Autor Thema: Interessante Diskussion im SJGames Forum  (Gelesen 17938 mal)

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Offline aikar

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #75 am: 7.06.2022 | 12:01 »
Stimme aber nicht mit dir überein, die Point Buy Sachen seien der Weisheit letzter Schluss
Das sage ich auch nicht. Ist (wie so vieles) Geschmackssache. Ich bin z.B. auch ein großer Fan von Lebenspfad-Systemen (nur mit Random-Attributen im OSR-Stil kann ich gar nicht).
Ich sage nur, der Anteil an Spieler:innen, die Point Buy gegenüber anderen Methoden bevorzugen ist so groß, dass man sich ins eigene Fleisch schneidet, wenn man keine Point Buy-Methode zumindest optional anbietet.

MMn sollte man die Marktlücke "ultracrunchy" küssen und herzen und dankbar sein, dass man sie bedienen kann, denn solche Lücken sind selten.
Deshalb meinte ich ja auch, evtl. sollte man sich eher in Richtung Pathfinder orientieren als an D&D5, um zu schauen, wie man es angehen kann.

Weiterer Vorschlag: GURPS sollte sich vom "generic" lösen, das ist ja auch ein größenwahnsinniger Ansatz. Wenn die stattdessen DURPS machen würden, also "DUNGEON universal role playing system" oder was weiß ich, dann wäre das bestimmt viel besser, weil fokussierter.
Genau das ist ja im Gespräch und z.T. mit GURPS Dungeon Fantasy auch schon umgesetzt.
Allerdings denke ich, dahinter sollte schon die Prämisse von GURPS als echtes Universalsystem stehen. Weil das ist das einzige, mit dem es wirklich heraussticht.
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 12:10 von aikar »
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Offline YY

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #76 am: 7.06.2022 | 12:20 »
Ich glaube der Hauptpunkt für mich war der Schaden. Schadensarten, Wound-Modifier-Multiplikatoren, Penetration, Blunt Trauma, Wunden, Schock, Betäubung, Mortal Wounds,...

Ja, das ist schon ein ganz schönes Paket.
Aus dem Bauch raus würde ich sagen, das kann man auf die Hälfte reduzieren, ohne dass groß was fehlt.
Bei den Trefferzonenmultiplikatoren ist das allermeiste ja schon eher obskurer Sonderfall - das ist dann eh verzichtbar.

MMn sollte man die Marktlücke "ultracrunchy" küssen und herzen und dankbar sein, dass man sie bedienen kann, denn solche Lücken sind selten. Vielleicht sollte man höchstens mal gründlich ausholzen?

Es gibt nichts auszuholzen, weil GURPS keinen Power Creep und keinen Rules Bloat hat. Die ganzen Quellenbücher sind nur Anwendungsbeispiele oder bieten andere Perspektiven auf bestehende Regelelemente.
Und an optionalem Kram kann man sowieso nichts sinnvoll ausholzen ;)

Auch wenn es leicht gebetsmühlenartig klingt: GURPS ist nicht automatisch ultracrunchy. Kann man machen, muss man nicht. Dementsprechend ist die Marktlücke bzw. die Marktnische, in der es sich bewegt, auch gar nicht mal so genau umrissen.
Es richtet sich viel eher an Bastler als an Crunch-Liebhaber - das sind dann aber ganz schnell auch nur noch die SLs und da zeigt die Erfahrung der letzten Jahrzehnte (!), dass der Sektor einfach nicht genug hergibt.

Weiterer Vorschlag: GURPS sollte sich vom "generic" lösen, das ist ja auch ein größenwahnsinniger Ansatz. Wenn die stattdessen DURPS machen würden, also "DUNGEON universal role playing system" oder was weiß ich, dann wäre das bestimmt viel besser, weil fokussierter.

Genau das gibts es mit DFRPG bereits und das ist noch nicht mal schlecht. In dem Stil kann und sollte man mehr machen. Ist eben nur die Frage, was davon sich sinnvoll verkauft - eine schicke SF-Box vielleicht grad so noch, aber danach wirds dünn.
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Offline takti der blonde?

