Autor Thema: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)  (Gelesen 16152 mal)

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Brainworm

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #25 am: 2.07.2022 | 17:57 »
Also mein Plan ist: wenn ich in Rente gehe, steige ich ins Verlagswesen ein.  8)

In 15 Jahren kommt da sicher noch eine Welle von Rollenspiel-Veröffentlichungen auf uns zu. :korvin:

Als würden wir noch Rente bekommen :D

Ja, ich denke auch, dass eine Verteuerung vermutlich nicht funktionieren würde, bzw. vielleicht wenn alle mitmachen würden, aber selbst dann ist es vermutlich schwierig.

:think: ob genau in dieser Zielgruppe die Vorbehalte gegen PDF auch so hoch sind wie unter den ollen Säcken?  :think:

da wäre ja nach Layout und Lektorat schluss  ~;D (oder beginnt die Gewinnzone, je nach Blickwinkel)

kein Papierpreis-knappheit, Farbe kostet nicht extra, Farbechtheit über Jahre ist garantiert, Kleberstinkerei war gestern, Druckereisuche in einem garantielosen shanghaier Hinterhof entfällt, Containerstau am Suezkanal und Dieselpreisexplodierte LKW-Logistik in old-Germany ebenso


PDFs könnte ich mir als Lösungsansatz auch gut vorstellen. Dann am besten mit PoD Option.

Pyromancer

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #26 am: 2.07.2022 | 18:02 »
Ältere Leute mit hohem Einkommen sind halt nicht die primäre Rollenspiel-Zielgruppe,

Das ist nicht die primäre Rollenspiel-Spiel-Zielgruppe, aber es ist die primäre Rollenspielprodukt-Kauf-Zielgruppe.

Brainworm

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #27 am: 2.07.2022 | 18:05 »
Da geht es ja aber nur darum, dass vom Gewinn jemand leben kann oder muss und gerade nicht um die Produktqualität - die kann der "Amateur" unterm Strich genau so erreichen oder stellenweise sogar übertreffen, u.A. weil er keinen Veröffentlichungsdruck hat.

Mir ging es mit dem Vermerk zur Qualität darum, dass ich, wenn ich 100/120€ für ein Regelwerk bezahlen würde, ich dann aber bitte auch wirklich nicht sowas haben möchte wie das DER GRW. Das ist schon bei 50€ nicht okay, aber wenn ich dafür 100+ hingelegt hätte, wäre ich noch deutlich beleidigter, glaube ich ^^.

Online schneeland

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #28 am: 2.07.2022 | 18:38 »
Selbst bei hoher Qualität bewegt man sich mit diesem Preise aber schon noch mehr in die Nische. Und auch wenn ich's mir gelegentlich leisten könnte - das läge schon klar über der Schwelle für Impulskäufe.
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Brainworm

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #29 am: 2.07.2022 | 18:49 »
Selbst bei hoher Qualität bewegt man sich mit diesem Preise aber schon noch mehr in die Nische. Und auch wenn ich's mir gelegentlich leisten könnte - das läge schon klar über der Schwelle für Impulskäufe.

Ja, genau. Ich vermute das eine Preissteigerung im Endeffekt wieder beim selben Gewinn rauskommen würde. Außer man geht auf PDFs, macht die vielleicht etwas teurer und bringt Bücher nur noch als POD Option.

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #30 am: 2.07.2022 | 18:50 »
Das ist nicht die primäre Rollenspiel-Spiel-Zielgruppe, aber es ist die primäre Rollenspielprodukt-Kauf-Zielgruppe.

Ich vermute auch stark, dass zumindest WotC ähnlich wie bei Magic auch bei D&D klar auf Wal-Jagd geht.

Offline tartex

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #31 am: 2.07.2022 | 19:08 »
Ich vermute auch stark, dass zumindest WotC ähnlich wie bei Magic auch bei D&D klar auf Wal-Jagd geht.

Aber wird für Wale nicht deutlich zu wenig produziert? Wie soll ich den auch nur 10.000$ im Jahr bei D&D5 lassen?

Und bei den Beträgen fängt das Wal-Leben ja erst an...
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Offline Jens

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #32 am: 2.07.2022 | 19:14 »
PDF + POD sehe ich auch eher als die Zukunft, keine echten Bücher, auch wenn es mich schmerzt. Die Situation mit dem Papier, der Logistik etc. macht die Branche nicht mehr lange mit und das wird auch den großen Läden irgendwann zu sehr an die Substanz gehen.

