Autor Thema: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?  (Gelesen 7186 mal)

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Offline General Kong

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #25 am: 11.06.2022 | 21:05 »
Das hängt ja auch damit zusammen, wie die großen Comic Settings von z.B. DC und Marvel überhaupt entstanden sind. Die Anfangszeit war recht wild und brachten viele Zeicher/Autoren von Comics eigene Figuren und Serien heraus. Wenn du eine Geschichte schreibst, die "Heutige Welt" + "Übernatürliches Element" wirkt sie vor allem dann kosistent, wenn dieses übernatürliche Element gleich bleibt. Bei Spider-Man sind er und seine Gegner das Produkt von "Wissenschaft", bei Dr. Strange ist das alles "Magie" und bei Superman ist das alles "Alien". Dieses Gefühl der inkonsistenz entsteht dann dadurch, dass die ganzen Figuren und Geschichten in eine Welt gequetscht wurden (Kitchensink Setting). Plötzlich gibt es nicht mehr das eine übernätürliche Element, sondern ganz viele, die in Konkurrenz stehen. Dazu kommen auch noch, dass man viele narrative Subgenres in der Superheldwelt zu finden sind. Vom Noir-Detektiv über Drama auf dem Olymp, bis hin zu Enitäten, die mit ganzen Realitäten rumschmeißen. Daher ist auch für Rollenspielkampagnen ganz wichtig, dass man sich auf wenige übernatürliche Elemente und Subgenres in Session 0 einigt.

Viele Spieler kommen scheinbar auch nicht mit dem Grundgedanken klar, dass ein Superheld nach seiner Erstellung zum größten Teil "fertig" ist. Ein D&D Held fängt mit billigsten Ausrüstung und Fähigkeiten an, so dass die Ratten im Keller der Taverne eine Herausforderung sind und auf Level 20 duelliert er sich mit einer Gottheit. Ein Superheld wird vom Blitz getroffen ist plötzlich das schnellste Wesen der Welt. Wie will das jetzt sinnig steigern?! Du wirfst ihm jetzt schnellere Gegner entgegen und er muss auf deren Niveau kommen, aber solche Geschichten funktionieren nur, wenn alle Speedster sind oder man spielt eine Solokampagne. Der Großteil des Dramas ist daher nicht, ob man der Schnellste/Stärkste/oder sonst was wird, sondern die sozialen Konflikte drum herum.

Besonders für Rollenspielkampagnen bieten sich dann eher so großen Zusammenkünfte von Helden ala Avengers/Justice League an, da werden die Superhelden aber nur auf ihre Superkräfte reduziert und das soziale drum herum fällt meistens auch ganz schnell flach. Zum anderen kommt nicht das Problem dazu, dass die meisten Systeme es nicht hinbekommen, dass Batman und Superman auf einen Powerlevel agieren können, ohne das sich einer der Spieler dann benachteiligt fühlt.

Viele Helden wurden auch von verschiedenen Verlagen herausgebracht, die dann aufgekauft wurden und die Helden dann in das Verlagsprogramm ("Welt" will ich das zunächst nicht nennen) aufgenommen wurden. Nur so konnte Superman plötzlich mit seinem Abziehbild und Konkurrenten Captain Marvel ("SHAZZAM!") bei DC landen.

Das mit den Sozialen Problemen und Interaktionen stimmt, wenn man Batman, Superman und Green Lantern zusammen bringt, aber dann hats du eine Art von "Tavernenspiel", wo dann auch Elminster, Drizzt und Helmut der Fackelträger am Tisch sitzen und sich einen erzählen. Es ergibt aber meiner Meinung nach nicht besonders viel Spielfreude einen superstarken Flieger als Charakter zu haben, der vor allem um seine Ehe kämpft, und einen Roten Blitz zu spielen, der schon wieder mit der Steuererklärung hadert.

Wenn ich (bzw. meine Spieler) Superhelden spielen wollen, dann weil sie etwas super können und auch tun. Dass die Figuren nicht bloß Abziehbilder sind ohne Hintergrund, ist klar.

Aber im James Bond Rollenspiel will ich James mit coolen Q-Dingen gegen Dr. No einsetzen und ihn nicht beim Hemdenkaufen spielen und Conan und Merlin möchte ich auch nicht beim Geburtstag der Mutter oder hauptsächlich beim Geschitenerzählen am Lagerfeuer darstellen.

Und gerade das klassische vierfarbige Superheldengenre, wo alles möglich ist, das kann halt viel Spaß machen. Einfach mal "Scheiß drauf!" rufen und nicht alles so verkniffen sehen.

