Ich vermute ich bin da ein Extremfall, da ich doch sehr gerne mal Geld auf Dinge werfe, die ich schick finde, egal ob ich wirklich die Zeit/Energie/Lust habe sie dann auch wirklich zu benutzen (geht mir bei Videospielen z.B. ähnlich).
Ich vermute, Du bist ein ziemlich normaler Rollenspieler in Deutschland: Berufstätig, mit reichlich verspaßungsfähigem Einkommen und mit zu wenig Zeit und zu wenig Gleichgesinnten, um die Sachen dann tatsächlich zu spielen.
Ich vermute außerdem, dass ein großer Teil der Rollenspielproduktion (ähnliches gilt für Brettspiele, bei Tabletop ist es eher noch extremer) mehr oder weniger gezielt für diese Zielgruppe (hortende Sammler) produziert wird.
Hört sich vielleicht etwas negativ an, ist aber gar nicht so gemeint. Es gibt ja viel schlimmeres, als sein Geld und seine Zeit mit dem Horten von Spielzeug zu verbringen. Und wenn es Befriedigung schafft, umso besser. Meine Sorge wäre, dass das mit der Befriedigung mittelfristig eher nicht funktioniert; bei vielen Leuten kann man ja beobachten, dass ihnen ihr Hort dann irgendwann auf die Nerven geht, zur Belastung wird. Ich spreche da durchaus auch aus Erfahrung.
Also: Ja, alles ziemlich normal.
Um irgendwas über den "Markt" für Rollenspiele und deren Produktion zu sagen, muss man vor allem auch verstehen, dass viele Rollenspielprodukte unter sehr unwirtschaftlichen Umständen zustande kommen - die wenigsten Leute, die an der Produktion von Rollenspielprodukten beteiligt sind, können davon leben. In der Regel ist es - auch im "professionellen" Bereich Hobby, Liebhaberei oder, alternativ, ziemlich brutale Selbstausbeutung.
Mir kommt es so vor, als ob die interessante Frage (auch für die "Markt"-Beschau) ist, wie es dazu kommt, dass Leute Produkte kaufen, die sie nicht brauchen und/oder von denen sie vorher wissen, dass sie sie nicht nutzen (können) werden.
Irgendwie gelingt es mir nicht recht, den richtigen Ton zu treffen; Pardon dafür. Ich beabsichtige keine Provokation.