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #77 am: 7.06.2022 | 13:56 »
Ich sage nur, der Anteil an Spieler:innen, die Point Buy gegenüber anderen Methoden bevorzugen ist so groß, dass man sich ins eigene Fleisch schneidet, wenn man keine Point Buy-Methode zumindest optional anbietet.

Das hast du jetzt häufig genug behauptet, dass mich ein Beleg dafür interessieren würde. :)

Offline melkvie

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #78 am: 7.06.2022 | 13:57 »
Kurze Zwischenfrage: Gibt es in den GURPS-Publikationen vorgefertigte "Regelpakete" z.B. "Ultimativer Cyberpunk-Gunporn mit Alles" und "Schnelle Low-Level EDO-Fantasy nur Fleisch und Soße"?

Offline YY

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #79 am: 7.06.2022 | 15:04 »
Gibt es bislang abseits von Dungeon Fantasy nicht, aber genau in die Richtung wird vom Verlag aus gerade sinniert.
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Offline Sosthenes

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #80 am: 7.06.2022 | 15:18 »
Dungeon Fantasy war das einzige was print-mäßig veröffentlicht/aufgepimpt wurde, aber es gab auch die praktisch identischen Serien "Action" und "Monster Hunters". Jeweils mit knappen Zusatzregeln, Templates usw.

Offline aikar

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #81 am: 7.06.2022 | 15:30 »
Das hast du jetzt häufig genug behauptet, dass mich ein Beleg dafür interessieren würde. :)
Wie wir alle spekuliere ich hier natürlich nur. Und stützte mich dabei auf die Mehrheit der in den letzten Jahren erschienenen Rollenspiele (mit Ausnahme von OSR-Systemen und spezialisierten Erzählspielen). Point Buy ist da einfach bei den meisten vertreten. Entweder als einziges System oder zumindest als Option.

Evtl. verstehen wir aber etwas anders unter Point Buy? Ich verstehe darunter jedes System, dass jedem Charakter eine Auswahl entweder gleichwertiger oder durch einen summierten Punktwert ausgeglichener Optionen anbietet.
Dazu zähle ich als Abart auch die Systeme mit einer Anzahl von Entscheidungen in einer grundlegend balancierten Shablone (z.B. PbtA).
Wichtig dabei ist für mich zumindest der Versuch (!), ausgeglichene Charaktere zu erschaffen.

Im Gegensatz dazu gibt es das Auswürfeln von Attributen wie bei OSR-Systemen oder Midgard und Lebenspfad-Systeme.
Wobei ich bei Lebenspfadsystemen nochmal nach balancierten Lebenspfaden (jeder erhält gleich viel, nur was er genau erhält, ist Zufall, z.B. The Witcher, Beyond the Wall oder als Option in Vaesen) und nicht balancierten Lebenspfaden (z.B. Traveller) unterscheide.

Diese Varianten decken so ziemlich alles ab, was mir momentan in meiner X-hunderte System-Sammlung einfällt.
Siehst du das irgendwo anders und/oder kennst noch weitere Ansätze?
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Offline Megavolt

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #82 am: 7.06.2022 | 15:40 »
Mir ist noch ein Gedanke eingefallen: Ich mochte an GURPS ja vor allem die luxuriösen und thematisch tiefen Sourcebooks.

Möglicherweise ist die Zeit dafür ebenfalls abgelaufen. Kein Mensch braucht mehr ein Sourcebook für den amerikanischen Bürgerkrieg, man schaut sich einfach 3 der 35 Dokus auf YouTube dazu an und schlägt den Rest ggfs auf Wikipedia nach. Das killt ja auch Call of Cthulhu ganz oft, dieses Gefühl, dass der Autor die letzten 20 Seiten über die Weimarer Republik einfach aus dem Netz abgeschrieben hat und dass die persönliche Recherche bzw. das eigene Wissen über Weimar diesen Ansatz völlig obsolet macht.