Wie gesagt: Da kann man schon mal eine Kampagne über 4 Jahre (ca. 30 Sitzungen pro Jahr, je 6-10 Stunden) spielen, ohne dass das langweilig wird.

Übrigengs: Bei Champions wird man besser! Nix von wegen "statische Helden". Die Helden wurden erheblich mächtiger mit der Zeit. Natürlich von einem schon hohen Niveau. Nicht "Zero to HERO", sondern zu erfahrenen, breiter aufgestellten Helden. Aber auch mit mehr Wumms.
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NPC-Beholder

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #26 am: 11.06.2022 | 21:12 »
Hallo,


...das Bleibt Nicht Aus. - Das man seine Fähigkeiten steigert- Warum gibt es den Comedian.   ~;D


-Edit:- Reines Selbst Interesse-
« Letzte Änderung: 11.06.2022 | 21:14 von NPC-Beholder »

Offline Timo

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #27 am: 11.06.2022 | 22:16 »
Wild Talents hatte auch sehr viel Textstellen zu Highpowerkampagnen und mit dem Willpowerwerten auch eien gute mechanik wie das Spiel auch für Götter noch interessant bleibt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Wild_Talents_(role-playing_game)

https://www.drivethrurpg.com/product/78394/Wild-Talents-2nd-Edition
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Offline tartex

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #28 am: 12.06.2022 | 05:47 »
Das mit dem High-Level-Spiel will ich nochmals hinterfragen:

Spider-Man z.B. ist doch wunderbar durch D&D-Level-3-Zaubersprüchen darstellbar, oder?

Für Batman muss man sich auch nicht unbedingt weiter aus dem Fenster lehnen.

Und vieles, was in den Comics doch schon in den kosmischen Machtbereich rangiert, sind doch auch One-Trick-Ponys, für die 2 oder 3 magische Gegenstände ausreichen.
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Offline General Kong

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #29 am: 12.06.2022 | 07:09 »
Klar kann man - gerade bei D&D - alles irgendwie mit magsichen Gegenständen und Zaubersprüchen darstellen. Und sicherlich kann ein Kämpfer mit 200 Trefferpunkten auch sehr viel wegstecken.

Aber One-Trick-Pony? Liegt an dem Einfallsreichtum des Spielers und den Power-Stunts.

Nehmen wir den Hulk: Superduperstark, steckt irre was weg und kann gut hüpfen - wenn er sich verwandelt.

Fantasy-Spieler: "Also ganz klar: Das ist ein Werschwein mit Kraftgürtel, Springstiefeln und ausgemaxter Stärke und Kon. So Stufe 15. Ich sach ja - total lahmarschig."

Klar: So ein Fantasycharakter hebt Berge weg, widersteht Panzerbeschuss, springt kilometerweit und setzt seine Stärke auc ein um
+ Gegnerscharen wegzupusten
+ mit einem Handklatscher Gegner durch den Luftdruck ans andere Ende der Stadt zu beförden
+ den Boden durch Tritt oder Schlag erbeben zu lassen
+ mit "HULK ZERSTÖREN!" noch mehr Schaden anzurichten
+ zur Not so zu springen, dass das vom Fliegenanderer Helden kaum noch zu unterscheiden ist
+ sich durch den Boden zu graben

Ich habe den Hulk gewählt, wil der die einfachsten Kräfte hat. So ein-kunststückig finde ich das nun nicht.

Nimmt man den Flash so kann der durch seine Superkraft, die ja eigetlich nur "Rennt schnell" heißt, sogar durch die Zeit/ Dimensione reisen, durch Wände vibrieren, sich elektrisch aufladen und Blitze b´verschießen - und ganz schnell sein Zimmer aufräumen (oder es durchsuchen).

Es ist halt in der Regel alles thematisch gebunden. Außer du erschaffst dir "Power-Wundertüten-Man" ...  ~;D
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Offline Fezzik

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #30 am: 12.06.2022 | 08:45 »
Ich finds gar nicht doof. Ich bin 40. Liebe Superhelden, hab unten über 10 Jahre Spider-Man & Avengers Comics im Schrank stehen.
Ich würde es sofort spielen, es leiten nur kaum Leute, respektive melden sich selten welche die das spielen wollen.

