Ich predige seit Jahren schon, dass ich es besser fände, wenn „unsere“ Verlage mehr eigenes Zeug entwickeln würden, statt ständig nur Übersetzungen hinterher zu rennen.
Das das funktionieren kann, machen einem die Schweden ja schon ein paar Jährchen vor.
Die Schweden (sprich: genau der eine relevante schwedische Verlag) machen ja aber gerade keine eher langfristig angelegten Sachen wie die deutschen Eigenproduktionen, sondern fahren eher - leicht überspitzt formuliert - die Heuschreckenschiene.
Als ganzes Verlagsmodell funktioniert das, aber wenn einem das Herz an irgendeiner konkreten einzelnen Linie hängt, ist das auch eher suboptimal.
Und gar so wenig deutsche Eigenproduktionen gibt es dann auch nicht - nur ist der
Buzz für bereits auf Englisch erfolgreiche Systeme dann i.d.R. doch ein anderer.
Ganz ehrlich... als DSA 1984 erschien, gab es schon bummelige 100 Systeme... und kurz nach D&D erschienen auch welche. Tunnels & Trolls z.B. - das lebt immer noch.
Wobei 150 Systeme etwas tief gegriffen ist... ich würde eher auf 4-500+ tippen.
Eben. Grad in der Provinz hat sich das dann auf 1-2 Platzhirsche verengt und das wars.
Da war es für mich damals reine Selbstverteidigung zu sagen: Klar leite ich, aber nur das, worauf ich selbst Bock habe. Und das hat gut geklappt.
Aber das Glück, ein guter, begehrter Spielleiter mit ausreichend großem Spielerpool zu sein hat ja nicht jeder.
Ich habe jahrelang in meiner Kernrunde für zwei Leute geleitet (von denen einer auch noch eine "große" DSA-Runde hatte), ist also alles relativ.
Daneben war ich recht aktiver Con-Gänger und werde das in absehbarer Zukunft auch wieder.
Und manchmal musste ich auf ein
-Treffen warten, um eine auch nur etwas exotischere Idee realisieren zu können, das hat ein "normaler" Con dann doch nicht mehr hergegeben.
Aber für den
gaming fix hats immer gereicht.
Das ist aber wohlgemerkt zu 95% SL-Dasein und für das eine oder andere bleibt mir dann auch nur die Radikallösung, alleine zu spielen.
Auch das liegt aber zuallererst an meinem Geschmack und daran, was ich vom Spiel will und ist nicht die Schuld eines viel zu weit aufgefächerten Angebots. Wenn man das Angebot im Gedankenexperiment wieder verengt, bleibt dann ja auch nicht auf einmal der abseitige Nischenkram übrig und wird der neue Mainstream.