Autor Thema: [Realität vs Plausibilität] Gruppenkonzepte, Profile & Interessengemeinschaften  (Gelesen 21397 mal)

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Offline Crimson King

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Ich halte ja nicht viel von diesem so genannten Realismus im Rollenspiel. Plausibilität ist entscheidend, und die bezieht sich nicht auf die Realität, sondern auf das bespielte Setting. Davon abgesehen bin ich seit langem ein Fan von gemeinsamer oder zumindest abgestimmter Charaktererschaffung. Ich brauche kein Regelwerk, um sicherzustellen, dass am Ende Charaktere auf den Tisch kommen, die in der Lage sind, miteinander auf Abenteuer zu ziehen. Kommunikation und das gute alte "spiel' nicht mit Idioten" reichen dazu völlig aus.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Olibino

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City of Mist nennt das "Crew". Es gibt verschiedene Arten von Crews und man entscheidet sich gemeinsam für eine. Und dann erschafft man ein Crew Themebook mit Stärken und Schwächen der Crew die konkret im Spiel eine Rolle spielen. Die einzelnen werden dann so erstellt, dass sie zur Crew passen.

Online nobody@home

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Gerade die Unterscheidung von der Norm macht Personen/Figuren zu Heldinnen und Helden guter Geschichten.

Zustimmung (und einer der Gründe, aus denen ich's mit Klassensystemen, die ja gerade vom Festzurren von Normen leben, nicht mehr so habe). Die wenigsten Geschichten, für die sich die Leute zu interessieren scheinen, drehen sich ja strikt um Otto Normalverbraucher und Familie Mustermann und deren alltäglichen Alltag -- Protagonisten sind irgendwie immer etwas Besonderes, und sei es gelegentlich auch nur, weil sie "völlig normal" anfangen und dann in eben nicht mehr normale, abenteuerliche Ereignisse verwickelt werden.
« Letzte Änderung: 4.05.2022 | 12:24 von nobody@home »

NPC-Beholder

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Hallo,
@Vanakalion

...die Frage ist und bleibt gut. Für mich immer noch Gedanklich ein Aspekt. Eine Reine Elfen-oder Zwergengruppe usw. zuspielen. Eine Mögliche Vorgegebene Einheitliche Gleichberechtigten Charakterbau zu Zulassen.

Damit die SPL dann selbst Entscheiden sollen.   ;)

Bin raus....
« Letzte Änderung: 4.05.2022 | 12:21 von NPC-Beholder »

Offline Ninkasi

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Um noch ein Regelwerk reinzuwerfen: Die V5 (Vampire) hat seinen Klüngel und "gemeinsame moralische Pfade".

Offline Infernal Teddy

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Ich halte ja nicht viel von diesem so genannten Realismus im Rollenspiel. Plausibilität ist entscheidend, und die bezieht sich nicht auf die Realität, sondern auf das bespielte Setting. Davon abgesehen bin ich seit langem ein Fan von gemeinsamer oder zumindest abgestimmter Charaktererschaffung. Ich brauche kein Regelwerk, um sicherzustellen, dass am Ende Charaktere auf den Tisch kommen, die in der Lage sind, miteinander auf Abenteuer zu ziehen. Kommunikation und das gute alte "spiel' nicht mit Idioten" reichen dazu völlig aus.

Das deckt sich mit meiner Erfahrung
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Teddy sucht Mage

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Ganz allgemein, würde ich sagen, gibt's Spiele, die die Gruppenfrage mehr oder weniger gezielt ansprechen (sogar im Fantasybereich: das Complete Fighter's Handbook für AD&D2 hat seinerzeit beispielsweise schon ein paar Seiten in Vorschläge investiert, wie Kampagnen mit ausdrücklichem Kämpferschwerpunkt und insbesondere für Gruppen aussehen könnten, die hauptsächlich oder gar nur aus Charakteren ein und desselben dort gerade eingeführten "Kits" bestehen, weil "alles Barbaren" nun mal etwas anderes ist als "alles Gladiatoren" oder "alles Samurai") und solche, die es eher lassen. In die zwei Gruppen läßt sich so ziemlich alles einigermaßen einteilen.

