Autor Thema: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)  (Gelesen 25040 mal)

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Offline tartex

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #75 am: 12.03.2022 | 11:15 »
Mir erschließt sich einfach den Sinn nicht.
Ich verstehe die Kombination DSA1/2+altes Aventurien, weil es irgendwie zusammen gehört und evtl. nostalgische Gefühle weckt. Vor allem als Bier & Brezel-Rollenspiel, dass sich selbst nicht ernst nimmt (wie es ja auch Ulisses mit den Retro-Produkten präsentiert).

Die DSA1-Basisregeln bilden für mich einfach die perfekte Chassis für fast jeden regelleichten Rollenspielabend (auch für Kampagnen).

Aber klar ich lasse selbst von den Basis-Regeln noch viel weg. Z.B. Rüstungsklasse, Parade, oft auch die Heldentypen. Und sowieso Bruchfaktor und Traglast.

Das kann sich sehr ernst nehmen. Cthulhu läuft z.B. wunderbar damit. 5 Stats, Roll-Under. Mehr brauchen wir nicht für spannende Rollenspiel-Sessions.
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Offline AlucartDante

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #76 am: 12.03.2022 | 11:44 »
Ich dachte immer Myranor wäre Forgotten Realms mit DSA-Regeln.  ;)
Als DSA4 rauskam, haben wir das auch fern von Aventurien gespielt, während ich noch nie Aventurien mit anderen Regeln gespielt habe.
Aber trotzdem ist an der Aussage etwas dran, dass Leute lieber die Spielwelt als das System schätzen. Ich glaube aber es liegt eher daran, dass Aventurien immer noch ein reizvoller Kontinent ist. Es gibt zwar viele Dinge, die veraltet wirken und die man heute nicht mehr machen würde, aber durch die große erarbeitete Geschichte ist Aventurien immer noch interessanter als viele andere Welten.

DSA5 erscheint mir aber kein attraktives Regelsystem. DSA2-4 hatten immerhin Zielgruppen, hier gab es Leute die DSA4 Fans waren, andere mochten das alte DSA lieber. Aber DSA5 scheint mir ähnlich wie SR6 oder DnD4 einfach nicht so überzeugend. Dabei ist DSA5 im Gegensatz zu SR6 und DnD4 gar nicht so schlecht, man kann damit schon spielen. Aber es ist eben nicht gut genug, damit jemand damit Forgotten Realms spielen will.

Aber seit DnD5 hoffe ich ja auch, dass bei SR und DSA auf schlechte Editionen gute erfolgen. Ich habe nur Angst, dass auf ein unterdurchschnittliches DSA 5 so wie bei SR5 (beide ähnlich wie die jeweilgie 4. Edition) erstmal eine noch schlechtere Edition folgt.
« Letzte Änderung: 12.03.2022 | 11:47 von AlucartDante »

Offline Horadan

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #77 am: 12.03.2022 | 11:51 »
DSA2 war wirklich schlecht, aber ich war so begeistert, dass es Rollenspiel gibt, dass ich es nicht bemerkt habe.

DSA3 war das ein wirklich brauchbares Rollenspiel, dass viel Freude gemacht hat und für Abenteuer gut skalierbar war. Wir spielten es gerne, denn wir hatten ja nix. Aber würfeln beim steigern und der Charaktererschaffung? Ernsthaft?

DSA4 war mit den tausend Möglichkeiten der Charaktererschaffung eine Offenbarung und damit war DSA endlich auf der Höhe der Zeit. Es war wirklich beeindruckend. Mit 4.1 und dem Buch der Helden noch besser. Aber ja, es war zu viel und nicht systematisch genug, mehr Vereinfachung wäre schön gewesen.

DSA5 brachte durchaus auch Verbesserungen, aber eine grauenhafte Produktpolitik, komische Extraregeln und so weiter. Da habe ich mir nie was gekauft.

Fazit DSA4 vor DSA3, wenn überhaupt würde ich heute noch DSA4 spielen, aber unterm Strich muss ich sagen, dass ich als großer DSA Fan gerade kein DSA spielen kann, weil mir alle Editionen nicht mehr modern vorkommen.
Das passt für mich auch :)
Danke dafür.

