Autor Thema: Sinn und Unsinn neuer Editionen  (Gelesen 5217 mal)

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Offline Haukrinn

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #25 am: 6.06.2022 | 14:22 »
Ein Punkt, der mir noch einfiel:
Viele Systeme neigen dazu, im Laufe einer Edition immer mehr Sonder- und Zusatzregeln in Erweiterungsbänden unterzubringen. Das führt irgendwann dazu, dass das System unhandlich wird (zumindest für Leute, die nicht sehr tief drin stecken).

Eine neue Edition kann dafür sorgen, dass die Regeln neu strukturiert werden. Gute Zusatzregeln kommen mit ins Grundregelwerk. Andere werden vielleicht wieder verworfen. Beispiele sind z.B. die Hexen bei DSA, die in einem Abenteuer eingeführt wurden und in späteren Editionen normal wählbare Klassen wurden.

Das ist als Ansatz löblich, D&D, Pathfinder und auch DSA tun aber genau das nicht - sondern sie bringen Spiele auf den Weg, die nur bedingt (oder auch gerne gar nicht) zur alten Edition kompatibel sind. ;)
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Offline Weltengeist

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #26 am: 6.06.2022 | 16:07 »
Das erklärt übrigens auch zu einem gewissen Punkt, warum Altspieler nicht so begeistert für die Neuauflage sind. Sie stecken so tief im System, dass sie die verteilten Regeln trotzdem kennen. Sie gewinnen durch die Neuauflage also weniger.

Schlimmer noch - sie verlieren sogar, weil sie viele Sachen, an die sie sich gewöhnt hatten, durch den Ergänzungsregel-Reset jetzt gar nicht mehr spielen können. "Wie, jetzt gibt es gar keine Psioniker mehr? Und meinen Alchimisten kann ich auch nicht mehr spielen? Was soll denn die Sch***e? Soll ich jetzt etwa wieder einen 08/15-Ranger spielen?"
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Offline Kurna

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #27 am: 6.06.2022 | 16:35 »
Schlimmer noch - sie verlieren sogar, weil sie viele Sachen, an die sie sich gewöhnt hatten, durch den Ergänzungsregel-Reset jetzt gar nicht mehr spielen können. "Wie, jetzt gibt es gar keine Psioniker mehr? Und meinen Alchimisten kann ich auch nicht mehr spielen? Was soll denn die Sch***e? Soll ich jetzt etwa wieder einen 08/15-Ranger spielen?"

Okay, wenn die Sachen dadurch wegfallen, dann auch das.

Bei dem von mir genannten Beispiel (Hexe bei DSA) gilt das ja nicht. Die ist dann ja zu einer normalen Klasse geworden. Oder, um ein anderes Beispiel zu nennen, der Diener bei Abenteuer 1880, der während der zweiten Auflage im Zusatzmaterial auftauchte und dann in der dritten Auflage als Klasse ins Grundregelwerk wanderte. Aber Abenteuer 1880 ist natürlich ein System, wo neue Editionen keine Revolution bringen, sondern nur leichte Evolution.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #28 am: 6.06.2022 | 16:41 »
Dazu kommt die Anpassung an den Zeitgeschmack, Verbesserungen in der Drucktechnik, Geschmackswandel bezüglich Layout, ggfs. Forderung nach Integration digitaler Elemente etc.

Das ist aus meiner Sicht das, was für neue Editionen spricht. Wobei der Begriff der Edition selbst hier ja schon problematisch ist, da es sich nach meinem Verständnis eigentlich immer eher um eigene Spiele innerhalb der Marke (z.B. D&D) handelt. So ähnlich, wie neue Versionen oder Modelle bei anderen Produkten. Da gibt es ja auch ähnliche Diskussionen, was alles durch ein neues Modell verschlimmbessert wurde.

Will man neue Kunden gewinnen, wird man imo mit irgendwelchen alten Spielen aus den 80ern keinen Blumentopf gewinnen. Und auch einige Bestandskunden haben ab und an gerne ein Facelifting  ;)  Ich jedenfalls mag so in die Jahre gekommene Regelwerke nicht gerne bespielen.

