Superhelden sind ein genuin amerikanisches Genre.
Western auch.
Fantasy ist ein (in der Regel) europäisch geprägtes Genre (in der Entstehung gesehen durch die amerikanische Brille der Pulp-Literatur).
Die beiden letzteren werden trotzdem in Deutschland gespielt ....
Ich kann mir in Deutschland maximal Streetlevel-Kampagne vorstellen: Clan-Klatschen in Duisburg o.ä. Wäre aber nicht mein Ding - ist mir zu nah an der Wirklichkeit. Will mich damit nicht in der Freizeit beschäftigen.
Im historischen Deutschland 1920-30 kann ich mir schon ein Pulp/ Superhelden-Setting in Berlin vorstellen - Dr. Mabuse, Verschwörungen zum Staatsstreich von Rechts und Links, Ringvereine usw.
Da kann man dann auch (durch die geringere Amerikanisierung der damaligen Gesellschaft) auch deutsche Helden- und Schurkennamen eher vorstellen.
Helden:
Der Rote Adler
Der Rittmeister
Eisenmann
Die Katze mit der Peitsche
Schwimmkerl
Eisenhans
Sausebub ("Schneller als die Inflation")
Böse Buben:
Doktor Tod
Gaskrieg
Erzherzog Rakete (aus Österreich)
Der Schemen
Der Würger
Blutgraf
Der Consul (Anführer der realen Terrororganisation "Consul")
Der Dictator
Die Faust (des Proletariats)
Zudem hat das Ganze ein sehr eigens Flair, was es so im angelsächsischen Raum nicht gibt. Hätte vielleicht auch dort Leute, die das interessiert (siehe Berlin-Buch von Chaosium).
Ich mag deutsche Helden und Schurken mit englischen Namen nicht - da ist das Flair weg, das andere. Da kann ich ein in Generic City, USA spielen.
Andererseits haut ja heute jeder (ich nicht) immer noch ein "nice", "lame" und "das ist der Spirit" raus, also würde dann wohl ein Frankfurter Held "Main City Hero" oder " "Captain Main" heißen. Oder bloß irgendwie "Highrise" oder so. Ja, das ist
laaaaaaame.
Ja, ich trauere immer noch den Comics nach, in denen Spiderman noch
Die Spinne, Flash noch
Der Rote Blitz und Vandal Savage
Wilder Vandale hieß.
So, nun ist es raus!