Wenn GURPS die Sourcebooks weiter produzieren will, dann müssen sie von allem, was man nachschlagen kann (Hard Sci Fi, Historismus usw.) möglichst weit wegkommen und voll in die Fantastik rein. Auch da wirds eng, ein fiktives GURPS Harry Potter könnte niemals bessere Harry Potter Infos liefern als das Internet.

GURPS ist vermutlich einfach tot, die Simulationisten haben es am Ende totgeritten. Ich sehe aber keinen Grund, sich darüber zu grämen. Es hatte seine Zeit.

Offline aikar

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #83 am: 7.06.2022 | 15:46 »
Mir ist noch ein Gedanke eingefallen: Ich mochte an GURPS ja vor allem die luxuriösen und thematisch tiefen Sourcebooks.
Tatsächlich würden mich aktuelle und gut aufgemachte Sourcebooks in der Qualität der alten GURPS-Bücher deutlich mehr interessieren als das Regelsystem.
Vor allem wenn sie wirklich als Rollenspielbücher aufgemacht sind, also mit einem entsprechend strukturierten Aufbau und NSC- und Abenteuervorschlägen hätte das schon noch einen Wert, den eine reine Wikipedia- oder YouTube-Recherche nicht bieten kann.
Aber dafür brauche ich GURPS als Regelsystem nicht.

GURPS ist vermutlich einfach tot, die Simulationisten haben es am Ende totgeritten. Ich sehe aber keinen Grund, sich darüber zu grämen. Es hatte seine Zeit.
Ja, sehe ich auch so.
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Pyromancer

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #84 am: 7.06.2022 | 15:50 »
Möglicherweise ist die Zeit dafür ebenfalls abgelaufen. Kein Mensch braucht mehr ein Sourcebook für den amerikanischen Bürgerkrieg, man schaut sich einfach 3 der 35 Dokus auf YouTube dazu an und schlägt den Rest ggfs auf Wikipedia nach. Das killt ja auch Call of Cthulhu ganz oft, dieses Gefühl, dass der Autor die letzten 20 Seiten über die Weimarer Republik einfach aus dem Netz abgeschrieben hat und dass die persönliche Recherche bzw. das eigene Wissen über Weimar diesen Ansatz völlig obsolet macht.

Ich recherchiere ja unglaublich gerne selbst. Und trotzdem sehe ich einen Sinn darin, wenn jemand ein Thema für's Rollenspiel aufbereitet. Das ist nämlich eine andere Tätigkeit, als Wikipedia-Artikel ein bisschen umzuformulieren. Und wenn ich mich dann weiter reinarbeiten will, dann sind die Quellenangaben am Ende der GURPS-Bücher auch Gold wert. Diese Vorsortierung und Kuratierung bezahle ich gerne.

Offline YY

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #85 am: 7.06.2022 | 16:02 »
Diese Varianten decken so ziemlich alles ab, was mir momentan in meiner X-hunderte System-Sammlung einfällt.
Siehst du das irgendwo anders und/oder kennst noch weitere Ansätze?

Ich würde wohl Point Buy noch weiter unterscheiden.
Es ist ja schon was anderes, ob ich mehrere hundert Bastelpunkte frei auf X Bereiche verteilen soll oder ob mich ein System Schritt für Schritt durch eine Handvoll Einzelauswahlen führt, auch wenn die dann immer noch kein Zufallselement haben.

Charaktererschaffung in GURPS, DSA4 oder SR4 fühlt sich schon deutlich anders an als etwa in der WoD oder in Savage Worlds. 


Möglicherweise ist die Zeit dafür ebenfalls abgelaufen. Kein Mensch braucht mehr ein Sourcebook für den amerikanischen Bürgerkrieg, man schaut sich einfach 3 der 35 Dokus auf YouTube dazu an und schlägt den Rest ggfs auf Wikipedia nach.

Pyromancer schrieb es schon, aber trotzdem:
Für eine gute Aufbereitung oder auch "nur" einen guten Themenüberblick zahle ich gerne.

Denn so bequem Wikipedia & Co. für manches sind: Sie stoßen sehr schnell an ihre Grenzen.
Wir können uns aber darauf einigen, dass viele entweder denken, das wäre ausreichend oder einfach keinen weitergehenden Anspruch haben. Da bricht schon mal ein Großteil der potentiellen Kundschaft weg.

