Autor Thema: Spielleiter Kummerkasten  (Gelesen 23044 mal)

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Offline Bad Horse

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #25 am: 1.07.2004 | 14:41 »
"oh ich muss auswürfeln, welche Beziehung mein Urgroßvater zu mir hat..." Körperliche und Geistige Störungen, "der große böse Krieger der Angst vor Annäherung hat."

... alles Rollenspielerische Tiefe, aber nein... sie spielen lieber DSA3.

Wenn ich auswürfeln müßte, welche Beziehung mein Urgroßvater zu mir hat, würde ich auch lieber DSA3 spielen...  ;)
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Offline Shao-Mo

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #26 am: 28.07.2004 | 19:48 »
 :o Schlägst du dich etwa auf die Seite der Spieler  []-

Es muss ja nicht unbedingt gemacht werden, aber damit kann man schon ein gutes Spektrum für seinen Hintergrund bekommen.
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Offline Bad Horse

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #27 am: 1.08.2004 | 20:50 »
@Shao-Mo: Ich BIN hin und wieder ein Spieler...  ;)

Leider bringt es nicht so sonderlich viel, einen Spieler zu zwingen, einen Hintergrund zu entwickeln, wenn er nur Monster moschen will. "Hey, der Alte ist mein Bruder? Na egal, ich werf die Axt nach ihm..."  Es ist verdammt schwierig, die Spieler von so einem Stil abzubringen, vor allem, wenn sie damit eigentlich viel Spaß haben.
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Offline Asdrubael

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #28 am: 3.08.2004 | 10:01 »
Viele Spieler wollen sich halt nicht anstrengen...
Rollenspielen ist eine Freizeitbeschäftigung, und alles was wie Arbeit anmutet wird von vornerein abgelehnt. Die Konsequenz ist, daß die Phantasie auf der Strecke bleibt und alles zu Stereotyen und Clischees verkommt.
Einen 08/15 Krieger, Magier oder Dieb zu entwerfen und zu spielen ist kein Aufwand, es erfordert keine übermäßige Anstrengung, man geht bekannte Wege kann dabei trotzdem gut unterhalten werden.
Das Problem verschärft sich, wenn zu dem Charakter noch ein Teil der Kampagnenwelt entworfen werden soll: Noch mehr Aufwand, noch mehr Widerstände müssen überwunden werden. Und wieder hilft eine 08/15 Lösung: Ein Forgotten Realms Klon mit einer Landkarte. Jeder kennt es, viele lieben es, und als SL ist man dazu verdammt, die alte Schallplatte zum tausendsten mal zu spielen...

Vielen Dank an Sohn des Äthers für die Hackmaster-Runde. Lass die Spieler wirklich jeden Mist auswürfeln und hinterher damit zurechtkommen. Das brint einen auf ganz neue Ideen und stellt einen vor ungeahnte Herausforderungen.
Verteil einfach mal so Nachteile wie ein ambutiertes Bein oder Blindheit. Oder auch was harmloseres, aber ein tauber Elfendieb, hat es bestimmt nicht einfach ;)  Vielleicht bringen solche Herausforderungen de Spielspass zurück

... oder du verbietest Attribute über 9  >;D  ::)

Mein Kummer ist vor allem, dass ich keine Zeit habe, alls die schönen Regelwerke und Settinmgs durchzulesen  :P
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Mike S. Blueberry

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #29 am: 3.08.2004 | 19:35 »
Vieleicht liegts das Problem ja auch in der zu expliziten Charaktererschaffung!
Grundsätzlich geb ich euch ja recht, das die meisten Spieler dazu neigen immer die selben "Archetypen" zu spielen - und das gerade am Anfang einer Kampangne die experimetierfreude anscheinend zu wünschen lässt.
Aber man kann auch gut die sogenannte "Faulheit" ausnutzen.
Bei uns werden Charakter Nicht gleich mit kompletten Hintergrund erschaffen. Nach der übliche 08/15 Charerschaffung - wird vieleicht noch ansatzweise das Soziale Umfeld bestimmt - meist nach Wunsch der Spielre in Abstimmung mit dem SL, der Rest erwächst aus der Kampangne - da kann es schon sein das der SL was in die Vergangenheit der Chars hereindichtet. Die Spieler müssen damit dann halt Leben und damit wachsen - so werden dann auch Ihre Charaktere nach der Zeit mehr als nur 08/15 Krieger - und man kann als SL auch ein wenig mehr mitformen.
Kurz und Knapp - was ich damit sagen will (um nicht völlig am Thema vorbei zu schlittern) - es ist nach meiner Erfahrung leichter für die Spieler - die Tiefe Ihrer Chars sich in der Kampangne entwicklen zu lassen - als sich das mühsam vorab zu erarbeiten. So zumindest aus meiner Sicht als SL und Spieler.
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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #30 am: 3.08.2004 | 19:41 »
Mein Kummer ist vor allem, dass ich keine Zeit habe, alls die schönen Regelwerke und Settinmgs durchzulesen  :P