Variety

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #78 am: 12.03.2022 | 12:46 »
DSA5 erscheint mir aber kein attraktives Regelsystem. DSA2-4 hatten immerhin Zielgruppen, hier gab es Leute die DSA4 Fans waren, andere mochten das alte DSA lieber. Aber DSA5 scheint mir ähnlich wie SR6 oder DnD4 einfach nicht so überzeugend. Dabei ist DSA5 im Gegensatz zu SR6 und DnD4 gar nicht so schlecht, man kann damit schon spielen. Aber es ist eben nicht gut genug, damit jemand damit Forgotten Realms spielen will.

Aber seit DnD5 hoffe ich ja auch, dass bei SR und DSA auf schlechte Editionen gute erfolgen. Ich habe nur Angst, dass auf ein unterdurchschnittliches DSA 5 so wie bei SR5 (beide ähnlich wie die jeweilgie 4. Edition) erstmal eine noch schlechtere Edition folgt.

Nun, der Grund dürfte sein, dass DSA über die Editionen hinweg völlig verschiedene Regelsysteme genutzt hat: DSA1 ist nicht DSA2; frühes DSA3 ist nicht spätes DSA3; DSA4 ist wieder ganz anders, und DSA5 köchelt auch sein eigenes Süppchen. Das einzig Verbindende, bei dem DSA dann alle Zielgruppen ins selbe Boot holt, ist die Hintergrundwelt Aventurien.

Schauen wir uns einen anderen deutschen Rollenspiel-Dinosaurier an, nämlich MIDGARD, dann gibt es hier eine viel stärkere Kontinuität von Welt und Regelsystem über die Jahrzehnte hinweg. Das heißt, der Unterschied zwischen den Editionen ist eher einer in den Details und weniger in der Art und Weise, wie man MIDGARD (oder Rollenspiel an sich) spielt.

Will heißen, auch ein zukünftiges DSA6 wird am Grundfakt nichts ändern: Die Hintergrundwelt wird zwar weiterhin Aventurien heißen, aber das Regelsystem wieder ganz anders werden.

Offline Zanji123

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #79 am: 12.03.2022 | 12:53 »
Nun, der Grund dürfte sein, dass DSA über die Editionen hinweg völlig verschiedene Regelsysteme genutzt hat: DSA1 ist nicht DSA2; frühes DSA3 ist nicht spätes DSA3; DSA4 ist wieder ganz anders, und DSA5 köchelt auch sein eigenes Süppchen. Das einzig Verbindende, bei dem DSA dann alle Zielgruppen ins selbe Boot holt, ist die Hintergrundwelt Aventurien.

Schauen wir uns einen anderen deutschen Rollenspiel-Dinosaurier an, nämlich MIDGARD, dann gibt es hier eine viel stärkere Kontinuität von Welt und Regelsystem über die Jahrzehnte hinweg. Das heißt, der Unterschied zwischen den Editionen ist eher einer in den Details und weniger in der Art und Weise, wie man MIDGARD (oder Rollenspiel an sich) spielt.

Will heißen, auch ein zukünftiges DSA6 wird am Grundfakt nichts ändern: Die Hintergrundwelt wird zwar weiterhin Aventurien heißen, aber das Regelsystem wieder ganz anders werden.

wo unterscheidet sich "frühes" DSA 3 von "spätem" DSA3 O_o

ich versteh's noch irgendwie bei den Geweihten die vorher n paar Stoßgebete hatten und dann mit dem Erweiterungsband kamen die echten "Wunder" dazu die man jetzt in DSA 4 kannte. Aber sonst?? oder meinst du "Basis Box" als "früh" und "MSZ und Magie des Schwarzen Auges" als "spätes DSA3"
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Zanji123

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #80 am: 12.03.2022 | 12:54 »
Wenn du die Gleichung auflöst ist das ist im Grunde das selbe wie bei D&D. Würfel+Attacke gegen Parade (Rüstungsklasse). Und da sparst dir noch einen Schritt Rechnung.

eben nicht. Die RÜstung wird dann nochmal EXTRA abgezogen ähnlich wie bei DSA. Ob du beim Gegner dann überhaubt schaden machst kommt dann auf nen Wurf an ob du über dessen RS kommt (und du machst dann immer fixen schaden)
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Offline Mann ohne Zähne

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #81 am: 12.03.2022 | 13:53 »
Mir erschließt sich einfach den Sinn nicht.
Ich verstehe die Kombination DSA1/2+altes Aventurien, weil es irgendwie zusammen gehört und evtl. nostalgische Gefühle weckt. Vor allem als Bier & Brezel-Rollenspiel, dass sich selbst nicht ernst nimmt (wie es ja auch Ulisses mit den Retro-Produkten präsentiert).