Spiele, die dann obendrein noch versuchen, einem eine bestimmte Gruppenzusammensetzung ausdrücklich zu diktieren, wenn das Gruppenkonzept an sich erst mal steht, fallen mir aber dann eher keine ein. Konstruktive Vorschläge (und sei es so was wie bei Star Ace, daß ein Team am besten Mitglieder aller vier "Farben" enthalten sollte, damit die jeweiligen Spezialisierungen Kampf/Soziales/Technik/Psi abgedeckt sind), sicher; strikt einzuhaltende Vorschriften, eigentlich nicht. Da ist Space Gothic -- eventuelle Erinnerungsfehler in Sachen obskure Systeme, die sich mir einfach nicht wirklich eingeprägt haben, mal vorbehalten -- das erste Beispiel, das mir begegnet. Selbst die pbtA-Spiele, in denen ausdrücklich kein Charakterarchetyp (vulgo "Playbook") zweimal vorkommen soll, geben den Spielern noch die Freiheit, sich aus der vorgegebenen Sammlung einfach die herauszugreifen, die sie möchten.

Offline First Orko

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Wer glaubt, das Rollenspielcharaktere "unrealistisch" seien, dem kann ich nur mal wärmstens die vielen absurd-erstaunlichen Biografien aus dem "ACH?"-Podacst ans Herz legen.

Beispiel: Maurice Flitcroft -Profi Golfer, Kranfuehrer, Legende
Oder vielleicht Karl Stülpner, der reale, deusche Robin Hood, ein erstklassike Fantasy-Heldengeschichte!

Ich kann mir vorstellen, dass kein einziger dieser Charakter als Hintergrundgeschichte für einen Rollenspiel-SC bei einer bestimmten Art von SL "zugelassen" würde - weil "zu unrealistisch"  8] ;D

« Letzte Änderung: 4.05.2022 | 13:41 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Online Lichtschwerttänzer

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  Templerlanze, Ritter französischer Zunge, Sergeant aus Norwegen, Turcopolen
Hillary und Trending
Die Universität von Neapel mit deutschen Studenten,
Ritter mit bäuerlichem Reisigen, 3 Bogenschützen...
Seeleute auf Schiffen mit durchmischt er Besatzung.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

NPC-Beholder

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Hallo,

zum Thema Realitätsnähe:
Der Kleriker bei Rolemaster, wie seine Kosten für die Fertigkeiten sind. Würde ich glauben, dass er sich nicht aus seinen Kloster, Tempel oder die Stadt verlassen würde.
Ich möchte aber die Möglichkeit haben, das ich ein Kleriker spielen möchte. Weil nicht Alles in Klöster, Tempel und Städten abläuft.

Vielleicht, weil Gut bin, in dem was ich mache. Eventuell ist die Welt auch Düsterer, wo Kleriker was Besonderes werden.

Ein Korsett zu Haben ist Gut, aber auch Möglichkeiten zu Haben, die Nicht alles Sprengen.
Könnte der Beruf Kleriker zum Beruf Paladin werden.

Online ghoul

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Hallo,
@Vanakalion

...die Frage ist und bleibt gut. Für mich immer noch Gedanklich ein Aspekt. Eine Reine Elfen-oder Zwergengruppe usw. zuspielen. Eine Mögliche Vorgegebene Einheitliche Gleichberechtigten Charakterbau zu Zulassen.

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Wir wollten mal eine AD&D2-Amazonengruppe machen, weil es in den Alles-über-Büchern so viele Amazonenklassen gibt, aber meine Frau wollte nicht mit lauter Crossgender-Spielern am Tisch sitzen.  :'(
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PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
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von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Vanakalion

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Wir wollten mal eine AD&D2-Amazonengruppe machen, weil es in den Alles-über-Büchern so viele Amazonenklassen gibt, aber meine Frau wollte nicht mit lauter Crossgender-Spielern am Tisch sitzen.  :'(
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Power Gamer: 54% · Butt-Kicker: 25% · Tactician: 88% · Specialist: 50% · Method Actor: 79% · Storyteller: 79% · Casual Gamer: 46%

Robin Laws Klassifikation ist Gegenstand der Kritik und kann somit nicht repräsentativ sein. Aussagefähiger ist Ron Edwards Big Model.