Am Ende ist es halt GRW/Erweiterungsband/wasauchimmer PDF für 15-20€ und dann vielleicht Abenteuer für 5-15€ (je nach Länge da sind die Autoren dann auch freier) und vielleicht eine ganz limitierte Druck Geschichte wenn überhaupt für 60€+

Über PDF bekommt man die Masse raus und fixt neue Leute an.

Meine Meinung.

Offline Rhylthar

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #33 am: 2.07.2022 | 19:14 »
Aber wird für Wale nicht deutlich zu wenig produziert? Wie soll ich den auch nur 10.000$ im Jahr bei D&D5 lassen?

Und bei den Beträgen fängt das Wal-Leben ja erst an...
Plünder die DMsGuild.  ;)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Jens

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #34 am: 2.07.2022 | 19:21 »
Quasi das AppStore von WotC/Hasbro? Eigentlich eine gute Idee, braucht halt genug Reichweite.

Offline YY

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #35 am: 2.07.2022 | 19:35 »
PDF + POD sehe ich auch eher als die Zukunft, keine echten Bücher, auch wenn es mich schmerzt.

Ich behaupte mal, dass man sich bei der aktuellen Generation PoD schon sehr gut auskennen muss, um die als "unechte" Bücher zu erkennen.

Generell gehts mir ja heute schon so, dass einiges so tief in der Nische versteckt ist, dass man es eh nur über PoD als Printprodukt bekommt.
Wenn ich mehr oder weniger standardmäßig auf einer Verlagsseite X mehrere PoD-Optionen angeboten bekomme wie bei DTRPG, soll mir das allemal recht sein.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline ArneBab

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #36 am: 2.07.2022 | 19:36 »
PDF + POD sehe ich auch eher als die Zukunft, keine echten Bücher, auch wenn es mich schmerzt. Die Situation mit dem Papier, der Logistik etc. macht die Branche nicht mehr lange mit und das wird auch den großen Läden irgendwann zu sehr an die Substanz gehen.
PDFs sind nicht wirklich billiger, weil die Hauptkosten in der Produktion sind. Was sie erleichtern, ist der Hobbybereich. Wenn du aber professionell arbeiten willst, sind die Kosten nur bei Stückzahlen relevant geringer, bei denen sich ein Verlag eh nicht tragen kann.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
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Offline sma

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #37 am: 2.07.2022 | 19:50 »
Wie soll ich den auch nur 10.000$ im Jahr bei D&D5 lassen?
Anfangen kannst du, indem du bei Beadle & Grimm die Deluxe-Varianten der Abenteuer und Settings kaufst und das an einem Modular Game Table* von Wymwood spielst. Die haben auch Würfel für dich, wenn du nicht zu exklusiveren Angeboten greifen willst, die auch einen bleibenden Eindruck auf deinem Tisch hinterlassen. Er ist ja modular und du kannst die Tischplatten einzeln nachkaufen (falls lieferbar, was wohl ein Problem für das Unternehmen ist, die Tische nicht so schnell produzieren können, wie es Vorbesteller gibt).


*ich empfehle Wenge für's Gestell und Purpleheart für die Platte und Ansteckmodule. Damit kommst du locker auf $10000 beim großen Tisch. Alleine das Modul für den 30" Flachbildschirm kostet über $2000.
« Letzte Änderung: 2.07.2022 | 20:15 von sma »

Offline Flamebeard

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #38 am: 2.07.2022 | 20:06 »
Bei den Würfeln von Norse Foundry kann der DM auf jeden Fall auch true damage machen, wenn die Spieler nicht artig sind. 450 Gramm je Würfel...  :o
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Offline Jens

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #39 am: 2.07.2022 | 20:10 »
PDFs sind nicht wirklich billiger, weil die Hauptkosten in der Produktion sind. Was sie erleichtern, ist der Hobbybereich. Wenn du aber professionell arbeiten willst, sind die Kosten nur bei Stückzahlen relevant geringer, bei denen sich ein Verlag eh nicht tragen kann.
Da gab es glaube ich mal eine Analyse wie hoch die Anteile an einem Buch sind... Hast du die noch irgendwo verlinkt, ich finde die nicht mehr :( da stand wie viel Anteil der Autor, das Lektorat, die Redaktion, das Layout, die Illustrationen und der Druck und das Lager kosteten...

