Noch so zur Ergänzung: Todesfälle durch Großkatzen gibt es jährlich im dreistelligen Bereich, wobei es sich fast ausschließlich um Löwen, Tiger und Leoparden handelt. Geparden, Pumas und Jaguare machen praktisch keine Jagd auf Menschen.
Begegnungen mit Großkatzen im Rollenspiel sollten in den meisten Fällen üblicherweise sehr langweilig verlaufen: weil die Tiere Menschen sehr früh bemerken, werden sie Gruppen und oft auch Einzelpersonen so gut wie immer auszuweichen versuchen. Einzelpersonen werden ggf. als Beute angesehen und angegriffen, allerdings haben Katzen die Eigenschaft, sich anzuschleichen oder auf der Lauer zu liegen, was realistisch betrachtet zu sehr kurzen, sehr tödlichen und aus spielerischer Sicht uninteressanten Begegnungen führt, bei denen man üblicherweise nicht mal dazu kommt, die Waffe zu ziehen. Auch die für den Menschen gefährlichsten Raubtiere, große Krokodile, halten eher wenig von offenem Kampf und sind im Wasser so haushoch überlegen, dass so ein Encounter auch nicht wirklich spannend wird. Interessant wird ggf. eine Jagd auf ein einzelnes Tier oder eine kleine Gruppe, aber eher als Gesamtaufgabe.
In der Praxis interessanter dürften Begegnungen mit großen Pflanzenfressern sein, die auch für erheblich mehr Todesfälle verantwortlich sind als Raubkatzen, Bären, Hyänen und Wölfe zusammengenommen. Die werden potenziell sehr aggro, speziell die afrikanischen (das scheint sich da als erfolgreiche Überlebensstrategie etabliert zu haben), was vor allem bei Herdentieren böse enden kann. Da käme es bei realistischem Ausspielen sehr auf passende Reaktionen der Spieler an, falls die auf Konfliktvermeidung aus sind.
Die wahren Killer unter den Wildtieren sind aber Gifttiere, wobei Schlangen deutlich vor Spinnen und Skorpionen liegen. Wir reden von jährlichen Todesfällen in sechsstelliger Höhe. Aber auch hier: ein realistischer Encounter ist aus Rollenspielsicht nicht besonders spannend. Da ist nichts mit Schlagabtausch.
Tatsächlich sterben noch mehr Menschen an den Folgen von Insektenstichen. Aber das wollen wir doch wirklich nicht ausspielen.