Ich hätte echt mal Bock so eine Justice Society of America/ Watchmen mässige Kampagne zu spielen. Diese Helden in den 70er/80er Jahren find ich cool.
Die sind halt auch tatsächlich nicht alle so mächtig, halt noch eher "Streetlevel".
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Offline tartex

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #31 am: 12.06.2022 | 09:04 »
Nimmt man den Flash so kann der durch seine Superkraft, die ja eigetlich nur "Rennt schnell" heißt, sogar durch die Zeit/ Dimensione reisen, durch Wände vibrieren, sich elektrisch aufladen und Blitze b´verschießen - und ganz schnell sein Zimmer aufräumen (oder es durchsuchen).

Bei klassischem D&D heißt das halt "kluger Sprucheinsatz".

Was Flash und Superman über fast 100 Jahre Geschichten an Einsatzmöglichkeiten ihrer Kräfte erlent haben, macht ja Superhelden-Spiele auch h erst richtig interessant.

Ich kenne zwar sicher ein Dutzend Superhelden-Rollenspiele, aber eigentlich nirgends kann man mit Superspeed als Power alles erreichen, was den Flash-Autoren über den beschriebenen Zeitraum eingefallen ist.

Dafür muss man mehrere Powers kaufen - oder, aber interessanter: Power-Stunt-Regeln einsetzen, die genau diesen Themenbereich (eine weitere Power durch kreativen Einsatz darstellen) abdecken.

Meine Erfahrungen beziehen sich übrigens darauf, dass jeder in der Gruppe einen neuen Superhelden entwickelt. Ich habe noch nie an einer Runde teilgenommen, wo bekannte Marvel- oder DC-Helden gespielt werden.
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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #32 am: 12.06.2022 | 09:18 »
Eigene Helden, das ist auch die Regel bei mir in der Gruppe (gewesen - und würde es auch wieder sein).

Das mt den Power-Stunts stimmt leider: Bei HERO muss die alle vorher kaufen (sehr spontan dann der Einsatz ...) und das ist teuer. Oder man kauft einen "Variable Power Pool" für seine Superkraft - und das ist RICHTIG TEUER und nur für Superregelfüchse zu empfehlen, die abschätzen können dass "mit Supergeschwindigkeit tausendmal in der Sekunde um den Block laufen um dann eine Elektroblitz auf Captain Evil zu schießen" ganz klar folgendes ist:
10D6 Blast, full-phase action, muss use Running at full speed, Extra -END, x2 END, beam effect" um dann festzustellen, dass er nur 40 active points ins einem pool hat und deshalb 10d6 Blast (50 Punkte) nicht geht und er sich einen 8d6 Blast gegen Evils wahrscheinlicher Energy Defense von 25+ eh für die Hose ist.

ICONS macht das mit den Stunts sehr gut nach meinem Gefühl (nur einmal geleitet) - dafür ist das Würfeln und Erschaffen zu grob und das "Punkteerschaffungssystem" im Ergänzungsband so, wie ich es mir in 3 Sekunden auch gedacht hätte mit dem Nachsatz: Das wäre mir dann doch zu peinch gewesen. Es ist schlicht unbalanciert.
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Offline Grey

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #33 am: 12.06.2022 | 09:40 »
Hübscher Fred hier. :) Ich lasse zur Eingangsfrage mal meinen Senf da, was ich an Superhelden-Settings doof finden könnte (man kann es genausogut als Mehrwert betrachten).

Das herausragende Merkmal des Superhelden-Genres ist das offensichtliche Powergefälle zwischen Protagonisten und Normalos. Das führt dazu, dass Superhelden und -schurken bei ihren epischen Konflikten unter sich bleiben und nicht befürchten müssen, dass sich die Bullen, eine Armee o.ä. einmischt und dabei irgendwas Signifikantes bewirkt.

Für Superpersonen mit ihrer Geheimidentität sind die Normalos in erster Linie eins: Deckung. Sozusagen der Dschungel, in dem man sich versteckt, wenn man sich gerade nicht im Kampfeinsatz befindet. Hauptunterschied zwischen Helden und Schurken ist, wieviel Kollateralschaden man an diesem Dschungel in Kauf zu nehmen bereit ist. (Idealer Held: "Ich muss die Zivilisten um jeden Preis beschützen!" Stereotyper Schurke: "Geil! So viel Heldenköder!")