GURPS ist vermutlich einfach tot, die Simulationisten haben es am Ende totgeritten. Ich sehe aber keinen Grund, sich darüber zu grämen. Es hatte seine Zeit.

Was haben die Simulationisten angestellt, außer zu wenige zu sein? ;)


GURPS ist so gesehen Opfer seines ursprünglichen Konzepts: Kauf das Grundregelwerk und du kannst alles weitere selber machen.
Aber so verkauft man eben nur einmal ein Grundregelwerk und ab und zu mal ein kleines PDF, wo sich einer denkt: Ach ja, das ist ganz nett, unterstütz ich mal den Verlag ein bisschen.

Zum Vergleich: Andere Autoren oder Verlage fahren ja auch die Schiene, ein Grundregelwerk mit wenigen Quellenbüchern zu veröffentlichen und das wars für die Reihe. Aber die machen danach eben was anderes und verkaufen das auch noch  ;)
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Offline Sosthenes

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #86 am: 7.06.2022 | 16:06 »
Naja, ich würd' jetzt nicht gleich wieder in die GNS Hölle springen. Es ist halt nur so dass GURPS keine Resourcen mehr bekommt und Mechaniken weniger Aufwand und Begabung brauchen bzw. im Nerd-Tum mehr vertreten sind.

Genau warum es auch keine guten high-fidelity Open Source Spiele gibt. Zu viele Programmierer, zu wenig Grafiker/Musiker.

Und so bekommst du eben Nethack/GURPS 4E.

Offline aikar

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #87 am: 7.06.2022 | 16:07 »
Charaktererschaffung in GURPS, DSA4 oder SR4 fühlt sich schon deutlich anders an als etwa in der WoD oder in Savage Worlds.
Im Grunde ist es nur eine unterschiedliche Menge an Optionen, das Grundprinzip ist das gleiche. Das könnte man problemlos bei GURPS angleichen, indem man einfach die Auswahl an Optionen im Grundbuch beschränkt, oder aufteilt in "Anfänger-Optionen" und fortgeschrittene Optionen oder fertige Templates/Pakete zur Verfügung stellt.


Was haben die Simulationisten angestellt, außer zu wenige zu sein? ;)
Wenn man der Diskussion im SJGames folgt: den Diskurs rund um GURPS und zum Teil auch die Produktentwicklung in so hochspezialisierte Bereiche getragen, dass Neueinsteiger abgeschreckt werden.
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 16:11 von aikar »
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Offline Sosthenes

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #88 am: 7.06.2022 | 16:12 »
Bei welchem Spiel hängen eigentlich heutzutage die History-Nerds rum? Das war auch mal eine Riesen-Fanbase von GURPS (Japan/China/Low-Tech etc.)

Die schreiben dann halt vielleicht mehr Setting Zeug als jetzt die Materialbelastungs-Ingenieure die noch im SJG Forum sind…

(Kampfsportler sind auch Techniker in dieser Sicht)

Offline Megavolt

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #89 am: 7.06.2022 | 16:14 »
Das ist eine gute Frage. So Debatten wie ein Trebuchet eigentlich funktioniert, die gab es früher ständig, die gibts heute nicht mehr so.

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #90 am: 7.06.2022 | 16:14 »
Ich würde wohl Point Buy noch weiter unterscheiden.
Es ist ja schon was anderes, ob ich mehrere hundert Bastelpunkte frei auf X Bereiche verteilen soll oder ob mich ein System Schritt für Schritt durch eine Handvoll Einzelauswahlen führt, auch wenn die dann immer noch kein Zufallselement haben.

Auf jeden Fall -- und sowohl in Sachen "am Ende hätte ich gerne ein halbwegs brauchbares Gleichgewicht zwischen den SC" als auch zum schlichten Einfachhalten und schnelleren Abwickeln der Charaktererschaffung halte ich dieser Tage den letzteren Ansatz für allemal tauglicher. "Hier ist ein glibberiger Klumpen Allzweckpunkte, manscht den einfach selbst frei Schnauze in die passende Form" hat sich zumindest für mich nicht bewährt.