Wem sagst du das! Soviele schöne Welten, die erforscht werden können, aber so wenig Zeit.
Für Spieler die sich der kreativen Charakterentwicklung entziehen, ist das Auswürfeln auf Tabellen aber wirklich nicht so schlecht. Es führt zu einer Herausforderung. Und es bleibt beim spielerischen Ansatz des RSP, denn in manchen Runden soll es wirklich nur beim Spiel bleiben. Manche Leute haben eben nicht die Energie noch komplexe Charaktere zu erdenken, da genügt dann das Diablo - Prinzip. Frag' als SL am besten deine Spieler was sie wollen: Eine ergreifende und tiefgehende Kampagne oder nettes After-Work Spiel mit Freunden. Beides hat seine Darseinsberechtigung und mir macht beides Spaß. Obwohl: Von Ersterer kann ich nur 1 zeitgleich leiten, weil es eben anstrengender ist.
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Offline Asdrubael

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #31 am: 4.08.2004 | 07:41 »
Dem entgegen läuft der Dang vieler Spieler, bereits komplett ausgearbeitete komplexe Persönlichkeiten ins Feld zu führen und hinterher zu sagen "Mein Charakter konnte aber aufgrnd seiner Persönlichkeit nicht anders handeln"  :q

Imho absolut ätzend  >:( aber oft genug in der Praxis vor allem bei eher erzählerisch veranlagten RPGs gesehen  :-\
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Offline Haukrinn

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #32 am: 4.08.2004 | 09:27 »
Vieleicht liegts das Problem ja auch in der zu expliziten Charaktererschaffung!
Grundsätzlich geb ich euch ja recht, das die meisten Spieler dazu neigen immer die selben "Archetypen" zu spielen - und das gerade am Anfang einer Kampangne die experimetierfreude anscheinend zu wünschen lässt.
...
Kurz und Knapp - was ich damit sagen will (um nicht völlig am Thema vorbei zu schlittern) - es ist nach meiner Erfahrung leichter für die Spieler - die Tiefe Ihrer Chars sich in der Kampangne entwicklen zu lassen - als sich das mühsam vorab zu erarbeiten. So zumindest aus meiner Sicht als SL und Spieler.

Um mal als SL eine Lanze für Spieler zu brechen - Ich kann beide Probleme nicht bestätigen. Bei uns kommt das Charakterkonzept vor der "Wertelei" - solange es kein Konzept gibt, gibt es auch keinen Charakter :) (bei uns werden die Charaktere nicht am Spieleabend erschaffen. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, mich immer nur mit ein oder zwei Spielern zu treffen, um die Charaktere auszuarbeiten. Das funktioniert wesentlich besser als eine ganze chaotische Truppe, deren Mitglieder gegenseitig ihre Schreibflächen blockieren  :D ). Wer mit "Irgendso'n Krieger halt" ankommt, wird erstmal wieder nach Hause geschickt. "Aber ich kenne die Welt doch garnicht genug" zählt ebenfalls nicht. Es geht hier nicht um Vorgeschichten, sondern um Charakterkonzepte - und die sind universell....
Wie auch immer, mit diesem Verfahren sind eigentlich nur noch interessante, einzigartige Charaktere entstanden, die sich nicht mehr den klassischen KMPD-Archetypen zuordnen lassen.
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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #33 am: 4.08.2004 | 09:41 »
Ganz ehrlich: du schickst mich einmal nach hause. Das war's dann.

Manche Runden haben da einfach keine Lust drauf. Die wollen mit ihren KMPD - Archetypen Monster schlachten gehen. Ich weiß auch nicht, was schlecht daran sein soll. Und solchen Leuten lege ich, damit die Charaktere etwas variabler werden Tabellen ans Herz.
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Offline Haukrinn

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #34 am: 4.08.2004 | 12:01 »
Ganz ehrlich: du schickst mich einmal nach hause. Das war's dann.

