Autor Thema: Frühneuzeitliche Stadt - Wie viele Einwohner sind realistisch  (Gelesen 1107 mal)

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Offline Jiba

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Hey ihr Zahlennerds,

sagen wir wir haben ein ziemlich fruchtbares Reich - technologie-Stand etwa auf dem Level der frühen Neuzeit/Frühindustrialisierung.

Wie viele Einwohner können Städte in einem solchen Setting maximal realistisch haben. Und was wäre nötig diese Zahlen zu erhöhen (Disclaimer: Magie gibt's nicht, hochtechnologische Überbleibsel aber schon).

Danke!  :)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Crimson King

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Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Pyromancer

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https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_St%C3%A4dte_der_Welt_(historisch)
Da gibt's Zahlen für 1500.

Für mehr Einwohner braucht es einen besseren Organisationsgrad, Zentralisation und/oder Kolonien, aus denen man Nahrungsmittel importieren kann (siehe Rom und Ägypten).
Millionenstädte sind technologisch problemlos möglich.

Husk

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Kein Zahlennerd, aber mal aus der Hüfte geschossen:

ca. 1-1.5 Million war da schon drin in unserer Welt, etwas mehr bei sehr guter Lage. Beijing dürfte da 1800 rum gelegen sein.
Bei einem sehr fruchtbaren Reich könnten das pauschal etwas mehr sein, wenn die Stadt eine große Metropolregion umfasst, also umliegende Orte/Städte verwaltungstechnisch eingemeindet sind.

Um das ordentlich zu steigern, braucht es verlässliche Kühltechnik, leichter und schneller Transport von Gütern, Materialkunde oder Spezialwerkzeuge für den Bau nach oben/unten und eine damit einhergehende Fokussierung auf ein immer dichter bebautes Stadtzentrum, und / oder zentrale politische Strukturen, die im mindesten den Katastrophenschutz koordinieren, damit die Stadt nicht abbrennt, mit Wasser versorgt bleibt, Fluten gestoppt und Seuchen bekämpft werden...

Online Runenstahl

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Den vorherigen Antworten habe ich kaum noch etwas hinzuzufügen.

Ansonsten: Es kann helfen wenn es krasse Standesunterschiede gibt. Eine Million Leute die gut versorgt werden wollen sind schwieriger als 100.000 gut versorgte Leute unter denen 900.000 Leute in ärmsten Verhältnissen leben.
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   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline Drantos

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Auf youtube gibts ganz interessante Videos, die die Entwicklung von Städtepopulationen über einen Zeitraum von ca. 500 Jahren (1500 - heute) zeigen:

https://www.youtube.com/watch?v=_7jCioztj_c

Der Channel bietet noch einige andere informative Videos, z.B. Armeegrößen, GDP, etc.

cu Drantos

Offline Lichtschwerttänzer

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Um das ordentlich zu steigern, braucht es verlässliche Kühltechnik,
Nein, Konservierung vielleicht mit  einkochen oder Konservendosen, diese Städte verbrauchten Menschen der untersten Schichten

https://www.youtube.com/watch?v=ZUdOXhYwrgU

 
Zitat
oder zentrale politische Strukturen, die im mindesten den Katastrophenschutz koordinieren, damit die Stadt nicht abbrennt, mit Wasser versorgt bleibt, Fluten gestoppt und Seuchen bekämpft werden...
London the great stinking city war eine erbärmlich stinkende Kloake Mitte des 19 Jh mit Slum und allem was dazu gehört
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Husk

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Nein, Konservierung vielleicht mit  einkochen oder Konservendosen, diese Städte verbrauchten Menschen der untersten Schichten

https://www.youtube.com/watch?v=ZUdOXhYwrgU

 London the great stinking city war eine erbärmlich stinkende Kloake Mitte des 19 Jh mit Slum und allem was dazu gehört

Ähm. Ja. Klar haben Menschen mit Konservierung Nahrungsmittelknappheiten überstanden. Das funktioniert auch mit allen Arten von Getreide, Mehl, Trochenfrüchten, Salz-Konservierung, Räucherung, und vielem mehr. Kühlung hat aber auch eine ordentliche Geschichte und hilft enorm (gerade weil der Frage nach alte Hochtechnologie vorhanden ist). Zum Beispiel der sogenannte Ice Trade: https://en.wikipedia.org/wiki/Ice_trade

Das ein Moloch von einer Großstadt eine stinkende Kloake sein kann, ist mir auch klar. Nichts desto Trotz hatte London (und ganz England) zu der Zeit eine starke Zentralregierung, es gab soweit mir bekannt, örtliche Fire Brigades auf Freiwilligenbasis die erst nach großen Feuerkatastrophen institutionalisiert wurden. Gerade weil Dinge wie "Großbrände" immer wiederkehrende Ereignisse waren, sind Gegenmaßnahmen im Laufe der Zeit überall institutionalisiert worden.