Autor Thema: Wie Zauberwirker balancen?  (Gelesen 9742 mal)

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Offline Arldwulf

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #75 am: 4.07.2022 | 14:46 »
Gerade was die Einschränkung der Kampfanzahl und den Fokus auf Einzelgegner angeht würde ich dir wie oben beschrieben btw. abraten. Die Chance ist sehr hoch, dass dies deine Magiewirker eher noch stärker macht. Sie sind halt diejenigen welche am ehesten einzelne Gegner aus dem Spiel nehmen können und am ehesten in zeitkritischen Situationen irgendwo hin kommen können und am ehesten sich Rastmöglichkeiten geben können.

Wenn du Probleme mit Spielern hast die Zauber millimetergenau platzieren würde ich dir raten auf die Battlemap zu verzichten und nur noch beschreibend zu agieren. Dann kannst du auf die Frage "wie weit stehen die Orks von unserem Krieger entfernt" halt auch mit ungefähren Angaben hantieren. (Wichtig ist nur, das du als Spielleiter dennoch wahren Positionierungen kennst damit du dort nicht willkürlich agierst)




Offline Mouncy

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #76 am: 4.07.2022 | 16:00 »
Das HG / CR System kannst du in der Pfeife rauchen. Als grobe Daumenregel funktioniert für mich ganz gut: So lange die Monster Anzahl erhöhen, bis Summe der Monster HP > Summe HP der Gruppe, dann passts. So grob über den Daumen gepeilt, im Zweifelsfall einfach noch ein Monster mehr. Dabei ist eigentlich auch völlig egal was für ein CR am Monster dran steht. Sollen sie halt mal weg rennen, wenn es zu hart wird! Wenn die Caster auch mal defensive Spells bzw. mehr Utility Zeugs nehmen müssen weil sie aus dem Hinterhalt beschossen werden, gegen andere Caster mit Counterspell antreten müssen, oder Monster mit immunitäten bekämpfen, regelt sich das mit der übermäßigen Offensivfähigkeit ganz von alleine.
Was das Problem mit Monsterfähigkeiten vergessen angeht: Ich mag sowohl als SL als auch Spieler Kämpfe bei denen es klare "Bossmonster" + "Hilfslinge" gibt. Wenn beispielsweise die 0815 Orks nur einen Angriff haben und sonst nichts können auser HP Säcke zu sein ist das völlig okay, wenn im selben encounter ein Schamane mit Zauber dabei ist. Als SL muss man dann nur beim Boss darauf achten, dass man nichts vergisst, weil wenn mal ein normalo Ork bissel falsch gespielt wird merkt das eh niemand. Mut zur Lücke. Und auf Spielerseite hat man ein klares Ziel vor Augen: Der Magiefuchtler in der hinteren Reihe muss weg, wie komme ich an den ran.

Offline Ainor

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #77 am: 4.07.2022 | 18:32 »
Gerade was die Einschränkung der Kampfanzahl und den Fokus auf Einzelgegner angeht würde ich dir wie oben beschrieben btw. abraten. Die Chance ist sehr hoch, dass dies deine Magiewirker eher noch stärker macht. Sie sind halt diejenigen welche am ehesten einzelne Gegner aus dem Spiel nehmen können

Womit denn ?

Das HG / CR System kannst du in der Pfeife rauchen. Als grobe Daumenregel funktioniert für mich ganz gut: So lange die Monster Anzahl erhöhen, bis Summe der Monster HP > Summe HP der Gruppe, dann passts.

Das System ist dir zu ungenau und du schlägst vor es durch etwas noch ungenaueres zu ersetzen ?
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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #78 am: 4.07.2022 | 18:50 »
Womit denn ?

Klassische Save-or-Suck-Tricks, vermute ich. Wo's nur einen Gegner hat, ist der vergleichsweise leicht zumindest zur mehr oder weniger hilflosen Zielscheibe degradiert, auf den der Rest der Gruppe dann nur noch eindreschen muß, bis er umfällt -- natürlich kann man sich dann hinstellen und sagen, daß die Nichtzauberer der Gruppe eben doch ihren Teil beitragen, aber ob ihre Spieler nun ausgerechnet das gemeint haben...? :think:

(Ein einfaches Beispiel für Anfänger wäre z.B. Vicious Mockery. Wenn der Gegner seinen Rettungswurf verkackt, kriegt er Disadvantage auf seinen nächsten eigenen Angriffswurf -- und ein bißchen Schaden, aber der ist im Vergleich schon geradezu zweitrangig --, und das Ding ist bloß ein beliebig einsetzbarer Cantrip!)
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 18:55 von nobody@home »

Brainworm

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #79 am: 4.07.2022 | 19:24 »
(Ein einfaches Beispiel für Anfänger wäre z.B. Vicious Mockery. Wenn der Gegner seinen Rettungswurf verkackt, kriegt er Disadvantage auf seinen nächsten eigenen Angriffswurf -- und ein bißchen Schaden, aber der ist im Vergleich schon geradezu zweitrangig --, und das Ding ist bloß ein beliebig einsetzbarer Cantrip!)