Ein anderer Punkt für andere Produkte ist ja der Stand der Technik: sie veralten. Da stellt sich mir wirklich die Frage, inwiefern es so etwas bei Rollenspielwerken gibt. Mit Blick auf das zuvor Geschriebene denke ich, dass es durchaus so eine Art Stand der Technik auch im RPG gibt - vor allem auch in Bezug zu digitalen Möglichkeiten. Und die ollen Bilder der RPG-Gründerzeit mag ich überwiegend auch einfach nicht mehr ansehen müssen  :think:

Last but not least glaube ich auch an einen gewissen Selbstzweck neuer Editionen, da dadurch die Evolution des Rollenspiels voranschreitet. Ohne D&D 4 einerseits und Systemen mit Erzählfokus andererseits (letztere spiele ich nicht, man vergebe mir Ungenauigkeiten) wäre ein Regelsystem wie 13th Age nicht entstanden.
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Offline YY

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #29 am: 6.06.2022 | 18:57 »
Was also zeichnet eine "gute" neue Edition aus?

Als direkte Weiterentwicklung der Vorgängeredition wurde ja schon genannt: bekannte/"erspielte" Probleme beheben und den Markenkern erhalten.
Im Grunde ist es wie mit gelungenen Videospielfortsetzungen: Man will so nahe am alten Spiel bleiben, dass man es wiedererkennt und aus den selben Gründen mag, aber es soll sich so viel besser spielen, dass man den Vorgänger nicht mehr mit Genuss spielen kann, wenn man den Nachfolger kennt ;D

Wenn man sich dagegen neu erfinden will, ist alles offen - das kann funktionieren, ist aber immer ein großes Risiko.


Einer der Hauptfaktoren in Sachen Erfolg einer neuen Edition ist die Laufzeit der alten: Wenn die lange genug her ist und am besten noch eine ganze Weile aus irgendeinem Grund Funkstille war, ist eine neue Edition eines einstmals erfolgreichen Spiels fast schon ein Selbstläufer. Darf halt nur nicht so lange her sein, dass es keiner mehr kennt  :P ;)
Da ist es dann auch naheliegend, dass man das Ganze auf den neuesten Stand in Sachen Artwork, Layout usw. bringt. Man schaue sich z.B. mal den Sprung von WHFRP1 auf 2 an...klar findet sich auch da noch irgendwo einer, der sagt "Näh, das ist nicht mehr das wahre Warhammer", aber ansonsten war das Update bitter nötig.


Als Gegenentwurf gibt es die "halben" Editionen z.B. von D&D3 und DSA4, wo entweder wüsterliche Probleme der neu gestarteten Edition relativ zeitnah behoben werden oder ein massiver Regel- und sonstiger Wildwuchs der laufenden Edition mal neu sortiert und aufbereitet wird. Kann klappen, muss aber nicht.


Und dann gibt es noch die Konzepte, die vom alten Editionskarussell ein gutes Stück weit weg kommen wollen.
Bei D&D5 fährt man in Sachen Power Creep und generellem Rules Bloat absichtlich mit angezogener Handbremse und verlegt sich auf das Drumherum: Viel Merchandise-Nippes bis hin zum Stranger Things-Starter Set (!), aktualisierte alte Kampagnen und wo es mal ein Regelband ist, bietet er oftmals "nur" Optionen und Perspektiven (was - um den Bogen zum einen anlassgebenden Thread zu schlagen - GURPS auch über lange Jahre so gehalten hat).


Free League schaut nicht auf ein einzelnes Spiel, sondern hat immer mehrere Eisen im Feuer, schließt eine Reihe ab und macht dann was ganz neues.
Vielleicht gibt es dann irgendwann mal eine Anniversary Edition oder ähnliches, aber wenn eine Reihe durch ist, kommt dann auch erst mal nichts mehr.
Das ist recht clever, weil man einerseits die ganzen negativen Nebenwirkungen eines zeitnahen Editionswechsels vermeidet und andererseits die Spieler, die mit einer konkreten Linie nichts anfangen können, immer noch bei einer anderen Linie aufspringen können und nicht für die nächsten Jahrzehnte verloren gegangen sind.

