Ich kenne beileibe nicht alle Werke im Appendix N und kann die Frage in diesem engeren Sinne daher nicht beantworten. Zieht man den Kreis allerdings weiter, sehe ich die Vorbilder für den kämpfenden und gepanzerten Gottesmann in Erzbischof Turpin (Rolandlied), Bruder Tuck (Robin Hood), dem Halbbruder Wilhelms des Eroberers Bischof Odo v. Bayeux (der historisch verbürgt in der Schlacht von Hastings mitgetan hat). Auch der Begründer des abendländischen Mönchtums und Bischof Martin von Tour (Sankt Martin) war urspünglich römischer Offizier, wenn auch nach seiner Priesterweihe keine Teilnahme an Kämpfen mehr bekannt ist. Überhaupt gibt es eine Reihe spätantiker Bischöfe, die nach dem Zusammenbruch der römischen Zentralgewalt Verteidigung ihrer Gemeinden gegen die anbrandenden Germanen- und sonstigen Horden organisiert haben. Ob sie dabei persönlich Streitkolben o.ä. geschwungen haben, ist nicht überliefert. Auch im frühen Mittelalter war es üblich, dass zweite oder dritte Söhne des Adels, der einem Kriegerideal anhing, der Kirche beitraten und in hohe Ämter aufstiegen. Gewaltlosigkeit und Nächstenliebe waren in diesem frühen Stadium für Mitglieder der Amtskirche ebenso wie der Zölibat noch nicht verbindlich durchgesetzt oder anerkannt.
Aus späterer Zeit ist noch Papst Julius II. (1443-1513) zu nennen, der den Vatikanstaat militärisch expandierte und persönlich Renaissance-Söldnerheere kreuz un dquer durch Italien führte (aber z.B. auch Michelangelos Auftraggeber für das Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle war).
An diese Gestalten denke ich meist, wenn es um den D&D Kleriker geht.
Gruß
Azaghal