Offline Aedin Madasohn

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #40 am: 2.07.2022 | 20:11 »
PDFs sind ... die Kosten nur bei Stückzahlen relevant geringer, bei denen sich ein Verlag eh nicht tragen kann.

womit wir wieder beim Uhrwerk Verlag als solches und CF-überhängige-Totholzversprechen im speziellen angelangt sind

versprich im CF tolle Erweiterungen in PDF/Bilder/Druckfähiger Datei wahtauchefferdigital.
Kalkuliere jetzt du musst PDF Lizenzen, webstore, Bilderkosten, Layouter-Lektorat und deine schreiberische Energie
PDF output ist gleich kreative Masse mal Tastaturgeschwindigkeit im Quadrat (oder so ähnlich)

und wenn du richtig abgew... realistisch bist, ist der Layouter-Lektorat überhaupt erst ein erweitertes Ziel im CF  ;),
darunter lieferst du halt nur Hobbyware ab,
erst ab Summe X gibts professional design oben auf und alle wissen, wo sie stehen

(er)spare dir das eine Schlitzohr unter den vielen Partner, welche du zusätzlich für Totholz bräuchtest (einer reicht, um dich bei der "Logistik" auszunehmen wie-nee-Weihnachstgans, weil du nicht alles überblicken kannst für so kleine Hobby Mengen) und du kannst auch wieder ruhig schlafen bei deinem Liebhaberei-Verlagswesen.

Offline Chronist

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #41 am: 2.07.2022 | 23:35 »
Da gab es glaube ich mal eine Analyse wie hoch die Anteile an einem Buch sind... Hast du die noch irgendwo verlinkt, ich finde die nicht mehr :( da stand wie viel Anteil der Autor, das Lektorat, die Redaktion, das Layout, die Illustrationen und der Druck und das Lager kosteten...
https://www.voland-quist.de/buchkalkulation-was-verdienen-autor-und-verlag-an-buchern/

Das lässt sich nicht direkt mit Büchern im Rollenspielbereich vergleichen, gibt aber einen gewissen Überblick. Und eines der Hautprobleme (das in der Buchbranche gerade intensiv diskutiert wird): Bücher sind generell zu billig. Aber das ist ein komplexes Thema und es geht weniger um GRW für 100 Euro ;)
"So be wise, because the world needs more wisdom. And if you cannot be wise, pretend to be someone who is wise and then just behave like they would." Neil Gaiman

“Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.” G.K. Chesterton/N. Gaiman

Offline Daniel S.

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #42 am: 2.07.2022 | 23:38 »
Ich werde hier mein effektive Bezahlung natürlich auch nicht posten, aber von den Summen die der OP da vorrechnet kann man als freiberuflicher Übersetzer, Lektor, Korrektor, Redakteur, Grafiker whatever in der Rollenspielbranche nicht einmal in den wildesten Fieberträumen träumen ... ;) Und natürlich kann man argumentieren, dass man es eh nebenberuflich machen kann, aber dann ist es ja natürlich noch mal viel weniger Geld (und wenn man es korrekt versteuert hat man dann ja noch größere prozentuelle Abzüge, weil man dann beispielsweise schon in einer höheren Steuerklasse ist, als unbedeutender Nebenjob nicht so viel absetzen kann wie ein eigenes Arbeitszimmer usw. usf.) und ich persönlich würde beispielsweise nicht gerne eine 9 to 5 machen (mit Fahrt ins Büro) und dann nochmals jede Woche 20 Stunden Übersetzen in der Freizeit obendrauf knallen.

Ich mache meinen Job dennoch gerne und zwar seit 30 Jahren mit Rollenspielen, Brettspielen, Computerspielen, Webseiten, Romanen, Lösungsbüchern (hach, das waren noch Zeiten, als es die noch gegeben hat) aber tatsächlich ist in ALLEN diesen Bereichen die Bezahlung im Verlauf dieser 30 Jahre inflationsbereinigt alle 4-6 Jahre ein Stück weit nach unten abgerutscht und nach dieser langen Zeit hat sich das leider schon ziemlich aufaddiert ... Ich schiele eigentlich mit großer Angst auf die momentane Situation mit den explodierenden Herstellungskosten und gleichzeitig sinkendem Budget der meisten Leute für "Verlustigungen" aller Art. Weil wenn man entscheiden muss wohnen, heizen, kochen, essen oder sich amüsieren ist die Entscheidung ja meist klar. Ich hoffe dass das nicht noch übel für unsere und ähnliche Branchen enden wird und wir uns irgendwie von dem Trend, dre sich bereits bei Dingen wie Streaming, Kino, Kauf von Handys (Samsung sitzt auf 50 Millionen Stück Überschuss), Computern etc. abkoppeln können.