Ist das doof? Für mich selbst kann ich dazu nur sagen: hängt von der Tagesform ab. Meistens ziehe ich Settings vor, in denen die SCs vom Powerlevel her schon darauf achten müssen, keinen Landesfürsten mit deren Waffenknechten auf die Füße zu treten; in denen Bündnisse mit "Normalos" notwendig sind, um sich keine zweite, mächtige Front einzuhandeln. Manchmal habe ich aber schon Lust, Auge in Auge mit meinem Schurkengegner in den Ring zu steigen und die Normalos höchstens als Publikum zu wissen. Und dann wäre dieses Setting genau richtig.
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Offline Raven Nash

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #34 am: 12.06.2022 | 09:56 »
Das Grundproblem bei Superhelden im RPG-Kontext: Sie sind nicht balanciert. Waren sie nie, sollten sie nie sein.
Wenn man sich The Dark Knight Returns ansieht, und was Batman anstellen muss um Superman zu killen...
Genauso überlege man sich mal, was der Hulk im Vergleich zu Dr. Strange kann. Green Lantern spielt in einer eigenen Liga, usw.
Der Punisher benutzt Spiderman dafür als Schlagschild gegen den Russen... >;D
Das jetzt alles in ein Spiel am Tisch zu bringen, mit der Erwartung, dass alle Spieler auf dem gleichen Powerlevel sind, ist schlicht unmöglich.

Was funktionieren kann: Ein RPG mit einem eigenen Setting, bei dem es eben keine Comic-Vorlage gibt und die SCs damit die Power-Vorgabe selber treffen. Damit wäre Balancing für die jeweilige Runde möglich. Jede Runde ein eignes Universum sozusagen.
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Offline nobody@home

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #35 am: 12.06.2022 | 09:58 »
Zur jeweiligen konkreten Handhabung von Superkräften in einzelnen Systemen kann ich im Moment nur sagen: jo mei, hängt eben vom System ab. Das ist natürlich schon ein Punkt, der dann die Spielerfahrung mitformt (immer vorausgesetzt, man hat sich zuallererst einmal überhaupt dazu herabgelassen, doch mal ausnahmsweise Superhelden zu spielen ;)) -- aber ebenso natürlich ist es dann auch wieder einer, der zu "Ja, da ist das so, aber probiert doch mal mein Lieblingssystem aus!"-Diskussionen einlädt. >;D

Offline General Kong

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #36 am: 12.06.2022 | 10:08 »
Das Grundproblem bei Superhelden im RPG-Kontext: Sie sind nicht balanciert. Waren sie nie, sollten sie nie sein.
Wenn man sich The Dark Knight Returns ansieht, und was Batman anstellen muss um Superman zu killen...
Genauso überlege man sich mal, was der Hulk im Vergleich zu Dr. Strange kann. Green Lantern spielt in einer eigenen Liga, usw.
Der Punisher benutzt Spiderman dafür als Schlagschild gegen den Russen... >;D
Das jetzt alles in ein Spiel am Tisch zu bringen, mit der Erwartung, dass alle Spieler auf dem gleichen Powerlevel sind, ist schlicht unmöglich.

Was funktionieren kann: Ein RPG mit einem eigenen Setting, bei dem es eben keine Comic-Vorlage gibt und die SCs damit die Power-Vorgabe selber treffen. Damit wäre Balancing für die jeweilige Runde möglich. Jede Runde ein eignes Universum sozusagen.

Deshalb gibt es in der Reegl festgelegte Kampagnenstandards, die den Machtlevel angeben. HERO/ Champions und Mutants & Masterminds machen das par excellence - das ist alles sehr balanciert: Schaden, Tefferchance, Rüstung, Kampfgeschwindigkeit (der Flash hat mehr Angriffe als der Hulk). Bei M&M kann der Spieler sich sogar innerhalb dieser Grenzen prima in Extremen bewegen. So würde z.B. ein Held, der eigentlich immer trifft, das nur zu dem Preis "dürfen", dass erw enig Shaden macht. Ein Hulk trifft eigentlich nie - aber wenn, dann AUA! Gleiches bei Rüstungsschutz und Verteidigung.

Es ist also nicht vorgesehen (oder eine Entscheidung des Spielers, der dann aber auch nicht Quacken darf), wenn er unbedingt den Punisher in der Liga der Kosmischen Helden spielen will.

Deshalb komme ich mit SaWo Supers nicht klar: Ich kann durch die explodierenden Würfel beim Schaden nicht einschätzen, was ein "guter" Rüstungsschutz, was ein hoher Schaden bei einem Angriff ist (vor dem Würfeln). Auch ist alles so billig, dass man selbst mit geringen Punkten sehr schnell and ie oberen Machtgrenzen kommt.
Dann sollte eigetlich auch jeder auf die Rüstung "Heavy Armor" kaufen - dann können Polizisten gleich nur noch mit der panzerfaust kommen. Und andere Bösis können ohne den Vorteil "Heavy Weapon" auf den Angriff es auch gleich lassen.
Also würde ich beides doch kaufen.
Solte jeder tun.
Und schon ist es wieder egal.