Aber so ganz nebenbei ist eine der aktuellen Linien dann doch eine neue Edition eines lange in der Versenkung verschwundenen Spiels, bei der es große Veränderungen zu den Vorgängern gab, nämlich Twilight: 2000. Gezockt und gewonnen ;)
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Offline Jenseher

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #30 am: 8.06.2022 | 21:36 »
Denn die Ausgangslage scheint ja irgendwie immer die gleiche zu sein:
  • Verlage sind daran interessiert, ab und zu eine neue Edition rauszubringen, die dann alle kaufen müssen. Denn nichts - kein Settingband, keine Kampagne, kein Abenteuer - verkauft sich so gut wie Regelbücher und -erweiterungen.
  • Die zufriedenen Teile der Community sind eigentlich nicht an einer neuen Edition interessiert. Also offiziell natürlich schon, aber nur, wenn es sich eher um Errata der wenigen Dinge handelt, die sie selbst schon immer gestört hat. Was aber nicht der Sinn einer neuen Edition ist. Daher bekämpfen sie neue Editionen (oder gar Änderungen am Setting) mit Feuer und Schwert.
  • Die unzufriedenen Teile der Community sind an einer neuen Edition interessiert, aber natürlich auch nur, wenn genau die Dinge repariert werden, die selbst immer schon gestört haben. Für manche klappt das, für andere nicht.
  • Neuspieler sind nur dann an einer neuen Edition interessiert, wenn sie sich deutlich genug von der alten unterscheidet - sonst hätten sie ja die alte Edition gespielt. Einen solch deutlichen Unterschied wollen aber die Altspieler verständlicherweise nicht.

Regeln, Markt und Veröffentlichungspolitik zu neuen Editionen wurden hier bereits angesprochen.

Ein Punkt der mir in typischen Diskussionen zu kurz kommt, ist die Ästhetik (wie werden Beispielausführungen aufgebaut, graphische Aufmachung, Illustrationen, Sprachgebrauch, Transport von Stimmungen, ...).

Ich hätte sogar einen Vorschlag für die Verlage. Bringt bitte neben euren Standardeditionen eine minimalistische Ausführung einer neuen Edition (Hauptbücher) heraus, die sich durch folgende Merkmale auszeichnet:
  • Keine Illustrationen.
  • Gute Strukturierung und ein eher zeitloses Design (Tabellenumrandungen, Zitate im Text, Verwendung von Farben, etc.)
  • Minimalistische Beispiele oder individuell wählbare Ausgaben („Print on Demand“)
  • etc.

Offline YY

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #31 am: 8.06.2022 | 22:22 »
  • Minimalistische Beispiele oder individuell wählbare Ausgaben („Print on Demand“)

Zum Start einer neuen Edition wäre das wohl weniger interessant, weil man einerseits noch nicht so im Thema ist und daher nicht genau weiß, was man wie haben will und andererseits noch nicht alles raus ist, was man mit reinnehmen würde.

Grundsätzlich bin ich aber ein großer Freund davon, dass in einer laufenden Edition mal aufgeräumt wird und Bücher wie z.B. Blackhand's Street Weapons 2020 oder gleich die Games In-Ausgabe von CP2020 mit Blackhand's erscheinen. 

Das auf digitalem Weg komplett individualisierbar zu machen, wäre schon eine ziemliche Mammutaufgabe und lohnt wohl leider den Aufwand nicht :think:
Ich denke mir aber immer wieder, dass die Methode von Hârnmaster mit vorgelochten losen Blättern eigentlich viel verbreiteter sein müsste - das ist echt clever gelöst.
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Offline tartex

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #32 am: 8.06.2022 | 22:26 »
Ich hätte sogar einen Vorschlag für die Verlage. Bringt bitte neben euren Standardeditionen eine minimalistische Ausführung einer neuen Edition (Hauptbücher) heraus, die sich durch folgende Merkmale auszeichnet:
  • Keine Illustrationen.
  • Gute Strukturierung und ein eher zeitloses Design (Tabellenumrandungen, Zitate im Text, Verwendung von Farben, etc.)

Das ist eine interessanter Vorschlag. Ich würde behaupten, dass Illustrationen gerade der beste Weg sind Rollenspielbücher (und andere Nachschlagewerke) zu strukturieren. Sie brechen nicht nur den Text auf, sie helfen auch bei der Navigation durchs Buch.

Ich halte mich an den Bildern fest, um sekundenschnell festzustellen wieviele Seiten ich noch von einem bestimmten Kapitel oder Abschnitt entfernt bin und in welche Richtung ich weitersuchen muss.
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Offline YY

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #33 am: 8.06.2022 | 22:53 »
Das ist aber eher der Notbehelf, weil die Bücher nicht konsequent als Anleitung bzw. Arbeitsmaterial aufgebaut sind.
Mit Farbkodierung, ordentlicher Nummerierung und Registerblättern braucht man das nicht.