Offline YY

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #91 am: 7.06.2022 | 16:19 »
Im Grunde ist es nur eine unterschiedliche Menge an Optionen, das Grundprinzip ist das gleiche. Das könnte man problemlos bei GURPS angleichen, indem man einfach die Auswahl an Optionen im Grundbuch beschränkt, oder aufteilt in "Anfänger-Optionen" und fortgeschrittene Optionen oder fertige Templates/Pakete zur Verfügung stellt.

Genau so wird es ja angedacht.
Denn dass es abstrakt quasi das gleiche ist, ändert nichts daran, dass die eine Umsetzungsvariante enorm viel zugänglicher ist als die andere.

Wenn man der Diskussion im SJGames folgt: den Diskurs rund um GURPS und zum Teil auch die Produktentwicklung in so hochspezialisierte Bereiche getragen, dass Neueinsteiger abgeschreckt werden.

Das hat GURPS schon ganz alleine geschafft :think:

Einsteigerfreundlich war es nie (oder zumindest die letzten ca. 35 Jahre nicht) - und der einzige Erfolg von Lite ist oftmals, dass Einsteiger dabei bleiben ;D
Die Einsteiger, die ohne engmaschige Betreuung durch einen erfahrenen SL von Lite zur "Vollversion" wechseln, muss man ja mit der Lupe suchen.


Bei welchem Spiel hängen eigentlich heutzutage die History-Nerds rum? Das war auch mal eine Riesen-Fanbase von GURPS (Japan/China/Low-Tech etc.)

Mehrheitlich wohl bei CoC und wenn das Interessensgebiet dort nicht abgedeckt wird, verteilt es sich weitläufig auf verschiedenste Systeme.

Das ist eine gute Frage. So Debatten wie ein Trebuchet eigentlich funktioniert, die gab es früher ständig, die gibts heute nicht mehr so.

DA kannst du jetzt mit deinen komischen neuen Medien kommen ;)
Früher hat man debattiert, heute gibts irgendwo ein Video von einem verrückten Engländer, der eins gebaut hat 8)
(darüber kann man zwar trotzdem noch debattieren, das ist dann aber für den harten Kern...und das findet zumindest in meinem Umfeld dann eher im geschlossenen Funkkreis statt und weniger in Foren oder sonstwo öffentlich)
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 16:22 von YY »
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Sosthenes

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #92 am: 7.06.2022 | 16:30 »
Das ist eine gute Frage. So Debatten wie ein Trebuchet eigentlich funktioniert, die gab es früher ständig, die gibts heute nicht mehr so.

Wobei das jetzt ja wieder pure technisch ist, die meisten Leute interessieren jetzt Könige und Schlachten mehr als wie die Rüstungen aufgebaut wurden und wie viel Pfund pro Quadratinch an spitzem Andruck die aushalten.

Mehrheitlich wohl bei CoC und wenn das Interessensgebiet dort nicht abgedeckt wird, verteilt es sich weitläufig auf verschiedenste Systeme.

Bei 20er/30er ist es klar, aber ausser Mythras wären mir jetzt wenig "echt" historische Sachen bekannt. Also auch möglich dass deswegen die Fanbase kleiner ist.

Offline aikar

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #93 am: 7.06.2022 | 16:39 »
Bei welchem Spiel hängen eigentlich heutzutage die History-Nerds rum? Das war auch mal eine Riesen-Fanbase von GURPS (Japan/China/Low-Tech etc.)
Rein historisch gibt es praktisch nichts. Konkret fällt mir nur Private Eye und Midgard 1880 ein, die auch noch die selbe Epoche behandeln. Und für Savage Worlds gibt es eine Reihe von Guides zu historischen Setting. Die erreichen aber meiner Meinung nach nicht das Niveau der alten GURPS-Bücher.