Dabei würde ich so gerne mal SaWo mit Superhelden spielen, denn das geht schnell und mit den Finten und Gedöns käme auch Kreativtät auf ... :'(
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Offline tartex

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #37 am: 12.06.2022 | 10:12 »
Das jetzt alles in ein Spiel am Tisch zu bringen, mit der Erwartung, dass alle Spieler auf dem gleichen Powerlevel sind, ist schlicht unmöglich.

Ich finde, man kann das schon regeln. Indem die Spieler schwächerer Charaktere mehr Meta-Kräfte kriegen. Sowas wie Schicksalspunkte, Einfluss auf den Plot oder Würfelergebnisse.

Und selbst auf Charakterebene kann man da mit Kräften wie Unauffälligkeit, "der beste Detektiv der Welt" oder "Glück" noch viel ausgleichen.
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Offline tartex

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #38 am: 12.06.2022 | 10:14 »
Dabei würde ich so gerne mal SaWo mit Superhelden spielen, denn das geht schnell und mit den Finten und Gedöns käme auch Kreativtät auf ... :'(

Ich hatte echt tolle Necessary-Evil-Runden. PM und schauen wir, ob wir was auf die Beine kriegen!
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Offline Timo

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #39 am: 12.06.2022 | 11:41 »
Ich hab absolut keine Ahnung warum soviele Leute die ORE(OneRollEngine) nicht kennen/nicht damit klarkommen...

Bei WildTalents ist die Charaktererschaffung und die Entscheidung welches Powerlevel was für ein Setting/Flavour(Gritty, Cinematic, 4-Color) man spielen möchte der langweilige ewig dauernde Teil, das Spiel selbst ist dann sehr schnell.

Und man kann dort problemlos selbst auf niedrigen Punktegraden(Balancing/Charaktererschaffung läuft über Punktepool) superkrasse "Broken" Charaktere erstellen.
Ca Zitat:
Im Sidebar Trust im WT2 Regelwerk wird gesagt, dass man praktisch alles mit Kräften in WT machen kann, Kugelsicher sein, pff kein Problem nur ein paar Stufen in Schwerer Rüstung. Laser aus den Fingern schiessen? Hört sich nach der VerletzenKraft an mit ein paar kleinen Addons. Die Sonne ausknipsen können? Ok ...Moment ernsthaft? Ernsthaft!

Dann wird es kurz ausgerechnet (kann man selbst im Grittylevel besitzen) und die Frage ist dann halt was macht man damit und wieviele Leute wissen dass der Charakter diese Kraft hat? Es muss halt das Vertrauen in der Gruppe der Spieler geben, dass man die Kampagne nicht einfach so beendet weil man beleidigt ist oä, sondern was man mit seinen Kräften an Geschichten erzählen möchte.

Naja ist jetzt eher ein Rant dieser Post, was ich sagen möchte ist, funktionierende Superheldenregelwerke gibt es seit Jahren/Jahrzehnten, man muss sie halt nur spielen.

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Offline Feuersänger

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #40 am: 12.06.2022 | 11:49 »
Ich kann das ganze Superheldengenre generell nicht besonders leiden. Immer schon, jdf so ungefähr seit mein Lebensalter nicht mehr einstellig ist. Folglich erstreckt sich diese Abneigung auch auf Rollenspiele. Und ich bin insofern dann wohl überhaupt nicht die Zielgruppe, im Gegegnsatz zu Leuten, die sich auch den fünfhundertsten Superheldenfilm im Kino anschauen (aber dann vllt trotzdem kein Interesse an einer RPG-Umsetzung haben).

Mais pourquoi? Glaube, das liebt primär an 2 Dingen. Zum einen erinnert mich das Kräftemessen zwischen Superhelden buchstäblich an Kindergarten. "Ich kann tausend Tonnen heben!" - "Und ich zehntausend!" - "Und ich die ganze Welt!"

Zweitens, aber damit zusammenhängend: die meisten Superhelden haben sich ihren Status nicht erarbeitet, er ist ihnen einfach zugeflogen. Experiment hier, so geboren worden da, you name it. Meistens macht nicht der Held etwas, wodurch er zum Super wird, sondern es wird etwas mit ihm gemacht. Und das find ich einfach lame. Genauso wie wenn die Superkraft einfach "Geld" heisst.

