Autor Thema: [TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?  (Gelesen 607 mal)

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Offline kagozaiku

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[TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?
« am: 10.04.2022 | 12:59 »
Hallo meine Lieben,

ein etwas reißerischer Titel, das gebe ich zu, aber ich habe das sehr subjektive Gefühl, dass TROIKA! von recht vielen Leuten gekannt, aber dann doch eher als Spiel abgetan wird, das man maximal spielt, wenn man mal was schnelles für ein Oneshot braucht.
Wie seht ihr das? Kennt ihr TROIKA! und spielt es auch? Findet ihr es kreativ aber zu regelleicht, um damit mehr zu machen? Ist euch das Spiel zu albern und allenfalls spannend als Wiederbelebung genuin britischer Rollenspiele? Lasst es mich hier wissen!

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: [TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?
« Antwort #1 am: 10.04.2022 | 13:15 »
Also, ich kenne Troika! vom drüber lesen. Ganz schwere und coole Fighting Fantasy Vibes. Die Regeln sind solide und spielbar. Daraus machen sie dann ziemlich Gonzo. Erinnert mich an Numenera oder Planescape. Da würde ich Regeln und Setting unterscheiden.
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Online schneeland

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Re: [TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?
« Antwort #2 am: 10.04.2022 | 13:55 »
Das System ist ja sehr leichtgewichtig (mir fast ein bisschen zu sehr), aber in der Tat war mir der Weirdness-Faktor zu hoch. Ich war zumindest nach der Lektüre des Regelwerks nicht wirklich motiviert, das Ganze auch wirklich am Spieltisch unterzubringen.
Der Vintage RPG Podcast schlug in der kürzlichen Troika-Folge vor, man sollte doch auch gleich "Fronds of Benevolence" dazu lesen, dann würde Einiges nochmal klarer (habe ich nicht gemacht, insofern kann ich dazu keine eigene Erfahrung beitragen).
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Offline Sosthenes

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Re: [TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?
« Antwort #3 am: 10.04.2022 | 15:08 »
Es wurde ja schon die Verbindung zu Fighting Fantasy erwähnt, d.h. wenn einem hauptsächlich das Regelwerk gefällt, dann gibt's Alternativen, wie z.B. Advanced Fighting Fantasy, Warlock! oder Kriegsmesser. (die alle etwas näher and einem Britischen Revival sind)

Ich denke auch im Schrägen hat man eine recht große Bandbreite, mitunter ist das auch alles eh nur Kulisse. Es sieht also aus wie in einem Deutschen Expressionistischen Film und die Leute sehen auch so aus, aber die Handlung kann vergleichsweise normal sein. Wenn ich mir da Abenteuer ansehe oder Spielberichte lese, könnte man das auch mit Orks und Goblins machen und dreckigen Burgen, aber mit Röntenspinnen, Ennui-Bürokraten und Taktischen Nuklearen Hyperwürfeln sieht's halt anders aus. Die Spielerfahrung selbst ist aber selten psychedelischer oder hinterfragender. Ist jetzt kein Naked Lunch: The Game.

Ein Vorteil der abstrusen Hintergründe, Umgebungen und Begegnungen ist aber das Fehlen von manchen logischen Grenzen. Es gibt auf dem Troika-Discord deswegen direkt "multiversale West Marches". Kein Problem dass 4 Charaktere aus verschiedenen Welten zusammenpassen, das ist selten schräger als 4 Charaktere aus dem gleichen Setting. Und warum heute jemand da ist und die andere nicht, auch kein Problem.

Aber "ist hauptsächlich oberflächlich" ist einfach gesagt wenn sich bei uns fast alles nur um recht minimale Unterschiede dreht um die dann trotzdem heilige Kriege gefochten werden. Abstrakter betrachtet mag der Unterschied zwischen Masters of the Universe / Avengers / Star Wars nicht sooo groß sein, aber das heisst nicht dass jeder Spieler alles spielen mag. Das ist auch mein Problem aktuell mit Troika, eine ganze Gruppe die drauf steht zu finden ist nicht so einfach, gibt gerne mal einen/zwei denen das halt gegen den Strich geht. Online also recht gut, bei Bestandsgruppen sollte man schon genügend vorrätig haben dass Ausfälle möglich sind.

