Dann gebe ich auch noch meinen Senf dazu!
Der Brückenschlag zum alten Deadlands Classic ist meiner Ansicht nach gelungen, in puncto Layout und Illustrationen (viele sind kolorierte Versionen der alten SW-Illustrationen aus dem alten Classic-GRW von 1996); und auch was Logik und Aufbau betrifft. Das Buch ist kapitelweise unterteilt in Infos für die Spieler und für den GM, allerdings längst nicht so übersichtlich und streng wie zu Zeiten von Classic.
Das neue Logo ist natürlich einfach eine Verschlimmbesserung im Vergleich zum legendären handgemalten Logo von Ron Spencer.
Viele Regelmechanismen finde ich ziemlich spaßig, allen voran die Huckster funktionieren gut und ihre Sonderregeln sind stimmig, der Vorteil "Galgenhumor", Kleinigkeiten wie die Regeln für Dynamit, neue arkane Kräfte, und so weiter.
Weitere Kleinigkeiten die mich stören sind dann noch Punkte wie teils abstruse "Nachteile" wie "Eid auf die alten Bräuche" und "Grimmiger Diener des Todes". Das sind eigentlich halbe Talente.
Finde ich auch, schrecklich, ein Versuch, den Stil von Classic zu SWADE hinüberzuretten, der in diesem Fall völlig gescheitert ist. Offensichtlich bestand der Wunsch der Autoren, Nachteile und Talente zu haben, die eben genau diese coolen Namen haben wie bestimmte Vor- und Nachteile aus der Zeit von Classic, aber sie eigentlich keine Vorstellung davon hatten, was die Spielregeln machen sollten. Unnütz und doppelt gemoppelt (SWADE hat das schjon in ähnlicher Form im Grundbuch), lasse ich bei meinen Runden einfach raus.
Was noch? Verrückte Wissenschaften! Die waren vorher komisch gelöst, aber jetzt sind die irgendwie komplett seltsam. Plus es gibt noch normale Ausrüstung wie Gatling-Wummen, die aber gar keine VW sind. Nee, irgendwie halbgar.
+1!
Richtig tolle Spielwelt, nach wie vor. Wenn sie auch nicht gewonnen hat durch die Auflösung aller früheren Konflikte (Bürgerkrieg, Rail Wars, Servitors, Sioux Nations: Alles scheint auserzählt, und keine interessanten neuen Konflikte treten an ihre Stellen). Das kann man aber meiner Ansicht nach ganz einfach beheben, indem man sich in der einen oder anderen Form von der Vorlage löst. Die Lektüre macht Bock, in dem Setting zu spielen, und die SWADE-Regeln gewähren einem einen einfachen Zugang, und funktionieren prima. Allen voran natürlich die Pokerkarten (hier kommen sie ja her).
Die deutsche Fassung hat mir alldiweil nie zugesagt, allein schon der Begriff "Unheimlicher Westen" statt
Weird West kommt mir klobig vor. Würde ich nicht bei gehen, gerade bei einem Setting, in dem Sprachwitz ein Bestandteil ist.