Bei der Rückkehr der vier Abenteurer nach Lemnjohen erwartete sie eine überraschende Nachricht: Die Baroness hatte sich mit einem ganzen Gefolge angekündigt und erwartete bewirtet und unterhalten zu werden, denn sie wollte sich die Ländereien in den Giantdowns ansehen. Das bedeutete, dass Clumine Dhoesone nach ihrem Besuch offenbar ihre Verwandte dazu gebracht hatte. Ob es sich dabei um eine gute Nachricht oder aber eine schlechte handelte, blieb abzuwarten, die feindlichen Gilden würden jedenfalls versuchen, daraus Profit zu schlagen.
Es waren nebst der Baroness eine Gräfin (Romiene), vier Grafen (Dharilein, Nolien, Sidhuire und Ruidewash) und drei Gildenmitglieder (für Mheallie Bireon, für Storm Holtson und für Gaelin Thuried) angekündigt, sowie die Kanzlerin von Dhoesone, ein Botschafter Avanils samt seines Adjutanten, und noch weitere Edle aus Dhoesone, darunter Noliens Sohn und die Tochter des Grafen von Riveside, sowie die Schülerin von Clumine Dhoesone aus Romiene. Es wurde beratschlagt, wie man den Empfang zu gestalten habe.
Informationsbeschaffung im Vorfeld durch Lances Netzwerk wies darauf hin, dass die feindlichen Gilden Mheallie Bireons und Gaelin Thurieds eine Operation planten, die sich "Anthropoid" nannte. Sie konnten jedoch ncht herausfinden, worum es sich genauer handelte, es empfahl sich deshalb, sehr auf der Hut zu bleiben. Die Verantwortung für die Umsetzung lag in Lances Hand, und es wurde ein dreitägiges Festbankett arrangiert. Wettbewerbe im Bogenschießen und im Tjost sowie eine Tanzveranstaltung sollten das Bankett auflockern.
Es wurde bewusst auf zu viel höfische Sitte verzichtet, da man sich nicht verstellen wollte, allerdings auch die Standards Dhoesones zumindest höflicherweise ein wenig erfüllen wollte. Da nach dem Festbankett noch eine Jagd veranstaltet werden sollte, wurden Kundschafter zur Vorbereitung und Bewachung in Lemnjohen ausgesandt. Während die Gäste ankamen, meldeten die Kundschafter bereits, dass irgendeine Truppe die Grenzen Lemnjohens passiert habe. Die Wachsamkeit wurde verstärkt.
Derweil wurde das Festbankett samt der Wettbewerbe durchgeführt. Am ersten Tag gewann Waldric den Wettbewerb im Bogeschießen und es gab erste Gespräche der Abenteurer mit den Gästen. Offenbar ging es darum, zu entscheiden, was mit Lemnjohen geschehen sollte, und wie die Giantdowns zu betrachten waren. Die Baroness hatte offenbar vor, zumindest Lemnjohen als Kolonie von Dhoesone zu betrachten und einen Grafen zu installieren. Da man sich dem wohl nicht ohne offenen Krieg verweigern konnte, hieß es, das Beste daraus zu machen.
Die Kanzlerin war besonders daran interessiert, Barans Stellung festzustellen und die Geschäftsbücher zu kontrollieren. Lance vermochte ihr so wenig Kompromittierendes wie möglich mitzuteilen, so dass sie beschloss, ihrer Herrin mitzuteilen, dass alle Männer nach dem dritten Tage auf die Jagd gehen sollten, damit sie ungestört weiter Untersuchungen durchführen konnte. Am zweiten Tag ging es mit einem versalzenen Hauptgang – eine kleine Sabotageaktion – und dem Tjost weiter.
Duncan schied bereits früh gegen Marcus Holst, den Grafen von Ruidewash aus, der sich damit brüstete, während Vertico Dhariel, der Graf von Dharilein, den Wettkampf gewann. Beim Abendessen unterhielten sich die Abenteurer mit unterschiedlichen Gästen, der Sohn des Grafen von Nolien langweilte sich und fragte, ob es auch Tanz gebe. Er hielt auch die Musikanten nicht für sonderlich gut, so dass sich Lance daran machte, einen besseren Skalden zu finden, was ihm auch ohne sonderlich große Suche gelang.