Offline kagozaiku

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Re: [TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?
« Antwort #4 am: 10.04.2022 | 15:21 »
Ich habe aus meinen Spieleerfahrungen mit TROIKA! das Gefühl, dass man auch von Spieler*innerseite recht investiert sein muss und sich drauf einlässt. Es scheint mitunter einfacher zu sein, Leute für Fantasy-Runden zu gewinnen, weil jede*r irgendwie schon so eine Ahnung hat, was das bedeutet.
Aber TROIKA! zu spielen und dann zu sagen "Okay, du bist ein Gremlinfänger und du bist auf eine Party des Chiliarchen in ein Hotel namens Blancmange & Thistle eingeladen worden" scheint mir eine höhere Eintiegsbarriere zu sein.

Ich muss gestehen: ich liebe alles, was das Melsonian Arts Council an Büchern macht und ich will als bibliophiler Mensch auch alle Chapbooks haben. Aber bespielt habe ich tatsächlich nur das Einstiegsabenteuer im Grundregelwerk. Kommende Veröffentlichungen sollen dann ja auch wieder B/X-kompatibel sein, um sie möglicherweise an OSE oder ähnliches anschließbar zu machen.

Was Advanced Fighting Fantasy angeht: ich würde mir wünschen, das AFF 2E vom Layout wie einige der OSR-Bücher wäre und das man die Anordnung der einzelnen Kapitel nochmal überdenkt. Vielleicht sieht man als Hardcore-Fan drüber hinweg, aber einsteigerfreundlich ist anders.

Warlock hingegen scheint echt gut gemacht zu sein und ich frage mich, wie einfach es wäre, vom W20 wieder auf 2W6er umzustellen (das hat für mich abseits von Wahrscheinlichkeitsverteilungen nämlich auch einen gewissen Charme).

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Re: [TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?
« Antwort #5 am: 10.04.2022 | 15:27 »
Warlock hingegen scheint echt gut gemacht zu sein und ich frage mich, wie einfach es wäre, vom W20 wieder auf 2W6er umzustellen (das hat für mich abseits von Wahrscheinlichkeitsverteilungen nämlich auch einen gewissen Charme).

Führt etwas von Troika weg, aber m.E. ist der zentrale Punkte, an denen man schrauben muss die Fertigkeitsprogression - Warlock bietet hier bewusst mehr Raum und hat ja auch einfache und fortgeschrittene Berufe/Karrieren. Außerdem müsste man vermutlich die Schwelle für kritische Treffer auf 2x statt 3x korrigieren (das ist aber einer der Punkte, wo man m.E. sowieso ein bisschen dran schrauben kann).
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Achamanian

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Re: [TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?
« Antwort #6 am: 10.04.2022 | 15:44 »
Ich habe mit Troika bisher nur zwei one-Shots und eine Kurzkampagne geleitet, jedesmal mit "Fronds of Beneveolence", das ich im Prinzip als das Setting-Buch dazu empfinde. Es hat für mich wunderbar funktioniert, allerdings glaube ich auch, dass man einiges selbst an das Setting herantragen muss, um da eine Kampagne draus zu machen - was sicher Spaß machen kann, aber man muss halt investieren.
Andererseits, was man an einer Stelle investiert, spart man an der anderen an Auseinandersetzung mit Regelgedöns. Von daher kann das schon ein guter Deal sein.

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Re: [TROIKA!] Nette Idee, aber zu Gonzo?
« Antwort #7 am: 15.04.2022 | 17:58 »
Ich werde mir das jetzt mal zulegen. Gerade der Band Acid Death Fantasy klingt interessant.
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