Last but not least ... falls irgendjemand von euch hier mitliest, der einen sagen wir nicht gut sondern "brauchbar" bezahlten Übersetzerjob für mich hätte, gerne mal per PM Kontakt aufnehmen und wir können schauen ob wir zusammenkommen. Ich kann de facto alle Systeme übersetzen und da ich ein sehr schneller und zugleich effizienter Übersetzer bin (Ts, ts, Eigenlob) habe ich fast immer irgendwie Zeitbudget frei. Ja, ich nutze diesen Thread gerade schamlos für mich aus, aber vielleiht kann ich ja im Gegenzug auch was beitragen.
« Letzte Änderung: 3.07.2022 | 00:56 von Daniel S. »

Offline Ainor

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #43 am: 3.07.2022 | 01:31 »
Das klingt echt bitter. Ich frage mich, ob es helfen würde, wenn Rollenspielprodukte teurer wären. Sagen wir mal doppelt so hoch, also 100-120€ für ein normales Grundregelwerk, 40-80€ für ein Quellenbuch, 30-60€ für Abenteuer usw.

Ich wäre grundsätzlich durchaus bereit, dass zu bezahlen, wenn die Produkte dann entsprechend hochwertig (also vor allem auch lektoriert usw.) sind.

Der Preis für Rollenspielbücher hat sich ja bei etwa 40 Euro eingependelt. Es ist halt praktisch unmöglich zu sagen: mein Buch ist doppelt so teuer, aber dafür auch doppelt so gut. Das wird mir niemand glauben.  Die einzige Möglichkeit für einen hohen Pris ist ggf. ein berühmter Name.


Aber ich könnte dann natürlich auch nur weniger kaufen, insofern würde das vielleicht auch gar nichts bringen, wenn dann alle nur noch halb so viel kaufen.

Genau das. Damit Löhne steigen können müssten weniger Leute in dem Bereich arbeiten. Und eine wirklich verlässliche Möglichkeit die Leute dazu zu bewegen innerhalb des Rollenspielsektors mehr auszugeben hat noch niemand gefunden (Außerhalb schon. Ich würde mal vermuten WH40K und Magic Spieler geben mehr Geld für ihr Hobby aus.)



Andererseits gibt es teilweise heute ja auch Rollenspielbücher zu Dumpingpreisen (10-20€ für ein GRW), ich weiß nicht ob das nicht langfristig gar nicht mal so gut ist, weil die Preiserwartung der Kunden sich vielleicht anpasst.

Naja, die Preise kommen vermutlich dann wenn man es zum Originalpreis nicht mehr loskriegt. Das ist dann ggf. auch eine andere Kaufentscheidung.
Ich würde vermutlich keinen Vollpreis für etwas zahlen wo ich schon weiss dass ich es nie spielen werde, aber wenn es billig ist schaue ich vielleicht aus Interesse mal rein.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Brainworm

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #44 am: 3.07.2022 | 05:11 »
Naja, die Preise kommen vermutlich dann wenn man es zum Originalpreis nicht mehr loskriegt. Das ist dann ggf. auch eine andere Kaufentscheidung.
Das sind ja die Preise für die Shadowrun 5 bzw. 6 und 7te See Grundregelwerke. Ich glaube schon, dass man die auch anders losgeworden wäre (gut, bei SR 6 bin ich mir nicht so sicher). Ich nehme aber auch an, dass mit dem Preis kein Gewinn erzielt wird. Für SpliMo und Shadowrun 6 (letzteres zeitlich begrenzt) gibt bzw. gab es die PDFs ja sogar kostenlos. Vermutlich sind das Aktionen um Leute anzufixen, ich frage mich aber, ob das immer so aufgeht, da ja die GRWs das sind, was sich am besten verkauft.

Offline Jens

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #45 am: 3.07.2022 | 07:01 »
Also macht man mit gedruckten Büchern so viel Gewinn, dass es ein hohes Risiko ist, auf PDF umzustellen? Nehme ich hier auf jeden Fall gerade so wahr und es stimmt natürlich, dass die Zeit und der Aufwand vom Schreiben, der Redaktion, dem Lektorat, den Illustrationen und dem Layout sich kaum ändern, wenn man nur noch digital arbeitet.

Da wären vielleicht andere Arten der Wertschöpfung eine Möglichkeit, passable Gehälter zu zahlen. Meine Grundidee "Wir verkaufen nur noch PDF aber dafür viel viel mehr" wäre ja auch nur dann halbwegs realistisch wenn man die Reichweite extrem erhöhen könnte und die Kaufbereitschaft der Leute hoch hält.

Also etwa so wie erfolgreiche Streamer:Innen deren Subscriber jede Menge Merch und anderen Kram kaufen, um die Person zu unterstützen... Ist ja teilweise bei unseren Verlagen schon so, nur halt bisher in einem sehr kleinen Rahmen.