Offline Vanakalion

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So, das artet hier mal wieder stellenweise in OffTopic-Diskussionen aus, weshalb ich mich zurücknehme. Alternativvorschläge wie Coriolis (danke!) sind weiterhin stets willkommen und einen tieferen Blick wert. Ich kenne die Free League-Produktlinie, liebe insbesondere das Tales from the Loop-Setting, konnte mich jedoch nie für Coriolis erwärmen.
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Offline tartex

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Wenn man diese Sache grundlegend zu Ende denkt kommt man - zugestanden überspizt - auf den Punkt das man im Rollenspiel eigentlich nur sich selbst spielen kann

Und Schriftsteller könnten auch keine Aliens oder Fantasy-Völker darstellen und eigentlich kann man fantastische Literatur gleich abschaffen.
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Offline unicum

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Zugestanden mir fallen keine Systeme ein in welchen das wirklich so explizit drinsteht aber eigentlich kenne ich aus dem drumrum recht viel was zwar von einer anderen Seite das Problem betrachtet:

Space Gothic bietet meines Wissens als einziges Regelwerk Gruppenprofile an, die weitestgehend unterbinden, daß die Gruppendynamik in Disharmonie ersäuft.

Das ist doch das eigentliche Problem, oder?

Es gibt Spielfiguren die sich von ihrem Konzept her eigentlich an die Gurgel gehen müssten. Hexe und Hexenjäger, Entflohener Sklavenjäger und Sklave, Robin Hood und der Scheriff von Nuttingham, nur mal um exemplarisch Dupletten anzugeben. Mit der Vorgabe alle spielen Mitglieder einer Militäreinheit, Polizeipräsidiums, etc" kegelt man solche dinge sicherlich recht leicht raus.

Und ja - kann man machen, löst das Problem aber imho nicht grundsätzlich. Wenn ich queerulantisch aufgelegt bin dann kann ich auch dieses Konzept brechen (was aber kein Grund ist das Konzept als Schlecht darzustellen) Dann spiele ich eben den bestechlichen Cop im Polizeirevier, Robin Hood der in seine eigene Tasche wirtschaftet und der Scheriff besticht,...

In meiner vorlezten Fantasykampange habe ich als SL eine Vorgabe gemacht: Ihr spielt alle Menschen (ist bei Midgard jezt nicht wirklich ein harter einschnitt) und - ihr kommt alle aus einem Dorf und seid alle zusammen auf die gleiche Schule gegangen,... (es folgte VOR der figurenerschaffung einiges an Characterbonding).

Und ja - hätte auch schiefgehen können.

Habe ich negative erfahrungen gemacht mit "unglücklichen Gruppenzusammenstellungen?" - Ja, ich erinnere mich an einen SC Dämonenbeschwörer den wir auf den Scheiterhaufen stellten und einen anderen SC Agenten aus Mordor den wir ans Messer lieferten. Der SL wollte da mal was anderes ausprobieren, ging ziemlich schief.

Andere Sache: Bei der Charactererschaffung meinte einer der Spieler: "Ich möchte keine Priester in der Gruppe haben,..." was mich damals ärgerte da mein Konzept das ich spielen wollte genau sowas war,...