O.k. >;D

Manche Runden haben da einfach keine Lust drauf. Die wollen mit ihren KMPD - Archetypen Monster schlachten gehen. Ich weiß auch nicht, was schlecht daran sein soll. Und solchen Leuten lege ich, damit die Charaktere etwas variabler werden Tabellen ans Herz.

Wer Monster schnetzelt, braucht auch nicht unbedingt irgendeinen einzigartigen Charakter dafür. Meine Kampagnen drehen sich aber nunmal gerade nicht ums Monster schnetzeln. Beim H&S ist man mit anderen Dingen besser beraten (z.B. den Computer einfach mal 20 Charaktere auswürfeln lassen und dann einfach einen auswählen). Die Frage war ja, wie kommt man von den KMPD-Archteypen weg. Und davon weg zu kommen macht bei H&S IMHO nicht viel Sinn ... beim charakterzentrierten, dramatischen oder cineastischen Spiel lohnt es sich umso mehr. Und charakterbasiertes Spiel ist nunmal das, was ich mache. Deswegen zielt meine Methodik auch genau auf diesen Sielstil ab. Ein Allheilmittel für alle Spielstile gibt es nicht und wird es auch nie geben ... wozu auch?
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Offline Azzu

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #35 am: 5.08.2004 | 21:54 »
Die Spieler nehmen aber wieder die Standards - Gimli, Legolas, Alrik und den Magier...
Oh Mann, wie mich das manchmal nervt.
Da hat man echt Potential im Setting, und die Gurken nutzen es nicht aus.

Ich hatte lange Zeit genau das umgekehrte Problem - ich hatte eine Spielergruppe, die fast komplett aus Sammlern bestand, die also jeder viele Supplements im Regal stehen hatten, sich gut auskannten, und nur absolute Exoten als Charaktere hatten. Von nicht ausgeschöpften Potential kann man da nicht sprechen, aber die Gruppe war regelmäßig so unwahrscheinlich, dass sie nicht mehr ins Setting passen wollte.

Offline Jiriki

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #36 am: 5.08.2004 | 22:08 »
So gehts mir im Moment auch. Die ganze Zeit war ich spieler..da war alles noch schön ;) . Aber jetzt bekommt man mehr Exoten an den Kopf geschmissen als man sich vorstellen kann..v.a. der ehemalige SL tobt sich jetzt so richtig aus. Frei nach dem Motto, was früher mal exotisch war, schau ich mir jetzt nicht mal im Schlaf an. Und du die Chars dann alle unter einen Hut bringen...

Offline Bentley Silberschatten

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #37 am: 6.08.2004 | 01:02 »
Da kann ich mich nur anschließen! Exoten am laufenden Band, man könnte meinen das es die "Norms" garnicht mehr gibt!

Deshalb bin ich eigentlich dazu übergegangen, dass wenn ich mal zum spielen komme, dann ist der Charakter auf den ersten Blick immer einer unter vielen!

Man bekommt mit der Zeit den Eindruck die Leute müssen unbedingt einen Halb Dunkelelfen/Roten Drachen spielen um eine besondere Person zu verkörpern! Das ein Menschen Krieger auch über eine interessante Geschichte verfügen kann, scheint vergessen ...

Folgende Aussage eines Spielers (sinngemäß) als ich Council of Wyrms angeboten hab:
"Ich spiele gerne einen Drachen, aber nicht wenns alle anderen auch tun"
Das reduziert doch den Charakter auf die Rasse der er angehört!

azentar

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #38 am: 6.08.2004 | 09:29 »
Auch so eine Geschichte, wenn jemand unbedingt das Bedürfniss hat, aufzufallen. Meist wird dabei nicht an die Gruppe gedacht, der entsprechende Spieler verlangt einfach verstärkt nach Aufmerksamkeit & will sein Anderssein betonen (im schlimmsten Fall seine Überlegenheit).
Was den Charakter dann ausmacht, ist oft tatsächlich "nur" daß er halb Troll halb schwarzer Drache ist und dazu noch ein Zwitter mit gespaltener Persönlichkeit  >;D