Und genau DAS ist die Unverschämtheit, die Anmaßung, die sich die neue DSA-Redaktion rausgenommen hat. Diese ganze Retro-Reihe zieht das Spiel auf derart dummdreistes Grundschulniveau runter, daß es unerträglich ist: Höhöhö, guck mal, Balsamsalabunde. Höhöhö, guck mal, Klabautermann. Höhöhö, guck mal wie primitiv die ersten beiden Auflagen waren.

Das ist präpotenter Bullshit, der die Anfangseditionen ins Klamaukige zieht, wo sie aber absolut nichts verloren haben. Augenzwinkern war immer Teil des Spiels, aber beileibe nicht DAS Spiel. Interessanterweise ist das typisch für das deutsche Rollenspielfandom (ich bin normalerweise ausschließlich im englischsprachigen Fandom unterwegs – und immer noch schockiert davon, wie respektlos – zum Teil – die Diskussion unter deutschsprachigen Spielern ist). Im angloamerikanischen Bereich existiert die 1974er Ausgabe von D&D friedlich neben allen anderen vieren, und für alle fünf Versionen werden am laufenden Band Module geschrieben. Im DSA-Fandom kommt's mir manchmal so vor, als zähle ausschließlich die aktuellste Version mit zwölf Milliarden Charakteroptionen und Schießmichtot, während die Erstauflage behandelt wird wie ein Kellerkind. Ist schon komisch.

Zitat
Aber Ur-Aventurien mit anderem System? Aventurien vor Beginn des Metaplots war so oberflächlich, beliebig und schmal, dass man genauso gut auch gleich ein eigenes Fantasy-Setting bauen und mit FATE oder irgendeinem anderen System bespielen kann.

Ich spiele Ur-Aventurien auf Freekriegsspiel-Basis, inklusive Schlachten mit Miniaturen. Der Grund: Ich habe 1984 mit DSA1 zu meistern angefangen und möchte das Gefühl beim Spielen erhalten. Die DSA1-Regeln selber lassen mich kalt, weil ich seit Ende der 80er entweder würfellos oder sehr freiförmig spiele. Deshalb: FKR-Regeln, aber Ur-Aventurien. Nie hat mir Aventurien besser gefallen als jetzt, mit diesen (Nicht-) Regeln.
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Offline Mann ohne Zähne

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #82 am: 12.03.2022 | 13:58 »
5 Stats, Roll-Under. Mehr brauchen wir nicht für spannende Rollenspiel-Sessions.

 :d
Es geht sogar noch freier: jeder Spieler denkt sich seine Stats selber aus. Bei Proben wird geschaut, ob der Charakter ein Attribut hat, das dafür einsetzbar ist. Wenn nicht, nimmt man einen Wert von 8 an. RS gibt's nicht, stattdessen RS*3 auf die LE drauf.
« Letzte Änderung: 12.03.2022 | 14:05 von Mann ohne Zähne »
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Variety

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #83 am: 12.03.2022 | 14:02 »
Und genau DAS ist die Unverschämtheit, die Anmaßung, die sich die neue DSA-Redaktion rausgenommen hat. Diese ganze Retro-Reihe zieht das Spiel auf derart dummdreistes Grundschulniveau runter, daß es unerträglich ist: Höhöhö, guck mal, Balsamsalabunde. Höhöhö, guck mal, Klabautermann. Höhöhö, guck mal wie primitiv die ersten beiden Auflagen waren.