Und da liegen dann auch die Unterschiede zB zu D&D-Helden. Ja, die werden auf hohen Stufen auch ziemlich extrem (zumindest Prä-4E). Aber da muss man erstmal hinkommen. Man fängt _fast_ als Normalo an, und wird dann durch eigene Anstrengung, Grips und sicher teilweise auch Glück immer besser (und lootet alles was nicht niet und nagelfest ist), bis man quasi Halbgott-Niveau erreicht hat. Und dabei unterliegen die Fähigkeiten dennoch Regeln, sind berechenbar. Letzteres freilich gerade für ein Spiel enorm wichtig.
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Offline General Kong

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #41 am: 12.06.2022 | 12:08 »
@ Feuersänger: Man spielt bei Superhelden halt auch D&D - nur eben direkt die Immortal Box  ;)

Zu ORE: Scheint mir für meine Geschmack vie lzu tötlich. Selbst im Beispielabenteuer von Wild Talents ist einer der Superhelden danach reif für die Intensivstation - dabei handelt es ich bloß um eine Kampf gegen einen Typen, der sich in eine Tyrannosaurus Rex verwandeln kann.
Okay, schon kühl - aber mehr als: "Man, nicht nur der ... aua ... Haifisch hat Zähne .... Aber die stoße ich dir das nächste Mal aus dem Gesicht! Arsch! ... Aua ... alles tut mir weh ..."
will ich da nicht haben in einer Vierfarbenkampagne. Für Godlike okay, aber zu blutig für Kampagnen nach DC/ MArvel.
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Offline Drakon

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #42 am: 12.06.2022 | 12:37 »
Interessantes Thema.
Der Eindruck ist auf jeden Fall nicht falsch, alle deutschen Verlage sagen normalerweise übereinstimmend, dass Superhelden-Systeme/-Settings in Deutschland pures Kassengift sind. Irgenworan muss das ja liegen, denn Superhelden-Filme/-Serien etc. floppen hierzulande ja nicht.

Ich hab da jetzt auch nicht direkt Antworten, sondern lese interessiert weiter mit. Völlig unausgegoren und spontan könnte ich mir aber vorstellen, dass die hiesige vorherrschende DSA-Sozialisierung zumindest einen Anteil daran hat. Aber wie gesagt: Nur spontan ins Blaue.

Ich für meinen Teil bin ja großer Superhelden-Fan, primär Comics (zweistellige Regalmeterzahl), Filme/Serien natürlich auch und nenne auch eine nennenswerte Sammlung von Superhelden-Systemen mein eigen, die leider (aufgrund des als Ursache des Threads konstatierten Desinteresses der Spielerschaft) überwiegend ungespielt im Regal stehen.

Das Superhelden-ähnlichste, was ich tatsächlich spiele, ist meine City of Mist-Runde und hier sind durch den narrativen Ansatz (balancing über Einfluss auf die Story, nicht über Impact auf die Spielwelt) und auch den Kniff, dass Charakterentwicklung eher seitwärts passiert (also primär Veränderung, weniger Steigerung), einige der genannten Probleme gut gelöst. Wenn Amit irgendwann die CoM-Universal-Engine raushaut, könnte ich mir auch gut vorstellen, damit Vanilla-Superhelden zu spielen - wobei es mit ein paar kleinen Hacks auch jetzt schon sehr gut geht und :Otherscape da sicher noch ein paar zusätzlich Tools liefert.

Ein anderer Ansatz, der viele der genannten Probleme ganz gut löst ist das von mir ebenfalls hoch geschätzte (und hier kaum rezipierte) Spectaculars , das vor allem ein weiteres Element schön umsetzt, die an den Comics/Filmen fasziniert, und die Rollenspiele oft sonst weniger stark abbilden: Hier spielt man weniger einzelne SCs, sondern die Gruppe als ganzes erstellt ihr eigenes Superhelden-Multiversum, das im Spiel beständig ausgebaut, umgebaut, ausgeschmückt, etc. wird und bei dem die Spieler ihre Helden auch munter durchwechseln.
Beispiel: Irgendwann stürzt ein Raumschiff mit einem Alien ab, kurze Zeit später kommt es zur Alien-Invasion. Ab da kann ein Spieler auch seinen SC zur Seite legen und stattdessen das Alien aus dem Raumschiff (ähnlich Martian Manhunter) spielen und als Verbündeter der anderen SC helfen, die Invasion zurückzuschlagen. Auch die Street Level-Helden aus der zuvor gespielten Kampagne könnten dann z.b in einem Zwischenabenteuer wieder ausgegraben werden, um zu helfen die Verwüstungen in der Stadt zu reparieren, etc.

