Klar, auch Leute, die nicht zur Zielgruppen gehören, können diese Spiele spielen und für die Verlagen ist das auch toll, denn immerhin mehr Kunden. Aber die Hersteller wollen ja gezielt diesen bestimmten bestimmten Personenkreis erreichen und dort ihr Produkt etablieren.
Ich denke, diese Annahme trifft so nicht zu. Die Hersteller solcher Spiele dürften oft weniger daran interessiert sein, ein exklusives Spiel nur für ganz bestimmte Auserwählte herauszubringen, als vielmehr daran, eine aus ihrer Sicht potentiell interessante oder wichtige Thematik
überhaupt erst mal für den Rollenspielmarkt aufbereitet auf diesen zu bringen -- klar, Spieler und SL, die wie mit Sekundenkleber befestigt an ihrem Einen System (tm) hängen, werden sie damit nicht erreichen, aber das gilt für "größere" Konkurrenzsysteme ja auch schon, und alles, was bereit ist, hier und da auch mal zu stöbern, ist immer noch mögliche Kundschaft...
Ich meine, nimm "Night Witches". Die wenigsten Leute (die nicht vielleicht gerade
eingefleischte Sabaton-Fans sind...) werden vorher jemals konkret von der namensgebenden
historischen Bombereinheit auch nur
gehört, geschweige denn von sich aus einen Gedanken darauf verschwendet haben, sie zum Thema einer eigenen Kampagne mit dem Haussystem ihrer Wahl zu machen -- aber jetzt gibt's eben doch ein eigenes pbtA-Spiel speziell dazu. Nicht jeder, der im Regal zufällig darüber stolpert, wird's kaufen, und nicht jeder, der's kauft, wird unbedingt Feuer und Flamme sein oder Mitspieler finden, selbst wenn er's ist...aber die
Idee ist dank der investierten Arbeit jetzt konkret in gedruckter und spielbarer Form "da draußen", wo sie vorher nicht mal ansatzweise existierte.