Das ist beeindruckend, Daniel! Damit schaffst du die 192 Seiten.
Sind Überarbeitungswünsche darin eingeschlossen?
Funktioniert das in der Geschwindigkeit auch bei Rollenspiel-Produkten?
Eine andere Frage wäre, ob Übersetzer*innen das gleiche Geld bekommen wie Autor*innen, aber da wird es zu persönlich - es sei denn, es gibt wieder veröffentlichte Zahlen.
(Ich kenne es im Rollenspielbereich im deutschsprachigen Raum übrigens nur, dass Anschläge gezählt werden, nicht Wörter.)
Ja natürlich bin ja gerade von Rollenspielübersetzungen ausgegangen. Und Computerspielübersetzungen sind effektiv noch wesentlich komplizierter als Rollenspielübersetzungen und Romane sind wesentlich leichter.
Überarbeitungen wären"theoretisch" mit eingeschlossen, aber ich weiß nicht so recht was du damit meinst. Ich halte mich natürlich an alle Vorgaben bezüglich Stil, Anrede und Terminologie und beachte alle vorliegenden Glossare und bereits auf Deutsch erschienene Bücher. Wenn es bereits Errata gibt, die ich einarbeiten soll, mache ich das auch (allerdings muss man mir da natürlich konkret die Anweisung dafür geben).
Dabei erstelle ich selbst einen ausführlichen Glossar für meine Arbeit, schicke den dem Redakteur/Lektor vor Abschluss zu und arbeite dann seine Änderungswünsche an den Begriffen vor der Abgabe noch mit ein. Kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich einen Text mit dem Wunsch auf Überarbeitung zurückbekommen hätte. Ich möchte da bitte nicht arrogant rüberkommen, aber normalerweise sollte eine fertige Übersetzung ja so gut sein, dass das was dann noch zu ändern ist, ohnehin in die Bereiche Lektorat, Korrektat und Redaktion fällt weil das Dinge betrifft, die der Übersetzer ohnehin nicht enscheiden kann/darf/soll, oder es eben absurd aufwändig wäre, die Texte wegen Sachen, die mühelos vom Lektorat gerade gezogen werden können, ewig mit dem Übersetzer hin und her zu schicken.
Und ja ... über Geld spricht man nicht, aber wie gesagt, man wird damit vor allem in der heutigen Zeit wahrlich nicht reich. Und der Übersetzer kriegt im Schnitt pro Wort auch weniger als ein Autor. Wäre ja auch seltsam anders, weil etwas von Grund auf neu zu schreiben ist auf jeden Fall wesentlich aufwendiger als es zu übersetzen. (Und der Lektor kriegt weniger je Wort/SMS als der Übersetzer und der Korrektor kriegt weniger je Wort/SMS als der Lektor. Halt in der Regel.)
P.S. Ob man nun Worte, Anschläge, Standardzeilen oder Manuskriptseiten (1.000 oder 1.800 Anschläge) zählt ist doch völlig wurscht. Schlussendlich ist entscheidend wie viel dabei für die gesamte Textmenge an Kosten (für den Auftrageber)/Lohn (für den Beauftragten) herauskommt. Da die Diskussion mit Worten geführt wurde, habe ich halt meine Beispiele auch auf Worte runtergebrochen. Und ja, in der Praxis werden bei Rollenspielen meist Manuskriptseiten verrechnet, bei Computerspielen hingegen fast immer Worte. Und beim Untertiteln von Serien beispielsweise Minuten der Serienfolge.