Das sind alles Dinge welche ich noch gut in erfahrung habe, aber ich kann diese ereignisse (also:3) an einer Hand abzählen, wenn man bedenkt das ich seit 1984 Rollenspiel mache, ist das doch reichlich wenig.
« Letzte Änderung: 5.05.2022 | 13:19 von unicum »

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Zugestanden mir fallen keine Systeme ein in welchen das wirklich so explizit drinsteht aber eigentlich kenne ich aus dem drumrum recht viel was zwar von einer anderen Seite das Problem betrachtet:

Ich habe gerade noch einmal nachgeschaut, und gesehen, dass so gut wie alle Fate-Spiele aus solchen Interessengemeinschaften (Charaktere haben alle den gleichen "Beruf") bestehen. Scheint wohl per se kein Problem zu sein, aber vielleicht sind bestimmte RPGs auch für solche Gruppenprofile prädestiniert.

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Ich habe gerade noch einmal nachgeschaut, und gesehen, dass so gut wie alle Fate-Spiele aus solchen Interessengemeinschaften (Charaktere haben alle den gleichen "Beruf") bestehen. Scheint wohl per se kein Problem zu sein, aber vielleicht sind bestimmte RPGs auch für solche Gruppenprofile prädestiniert.

Jein. Fate-Charaktere in derselben Gruppe haben sich natürlich generell schon zu irgendeinem Zweck zusammengeschlossen (oder sind dazu zusammengeschlossen worden, je nach Hintergrundgeschichte), aber auf dem Level wäre dann auch der "Beruf" jedes einzelnen Mitglieds der Gemeinschaft des Rings bei Tolkien halt "Ringgefährte" oder so was in der Art -- ungeachtet der Tatsache, daß die Gruppe sich so tatsächlich erst in Bruchtal aus vorher teilweise Wildfremden unterschiedlicher Abstammung, Ausbildung, und sonstiger Vorgeschichte zusammengesetzt hat.

Mit anderen Worten, in der Hinsicht unterscheidet sich Fate jetzt auch nicht so sehr von "allgemeinen" Rollenspielen. Daß man immerhin ermuntert wird, seine Charaktere gemeinsam und mit Beziehungen zueinander zu erschaffen, ist schon ein Fortschritt, aber das Prinzip an sich ließe sich recht leicht auch auf D&D & Co. zurückübertragen. :)

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Jein. Fate-Charaktere in derselben Gruppe haben sich natürlich generell schon zu irgendeinem Zweck zusammengeschlossen (oder sind dazu zusammengeschlossen worden, je nach Hintergrundgeschichte), aber auf dem Level wäre dann auch der "Beruf" jedes einzelnen Mitglieds der Gemeinschaft des Rings bei Tolkien halt "Ringgefährte" oder so was in der Art -- ungeachtet der Tatsache, daß die Gruppe sich so tatsächlich erst in Bruchtal aus vorher teilweise Wildfremden unterschiedlicher Abstammung, Ausbildung, und sonstiger Vorgeschichte zusammengesetzt hat.

Mit anderen Worten, in der Hinsicht unterscheidet sich Fate jetzt auch nicht so sehr von "allgemeinen" Rollenspielen. Daß man immerhin ermuntert wird, seine Charaktere gemeinsam und mit Beziehungen zueinander zu erschaffen, ist schon ein Fortschritt, aber das Prinzip an sich ließe sich recht leicht auch auf D&D & Co. zurückübertragen. :)

Schau dir noch mal die gesamten Worlds of Adventure an.

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Schau dir noch mal die gesamten Worlds of Adventure an.

Hab' ich, und ich bleibe bei meiner Meinung. Die reine Tatsache, daß eine bestimmte Gruppe von Leuten quasi ab jetzt und sofort eine Interessengemeinschaft bildet, wird Vanakalion vermutlich nicht reichen, denn (a) kann man genau damit natürlich leicht wieder beim "rag-tag bunch of misfits" landen, den's ja (warum auch immer) scheinbar zu vermeiden gilt, und (b) ist der Unterschied zu einer bunt zusammengewürfelten D&D- oder DSA-Gruppe, die halt bei entsprechender Befragung mit "Wir sind alle Abenteurer!" antwortet, auch eher akademisch.