Ansonsten ist eigentlich immer ein Fantasy-Anteil drin.
Cthulhu wurde ja schon genannt (einschließlich Achtung! Cthulhu). Die Mythic-Reihe von Mythras ist auch ziemlich gut. Vaesen könnte sich mit weiteren Ausbauten in die entsprechende Richtung entwickeln.


Genau so wird es ja angedacht.
Denn dass es abstrakt quasi das gleiche ist, ändert nichts daran, dass die eine Umsetzungsvariante enorm viel zugänglicher ist als die andere.
Dahingehend sind wir sicherlich einer Meinung :)
Ich wollte damit nur sagen, dass es schwierig wird, da noch konkret weiter zu unterscheiden, weil wo ziehst du die Grenze? Letztendlich ist es ja ein fließender Übergang wie viele Optionen man in ein System packt.
Und für mich ist auch viel mehr relevant, wie stark sich diese Optionen dann im Spiel auswirken bzw. voneinander unterscheiden. Sind es nur "+2 auf X in Situation Y" oder praktisch eigene Regelblöcke und Mini-Spiele? Ein Buch mit 1000 Stunts für FATE wäre trotzdem noch simpler in der Anwendung im Spiel als 100 Sonderfertigkeiten für DSA oder Pathfinder.
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Offline Ninkasi

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #94 am: 7.06.2022 | 16:41 »
Wenn GURPS die Sourcebooks weiter produzieren will, dann müssen sie von allem, was man nachschlagen kann (Hard Sci Fi, Historismus usw.) möglichst weit wegkommen und voll in die Fantastik rein. Auch da wirds eng, ein fiktives GURPS Harry Potter könnte niemals bessere Harry Potter Infos liefern als das Internet.

Es macht natürlich wenig Sinn ein Nachschlagewerk zu produzieren, welches schon für Nicht-Rollenspieler existiert, ohne Mehrwert zu bieten. 
Aber bei z.B. einem Harry Potter Quellebuch kann ich mir es gut vorstellen.
"Alle" Zauber, Artefakte, NSCs, Schulen, Geheimgesellschaften, Monster, Elixiere, Pflanzen in einem Buch. Tolle Landkarten, Pläne, Grundrisse. Plothooks, Szenario-Generator, Zufallstabellen. etc.

Offline Sosthenes

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #95 am: 7.06.2022 | 16:53 »
Mal vom Historizismus abgesehen, seh' ich das komplett falsch wenn ich jetzt sagen würde dass der Trend gegen "Hi-Fi" Baukästen geht?

Im Mainstream Bereich ist es immer mehr komplett vorgefertigt. Die Kampagnen-Bände von D&D und DSA verkaufen sich gut. Auch sonst ein starker Trend zu existierend Abenteuern von Heldengeburt bis Tod.

Teilweise eine Ausnahme bei den OSR-lern, aber das ist dann "lo-fi", d.h. möglichst wenig fixes Settings, Vorgaben usw.

Also Regeln/Simulationismus mal zur Seite, die "Ich bastel mir aus drei GURPS Büchern und der Serie X was Eigenes" ist nicht mehr so da.

Selbst die Action/Dungeon Fantasy/Monster Hunter Ausarbeitungen sind aus dieser Sicht noch viel zu schwammig.

Kampagnenbände wachsen halt nicht auf Bäumen. Und ich seh' jetzt unter den paar GURPS Grogs da auch nicht viele in diese Richtung agieren (selbst Cole macht ja jetzt mehr Mengenware als sein Wicki-Großsetting fertig).

Pyromancer

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #96 am: 7.06.2022 | 17:02 »
Für 90 Seiten "GURPS Star Wars" würde ich Geld bezahlen, auch wenn's die Informationen alle im Netz gibt und ich es mit Savage Worlds leiten würde.

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #97 am: 7.06.2022 | 17:06 »
Wie wir alle spekuliere ich hier natürlich nur. Und stützte mich dabei auf die Mehrheit der in den letzten Jahren erschienenen Rollenspiele (mit Ausnahme von OSR-Systemen und spezialisierten Erzählspielen). Point Buy ist da einfach bei den meisten vertreten. Entweder als einziges System oder zumindest als Option.