Vicious Mockery wurde in der Gruppe auch recht exzessiv eingesetzt. Wobei die Gegener den Rettungswurf erschreckend oft geschafft haben. Also sogar die, die eigentlich echt nicht gut darin waren.


EDIT:

Hab auch noch mal Rückmeldung vom Spieler des Cleric erhalten. Es sind tatsächlich Shatter und Thunder Wave die er für das maximieren genutzt hat. Spirit Guardian war dann halt noch zusätzlich am Start (nicht maximiert).
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 19:30 von Brainworm »

Offline Ainor

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #80 am: 4.07.2022 | 20:22 »
Klassische Save-or-Suck-Tricks, vermute ich. Wo's nur einen Gegner hat, ist der vergleichsweise leicht zumindest zur mehr oder weniger hilflosen Zielscheibe degradiert, auf den der Rest der Gruppe dann nur noch eindreschen muß, bis er umfällt

Welcher Zauber macht das denn ? Am ehesten noch Hold Person, aber der ist sehr beschränkt. Ansonsten gibt es bestenfalls Advantage/Disadvantage für 1-3 Runden.
Das bringt nur was wenn man schnell viel Schaden machen kann. Und es gibt auch andere Möglichkeiten Advantage zu bekommen.

(Ein einfaches Beispiel für Anfänger wäre z.B. Vicious Mockery. Wenn der Gegner seinen Rettungswurf verkackt, kriegt er Disadvantage auf seinen nächsten eigenen Angriffswurf -- und ein bißchen Schaden, aber der ist im Vergleich schon geradezu zweitrangig --, und das Ding ist bloß ein beliebig einsetzbarer Cantrip!)

Das ist eine grob 50% chace dass der Gegner 25% weniger Schaden macht. "nur noch eindreschen muß" ist was anderes.

Hab auch noch mal Rückmeldung vom Spieler des Cleric erhalten. Es sind tatsächlich Shatter und Thunder Wave die er für das maximieren genutzt hat. Spirit Guardian war dann halt noch zusätzlich am Start (nicht maximiert).

Jo, das macht Sinn. Das war gegen die Gegner sicher auch sehr effektiv wenn die bei 24 Schaden alle umfallen.
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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #81 am: 4.07.2022 | 21:18 »
Das ist eine grob 50% chace dass der Gegner 25% weniger Schaden macht. "nur noch eindreschen muß" ist was anderes.

Dafür ist es halt auch ein beliebig spambarer Stufe-Null-Zauber, mit dessen Einsatz man sich gegen eh bloß einen Gegner nicht wirklich was vergibt. Auf Stufe 1 gibt's dann Nettigkeiten wie Entangle oder (im Rahmen) Tasha's Hideous Laughter, ab Stufe 2 beispielsweise Blindness/Deafness oder Levitate gegen normalerweise bodengebundene Gegner...

Offline Arldwulf

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #82 am: 4.07.2022 | 21:48 »
Womit denn ?

Je nach Gegner. Aber die klassischen Low Level Varianten sind Dinge wie Suggestion, Fear, Levitate oder Slow und dergleichen. Gibt schon einige Sachen welche man gegen Einzelgegner machen kann.

Offline Gunthar

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #83 am: 4.07.2022 | 21:52 »
Man könnte eine Art Wild Magic Tabelle verwenden. Jedes Mal, wenn ein Spellcaster einen Zauber macht, wird mit W100 gewürfelt. Ist der Wurf unter oder gleich einem bestimmten Wert (zB Spruchstufe x 3%), dann muss auf einer Wild Magic-Tabelle würfeln, was zusätzlich passiert. Die Wild Magic Tabelle im PHB ist ein bisschen zu Caster freundlich.
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Offline Quaint

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #84 am: 4.07.2022 | 21:59 »
Naja, wenn wir von Stufe 5-6 und einem (Boß-Level) Einzelgegner reden, dann hat der aber Legendary Resistance und Legendary Actions.

Und wenn es doch ne Gruppe von Gegnern ist, dann betrifft man sie halt vielleicht auch nicht alle, oder ein Teil schafft seinen Save.

Also ich bin jetzt auch kein so Megafreund von DnD 5, aber so ein bißchen funktioniert es halt schon.

Und man muss halt auch wissen was man will. Der unglückliche Barbarenspieler hat ja offenbar nicht so ne richtige Ahnung was seine Klasse eigentlich tut, und will halt eigentlich Gegner wegmoshen. Und das funktioniert halt mit anderem Encounterdesign und evtl. ner anderen gewählten Klasse besser.
Das Zauberwirker stark sind, vor allem wenn sie wissen, was sie tun, und ned ganz so doll haushalten müssen mit den Spellslots, da müssen wir nicht drüber reden. Aber auch Halbcaster Klassen und auch rein mundane Martials können schon ihren Teil dazu tun.
Ich finde man sollte da auch den Konkurrenzgedanken nicht übertreiben, sondern eher als Team denken und wie man es ergänzen und unterstützen kann. Und da kann man halt mit nem Baba auch mal ne Tür zustellen, damit Gegner nicht an die anderen rankommen. Nimmt vielleicht nicht ein Dutzend Gegner auf einmal vom Brett, kann aber je nach Situation auch sehr wertvoll sein.
Blöd ist halt wenn man sich komplett nutzlos oder sogar als Belastung empfindet.
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Offline Arldwulf

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #85 am: 4.07.2022 | 22:18 »
Naja, wenn wir von Stufe 5-6 und einem (Boß-Level) Einzelgegner reden, dann hat der aber Legendary Resistance und Legendary Actions.