(Daß nebenbei viele Fate-Beispielcharaktere ihrerseits, wo vorhanden, selbst dazu neigen, für ein gegebenes Setting solche eher heterogenen Gruppen zu bilden, ist dem Argument auch nicht unbedingt zuträglich. Die Typen aus "Eis & Dampf" etwa? Kommen aus aller Herren Länder und ihre Hauptgemeinsamkeit ist, daß sie halt derselbe adelige Schnösel an Bord seines Luftschiffs versammelt hat.)

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Hab' ich, und ich bleibe bei meiner Meinung.

Okay.

Offline tartex

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Hat wirklich noch keiner die Bonds, etc aus pbtA erwähnt?

Sind natürlich kein Gruppenprofil, aber so werden die Charakere auch untereinander vernetzt und es führt dazu, dass es eine Interessengemeinschaft zwischen Individueen gibt.
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Kommen aus aller Herren Länder und ihre Hauptgemeinsamkeit ist, daß sie halt derselbe adelige Schnösel an Bord seines Luftschiffs versammelt hat.

Ich pick das mal aus dem umgebenden Kontext, umm mich darn aufzuhängen.

Eigentlich reicht das ja auch völlig; für ein Abenteuer. Ich denk mal, die Fragestellung bezieht sich auf länger laufende Geschichten.

Shadowrun ist da mE i-wie ein Paradebeispiel für. Das Setting erklärt von sich heraus, warum die SCs zusammen arbeiten (zumindest wenn man Runs spielt), auch wenn sie völlig anders aufgestellt sind; sind halt Profis bei der Arbeit. Kein Stück erklärt es, warum immer wieder die selben Runner zusammen auf Runs gehen, wenn sie sich nicht riechen können, und genau das geschieht ja, wenn man mit der selben Gruppe eine länger Kampagne spielt.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Online ghoul

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Auf dem ADDKON-Server, wo wir klassisches AD&D spielen, und Spielrunden für einen Abend aus einem großen Spieler-Pool rekrutiert werden, haben sich dennoch einige halbregelmäßige Charakter-Gruppen zusammengefunden, bspw. um eine Burgruine wieder instandzusetzen oder um gemeinsame Raubzüge durchzuführen:
- die Vögte von Brennglob,
- die Gralsritter von Xyntillan (aufgelöst),
- Keelias Kerle,
- das Phantom,
- ...
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Offline Alexandro

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Bei Vampire:die Maskerade war es sehr wichtig festzulegen, aus welchem Grund der Klüngel zusammenkommt (welche gemeinsamen Ziele die Charaktere haben und wie sie operieren).


Bei Deadlands gab es ebenfalls etliche Profile, von Soldaten, Gesetzeshütern, Gesetzlosen, bis hin zu Entdeckern, Monsterjägern und anderen Gruppenzusammenstellungen.

Sogar bei der frühesten Inkarnation von Star Wars (WEG) war das Gruppenkonzept (Schmuggler, Machtnutzer auf der Flucht vor dem Imperium, Angehörige des Widerstands, etc.) schon sehr ausgeprägt.
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Vanakalion

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Das ist doch das eigentliche Problem, oder?

Es gibt Spielfiguren die sich von ihrem Konzept her eigentlich an die Gurgel gehen müssten. Hexe und Hexenjäger, Russe und Ukrainer, Entflohener Sklavenjäger und Sklave, Robin Hood und der Scheriff von Nuttingham, nur mal um exemplarisch Dupletten anzugeben. Mit der Vorgabe "alle spielen Mitglieder einer Militäreinheit, Polizeipräsidiums, etc" kegelt man solche dinge sicherlich recht leicht raus.

Und ja - kann man machen, löst das Problem aber imho nicht grundsätzlich. Wenn ich queerulantisch aufgelegt bin dann kann ich auch dieses Konzept brechen (was aber kein Grund ist das Konzept als Schlecht darzustellen) Dann spiele ich eben den bestechlichen Cop im Polizeirevier, Robin Hood der in seine eigene Tasche wirtschaftet und der Scheriff besticht,...

Genau so sehe ich's auch. Gerade der korrupte Bulle bringt Farbe in die sonst graue Gruppe.
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