Um ein wenig die Kurve zurück zum Thema zu bekommen: Ich denke ein Faszinosum v.a. der Comic-Superhelden-Fans ist auch der Soap-Faktor und das große Figuren-Kabinett, das nach und nach immer größer wird und zueinander in Beziehung steht, bei Crossover-Events miteinander interagiert, etc. Dies lässt sich im normalen Rollenspiel eher schwierig abbilden.
Die übliche Avengers/Justice League-Truppe hat zwar grundsätzlich große Ähnlichkeiten mit einer Heldentruppe, aber in den Comics ist ja eigentlich spannend, was die Mitglieder einzeln erleben, einzeln (oder in Kleingruppen) mit anderen zusammen treffen, usw., zusammen kommen sie dann nur für 2-3 große Splash-Pages, wo es mal kurz kracht. Am Spieltisch hieße das ja eigentlich, dass sich ständig die Gruppe teilt und der SL mit jedem SC Einzel-Storys spielt und nur an jedem 3. Spielabend mal eine Plenum-Besprechung oder ein Massenkampf kommt.

So ein Troupe-Play wie bei Spectaculars löst das ganz gut, ist aber für die meisten Tische und Systeme ja nicht die Regel.

Offline tartex

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #43 am: 12.06.2022 | 13:00 »
Ich hab absolut keine Ahnung warum soviele Leute die ORE(OneRollEngine) nicht kennen/nicht damit klarkommen...

Naja ist jetzt eher ein Rant dieser Post, was ich sagen möchte ist, funktionierende Superheldenregelwerke gibt es seit Jahren/Jahrzehnten, man muss sie halt nur spielen.

Im Zweifelsfall nimmt man Fate oder Dread  >;D

Also mir geht es schon um Genre-Emulation und da macht ORE einen schlechten Job.

Bei Godlike wird doch eher der Ansatz gefahren: "wir machen jetzt Superhelden auf realistisch und es weiß doch jeder dass ein Schlag des Hulk ein Gesicht in Muß verwandeln würde. Wenn ihr das so nicht haben wollt, seid ihr doof!"

Zu FATE: Spirit of the Century zum Beispiel ist vom Regelumfang ja fast of Hero-Niveau. Seltsamer Bastard... Zuerst habe ich FATE und dann noch eine riesigen crunchigen Überbau.

Wie Dread Superhelden-Comics oder auch nur Filme brauchbar emuliert, musst du mir auch erklären.

Ich hatte auch immer ein Superhelden-System parat, das für mich seine Zwecke erfüllte. Denn mein zweites Rollenspiel überhaupt war Marvel Super Heroes (TSR FASERIP) und das hat in unserer DSA-Gruppe riesiges kreatives Potential freigelegt. Das war 90iger Urban Fantasy bevor Vampire überhaupt auf den Markt kam.
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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #44 am: 12.06.2022 | 13:07 »
"Superhelden sind doof" beschreibt so eine typisch deutsche Haltung. In Deutschland sind (oder waren) auch weit jenseits von DSA sehr seltsame und mit etwas Abstand betrachtet alberne Settings/Genres beliebt. Probe gefällig? Shadowrun, World of Darkness, alles mit Großen Alten...

...aber sobald irgendein Bezug zu Superheldencomics hergestellt wird, geht bei vielen Personen der Vorhang runter. Teilweise aufgrund von Vorurteilen, die eigentlich längst widerlegt sind. Superhelden haben keine "ernsthaften" Themen? Ach nee, noch nie von X-Man gehört (seit Ewigkeiten im Superheldenmainstream)? Und sowas sagen dir z.T. Leute, die Vampirgeschichten spielen...

Meine Antwort? Superheldenrollenspiele funktionieren und werden angenommen, wenn du die Seriennummer abfeilst.

Wenn du Superhelden spielen willst, und die damit verbundene Diskussion vermeiden willst, lege den Spielern dar, dass es eine Welt mit Weird Science/Alientechnologie/mythologischen Monstern gibt, die Geschichte aber eher eine Detektiv- bzw. Agentengeschichte ist. Fang z.B. an wie in der ersten Staffel von Agents of S.H.I.E.L.D, die Spieler sind Geheimagenten und sollen einer Organisation auf die schliche kommen, die über ungewöhnliche Technologien verfügt. Lass die Organisation unter der Leitung von Aliens, Elfen oder Vampiren oder sonstwas bekanntem sein (Cthullhu-Kultisten), oder riskiere schon hier die ersten Andeutungen, dass es sich um Mutanten mit außergewöhnlichen Kräften handelt. Im Laufe der Kampagne können sich die Spieler selbst Supertechnologie oder entsprechende Kräfte (z. B. durch Chemikalien, Aktivierung schlafender Gene usw.) aneignen und die Eingriffe der feindlichen Parteien werden offensichtlicher (bis zum Klonen und Entfesseln von Dinosauriern in New York). Gib den Spielern/Gegnern meinetwegen sogar Codenamen und Uniformen/Rüstungen.


