Ich finde, dass man im Mittelalter durchaus redlich looten kann, wenn man sich nur ausreichend eindeutig im Feindesland befindet. Die Zeiten sind hart, das Geld ist knapp, die eigene Sache ist gerecht.
Das Dasein als Murder-Hobo ist geradezu geboten, wenn man das Mittelalter auf 11 hochdreht, also die ganzen Dreißigjähriger-Krieg-Kulissen verwendet, etwa bei Lamentations oder bei Warhammer.
Ansonsten kann man in Fantasysettings ja gegebenenfalls alles so drastisch verbrämen, dass die Gegenseite kein Mitleid braucht. Wenn Goblins nur kondensierte chaotische Energie sind und eine lästige Landplage obendrein, und das ist eine glasklare Sache und jeder weiß das, dann wäre es geradezu leicht- und blödsinnig, sie zu schonen, und Gold brauchen sie dann auch keines etc.pp.
Wenn man die ganze Sache umdreht, dann fiele mir z.B. ein Ritter-der-Tafelrunde-Mittelalter ein. Dort überwindet man seine Feinde zwar nötigenfalls auch im Kampf, aber die fetten Rüstungen und die Ehre und das viele Gelaber zwischen den Kontrahenten verhindern recht zuverlässig, dass echtes Blut fließt. Lösegelder, Pfänder und Tribut usw. werden gerne entrichtet und ersetzen den Loot, weil es sich einfach so gehört.