Naja, in jeder Kultur gibt es tugendhafte Standards, die als normal betrachtet werden und Laster, die als verwerflich gelten. Wenn man die Dinge innerhalb einer Kultur aus moralischer Sicht betrachtet, wird sehr schnell klar, daß die Eindimensionalität absolut ist. In der Rechtsprechung einer plutokratischen Gesellschaft ist z.B. Robin Hood ganz klar ein Delinquent.
Und was ändert das an der Frage, inwiefern die Gruppe zusammenspielen kann oder nicht? Deine Ausführung liest sich schön, aber um die Frage, wie die Justiz einen Robin Hood bewertet, geht es ja erst einmal nicht, sondern darum, ob sich die anderen Charaktere hinter dem gemeinsamen Ziel vereinen können und Abenteuer erfahren können. Ganz im Gegenteil könnte das doch mitunter überhaupt erst ein Grund sein - so könnte ja genau diese Bewertung unseres Lieben Robins, der Geld von den Reichen nimmt und es den Armen gibt, der Grund sein, warum sich Bruder Tak, der alte Heiler und Little John, die Kämpferkanone, mit dem Dieb zusammentun. Und den Jahrmarktsscharlatan, der aus Versehen wirklich zaubern kann und deswegen verfolgt wird, nehmen sie auch gleich mit in den Sherwood Forest, weil fuck the system.
Und im selben Atemzug kann ich bei einem Spiel mit klarer Gruppenkonstellation das Spiel torpedieren. Alle Ermittler an einem Fall? Leider ist mein Cop auf Stoff und ich schulde diversen Typen viel Geld - und gleich das aus, indem ich Infos über den Ermittlungsstand rausgebe.
Und deswegen kommen wir in meinen Augen zu Crimson Kings Aussage zurück, dass es an Spielern und Runden festzumachen ist.
Braucht es verregelte Gruppenkonstellation, um um sinnvolle Zusammenstellungen von Charakteren zu ermöglichen? Nein, denke ich nicht. Kann es helfen? Hängt in meinen Augen vom Thema der Kampagne und des Spiels ab.