Wie der Zufall es wollte, befand sich nämlich im Dorf vor den Toren des Forts von Lemnjohen der Halbelb Garradh Devlynson den sie schon mehrfach gesehen hatten, einmal in Skansoeren bevor die Vetteln sie angegriffen hatten und einmal als er an dem Bauernhof in Bjorlangen vorbeigekommen war, gerade als Baran seiner linken Hand verlustig gegangen war. Lance und er wurden handelseinig und so würde er am dritten Tage aufspielen, denn er war ein Skalde und zwar, wie er behauptete, der Meisterskalde der Giantdowns. Die Baroness war über diese Änderung erfreut.
Am nächsten Tag ging es mit einigen Wettkämpfen weiter, die die mitgereisten Soldaten organisiert hatten. Die Grafen von Dharilein und Nolien nahmen wie selbstverständlich teil und diesmal gewann Graf Aedric von Nolien. Dann fand ein Wettkampf zwischen den mitgereisten und den Lemnjohener Soldaten statt, den trotz – oder wegen – Duncans Anleitung die Lemnjohener sehr deutlich verloren. Gegen Abend fand dann, bei besserer Musik, ein Tanzwettbewerb statt, der sich sehen ließ.
Waldric tanzte nicht mit, Baran tanzte mit Ivinie Thuried, der Kusine Gaelin Thurieds, die sich feindselig zeigte und finstere Andeutungen machte. Lance tanzte derweil mit Amrie der Roten, Mheallie Bireons Adjutantin, die ihm anbot, auf die Seite ihrer Gilde zu wechseln, was er zunächst höflich ablehnte, sich aber noch durch den Kopf gehen lassen wollte. Duncan tanzte mit Oerwinde und sie gewannen den Tanzwettbewerb, sehr im Einklang miteinander, auch bei der etwas mäßigen Aufwartung, die sie nachher der Baroness machten.
Dann wurde ein Geschichtenwettbewerb veranstaltet, der Skalde nahm sich das Recht heraus, die letzte Geschichte zu erzählen, während die übrigen von ihren eigenen Taten erzählten oder aber andere Geschichten zum Besten gaben. Der Ritter von Hazeltyne und Duncan schlugen sich gut, und auch der Graf von Dharilein vermochte zu überzeugen. Letztlich aber setzte sich Duncan mit der besonders gruseligen Note des Abenteuers mit den Vetteln durch, bevor sich der Skalde räusperte und anhub zu erzählen.
Seine Geschichte war die von Droene, dem Oger, einem der einst ein gewöhnlicher, wenn auch sehr erfolgreicher Söldnerhauptmann gewesen war und im Süden von einem Fürsten der Khinasi angeheuert worden war, um einige unliebsame Gegenspieler auszulöschen. Droene jedoch beschloss, seinen Auftraggeber zu verraten. Sein Auftraggeber allerdings hatte bereits zuvor beschlossen, Droene zu verraten, und ihm einen Auftragsmörder nachgeschickt, der offenbar von Azrais Blut verdorben war.
Als der Attentäter in Droenes Zelt schlich und den tödlichen Schlag ansetzen wollte, drehte sich Droene zufällig um, blickte in etwas, das den hartgesottenen Söldner aufheulen ließ, und bohrte dem Attentäter reflexartig seine Klinge durch das Herz. Daraufhin lag ein Schatten auf ihm, der Fluch Azrais, und er fuhr nun als auf immer und ewig von einem Fluch Gezeichneter fort, seine Söldnerkompanie anzuführen, und sich von diesem Zeitpunkt an als Droene, der Oger, einen Namen zu machen.
Der Skalde beendete seine Geschichte und es fiel auf, das der Ritter von Hazeltyne nervös zu sein schien, und dass Ivinie Thurieds erbleicht war. Duncan nahm dies zum Anlass, den Ritter von Hazeltyne zu fragen, weshalb ihn die Geschichte so sehr mitgenommen hatte, und erhielt zur Antwort, dass die Aussage über den Fluch ihn etwas mitgenommen hatte. Bei Ivinie Thurieds ging der Schelm mit Duncan durch, er ging hinter ihr vorbei und tat so als huste er, während er den Namen "Droene" aussprach. Keine Reaktion.
Ansonsten verlief der Abend bis auf eine unschöne Konfrontation angenehm. Zu späterer Stunde saßen die Damen an einem Tisch und die gräflichen Herren an einem anderen. Letztere begannen über die jeweilige Gildenfreundlichkeit oder -unfreundlichkeit zu streiten und sich anzubrüllen. Die Lager waren dabei klar: Hier Sidhuire und Ruidewash, dort Dharilein und Nolien. Duncan wurde dabei von beiden Seiten angegangen, für welche Seite er denn sei. Da auf der einen Seite mit Nolien der Onkel und auf der anderen mit Sidhuire der Schwiegervater saß, war es nicht einfach.