Das ist aber wahrscheinlich so ein Thema, bei dem man im abstrakten Gespräch viel Zuspruch bekommt und dann am Ende doch das schicke Buch gekauft wird, in dem man sich so irgendwie zurechtfindet :engelteufel:
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Offline Xemides

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #34 am: 8.06.2022 | 22:59 »
Also mir müssen RPG-Büchern auch Spaß beim Lesen machen. Daher nehme ich eher die bisherige Version als Farbcodes etc.

Es hat seinen Grund warum ich keine Lexika und technischen Betriebsanleitungen von vorne bis hinten lese.

Bei RPGs tue ich das aber im Wesentlichen.
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Offline tartex

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #35 am: 8.06.2022 | 23:04 »
Das ist aber eher der Notbehelf, weil die Bücher nicht konsequent als Anleitung bzw. Arbeitsmaterial aufgebaut sind.
Mit Farbkodierung, ordentlicher Nummerierung und Registerblättern braucht man das nicht.



Das ist dann noch übersichtlicher. Ich "lerne" einfach Bilder schneller, als dass ich während des Leitens und Sprechens nebenbei noch so einfach Registrierblätter lesen, bzw. mir Zahlen, die ich eben nachgeschlagen habe, merken kann.
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Offline klatschi

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #36 am: 8.06.2022 | 23:06 »
Das ist aber eher der Notbehelf, weil die Bücher nicht konsequent als Anleitung bzw. Arbeitsmaterial aufgebaut sind.
Mit Farbkodierung, ordentlicher Nummerierung und Registerblättern braucht man das nicht.

Das ist aber wahrscheinlich so ein Thema, bei dem man im abstrakten Gespräch viel Zuspruch bekommt und dann am Ende doch das schicke Buch gekauft wird, in dem man sich so irgendwie zurechtfindet :engelteufel:

Ich sehe es eher so, dass die Gestaltung schon einen inhärenten Wert an und für sich für mich hat, entsprechend finde ich den Gedanken selbst im theoretischen Gespräch ned so cool. Wobei ich die Einbindung der FAQs wie juristische Loseblattsammlungen schon feiern würde, nix würde so sehr „deutsches Rollenspiel“ schreien wie ein solcher Aboservice  ~;D

Reine Regelwerke mit Fokus auf die Regeln dann bitte für mich als gut gearbeitetes Wiki, in dem ich schnell alles verschlagwortet finde. Hier würde ich eine minimalistische aber gut vernetzte Form der grauenhaften DnDBeyond Lösung vorziehen und wäre bereit, dafür auch Geld zu bezahlen. Mein Ideal wäre dabei eine Offlinelösung, also das Zwischenspeichern des aktuellen Stands. Klingt traurig als Wunschvorstellung im Jahr 2022 aber ich lebe in Niederbayern.

Offline Zanji123

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #37 am: 9.06.2022 | 00:35 »
Ich find's interessant wie hier jeder von sich als "jahrelanger Spieler" ausgeht dem eine neue Editon nicht passt und daher neue Editonen total blöd sind


Denkt ma an Neueinsteiger.....jetzt ernsthaft.

Als ich mich für Shadowrun interessiert hab (weeeeeit in der 4. Edition) war ich erstmal verwirrt wegen SR 4, SR 4D und dann noch diese anniversary Version.....plus die ganzen Zusatzbücher. Fragst du "mitten im Zyklus" einer Editon "was brauch ich bzw was sind wichtige Bücher" bekommst du erstmal vieles am den Kopf geschmissen. Daher war ich erstmal happy das SR5 gekommen ist. Jeder meinte zwar "bohaa die is Scheisse und 4. Oder dritte ist besser"....nur war die aktuelle nunmal einfacher zu bekommen.

(Ein Ding das ich DSA 5 ja übelst ankreide das ich als Neuling da vor dem Regal stehen würde und denke wtf warum gibt's 4 Magiebände, 3 zum Kampf usw)

Nächster Punkt: Aktualität
Gut is jetzt bei sci Fi/cyberpunk wohl eher das Problem da Technik in der echten Welt irgendwann weiter ist als in-game (WLAN, Decksvon Hackern sind jetzt keine klapprigen Tastaturen mehr sondern eher Tablets....)