Das ist präpotenter Bullshit, der die Anfangseditionen ins Klamaukige zieht, wo sie aber absolut nichts verloren haben. Augenzwinkern war immer Teil des Spiels, aber beileibe nicht DAS Spiel. Interessanterweise ist das typisch für das deutsche Rollenspielfandom (ich bin normalerweise ausschließlich im englischsprachigen Fandom unterwegs – und immer noch schockiert davon, wie respektlos – zum Teil – die Diskussion unter deutschsprachigen Spielern ist). Im angloamerikanischen Bereich existiert die 1974er Ausgabe von D&D friedlich neben allen anderen vieren, und für alle fünf Versionen werden am laufenden Band Module geschrieben. Im DSA-Fandom kommt's mir manchmal so vor, als zähle ausschließlich die aktuellste Version mit zwölf Milliarden Charakteroptionen und Schießmichtot, während die Erstauflage behandelt wird wie ein Kellerkind. Ist schon komisch.

Wobei meines Erachtens deine Tanelorn-Signaturen ("Fahnenjunker der Retrospektive", "Oldschool-Hipster", "Mit einem ordentlichen Schuß Yüce-Schnauzbartaction" oder auch "Take that, Hartwurstfraktion") direkte Zitate aus einem solchen ironischen Retro-DSA-Let's Play sein könnten.  ;)

Offline Mann ohne Zähne

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #84 am: 12.03.2022 | 14:05 »
Wobei meines Erachtens deine Tanelorn-Signaturen ("Fahnenjunker der Retrospektive", "Oldschool-Hipster", "Mit einem ordentlichen Schuß Yüce-Schnauzbartaction" oder auch "Take that, Hartwurstfraktion") direkte Zitate aus einem solchen ironischen Retro-DSA-Let's Play sein könnten.  ;)

Natürlich! Aber halt nicht ausschließlich wie beim Retro-Verbrechen ;)
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Offline Alexandro

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #85 am: 12.03.2022 | 14:29 »
Und genau DAS ist die Unverschämtheit, die Anmaßung, die sich die neue DSA-Redaktion rausgenommen hat. Diese ganze Retro-Reihe zieht das Spiel auf derart dummdreistes Grundschulniveau runter, daß es unerträglich ist: Höhöhö, guck mal, Balsamsalabunde. Höhöhö, guck mal, Klabautermann. Höhöhö, guck mal wie primitiv die ersten beiden Auflagen waren.

Die Retro-Reihe konzentriert sich eher auf die Abenteuer von damals und, sorry, da war eben viel Mist dabei (angefangen mit Silvana). Dass die Abenteuer nicht das gesamte Spiel widerspiegeln, ist natürlich auch klar. Ich denke man kann akzeptieren, dass viele der Abenteuer damals nicht gut waren, ohne das Spiel an sich schlecht zu finden (diese Objektivität in der Beurteilung wünschte ich mir übrigens teilweise auch von der amerikanischen Retro-Szene, wo immer noch Schrottabenteuer ("Temple of Elemental Evil" etc.) nostalgisch verklärt werden, weil man persönlich damit eine gute Erfahrung hatte - ob das am Abenteuer lag wird dabei nicht hinterfragt).
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Offline Mann ohne Zähne

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #86 am: 12.03.2022 | 15:20 »
(diese Objektivität in der Beurteilung wünschte ich mir übrigens teilweise auch von der amerikanischen Retro-Szene, wo immer noch Schrottabenteuer ("Temple of Elemental Evil" etc.) nostalgisch verklärt werden, weil man persönlich damit eine gute Erfahrung hatte - ob das am Abenteuer lag wird dabei nicht hinterfragt).

Öh... du erzählst jetzt hier tatsächlich von "objektiven" Maßstäben eines völlig subjektiven Empfindens?
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Offline Sosthenes

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #87 am: 12.03.2022 | 15:29 »
Ich persönlich mag ja Ansätze des DSA1 Regelsystems (Basis). Ein konsequentes Attributs-Proben-System löst viele spielerischen Ansätze die sonst verskillt oder verrettungswurft werden. Das Steigern der Attribute und die Relevanz jedes Punktes ist nett, eine der wenigen Verbesserungen im Vergleich zum T&T Vorbild.

Ich hätte jetzt also kein Problem vom Regelwerk bei so etwas zu bleiben. Klar, Hausregeln erforderlich, aber wahrscheinlich ein vernünftigeres Endresultat wie so Spucke-und-Panzertape Systeme aus dem frühen Anglo-Raum die sonst gefeiert werden.