Duncan zog es daher vor, sich nicht zu entscheiden, sondern wollte gerade als Gastgeber auf den Tisch klopfen um ein Machtwort zu sprechen, als Baran ihm mit einem Stillezauber den peinlichen Versuch ersparte. Nach einer Weile begriffen alle am Tisch, weshalb sie nichts mehr hörten, geschweige denn etwas äußern konnten und funkelten Baran böse an. Kurz darauf war der Abend auch vorbei und alle zogen sich in ihre Gemächer zurück, die Herren wurden ja für den kommenden Tag auf die Jagd gebeten.
Duncan versuchte, Baran von der Jagd ausnehmen zu lassen, da dieser mit einer sehr eingeschränkten Sicht und ohne linke Hand doch kein guter Jäger sein würde. Indes führte dies zu einem sehr intensiven Gespräch mit der Baroness, in dessen Verlauf es zu der Frage kam, ob denn Lemnjohen nach Duncans Ansicht eine Kolonie von Dhoesone sei und wer denn dann wohl als Graf von Lemnjohen geeignet, oder auch als Graf der übrigen Provinzen, die unter der Herrschaft der Abenteurer stünden. Eine recht unangenehme Situation.
Es endete mit der Aussage, dass Baran sehr wohl auf die Jagd gehen solle. Unausgesprochen blieb dabei, wie es mit Lemnjohen nach dem weisen Ratschluss der Baroness weitergehen solle. Und damit ging es für die Herren auf die Jagd, und für die Damen weiter auf dem Fort. Für alle Notfälle wurde Oerwinde instruiert, wo sich der gegrabene Tunnel befand, der nach außen führte. Indes sollte es sich zeigen, dass die Jäger in weitaus größerer Gefahr waren, als die im Fort verbleibenden Personen.
Die Jagd verlief zunächst recht ereignisarm, wenn man von dem geschossenen Wild absah. Allerdings teilten die Kundschafter, die zur Bewachung des Gebiets eingeteilt waren, mit, dass eine Abordnung der Wacht offenbar auf dem Weg nach Lemnjohen sei, was ungewöhnlich war. Der selbsternannte Meisterskalde war gegen ein von Waldric unterzeichnetes Gnadengesuch bereit, sich an der Jagd als abendlicher Unterhalter zu beteiligen und so schlugen sie am Abend ihr Lager auf, ehe sich am kommenden Tag der ungewöhnliche, wenn auch vermutete, Zwischenfall ereignete.
Sie waren aufgeteilt auf der Jagd, als aus einer Richtung ein lauter Schrei ertönte. Alle eilten zusammen, und ehe sie noch am Ort des Schreis angekommen waren, erschien wie aus dem Nichts eine anmutige und wenig bekleidete Dame, die sich als ablenkende Illusion entpuppen sollte. Weiter ging es mit einigen anderen Illusionen, bis einige der Jagdgesellschaft tatsächlich zum Ort des Schreis gelangten und dort den Botschafter Avanils mit einigen Axthieben verunstaltet und von einem Dorn durch das Herz getroffen tot am Boden lag.
Die Axt schien von beachtlicher Größe gewesen zu sein, die Blutlinie des Herrn war verschwunden, so dass man vom Blutlinienraub ausgehen konnte. Die Jagdgesellschaft verlor etwas Zeit damit, einige von ihnen abzustellen um den Leichnam in das Lager zu transportieren, dann ging es weiter. Der Graf von Ruidewash beteiligte sich nicht an der Verfolgung, die übrigen drei Grafen indes, sowie der Sohn des Grafen von Nolien, Hazeltyne, Baran, Waldric und Duncan waren mit von der Partie. So ging es zunächst durch den Wald, über eine Lichtung und in das nächste Waldstück.
Dort befand sich an einem Lagerfeuer Droene, der Oger, mit einer Axt, auf deren Dorn noch die Blutspuren zu sehen waren. Er war begleitet von einem Krieger aus Vosgaard, einem Kleriker des Sturmgottes Cuiracaen, einer Magierin, die sich erst ein wenig später zeigte, und einigen Soldaten, die die Grafen und Noliens Sohn eine Weile beschäftigten. Mit etwas Magie und viel Waffengeklirr ging es zur Tat und hier war es zunächst Waldric, der zu Boden ging, dann der Ritter von Hazeltyne und auch Duncan.