Es gibt zwar keine festen Regeln für passende Charaktere, aber wenn der Charakter als Roman- oder Filmheld in einem zum Setting passenden Genre bestehen kann, ist er IMO meistens gelungen.
Solche Charaktere haben meistens eine Vergangenheit, welche sie verfolgt, orientieren sich an einem bestimmten (moralischen, ethischen, komischen, tragischen) Thema und haben Schwächen, welche sie (vielleicht) sympatisch machen oder in Schwierigkeiten bringen und Stärken, welche sie (vielleicht) über den Durchschnitt erheben & wertvoll für das Team machen. 
« Letzte Änderung: 6.08.2004 | 09:35 von Azentar »

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #39 am: 6.08.2004 | 12:07 »
Ich hatte auch mal so einen Spieler... kaum kam ein neues Supplement raus, mußte er es entweder als SL einbauen oder als Spieler einen entsprechenden Char spielen. Aber natürlich bitte nicht den Klischee-Blah, sondern einen, der gaaaanz anders ist. Das führte dann zu lieben Setiten, Tierarzt-Tzimisce und anderen Auswüchsen. Wobei die Chars an sich nicht so schlecht waren - aber ihre Existenz zu erklären war jedesmal ein Krampf.

Ich spiele lieber "Standard"-Chars mit einem mehr oder weniger kleinen Twist - den starken, aber fürchterlich ungeschickten Magier, zum Beispiel. Oder den Archivar-Barden...  ;)
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Offline 1of3

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #40 am: 6.08.2004 | 22:24 »
So gehts mir im Moment auch. Die ganze Zeit war ich spieler..da war alles noch schön ;) . Aber jetzt bekommt man mehr Exoten an den Kopf geschmissen als man sich vorstellen kann..v.a. der ehemalige SL tobt sich jetzt so richtig aus. Frei nach dem Motto, was früher mal exotisch war, schau ich mir jetzt nicht mal im Schlaf an. Und du die Chars dann alle unter einen Hut bringen...

Klarer Konzeptionsfehler. Am besten ist es, wenn die Spieler ihre Charaktere zusammen erschaffen. Dann können sie zum Einen verbindende und zum anderen Unterscheidungsmerkmale herausarbeiten.

Rechtschaffend gute Dunkelelfen und Wahre Brujah mögen ja ein Problem sein. Das Problem ist aber sofort aufgehoben, wenn alle gute Dunkelelfen bzw. Mitglieder der Schwarzen Hand spielen. Das ist mit die einfachste und tatsächlich eine der lohnendsten Lösungen. Denn wenn alles gute Dunkelelfen sind, müssen sich die Charaktere halt auf andere Art unterscheiden.

Auch kann es interessant werden, ein wenig Rollenverteilung zu betreiben. Wenn man sich die typische TV-Serie betrachtet, gibts da Den Anführer, Den Intelligenten, Den Rebellen, etc. Diese Rollen können, wenn sie nicht übertrieben werden, durchaus zum Spiel beitragen.

Und Leute, die keine Roten Drachen spielen wollen, wenn alle Rote Drachen spielen....tja....würd ich eigentlich nicht in meiner Gruppe haben wollen.

wchmd

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #41 am: 7.08.2004 | 00:11 »
Höret nun mein Klagelied:

Es war in einer Zeit als die Chars der Gruppe die ich leitete ziemlich hochstufig waren der Magier der Gruppe umgeben von einem Waldläufer und 3 Kämpfern wurde von Stufen aufstieg zu stufenaufstieg mächtiger.Ist ja eigentlich nichts besonderes nur die gruppe legte sich mit den falschen leuten an und kein char überlebte.
nun einen Monat danach haben sich wir, die gruppe wieder zusammengefunden und haben sogar noch 3 neuzugänge. das problem. alle haben gesehen boah der Magier konnt voll viel auf dem hohen lvl ich will auch magier sein. so ist es denn nun das wir nur einen kämpfer-typ haben der ziemlich schlecht ist und 7 magier. und ihr solltet wissen das die spieler dieser gruppe immer schlägereien haben wollen nur als magier können sie nichts und so kam es das sie nun fast am anfang der Kampagne die ich mir in dem Monat ausgedacht hate fast schon am ersten tag starben.
hat nicht einer einen tipp für mich was ich tun kann damit die sich nicht ständig in die scheiße reiten? weil ich mein wenn die in ein wirtshaus z.B. gehen ist das erste was sie sagen: "Boah die mutter von dem Wirt muss ja so hässlich gewesen sein, anders geht das ja garnicht."