Aber auch Artworks: so sehr hier "boha Farbcode wäre soooooo viel besser" gebrüllt wird.....so bescheuert ist die Idee für Neueinsteiger. Stellt euch vor ihr kommt mit dem neuesten DnD bei deinem Neffen der jetzt 13 ist und knallst ihn praktisch n weiteres dickes Schulbuch auf den Tisch und versuchst ihm klar zu machen das dies super tolle Fantasy ist.
Oder um bei shadowrun zu bleiben was cyberpunk ist...wie die metamenschen aussehen...wie ein "moderner" Magier aussieht ...Bei DSA das selbe

Artworks müssen daher halt auch angepasst werden (nein die alten Artworks sind nicht immer super super mega toll)

9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Banjo the Clown

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #38 am: 9.06.2022 | 02:11 »
Ich denke mir aber immer wieder, dass die Methode von Hârnmaster mit vorgelochten losen Blättern eigentlich viel verbreiteter sein müsste - das ist echt clever gelöst.

"clever":Ironie:

Das ist aber wahrscheinlich so ein Thema, bei dem man im abstrakten Gespräch viel Zuspruch bekommt und dann am Ende doch das schicke Buch gekauft wird, in dem man sich so irgendwie zurechtfindet

Ich gebe offen zu, dass ich für ein besseres Worddokument kein Geld ausgeben würde.



Zum Thema langjährige Spieler vs. Neueinsteiger:
Rollenspiel als Hobby ist letztlich auf einer abstrakten Ebene eine Investition von Zeit und Geld. Langjährige Spieler eines bestimmten Rollenspiels einer bestimmten Edition haben in der Regel schon viel Geld (in zahlreiche Publikationen) und Zeit (um sich mit dem Spiel auseinanderzusetzen und es zu durchdringen) investiert. Dementsprechend unattraktiv ist ein Editionswechsel, da diese Investments erneut getätigt werden müssten. Es braucht also mitunter länger bis längjährige Spieler auf eine neue Edition umsteigen (sofern es überhaupt geschieht), weil die neue Edition erst als reizvoll genug erscheinen muss (z.B. durch neue Inhalte oder neue Mitspieler, etc.).
Neueinsteigern kommt eine neue Edition hingegen eher gelegen. Sie ist zu Beginn regelmäßig weniger umfangreich und damit weniger geeignet, Neueinsteiger zu überfordern oder durch schiere Masse zu erschlagen. Man hört in dem Zusammenhang manchmal die Phrase: "Mit dem Rollenspiel zusammen wachsen". Investiert wurde natürlich bislang kaum. Dennoch spricht einiges dafür, die neue Edition zu wählen, da eine neue Edition aller Wahrscheinlichkeit nach dem Zeitgeist besser entspricht. Man denke an Schwarz-Weiß-Illustrationen, die abseits der OSR nicht mehr dem Branchenstandard entsprechen, aber auch Sprache, Layout und Stil der Illustrationen haben sich verändert.
Soon, he will be a forgotten god, slumbering away for centuries until dark priests seek to awaken his unholy power.

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Offline Teylen

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #39 am: 9.06.2022 | 02:57 »
Ich gehe davon aus das neue Editionen aus zwei Gründen geschaffen werden:

1) Man möchte Regel oder Settingmechaniken der vorangegangenen Edition ändern
2) Man möchte die Edition dem jeweils aktuellen Zeitgeist anpassen

Das ganze dient dem Erhalt der Spielerschaft und der Generierung neuer Spieler in der Hoffnung das es mindestens auf altem Niveau bleibt.
In Bezug auf Vampire war die Änderung von der ersten auf die zweiten Edition ein Fall davon, dass man das System an Spielbedürfnisse anpassen mochte. Ansonsten hätte man sie kaum ein Jahr nach der ersten Edition herausgekarrt. Die dritte respektive "überarbeitete zweite" Edition hat den Zeitgeist von "Ende 80er" auf "Ende 90er" hochgewuchtet und sich damit dem aktuellen Zeitgeist angeschmiegt.

Die Jubiläumsausgaben fällt respektive mittlerweile Jubiläumslinien fallen dabei heraus, da diese nicht als Edition konzipiert waren, sondern mehr als Sammlerstück respektive Kompendium für bestehende Fans.

Eine gute neue Edition zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine hinreichend große Spielerschaft anspricht.
Das heißt, dass es gespielt wird, dass es konstruktiven Austausch bezüglich der Edition gibt, dass es hinreichend Käufer findet.