Droene war bereits schwer verletzt und wurde dauernd vom Krieger aus Vosgaard beruhigt, bis er offenbar an seine physischen Grenzen kam und Azrais Fluch durchschlug: Er wuchs zu noch größeren Maßen an, sein Gesicht verformte sich, ein Auge wurde größer als das andere und er begann, ohne Sinn und Verstand zu brüllen. Da zogen sich der Priester und der Krieger langsam zurück und begannen um alle, also auch um sich selbst zu fürchten. Ohne die Standfestigkeit von Vertico Dhariel gegenüber Droene und ohne Barans heilende Magie wäre es wohl übel ausgegangen.
Nach etwas Heilung durch Baran raffte sich Duncan mit der wenigen verbliebenen Kraft auf und fällte Droene mit zwei erstaunlichen Stößen, von denen der zweite und tödliche das Herz des Verfluchten durchbohrte. Vom Donner gerührt standen alle kurz, am meisten Duncan, ehe die Situation sich auflöste: Magierin und Kleriker eilten davon, der Krieger aus Vosgaars brach weinend an der Leiche seines Anführers zusammen und auch der Ritter von Hazeltyne stand betroffen daneben.
Er ließ sich nur durch Barans laute Ansprache dazu bewegen, sich von dem Anblick zu lösen, und sie zogen sich alle zum Lager zurück. Baran prüfte insgeheim, ob Duncan nun auch eine Blutlinie besaß, doch es zeigte sich nichts. Sie zogen sich in das Fort von Lemnjohen zurück und während Vertico Dhariel einige mahnende Worte an Duncan sprach, ob des finsteren Fluchs, der nun auf ihm lastete, stellten sie fest, dass sich tatsächlich die Truppen Droenes in der Provinz befanden, die nunmehr zu besiegen waren.
Eine Einheit Bogeschützen schien es zu sein, so konnte man ausmachen. Also stellte Duncan einen Schlachtplan auf, während Barans Mentorin Lirr O'the Well von Baran benachrichtigt wurde. Bevor es zur Schlacht kam, erschien der Krieger aus Vosgaard mit einer Parlamentärsflagge am Tor des Forts und bot Gespräche an. Er wurde eingelassen und bot seine Dienste an, nicht ohne von Droenes Willensstärke zu erzählen und er erzählte nach dem abgeschlossenen Handel noch mehr: Es waren tatsächlich zwei Einheiten in der Provinz, nämlich noch eine Schwere Infanterie.
Als Geste der Freundschaft erzählte er noch zwei Dinge, nämlich wie die Schlacht abgelaufen wäre, so dass es Duncan schien, als habe er gut daran getan, nicht in die Schlacht zu ziehen, und auch dass Galien Thuried sie zur Jagd auf Adlige angeheuert habe. Das schien die Operation "Anthropoid" zu erklären. Die feindlichen Gilden hatten desweiteren auch versucht, Oski Osricson, Storm Holtsons Adjutanten, während ihrer Abwesenheit zu entführen. Dies war jedoch letztlich fehlgeschlagen und so war bis auf den ungeklärten Fluch alles gut. So schien es zumindest.
Indes hatte die Kanzlerin noch ein Wort mit Baran zu reden. Sie erzählte davon, dass die Baroness beschlossen habe, Lemnjohen Dhoesone zuzuschlagen, den Rest könne ja gerne Baran beherrschen. Duncan würde Graf von Lemnjohen, die Oberregentschaft ginge aber auf die Baroness über. In den sauren Apfel zu beißen, war nun das Beste, was sie tun konnten. Und Lirr O'the Well, der gegenüber Duncan mit aller Vorgeschichte erklärte, er wolle für Ruornil streiten, erzählte ihm darauf, dass der Herr des Mondes ihr etwas gezeigt habe.
Offenbar hatten Haelyn und ein Schatten Anspruch auf Duncans Seele und Duncan musste beiden abschwören, ehe er sich Ruornil zuwenden konnte. Das erschien Duncan im Fall von Haelyn zwar schmerzhaft aber machbar, doch wie er dem Schatten abschwören sollte, wusste er nicht. So betete er zu Haelyn und ihm wurde eine Vision zuteil, in der Haelyn mit dem Tod Schach um Duncans Seele spielte. Als er Haelyn sein Anliegen nahebrachte, zürnte ihm Haelyn kurz, meinte aber nur, er sei ein gütiger Gott und Duncan solle nur hoffen, dass er, Haelyn, das Spiel gewinne.