei die Tödlichkeit sehr leicht zu senken ist, wenn man das denn will oder findige Spieler hat).
- Gewalt / Kampf als nur ein optionaler Lösungsweg für viele Probleme (und meistens nicht der Beste, egal ob auf LvL 1 oder LvL 10). Bei relativ tödlichem Kampfsystem und nur einer von drei Klassen die wirklich kämpfen kann müssen sich die Spieler andere Lösungswege einfallen lassen. Das Design verstärkt damit schön den Sandboxcharakter des Spieles: Wähle dein eigenes Ziel und erreiche es mit den Mitteln die deinem SC zur Verfügung stehen.
- Unterschiedliche Würfelsysteme im Kampf (W20) und bei Skillchecks (2W6), damit einhergehend unterschiedliche Streuungen und auch unterschiedliche Dramatik. Ein Expert der nur 1-2 Punkte in einem Skill hat, kann einen Erfolg beinahe erzwingen.
- aus SL Perspektive wahnsinnig einfach vorzubereiten: Ich brauche für einen Abend in unserer seit drei Jahren laufenden Sandbox (mit „Plot“ durch SC Hintergründe, meine Factions und die Konsequenzen aus den vergangenen Abenden), ca 30 - 60 Minuten für die Vorbereitung. Ich nutze allerdings das Faction System aus Crawfords Büchern nicht, das bringt mir zu wenig Mehrwert für die investierte Zeit.

All das gilt im Grunde auch für WWN, nur hab ich für mich persönlich festgestellt, dass ich in meinen Fantasysettings gerne etwas mehr Kampf als primären Modus der Konfliktlösung habe. Deshalb spielen wir dort auch lieber 13thAge als WWN.
« Letzte Änderung: 20.01.2022 | 06:17 von Tharsinion »
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Offline LordBorsti

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ich spiele u.a. zusammen mit Waldviech in einer sehr coolen WWN Kampagne, die uns immer wieder in eine merkwürdig surreale interdimensionale Stadt führt - ich spiele einen Nekromanten und Charakter und Kampagne sind sehr unterhaltsam  >;D

Als SL besagter Kampagne hier eine lose Sammlung meiner Erfahrungen mit WWN:
- Die Aufbereitung der Regeln im Regelwerk ist nach heutigen Standards nicht so doll. Man muss sich den Kram fürs Spiel häufig an vielen (unintuitiven) Stellen zusammensuchen.
- Die Regeln an sich sind robust, schlank und funktionieren gut am Spieltisch.
- Die Regeln sind ein Hybrid aus OSR und "modernem" D&D. Aus meiner Sicht hat Kevin Crawford viele (aus meiner Sicht) nervige Mechaniken alter D&D-Versionen rausgeworfen und durch bessere Mechaniken ersetzt.
- Die Toolbox für den Spielleiter ist ne Wucht  :headbang:, kenne da kein anderes Rollenspiel (außer SWN), dass dem Spielleiter soviel Material und Hilfestellung zur Verfügung stellt. 
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Offline tannjew

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Gibt es von ihm nicht auch so ein System für Cthulhu-ähnliche Szenarien?
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Offline Jiyu

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Silent Legions meinst du wahrscheinlich? (Kenne ich ansonsten leider nicht, außer dass es existiert.)

DriveThruRPG
Teilzeithelden-Rezension

Online Andropinis

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Für WWN ist kürzlich mit "Atlas of the latter Earth" ein Szenarioband erschienen, der auf den ersten Blick einen ganz interessanten Eindruck macht.

Hier auf der Publisher Seite:

https://sine-nomine-publishing.myshopify.com/products/atlas-of-the-latter-earth-offset-edition

Ein Reviewer zieht Parallelen zu Elden Ring:

Zitat
Designed to be used with the Worlds Without Number RPG system – which also has a sci-fi roleplaying game variant called Stars Without Number – Atlas of the Latter Earth is a supplement based on a fictional dark fantasy world in the last throws of its greatness. Similar to Elden Ring, a video game developed by Dark Souls studio From Software, Atlas of the Latter Earth focuses on themes of lost greatness, fallen kingdoms, decaying civilisations and those stupid or reckless enough to explore them.

The last kingdoms of the Atlas of the Latter Earth now lie in ruins, populated by dead kings and foul creatures guarding the treasures left within. As a group of adventurers willing and greedy enough to try, the players will be venturing into these lands to find and return with the remaining priceless artefacts. Players will be travelling across 38 different locations in the tabletop RPG supplement – from desolate wildernesses to entire islands – taking on an entire bestiary of terrible creatures along the way.

https://www.dicebreaker.com/categories/roleplaying-game/news/atlas-latter-earth-rpg-supplement

Und hier ein fast 5h Review - hab mir das natürlich nicht vollständig angetan aber mal zumindest einen Eindruck über die verschiedenen Kapitel verschafft:

https://www.youtube.com/watch?v=OSdKT0-uCc8
A reader lives a thousand lives before he dies. The man who never reads lives only one.

George R.R. Martin