DSA1 als Setting hingegen ist schon schwieriger, weil meiner Meinung nach etwas schwammiger in unseren Köpfen. Teilweise, weil damals die Verbreitung der "Standard"-Abenteuer nicht so hoch war. Viele hatten eben nur die Basisbox oder ein, zwei Abenteurer – und da die so breit auseinandergingen, war die "Sozialisierung" auch etwas anders. Kein "Keep on the Borderlands" für alle.

Tor der Welten/Borbarads Fluch/Olachtai? Puh, schon recht Gonzo/Sci-Fi.

Schiff der Verlorenen Seelen/Magische Kelche/Solo-Abenteuer? Eher Dungeon-lastig.

Orkland-Trilogie? "Bodenständigere" Erkundung.

usw.

Und mit Basis+Ausbau ohne Abenteuer, d.h. ungeprägt von Abenteuern, also vom Hintergrund fast nur "Völker, Mythen, Kreaturen"? Da wär' man mitunter dann schon recht nah am späteren Fäntelalter. (Das war meine Frühsozialisierung, die Boxen gab's im örtlichen Kleinstadt-Spielwarenhandel, das Abenteuer-Gerüst kam erst so gegen DSA2 ins Regal)

Man sieht ja auch in der Diskussion hier dass bei den DSA2-DSA5 Fans es fast nur noch um Systemsperenzchen oder Metaplot-Kleinigkeiten geht.

Offline Alexandro

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #88 am: 12.03.2022 | 16:08 »
Öh... du erzählst jetzt hier tatsächlich von "objektiven" Maßstäben eines völlig subjektiven Empfindens?

Nein, ich rede von nicht-subjektiven Maßstäben für das Begründen von nicht-subjektiven Bewertungen.

"OMG, Silvana ist das beste Abenteuer, welches jeder gelesen und gespielt haben sollte" (nicht-subjektive Bewertung) "weil das muss man einfach kennen, das ist Retro und kultig!" (subjektive Begründung) --> hochgradig irrational
"Silvana ist das dämlichste Scheißabenteuer aller Zeiten" (nicht-subjektive Bewertung) "weil da ist damals mein Zwerg bei gestorben" (subjektive Begründung) --> hochgradig irrational
"Die Retro-Reihe ist eine totale Anmaßung" (nicht-subjektive Bewertung) "weil sie die Abenteuer von damals by-the-book spielen, und über ein paar alberne Elemente lachen, welche ich nicht witzig finde" (subjektive Begründung) --> hochgradig irrational

Vs.:

"Silvana ist kein besonders gutes Abenteuer" (nicht-subjektive Bewertung) "weil die gegebene Motivation nicht besonders tragfähig ist, der Aufbau des Dungeons wirr und durcheinander, etc.pp." (nicht-subjektive Begründung)
oder
"Ohne etwas zur Qualität des Abenteuers an sich sagen zu wollen, nehme ich es persönlich eher negativ wahr" (subjektive Bewertung) "weil unser GM es damals als Vehikel für seinen DMPC benutzt hat."(subjektive Begründung)

Das heißt nicht, dass man in den letzteren beiden Fällen mit der Bewertung und ihrer Begründung übereinstimmen muss, aber es ist (imo) etwas ehrlicher.
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Offline Sosthenes

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #89 am: 12.03.2022 | 16:15 »
So von der Seitenlinie: Der Nicht-Temple of Elemental Evil Teil des Temple of Elemental Evils ist relativ gut, und eigentlich auch sehr schön für DSA zu portieren.

(Beim eigentlichen ToEE selbst stimm' ich persönlich auch zu, da ist man jetzt allerdings selbst in der OSR Szene nicht allein. Selbst auf Dragonsfoot (!) hab ich da schon Kritik gelesen.)

Offline tartex

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #90 am: 12.03.2022 | 16:46 »
Der einzige vernünftige Grund, den ich bisher gehört habe, warum Silvanas Befreiung schlecht sein soll, ist, dass die Räume so nah aneinanderliegen, dass ein Kampf die Wesen in den anderen Räumen alarmieren müsste.

Von der Präsentation her finde ich, dass der Kobold mehr in den Raumbeschreibungen eingebaut werden sollte, als erst am Ende des Abenteuers richtig erwähnt zu werden. Dann könnte man es leichter vom Blatt spielen ohne vorher alles durchgelesen haben zu müssen.