Das einzige was man tun kann, damit die Zahl der Spieler nach der Veröffentlichung nicht kleiner wird, ist beten.
Letztlich sollte man sich jedoch von der Illusion befreien sowohl bestehende Spieler (Konservative) als auch neue Spieler (Progressive) gleichzeitig ansprechen zu können. Man wird keinen Konsens für Veränderungen unter Spieler finden, die mit der aktuellen Edition zufrieden sind und Spaß haben. Von der Herausforderung das Kunden mitunter nicht wissen was sie wollen ganz abgesehen.
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Offline YY

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #40 am: 9.06.2022 | 06:46 »
Wobei ich die Einbindung der FAQs wie juristische Loseblattsammlungen schon feiern würde, nix würde so sehr „deutsches Rollenspiel“ schreien wie ein solcher Aboservice  ~;D

Bezeichnenderweise ist Hârnmaster kein deutsches Spiel, aber von einem Hersteller, dessen Kerngeschäft Wargames sind.
Die Autoren kennen es quasi nicht anders und vor allem können sie so einen Ansatz auch brauchbar ausführen.

(Ein Ding das ich DSA 5 ja übelst ankreide das ich als Neuling da vor dem Regal stehen würde und denke wtf warum gibt's 4 Magiebände, 3 zum Kampf usw)

Woran man sieht, dass das Alter einer Edition beim Thema Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit nicht alles ist ;)
Aber ja, SR4 oder auch DSA4 und 5 sind recht deutliche Negativbeispiele, wie man Einsteiger abschreckt.

Aber auch Artworks: so sehr hier "boha Farbcode wäre soooooo viel besser" gebrüllt wird.....so bescheuert ist die Idee für Neueinsteiger. S

Wer brüllt denn hier? :think:
Als Arbeitsgerät ist so ein Buch schlicht besser, gerade für Neueinsteiger, die ein Regelwerk noch nicht x-mal gelesen und durchgeblättert haben und daher ungefähr wissen, wo was steht und viel grundsätzlicher eine Intuition haben, wie Regelwerke normalerweise aufgebaut sind.
Ich habe aber auch selbst als Befürworter geschrieben, warum das Konzept zumindest im RPG-Sektor keine Abnehmer findet.

Und zuletzt darf man im Wargame-Sektor schauen, ob es da nur Bleiwüste und gar keinen Fluff und kein Artwork gibt oder ob bei einer zielführenden Umsetzung lediglich das reine Arbeitsmaterial und der Kram für Auge und Vorstellung räumlich getrennt sind ;)
Es spräche erst mal wenig dagegen, das reine Regelheft als Anleitung auch anzubieten und nicht nur.
Außer der Umstand, dass der Großteil der Spieler lieber mit dem bekannten Konzept vor sich hin wurstelt, anstatt sich das Arbeitsmaterial selbst zusammenstellen zu können :P
Dass man sich als Verlag mit diesen Rahmenbedingungen die nicht unbeträchtliche Arbeit nicht macht, ist dann auch wieder nachvollziehbar.

Letztlich sollte man sich jedoch von der Illusion befreien sowohl bestehende Spieler (Konservative) als auch neue Spieler (Progressive) gleichzeitig ansprechen zu können. Man wird keinen Konsens für Veränderungen unter Spieler finden, die mit der aktuellen Edition zufrieden sind und Spaß haben. Von der Herausforderung das Kunden mitunter nicht wissen was sie wollen ganz abgesehen.

Klar gibts das. Siehe z.B. WHFRP4 oder D&D5.
Es braucht ja nicht den Konsens, dass es die allerbester aller Editionen ist; man muss sich nur auf eine Edition einigen können*. Und das klappt gerade da, wo der Kunde nicht so genau weiß, was er will. Dann wird nämlich erst mal geschaut und dann entschieden, wo jemand mit einer sehr deutlichen Vorstellung und Erwartungshaltung ggf. schon aus großer Entfernung sagen wird: Ist nichts für mich.

