Ich mag ICRPG. Ob's der neue heiße Scheiß ist, weiß ich nicht. Auch regeltechnisch ist es quasi ein W20er-roll over-System, aber mit so vielen einfachen, kleinen und modularen Ideen, dass man, wenn man W20er-Spiele echt nicht mehr sehen kann, auch einfach das nehmen kann, was man will und den Rest weglässt. Deshalb bin ich begeistert: einerseits ist ICRPG natürlich ein immens modifizierbares Spiel (ich habe damit schon FBI-Horror, Sci-Fi, Cyberpunk, steinzeitliche Low-Fantasy und einen eigenen Darkest Dungeon-Hack gespielt), andererseits ist es aber auch das Bekenntnis dazu, die Spiele, die man spielt zu den eigenen Spielen zu machen. Ich finde die DIY-Mentalität, die damit verbunden ist, enorm sympathisch.
Abseits davon bin ich aber auch ein großer Freund davon, so viele unterschiedliche Spiele wie möglich zu lesen und zu spielen und sie als Steinbruch für die eigenen Lieblingsspiele zu nehmen. Das können Tags aus Dungeon World sein, die komplizierte Waffenbeschreibungen in Schlüsselworten bündeln und Notizen um einiges kürzer machen, der Eskalationswürfel aus 13th Age, der Würfel für das complexity level eines Kriminalfalls aus Brindlewood Bay, abstrakte Bewegungszonen, die action economy aus Pathfinder 2, wie Ryuutama das Schlachtfeld organisiert und visualisiert, Dungeoncrawl-Mechaniken aus OSE etc.