Ich wette, damit hat kaum ein Spieler ein Problem, bis das erste Mal das Wort Superhelden fällt. Ehrlich, wenn ich WoD leite, nehme ich mindestens 80% meiner Inspirationen aus Superheldengeschichten und so gut wie 0% aus Twillight oder Interview mit einem Vampir. Hat sich noch niemand darüber beschwert, obwohl ich jedes Mal, wenn ich ein Superheldenrollenspiel vorschlage, eine Absage erhalte.
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Offline tartex

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #45 am: 12.06.2022 | 13:14 »
Meine Antwort? Superheldenrollenspiele funktionieren und werden angenommen, wenn du die Seriennummer abfeilst.

Ich habe diese These hier vor ein paar Jahren vertreten, aber das kam z.B. bei Feuersänger gar nicht gut an.

Seitdem hat er auch seine Signatur mit "Thor lootet nicht" hier.

Es kann nämlich gar nicht sein, dass etwas, das er gut findet,  Restbestände von Superhelden-Unsinn, enthält.  >;D
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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #46 am: 12.06.2022 | 13:18 »

Es kann nämlich gar nicht sein, dass etwas, das er gut findet,  Restbestände von Superhelden-Unsinn, enthält.  >;D

Kein Widerspruch von mir. wenn die Seriennumer nicht gründlich abgefeilt ist oder die Superheldenelemente zu schnell/zu früh auftreten, finden die Leute es nicht gut. Aus Prinzip!
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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #47 am: 12.06.2022 | 13:21 »
Shadowrun- und Vampire-Charaktere sind auf einem Machtlevel mit vielen Superhelden. es hatte mal einer meiner Spieler eine sehr kurze Kampagne in Chicago spielen lassen. Ich hatte einen Phantom (The Ghost who Walks)-Charakter, wir hatten einen Robocop und noch andere.

Und er nahm auf Champions umbewandelte Vampire aus Chicago by Night ...

Man, haben uns die Eckzähne den Arsch verhauen!

Und ein Shadowrungruppe mit einem Straßensamurai, einem indianische Schamanen, einem Trollsöldner und einem Rigger könnte auch Steel Ronin, Manitu, Big Green und Mr Machine heißen ... (wenn sie nicht sowieso diese Straßennamen haben).

Der Machtgrad ist mit Streetlevel-Kampagnen (oberes Segment) locker vergleichbar.
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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #48 am: 12.06.2022 | 13:49 »
Kein Widerspruch von mir. wenn die Seriennumer nicht gründlich abgefeilt ist oder die Superheldenelemente zu schnell/zu früh auftreten, finden die Leute es nicht gut. Aus Prinzip!

Was total bitter ist. Ich spiele gerade mal wieder Arkham Knight auf dem PC (zum ... ich weiß nicht wievielten Male) und bin immer wieder so angetan von der Story ... und auch von der Art wie die Story erzählt wird. Da sind so spannende und beeindruckende Szenen drin, dass ich mich jedes mal fragen muss, wie irgendjemand da die Nase rümpfen kann. Aber nun ... es ist, wie es ist ... und in meiner Lebenszeit werde ich das wohl nicht mehr verändern. Werde jedenfalls jetzt mal den Gotham City Chronicles Quickstarter leiten und mir anschauen, wie das ganze wird. Allerdings auch nur online.

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Re: Superhelden-Settings sind doof! Ja, warum eigentlich?
« Antwort #49 am: 12.06.2022 | 13:57 »
Ich denke über kaum eine Sache lieber nach als mein eigenes Superheldensetting. So viele Ideen, so viele gute Ansätze Nein, sie sind nicht doof. Aber unheimlich viele Menschen tun sich schwer damit Superhelden als mehr als Popkornkino anzuerkennen. Das dümmste, was ich je gehört habe, war, dass es außerhalb der USA gar nicht möglich wäre, gute Helden zu erschaffen. Das ist als ob sich jemand aus Jux und Tollerei sein Bein amputieren lässt, um schimpfen zu können, dass er nur noch humpeln kann.
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