PS: ich leite ROLEMASTER

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #42 am: 7.08.2004 | 00:23 »
Ich würd ihnen nett zu erklähren versuchen, dass es nicht gut ist was sie da machen - wenn das nicht funktioniert würde ich es ihnen immerwieder (durch leichte Nachteile) durch die Blume "zeigen", dass es nicht gut (für sie) ist was sie "tun" - was sie sind.

Oder einfach "alles" neu auslegen - da sollte der Fighter aber auch zum Magier wechseln (wie ich Fighter kenne wird das nicht leicht)

Oder einfach leutern - durch niederschläge ect. ...

...fürs erste

 
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Offline 1of3

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #43 am: 7.08.2004 | 09:32 »
Ich würde meine SCs auch nicht gleich umbringen. Ich meine, so tödlich ist ein einfache Schlägerei nicht, oder? Und warum sollte der Typ überhaupt gewillt sein, sich mit ihnen zu schlagen. Ich würd sie einfach vor die Tür setzen. Und, wenn es nur ein Wirtshaus gibt, na dann müssen die Jungs halt auf der Straße übernachten, denn natürlich hat nach der Aktion auch niemand mehr ein Zimmer übrig...


Genau genommen, würde ich es einem SL ziemlich übel nehmen, wenn er ohne vorher nachzufragen meinen Char tötet. Aber das ist ein anderes Thema.

Offline Edorian

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #44 am: 2.09.2004 | 14:38 »
Schön sind Spieler/ innen, die mir ein Bildchen hinhalten, wenn ich sie bitte, den Char zu beschreiben. Und das Bild ist soooo aussagekräftig wie... naja, ähm, eigentlich garnicht und past nie im Leben zu den Werten/ dem Charaktertypen. Und dann sind die noch beleidigt, weil ich den Char einer Spielerin verarsche, die wie eine kleine Animeschl*** aussieht und sich wie eine ***** Kleidet. Oder wenn der ultraharte Kämpfertyp mir wie ein schwuler Elf beschrieben wird, der unter Magersucht leidet...
Manchmal denke ich, es wäre das Paradies, wenn man endlich Holodecks erfinden würde! Leider dauert das noch ein bißchen und selbst dann kommen solche Schoten noch vor, glaub ich.

@ 1of3@aera: Wenn ich als Meister erst nachfrage, bevor ein Char hopsgeht, dann werde ich auch in Zukunft nicht dazu kommen, Chars zu töten. Für manche wäre es bestimmt mal ein heilsamer Schock, festzustellen, dass sie nicht immer "mit schweren Wunden" aus der Sache rauskommen können.
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Offline Azzu

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #45 am: 3.09.2004 | 10:49 »
Schön sind Spieler/ innen, die mir ein Bildchen hinhalten, wenn ich sie bitte, den Char zu beschreiben. Und das Bild ist soooo aussagekräftig wie... naja, ähm, eigentlich garnicht und past nie im Leben zu den Werten/ dem Charaktertypen. Und dann sind die noch beleidigt, weil ich den Char einer Spielerin verarsche, die wie eine kleine Animeschl*** aussieht und sich wie eine ***** Kleidet. Oder wenn der ultraharte Kämpfertyp mir wie ein schwuler Elf beschrieben wird, der unter Magersucht leidet...

Ich würde immer auch auf einer verbalen Beschreibung des Charakters bestehen, Bild hin, oder her. Dann können man selbst und die anderen Spieler auch einordnen, ob das Bild den Charakter trifft, oder misslungen ist, und kann sich die Verarsche sparen (die den Künstler durchaus verletzen kann, der sich immerhin eine Menge Mühe gemacht hat).

Apropos künstlerisch "begabte" Spieler: Viel schlimmer als schlechte Charakter-Illustrationen (da habe ich selber schon genug von fabriziert  ;)) finde ich Spieler, die glauben, Schreibtalent zu besitzen, und ihren Charakterhintergrund als 20+seitiges Stück Prosa abliefern.