*Grundsätzlich mit einer Edition zufrieden zu sein heißt ja auch nicht, gar kein Verbesserungspotential zu sehen. Idealerweise behebt man wie hier angesprochen mit einer neuen Edition alte Probleme und schafft möglichst wenig neue - und das geht sehr wohl ;)
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #41 am: 9.06.2022 | 07:37 »
Das ist als Ansatz löblich, D&D, Pathfinder und auch DSA tun aber genau das nicht - sondern sie bringen Spiele auf den Weg, die nur bedingt (oder auch gerne gar nicht) zur alten Edition kompatibel sind. ;)
Naja DnD 3.5 (und eventuell bald die kommende "5.5") sowie DSA4.1 (sowie zu einem Gewissen Grad auch DSA3) waren schon im Prinziep nur überarbeitete Versionen der vorherigen Edition.

Das gleiche gilt auch für Shadowrun 3, und die meisten Editionen der WoD-Spiele (V5 mal ausgenommen).
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Gunthar

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #42 am: 9.06.2022 | 08:31 »
Bei D&D 5e fällt mir auch auf, dass sie mit jeder Erweiterung an den Grundregeln schrauben und die Unearthed Arcanas den Weg zeigen, wohin es mit dem Regelwerk gehen soll. Nur hat das auch den Nebeneffekt, dass man sich die Erweiterungsregeln zulegen muss, weil sonst grundlegende Optionen (zB freie Attributverteilung aus dem Tasha's) nicht zur Verfügung stehen werden.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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Offline Gotham Rundschau

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #43 am: 9.06.2022 | 09:03 »
Bei D&D 5e fällt mir auch auf, dass sie mit jeder Erweiterung an den Grundregeln schrauben und die Unearthed Arcanas den Weg zeigen, wohin es mit dem Regelwerk gehen soll. Nur hat das auch den Nebeneffekt, dass man sich die Erweiterungsregeln zulegen muss, weil sonst grundlegende Optionen (zB freie Attributverteilung aus dem Tasha's) nicht zur Verfügung stehen werden.

Das ist zwar korrekt, aber im Vergleich zu den Unmengen an "Splatbooks" früherer Editionen ist das meines Erachtens 1. von der Menge und Geschwindigkeit der Einführung sehr, sehr moderat und 2. ist der "power creep" durch die "bounded accuracy" ohnehin von vornherein etwas abgeflacht. Die Designer achten da (bisher, sofern ich nichts übersehen habe) schon darauf, keine "Game breaker" zu veröffentlichen. Altes Material bleibt spielbar. Da, wo das Power Level steigt (z. B. twilight domain bei clerics) wird das durch Einschränkungen, dass es nur zu bestimmten Situationen oder Zeiten greifen kann, wieder "eingehegt"

Darüber hinaus haben neue Editionen -für mich- auch einen tollen Nebeneffekt: ich kann neues Zeug kaufen. Neu. Mit neuem Artwork. Shiny. Alles meins. ;-)

Offline Weltengeist

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #44 am: 9.06.2022 | 09:28 »
Ich gehe davon aus das neue Editionen aus zwei Gründen geschaffen werden:

1) Man möchte Regel oder Settingmechaniken der vorangegangenen Edition ändern
2) Man möchte die Edition dem jeweils aktuellen Zeitgeist anpassen

Du hast "Man möchte endlich mal wieder ordentlich Geld verdienen" vergessen... ;)
(denn nichts verkauft sich auch nur annähernd so gut wie Regel- und Ausrüstungsbücher)
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #45 am: 9.06.2022 | 09:33 »
Altes Material bleibt spielbar. Da, wo das Power Level steigt (z. B. twilight domain bei clerics) wird das durch Einschränkungen, dass es nur zu bestimmten Situationen oder Zeiten greifen kann, wieder "eingehegt"
Also beim Twilight Cleric würde ich nicht sagen das die Einschräkungen das wieder ausgleichen.

Es gibt in den Splatbooks bei den Subclassen schon ein paar Ausreißer nach oben. Wobei Twilight und Peace Cleric wohl die sind die sich am stärksten auf das gesammt Powerlevel der Gruppe auswirken.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline melkvie

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #46 am: 9.06.2022 | 10:20 »
Du hast "Man möchte endlich mal wieder ordentlich Geld verdienen" vergessen... ;)
(denn nichts verkauft sich auch nur annähernd so gut wie Regel- und Ausrüstungsbücher)
Was daran allerdings falsch sein soll, wenn man davon lebt, erschließt sich mir nicht.