Evtl. verstehen wir aber etwas anders unter Point Buy? Ich verstehe darunter jedes System, dass jedem Charakter eine Auswahl entweder gleichwertiger oder durch einen summierten Punktwert ausgeglichener Optionen anbietet.
Dazu zähle ich als Abart auch die Systeme mit einer Anzahl von Entscheidungen in einer grundlegend balancierten Shablone (z.B. PbtA).
Wichtig dabei ist für mich zumindest der Versuch (!), ausgeglichene Charaktere zu erschaffen.

Im Gegensatz dazu gibt es das Auswürfeln von Attributen wie bei OSR-Systemen oder Midgard und Lebenspfad-Systeme.
Wobei ich bei Lebenspfadsystemen nochmal nach balancierten Lebenspfaden (jeder erhält gleich viel, nur was er genau erhält, ist Zufall, z.B. The Witcher, Beyond the Wall oder als Option in Vaesen) und nicht balancierten Lebenspfaden (z.B. Traveller) unterscheide.

Diese Varianten decken so ziemlich alles ab, was mir momentan in meiner X-hunderte System-Sammlung einfällt.
Siehst du das irgendwo anders und/oder kennst noch weitere Ansätze?

Danke für die Erklärung. Ich dachte, es gäbe vielleicht irgendwo eine Aufzählung oder systematisch erhobene Daten dazu. :)

Die Diskussion bei SJG zur Zukunft von GURPS ist auf jeden Fall sehr spannend und jetzt habe ich wieder Lust in mein eines GURPS-Buch zu schauen.

Edit: Oh, glatt deine Frage überlesen, weil ich den Thread nicht weiter entführen wollte. Meine Gedanken zu dem Thema: das sollte auf jeden Fall zählbar sein und ich würde spiele, die für 50 Dollar-Cent auf itch vertrieben werden eine andere Bedeutung zumessen wollen als z.B. D&D 5e. Kann gut sein, dass der Großteil der Spielerschaft nur noch "point buy" haben will bzw. mehr Möglichkeiten des "character buildings". Mal schauen, was die nächste Auflage von D&D dann macht. Bislang ist ja im PHB und im SRD Auswürfeln der Attribute als Standard vorgestellt.
« Letzte Änderung: 7.06.2022 | 17:13 von die andere dame von der tanke »

Offline Megavolt

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #98 am: 7.06.2022 | 17:14 »
Für 90 Seiten "GURPS Star Wars" würde ich Geld bezahlen, auch wenn's die Informationen alle im Netz gibt und ich es mit Savage Worlds leiten würde.

Echt, und was stünde da dann Nützliches drin? Das dramatische Setup kennst du schon (liebe gegen böse Seite der Macht, Superhelden und gesichtslose Massen an Mooks usw.), Look & Feel kannst du aus deinen Filmerfahrungen reproduzieren, die Planeten sind echt flott googelbar und die Statblocks nützen dir nix, wenn du am Ende doch SaWo spielst.

Offline aikar

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Re: Interessante Diskussion im SJGames Forum
« Antwort #99 am: 7.06.2022 | 17:17 »
Ich erachte es als schweren Fehler, ein gut gemachtes Rollenspielbuch mit einem Lexikon oder gar Wikipedia-Artikel für Nicht-Rollenspieler gleich zu setzen.
Ein allgemeines Buch oder ein Wikipedia-Artikel kann als Basis dienen, wenn es nichts anderes gibt (so nutze ich z.B. gerne verschiedene Artbooks für Magic-Settings oder The Witcher), aber von einem Rollenspielbuch erwarte ich mir, dass es für die Verwendung durch den SL (evtl. mit einem eigenen Abschnitt für Spieler:innen) optimiert ist. Das bedingt schon mal eine ganz andere Aufteilung (z.B. wichtige Persönlichkeiten als eigenes, alphabetisch sortiertes Kapitel, anstatt nur im Fließtext zu einer bestimmten historischen Entwicklung).
Außerdem erwarte ich mir Abenteueraufhänger und wenn möglich Location-Pläne und Stimmungstexte.
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