Offline Gwynnedd

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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #46 am: 4.09.2004 | 00:01 »
Apropos künstlerisch "begabte" Spieler: Viel schlimmer als schlechte Charakter-Illustrationen (da habe ich selber schon genug von fabriziert  ;)) finde ich Spieler, die glauben, Schreibtalent zu besitzen, und ihren Charakterhintergrund als 20+seitiges Stück Prosa abliefern.

so lange sie keine Lyrik verfassen ist das doch noch harmlos  ~;D
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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #47 am: 4.09.2004 | 10:31 »
Schön sind Spieler/ innen, die mir ein Bildchen hinhalten, wenn ich sie bitte, den Char zu beschreiben. Und das Bild ist soooo aussagekräftig wie... naja, ähm, eigentlich garnicht und past nie im Leben zu den Werten/ dem Charaktertypen. Und dann sind die noch beleidigt, weil ich den Char einer Spielerin verarsche, die wie eine kleine Animeschl*** aussieht und sich wie eine ***** Kleidet.
*snip*
Ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, dass das Bild eigentlich aussagt, was der/die Spieler(in) eigentlich spielen möchte. Und das es vielleicht diesen Spieler viel mehr zufrieden stellen würde, darauf einzugehen ("Gut, dann müssen wir aber die Spielwerte an Deine Vorstellung anpassen...") anstatt ihn zu verarschen?
Mal ganz ehrlich, wie reagierst Du, wenn Du einen Wunsch äußerst und Dein Gegenüber lacht Dir ins Gesicht?

allgemein:
Wir sollten unterscheiden über was wir reden. Die Problematik mit zu viel und zu wenig Hintergrund ist etwas ganz anderes, als die, ob Spieler bereit sind auf den Hintergrund einzugehen.
Genauso sind die Spieler, die durch tonnenweise Supplement inspiriert Extremcharaktere spielen wollen, auch ein ganz anderes paar Schuhe. Letztere haben zwar den Hintergrund (Wissen), nutzen ihn aber nicht, weil sie auch wieder nur ihren Wunsch auf einen speziellen Charakter sehen, aber nicht darauf eingehen, inwiefern dieser in eine Rahmenhandlung (Kampagne) passt. Das ist genauso wie der Spieler, der bei Warhammer FRP unbedingt einen Trollslayer spielen will, auch wenn der Spielleiter 100x erwähnt hat, dass es um Intrigen am Hofe geht... ;)
Bei Spielern die nicht auf den Hintergrund eingehen (und ihren langvermissten Bruder zerhackstücken, und sich so um eine dramatische Szene bringen) kann man nur eines machen. Probieren, ob man deren Vorstellungen vom Rollenspiel mit den eigenen in einen Kompromiss bringt. Wenn nicht, sollte man mit anderen Leuten spielen.
Naja, und beim System mit mehr oder minder Hintergrund, bzw. ausgewürfeltem Hintergrund: Jeder sollte wissen, wie er spielen möchte. Und es gibt genügend Systeme. Und dazu die Option auf Hausregeln. Also sollte es möglich sein, das jeder mit so viel Hintergrund spielt, wie er möchte.
Abgesehen davon können Background-Tabellen durchaus eine Quelle der inspiration sein. Keine Idee? Dann würfel doch mal und schau ob dir das Resultat gefällt. Nein? Würfel halt noch mal. Oder hast Du inzwischen Ideen??
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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #48 am: 6.09.2004 | 16:12 »
Mir sind Spieler, die 20 Seiten Hintergrund abliefern, immer noch lieber als Spieler, die nicht verstehen, wofür ihr Char denn einen Hintergrund brauchen mag...  ;)

Und wenn ich weiß, daß ich in meiner Gruppe 7 Magier und einen Kämpfer habe, dann passe ich die Kampagne eben entsprechend an. Oder ich rede mal mit den Spieler und versuche, ihnen das Konzept der "Gruppenbalance" zu erklären.

 
@ 1of3@aera: Wenn ich als Meister erst nachfrage, bevor ein Char hopsgeht, dann werde ich auch in Zukunft nicht dazu kommen, Chars zu töten. Für manche wäre es bestimmt mal ein heilsamer Schock, festzustellen, dass sie nicht immer "mit schweren Wunden" aus der Sache rauskommen können.

Ist das so schlimm, wenn man keine Chars tötet?  ??? Mach ich eigentlich auch nicht, und ich hab trotzdem Spass...  ;)
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Re: Spielleiter Kummerkasten
« Antwort #49 am: 6.09.2004 | 22:01 »
Wobei Spieler mit 20 Seiten auch sehr anstrengend sein können... 8)
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