Ich habe Silvanas Befreiung sicher ein dutzend Mal für diverseste Gruppen mi diversen Systemen über 4 Jahrzehnte verteilt geleitet. Es ist einfach mein Default-One-Shot, der glücklicherweise außerhalb des deutschen Sprachraums ja unbekannt ist.

Und es ist mein Default-One-Shot, weil es genau die richtige Länge für einen Abend hat und neben Action genügend soziale Interaktion (Orkfamilie, Gefangener, Kobold) und auch Exploration hat. Die D&D-Old-School-Abenteuer sind alle viel zu lange dafür.

Ich empfinde Silvanas Befreiung super. Natürlich ist ein entscheidender Vorteil, dass ich es quasi auswendig beherrsche, aber wüsste echt nicht, was daran schlecht sein sollte.

Beim Ulisses-Lets-Play wurde es ja folgend angegangen: das ist ein dämlicher DungeonCrawl! Da ist eine Ork-Familie beim Abendessen, aber weil das ja ein dämlicher DungeonCrawl ist, müssen wir die jetzt erschlagen. Mein Gott ist das dämlich, dass wir die erschlagen müssen! DungeonCrawls sind ja so dämlich, dass die das von uns verlangen!

Wunderbare Zirkellogik! In meinen Runden haben glaube ich nur 12jährige jemals so reagiert.

Alle anderen haben das anders gelöst. Aber für manche Runden gilt wohl: wenn nicht im Abenteuer beschrieben wird, auf welchen Schienen die Charakter zu fahren haben, kann es wohl nur Hack'n'Slay sein.
« Letzte Änderung: 12.03.2022 | 17:09 von tartex »
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Offline Gunthar

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #91 am: 12.03.2022 | 17:36 »
Was ist das für ein Abenteuer, das die SC quasi zwingt, die Orkenfamilie erschlagen zu müssen? Das hätte ich als SL wesentlich freier gehandhabt.
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Offline tartex

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #92 am: 12.03.2022 | 17:46 »
Was ist das für ein Abenteuer, das die SC quasi zwingt, die Orkenfamilie erschlagen zu müssen? Das hätte ich als SL wesentlich freier gehandhabt.

Nichts zwingt einen die Orkfamilie zu erschlagen. Das war im Ulisses-Let's-Play von Silvanas Befreiung genau an dieser Stelle. Ist ihnen natürlich schon klar, was sie da machen. Im nächsten Video wird da auch noch kurz darüber geredet.

Anderer Kritik an Silvanas Befreiung kommt ja oft aus der Retcon-Perspektive: "in Havena leben doch keine im Untergrund verborgenen Goblins und Orks, da Abenteuer ist ja voll unrealistisch!"

Aber die ursprüngliche Setzung war eben, dass Goblins und Orks im Untergrund von Havena leben. Alles andere ist Retcon.
« Letzte Änderung: 12.03.2022 | 18:01 von tartex »
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Offline Haukrinn

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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #93 am: 12.03.2022 | 18:12 »
Anderer Kritik an Silvanas Befreiung kommt ja oft aus der Retcon-Perspektive: "in Havena leben doch keine im Untergrund verborgenen Goblins und Orks, da Abenteuer ist ja voll unrealistisch!"

Aber die ursprüngliche Setzung war eben, dass Goblins und Orks im Untergrund von Havena leben. Alles andere ist Retcon.

Was tatsächlich auch im Kontext der usprünglichen Havenabox Sinn macht/machen kann. Hat nur wahrscheinlich in der mit DSA3 einsetzten Überdetaillierung keinen Sinn mehr gemacht (was im Übrigen für mich Aventurien gekillt hat).
« Letzte Änderung: 12.03.2022 | 18:17 von Haukrinn »
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Offline Gunthar

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« Antwort #94 am: 12.03.2022 | 18:16 »
Gut, zu D&D 1 und DSA 1 Zeiten nahm man solche Sachen nicht so genau. Man wollte vor allem Spass haben.  :d
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« Antwort #95 am: 12.03.2022 | 18:51 »
Gut, zu D&D 1 und DSA 1 Zeiten nahm man solche Sachen nicht so genau. Man wollte vor allem Spass haben.  :d

Was nahm man nicht so genau?

