Ich sehe einen Unterschied zwischen kurzfristig reversiblem Schaden und dauerhaften Beeinträchtigungen der Charakterwerte z. B. durch Alterung, gerade auch in der Relevanz für das Kampagnenspiel. Aber das ist in der Tat eher eine Nebenbaustelle; ich schätze, dass du mit dem Begriff "Charakterentwicklung" wohl (wie die meisten hier) vor allem eine Progression gemeint hast, während ich "Entwicklung" allgemeiner Verstehe, und daher über die Begrifflichkeit gestolpert bin.
In Sachen "Entwicklung" bin ich dieser Tage zugegebenermaßen in erster Linie von Fate beeinflußt, wo's
für den Spieler tatsächlich ausnahmsweise mal mehr Möglichkeiten gibt, seinen Charakter im Lauf einer Kampagne um- als ihn strikt immer nur auszubauen, und letzteres auch eher gemächlich erfolgt. Das würde ich auf der einen Seite also nicht primär als "Progression" betrachten (zumal ich bei Fate das Schneller-Höher-Weiter eh nicht als Hauptziel sehe; am Anfang mag sich Steigern hier und da durchaus noch lohnen, aber irgendwann tritt einfach eine gewisse Sättigung ein), andererseits ist es aber
auch keine Art von Entwicklung, der man als Spieler einfach nur ausgeliefert ist und bloß zusehen kann (dein Vergleich mit dem Alterungsprozeß).
Aus meiner Sicht sitze ich da also etwas zwischen den möglicherweise künstlichen Extremen -- Veränderungen, die ich einfach nur hinnehmen muß, machen ein Spiel bestimmt nicht zwingend kampagnentauglicher (insbesondere dann nicht, wenn sie geeignet sind, Charaktere aus dem Spiel zu werfen), da habe ich also schon ganz gerne ein Wörtchen mitzureden; andererseits überzeugt mich streng monotones Wachstum um einen zunehmend verholzenden Kern herum rein vom Konzept "Charakterentwicklung" her auch nicht mehr wirklich.