Grundsätzlich sind die meisten Tiere, die uns hier interessieren, ja ohnehin schon etwas komplexer gestrickt und können und dürfen daher im Verhalten schon etwas flexibler sein als nur "Menschenbegegnung --> Programm Mensch.exe abspulen". In Sachen Kämpfe gehe ich persönlich hauptsächlich von zwei grundlegenden Punkten aus, und im Detail bin ich als SL dann einigermaßen anpassungsbereit:
1.) Ein Tier, das einen oder gar eine ganze Gruppe von Menschen angeht, hat dafür einen aus seiner Sicht guten
Grund und ist dabei wahrscheinlich nicht mal auf die hundertprozentige Auslöschung des Gegners aus. Einem Revier- oder Nachkommenverteidiger wird's in der Regel erst mal völlig reichen, den oder die Eindringling(e) nachdrücklich vertrieben zu haben, zumal er sich ja von dem Objekt seiner Verteidigungsanstrengungen nicht allzuweit entfernen wollen dürfte. Und auch dem hungrigsten Raubtier reicht normalerweise zum Stillen des eigenen knurrenden Magens
eine Mahlzeit -- das hat sowieso keinen Kühlschrank, in dem es den Rest der SC erst mal verstauen könnte, also plant es so weit in der Regel nicht vor. Bestenfalls kämpft es ab da weiter, um jetzt seine
Beute zu verteidigen.
2.) Die wenigsten Tiere kämpfen freiwillig bis zum letzten Blutstropfen, aber sie sind natürlich auch nicht immun dagegen, sich zu verschätzen und sich plötzlich in einer Lage wiederzufinden, in der Flucht eh aussichtslos erscheint -- dann bleibt ihnen natürlich auch nicht mehr viel anderes
übrig. Das gilt insbesondere für "Einzelkämpfer"; bei Tieren, die in Gruppen welcher Art auch immer auftreten und entsprechend schwerer alle gleichzeitig in eine Ecke zu drängen oder zu umzingeln sind, dürfte die Chance recht gut stehen, daß ein anständiger Teil besagter Gruppe spätestens dann die Flucht ergreift, sobald sie die ersten Verluste erlitten und daran gemerkt haben, daß
diese Gegner für sie wohl doch zu hart sind.
Eventuell kommt, wenn mir das noch zu "vermenschlichend" erscheint, noch Punkt 3 dazu, aber der ist schon mehr Kür als Pflicht:
3.) Tiere nehmen die Welt normalerweise ohnehin schon nicht so wahr wie Menschen und
interpretieren sie dann obendrein noch mal auf ihre eigene Weise. Und dann kommen bei der Interaktion mit Menschen und ähnlichem Gestrüpp eh noch die Sprach- und Kulturbarrieren dazu, mit denen wir uns schon untereinander schwertun...und natürlich wird sich das Tier so verhalten, wie es aus
seiner Sicht der Welt Sinn ergibt. (Hat für uns nebenbei auch seine Vorteile. Zumindest ich würde mir doch ein paar Sorgen machen, wenn die Wölfe morgen anfingen, im Stechschritt zu marschieren und das Lob des Größten Leitwolfs aller Zeiten zu heulen, wie's unsereinem ja schon mal passieren kann...
)