Ist doch ziemliche Holzhammer-Pädagogik, dass der vermeintlich feindlich 08/15-Ork gleich beim ersten Auftreten "humanisiert" wird.
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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #96 am: 12.03.2022 | 20:39 »
Was nahm man nicht so genau?

Ist doch ziemliche Holzhammer-Pädagogik, dass der vermeintlich feindlich 08/15-Ork gleich beim ersten Auftreten "humanisiert" wird.
Dass da überhaupt Orks usw. waren.
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« Antwort #97 am: 12.03.2022 | 21:20 »
Dass da überhaupt Orks usw. waren.

Ich sehe das eher so, dass man es später nicht so genau mit den ursprünglichen Setzungen nahm. Es gibt doch keinen Grund, dass Orks in Aventurien nicht integriert bleiben hätten können, wie sie das etwas bei Earthdawn oder Shadowrun sind.

Oder würdest du sagen, dass man das damals (10 Jahre später) bei Earthdawn einfach nicht so genau nahm?
« Letzte Änderung: 13.03.2022 | 10:04 von tartex »
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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #98 am: 12.03.2022 | 22:55 »
Der einzige vernünftige Grund, den ich bisher gehört habe, warum Silvanas Befreiung schlecht sein soll, ist, dass die Räume so nah aneinanderliegen, dass ein Kampf die Wesen in den anderen Räumen alarmieren müsste.

Von der Präsentation her finde ich, dass der Kobold mehr in den Raumbeschreibungen eingebaut werden sollte, als erst am Ende des Abenteuers richtig erwähnt zu werden. Dann könnte man es leichter vom Blatt spielen ohne vorher alles durchgelesen haben zu müssen.

Ich habe Silvanas Befreiung sicher ein dutzend Mal für diverseste Gruppen mi diversen Systemen über 4 Jahrzehnte verteilt geleitet. Es ist einfach mein Default-One-Shot, der glücklicherweise außerhalb des deutschen Sprachraums ja unbekannt ist.

Und es ist mein Default-One-Shot, weil es genau die richtige Länge für einen Abend hat und neben Action genügend soziale Interaktion (Orkfamilie, Gefangener, Kobold) und auch Exploration hat. Die D&D-Old-School-Abenteuer sind alle viel zu lange dafür.

Ich empfinde Silvanas Befreiung super. Natürlich ist ein entscheidender Vorteil, dass ich es quasi auswendig beherrsche, aber wüsste echt nicht, was daran schlecht sein sollte.

Da geht's mir ganz genauso, Tartex. Und wie es der Zufall will: Ich hab's mir heute vormittag gerade wieder mal durchgelesen.

Zitat
Beim Ulisses-Lets-Play wurde es ja folgend angegangen: das ist ein dämlicher DungeonCrawl! Da ist eine Ork-Familie beim Abendessen, aber weil das ja ein dämlicher DungeonCrawl ist, müssen wir die jetzt erschlagen. Mein Gott ist das dämlich, dass wir die erschlagen müssen! DungeonCrawls sind ja so dämlich, dass die das von uns verlangen!

Genau das. Genau DAS! In den Let's Plays wird alles Alte in typischer Besserspieler-Manier als dämlich und kindisch und lächerlich abgekanzelt. Es MUSS scheiße sein, weil es aus der Frühzeit des Spiels stammt.

Zitat
Wunderbare Zirkellogik! In meinen Runden haben glaube ich nur 12jährige jemals so reagiert.

So isses.

Zitat
Alle anderen haben das anders gelöst. Aber für manche Runden gilt wohl: wenn nicht im Abenteuer beschrieben wird, auf welchen Schienen die Charakter zu fahren haben, kann es wohl nur Hack'n'Slay sein.

Und ich bin mir nie sicher, ob die Jungs und Mädels das absichtlich so fahren, oder ob sie es wirklich nicht besser wissen. So oder so: ein Armutszeugnis.
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Re: DSA: Aufruf zum freundlichen Edition War :)
« Antwort #99 am: 12.03.2022 | 22:58 »
Gut, zu D&D 1 und DSA 1 Zeiten nahm man solche Sachen nicht so genau. Man wollte vor allem Spass haben.  :d

Genau... das IST für meine Begriffe das Ziel des Spielens...
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