@Neueinsteiger
Hier ist der Einstieg neben der Verfügbarkeit auch finanziell eine geringere Hürde. Es erscheint z.B. das GRW der neuen Edition, ein paar Einzelabenteuer und ein Kampagnenband. Später dann noch z.B. Ausrüstungsband I- IV, neue Zusatzklassen und weitere Abenteuer/Kampagnen usw. Das heißt, ich gebe mein Geld nur nach und nach aus. Für den Einstieg z.B. GRW + Kampagnenband und dann den Rest zu Erscheinungszeitpunkt. So gebe ich trotzdem eine Menge Geld aus, aber es füllt sich nicht so viel an, als wenn ich als Neueinsteiger bei einer seit Jahren laufenden Edition mir alles auf einmal kaufe (wenn überhaupt möglich wegen Verfügbarkeit).

Offline Weltengeist

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #47 am: 9.06.2022 | 10:49 »
Was daran allerdings falsch sein soll, wenn man davon lebt, erschließt sich mir nicht.

Gar nichts (in meiner Weltsicht jedenfalls). Aber es ist eben ein wichtiger Faktor, wenn man überlegt, warum Verlage neue Editionen rausbringen.
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Offline melkvie

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #48 am: 9.06.2022 | 10:54 »
Sorry, hab da zu viel reininterpretiert.

Offline Blizzard

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Re: Sinn und Unsinn neuer Editionen
« Antwort #49 am: 9.06.2022 | 12:33 »
Was also zeichnet eine "gute" neue Edition aus? Wann ist sie sinnvoll? Was sollte sie ändern, was in keinem Fall? Und was kann man tun, damit die Zahl der Spieler nach der Umstellung tatsächlich größer ist und anstatt kleiner?
Ich denke eine neue Edition macht dann Sinn, wenn man merkt (oder auch entsprechend Feedback bekommt), dass die alte Edition noch zu fehlerbehaftet war - und es vielleicht auch noch ein paar andere Punkte gibt, bei den Ver-oder Ausbesserungsbedarf besteht. Und wenn es -in der Summe- nicht mit ein paar einfachen, nachgereichten -oder geschobenen Errata getan ist.

Eine neue Edition schaue ich mir in erster Linie unter dem Aspekt der Regel(ver)änderung an. Denn die Regeln sind erfahrungsgemäß meistens der ausschlaggebende Punkt für eine Neuauflage/neue Edition. (Ver)Änderungen am Setting kommen hingegen eher selten vor. Die Regeländerungen betrachte ich dann im Detail, in der Hoffnung, dass sich die regeltechnischen Dinge so geändert haben, wie ich sie gerne hätte - oder dass sie zumindest in einer Art & Weise verändert wurden, die meiner Vorstellung entspricht.
Danach schaue ich mir dann die restlichen Veränderungen und Neuerungen an. Und ob sie sich gut einfügen oder eher wieder neue Probleme mit sich bringen.

Regeländerungen begrüße ich in aller Regel, denn nur selten sind die Regeln wirklich so, dass ich mit ihnen rundherum zufrieden bin und nichts oder wenig selbst ändern muss. Änderungen am Setting hingegen sind mit Vorsicht zu genießen. Ich denke, wenn ein Setting in sich stimmig ist, dann sollte man grundlegende Änderungen nur im Notfall und mit Bedacht vornehmen (siehe 7teSee 2te Edition).

Natürlich ist auch bei einer neuen Edition das Ganze mehr als die Summe seiner (Einzel)Teile. Aber genau die(se) Summe dieser Einzelteile muss eine Neuauflage für mich rechtfertigen- auch preislich gesehen. Ich brauche zudem auch nicht zwingend ein optisches Update bei einer neuen Edition. Ist zwar nice -to-have , aber kein must-have. Gilt allerdings nicht, wenn die Vorgängerversion in s/w gehalten war- da habe ich dann gerne eine Neuauflage in Farbe.

Wie man den Spielerkreis für die neue Edition vergrößert? Ich denke das geht nur, in dem man (persönliche) Überzeugungsarbeit leistet und die Spieler (egal ob komplette Neulinge oder alteingesessene Fans älterer Editionen) von den Vorteilen aber auch von der neuen Auflage allgemein überzeugt. Es gibt genug Beispiele, in denen die neue Auflage eine Verbesserung gegenüber der alten Edition darstellt(e). Aber eben leider auch genug Beispiele, wo das Gegenteil der Fall war. Von daher geht das geht aber natürlich nur dann, wenn man selbst der Ansicht ist, dass die neue Edition besser als die alte ist. ;)
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."