Ich konnte nur einen Thread finden mit "Was nervt euch bei euren Spielern". Aber ich würde ganz gerne mal den umgekehrten Fall beleuchten. Etwas um selbst zu reflektieren was man evtl. selber für "Unarten" am Tisch hat. Und weil ich gerade wieder so ein Erlebnis habe, wo ich unsicher bin, ob ich nicht zu pingelig bin.
Ich gehe dabei natürlich erst mal davon aus, dass man sich menschlich leiden kann. Und dass die Spielstile halbwegs kompatibel sindIch selbst bin zu 90% selbst Spielleiter, evtl. bin ich deshalb auch pingeliger und denke hier und da"Das hätte ich besser gemacht". Aber, wenn behalte, ich es für mich, und sage mir das ich als Mitfahrer einfach die Aussicht genießen kann. Außerdem hängt es natürlich immer Stark davon ab wie erfahren ein Spielleiter ist. Aber ein paar Sachen haben sich doch über viele Jahre eingebrannt, die ich nicht leiden kann.
1. Obwohl man ein System spielt, das viel wert auf Kampf legt. Kommt keiner der Kämpfe aus dem Quark. Taktik -> Stupides draufhauen reicht, Schwierigkeit/Gefahr -> gibt es nicht. Man braucht keinen Kampf meiden, weil man ohnehin sicher sein kann, dass man gewinnt.
1.a. Kampf nicht beenden, wie es logisch ist. Der Wolf, der sein schwer verwundetes Opfer auf einmal uninteressant findet und weggeht (um den Spielercharakter zu retten)
2. Zwischensequenzen. Man bekommt erzählt, was an einer anderen Stelle der Welt gerade passiert, obwohl der Charakter davon überhaupt keine Ahnung haben kann. Und nicht nur weit entferntes, sondern sogar direkt, die Charakter betreffend:
Wir haben gerade eine alte Ruine verlassen, um weiterzureisen. Zwischensequenz: Man sieht die Ruine von oben. Aus den Büschen kommen fremde Menschen, welche die Ruine betreten.3. Erklärbär. Jemand, der so viele Details ausgearbeitet hat und diese laufend an die Spieler weitergibt.
Spieler: "Ich will einen kurzen Blick in den Raum werfen, ob darin jemand ist"
Spielleiter: "Du siehst eine alte Wandmalerei, in der Ecke steht ein Tonkrug, dessen Deckel einen Riss hat. Zwischen den Mauerfugen wächst irgendein Unkraut. Es riecht modrig und feucht,...."
Und das dann für jeden Raum in einem Gebäude so wiederholt.
4. Zeit verschwenden. Szenen überstrapazieren und ewig in die Länge ziehen. Dinge ausspielen, die zu nichts führen.
Spieler: "Wir wollen in der Kanalisation nach einem Eingang ins Anwesen des Schurken suchen"
Spielleiter - Der genau weiß, dass es dort keinen Eingang gibt, und auch nicht spontan einen einbauen möchte: Lässt die Spieler 2 reale Stunden dort herumsuchen und nichts finden. Anstatt einfach zu sagen: "Wie lang wollt ihr euch Zeit nehmen zu suchen?". "OK, ich habt jetzt 3 Stunden alles in der Kanalisation abgesucht. Und habt keinen Eingang gefunden und jetzt kriecht ihr etwas erschöpft und stinkend wieder aus der Kanalisation"
Das sind die Sachen die mir gerade einfallen. Ich glaub euch insgesamt laufen sie alle auf einen Kern hinaus. Sie verschwenden Spielzeit, ohne einen wirklichen Mehrwert zu erreichen (Punkt 2. evtl. nicht).
Mit Punkt 4, kämpfe ich persönlich auch am meisten. Wann ist es Zeit die Spieler abzuwürgen, wann lässt man es laufen. Aber ich werde zumindest besser darin