Deswegen hat D&D5 ja im Grunde so abgehoben, ist zumindest mein Eindruck

Offline Aedin Madasohn

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #46 am: 3.07.2022 | 07:05 »
Vermutlich sind das Aktionen um Leute anzufixen, ich frage mich aber, ob das immer so aufgeht, da ja die GRWs das sind, was sich am besten verkauft.

was verkauft sich den im SR Bisz wie heißer Scheiß?! ;)
Gun/Gear PORN

wie viele Fantasy-Mitbewerber könnten einen Wummenquartet verhökern gehen, wenn es in den Knarren-Playboys eh schon mit dem Bild und jeweiligen Editionsstats drin war?

Klar

ohne einen begeisterten Inszenierer (Graphiker wie ASS) von blanken Stahl-futuristisch Kunststoff mit nicht hanebüchener Dysfunktionalität-Konstruktion (man denke an an frühere SR Editionen zurück...) würde sich das schnell erschöpfen, aber da im aktuellen SR dort ansprechende Optik geliefert wird, können Schattenhandbücher, Chrombooks, Waffenkataloge, HK-Werksvorführungen komplett anderes kalkuliert zu Liebhaberpreisen rausgehauen werden.

Statblock, ein paar Halbsätze Toppics (aktuelle Ordonanzwaffe der Futzzi Konzerntruupers), isolierte Shadowtalkssprüche, "BILD" = fertig

da muss sich kein (teueres aber benötigtes) Lektororat/layouter einen Kopf darum machen, in welcher Reihenfolge die Regelzusammenhänge präsentiert, abgesetzt und hervorgehoben werden müssen, um ein eingängiges GRW Werk abzuliefern.



Samael

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #47 am: 3.07.2022 | 08:59 »
Das Problem ist tatsächlich, dass die niedrigen Auflagen und die hohe Produktqualität (Hardcover, viele hundert Seiten, voller Bilder, bunt, aufwendiges Layout) nicht mit den Preisen zusammenpassen.

Ich rede von den Mainstreamlinien  der großen Verlage.

Ja, Rollenspielbücher müssten „das doppelte“ Kosten um angemessene Löhne zu ermöglichen.

Die Situation in den USA/UK ist sicher etwas besser, wegen des mindestens x5 größeren Marktes (der den deutschen ja auch noch teilweise kannibalisiert).

Natürlich würden viele Leute weniger oder keine Bücher mehr kaufen (können oder wollen), wenn faire Preise gefordert würden.

So ist das deutsche Rollenspielverlagswesen zwangsweise eine selbstausbeuterische „Industrie“, getragen von Idealisten.

Offline Ainor

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #48 am: 3.07.2022 | 09:16 »
Vermutlich sind das Aktionen um Leute anzufixen, ich frage mich aber, ob das immer so aufgeht, da ja die GRWs das sind, was sich am besten verkauft.

Denke das unterscheidet sich stark, nach Haupt und Nebensystemen. Ein System das für viele Spieler/Runden Hauptsystemen ist wird viel mit dem Grundregelwerk umsetzten. Andere Systeme müssen erstmal viel überzeugungsarbeit leisten damit man sie überhaupt spielt.

was verkauft sich den im SR Bisz wie heißer Scheiß?! ;)
Gun/Gear PORN

Klar. Aber dafür muss man erst mal nennenswert begeisterte Spieler gewinnen. SR hat das damals geschafft, aber es war eines von wenigen.
Die ganzen Pathfinder Zusatzbücher fallen in dieselbe Kategorie.

So ist das deutsche Rollenspielverlagswesen zwangsweise eine selbstausbeuterische „Industrie“, getragen von Idealisten.

Solange genung Leute Bereit sind den Job mit niedrigem Verdienst zu machen wird sich das nicht ändern. Würde man deutlich mehr verdienen dann gäbe es vermutlich mehr Autoren. Die Anforderungen um in den Markt einzutreten sind ja eher gering. In anderen Industrien gibt es da ja teilweise Gatekeeper die die Zahl der Anbieter niedrig halten und die Löhne hoch. 
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline ArneBab

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Re: Gehälter in der Rollenspielbranche (war: Uhrwerk Verlag)
« Antwort #49 am: 3.07.2022 | 10:46 »
Und eines der Hautprobleme (das in der Buchbranche gerade intensiv diskutiert wird): Bücher sind generell zu billig.
Das war schon vor langem so ( https://www.draketo.de/politik/buch-kosten ), es ist aber doch etwas komplexer: Je teurer Bücher sind (und je niedriger Gehälter), desto mehr Vielfalt kann es auf dem Buchmarkt geben.

Aktuell sind wir bei etwa 1 Euro pro Stunde Lesezeit. Wenn der Preis darunter fällt, leidet die Vielfalt.
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