Und wenn es doch ne Gruppe von Gegnern ist, dann betrifft man sie halt vielleicht auch nicht alle, oder ein Teil schafft seinen Save.

Natürlich und es sagt ja auch niemand Zauberwirker würden nur mit dem Finger schnipsen und alle Probleme seien fort.

Aber ihr Beitrag ist eben signifikant größer. Nimm mal dein Beispiel mit der Gegnergruppe. Ja, statistisch betrachtet schaffen 3 von 5 den Rettungswurf gegen z.B. Hypnotic Pattern nicht und das sind nicht alle. Bloß sind die verbliebenen zwei halt eine wesentlich geringere Herausforderung und die Auswirkung dieser einen Aktion ist wesentlich größer als sie ein Angriff sein könnte.

Und gerade bei den oben genannten Einzelgegnern gibt es eben eine Menge welche sehr anfällig sind. Nicht jeder hat legendary Actions und die welche sie haben haben üblicherweise nicht unendlich viele davon.
« Letzte Änderung: 4.07.2022 | 23:13 von Arldwulf »

Offline Quaint

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #86 am: 4.07.2022 | 22:31 »
Naja, aber die 3 die den Hypnotic Pattern nicht schaffen musst du ja irgendwann auchnoch besiegen. Klar wird der Encounter leichter nach dem Prinzip Teile und Herrsche, aber die Haudraufs haben halt durchaus auch was zu tun. Für mich ist das ne durchaus passable Variante von Teamwork.

Und es ist (imho) besser als: Da sind 70 Spinnenelfen. Baba haut 1,5 um. Barde haut 14 weg via Feuerball. Baba wird umzingelt und niedergemacht.

Aber muss halt auch jeder bissle selbst gucken. Im Finale von Curse of Strahd hat bei mir ein Paladin mit dem Sonnenschwert in einer Runde jenseits von 100 Schaden an Strahd gemacht und den Kampf entschieden, was aber auch nur ging weil ein Zauberwirker (Sorc glaube ich) mit Magie Strahd irgendwie von seinem fliegenden Mount runterbugsiert hat. Teamwork halt. Oh, und sie mussten vorher noch nen großen Kampf bestreiten gegen so nen belebten Baum - also hat Ressourcenmanagement auch ne Rolle gespielt, denn nur durch Ressourcenmanagement hatten Sorc und Pala noch die nötigen Reserven.
Und auch für sowas wie nen Baba gibt es gute Use-Cases; z.B. Wolfstotem. Selbst kriegt der Baba Advantage durch reckless, alle anderen Kriegen Advantage durch Wolftotem, Gegner kriegen auf die Nuss (insbesondere mit -5/+10 Feats), Teamwork toll, Gegner platt, happy days. Und vielleicht kann der Baba sogar noch einige Angriffe schlucken die sonst empfindlichere Kameraden getroffen hätten.
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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #87 am: 4.07.2022 | 22:50 »
Und auch für sowas wie nen Baba gibt es gute Use-Cases; z.B. Wolfstotem. Selbst kriegt der Baba Advantage durch reckless, alle anderen Kriegen Advantage durch Wolftotem, Gegner kriegen auf die Nuss (insbesondere mit -5/+10 Feats), Teamwork toll, Gegner platt, happy days. Und vielleicht kann der Baba sogar noch einige Angriffe schlucken die sonst empfindlichere Kameraden getroffen hätten.
Lohnt sich aber auch nur wenn man noch andere Melee Kämpfer in der Gruppe hat, und nicht (wie Brainworms Runde) mit Flanking spielt.

Flanking ist übrigens auch so eine Sache, weil das ein Zentrales Feature des Barbaren (Reckless Attack) mehr oder weniger redundant macht.

ich versteh auch echt nicht warum hier alle meinen Barbaren wäre nicht gut darin Schaden Anzurichten. Sowas wie ein PAM+GWM Zealot Barbar haut im Rage ziemlich soliden Schaden raus (zumindest in dem Levelbereich um den es im Eingangspost ging).
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Offline Arldwulf

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #88 am: 4.07.2022 | 23:05 »
Naja, aber die 3 die den Hypnotic Pattern nicht schaffen musst du ja irgendwann auchnoch besiegen. Klar wird der Encounter leichter nach dem Prinzip Teile und Herrsche, aber die Haudraufs haben halt durchaus auch was zu tun. Für mich ist das ne durchaus passable Variante von Teamwork.

Der Punkt ist halt: Diese Situation wäre ohne den Zauber wesentlich gefährlicher. Und das gilt für eine Vielzahl von Situationen und eine ganze Reihe ähnlicher Zauber.

Ich finde deine Beschreibung "Die Haudraufs haben auch etwas zu tun" beschreibt das Problem ganz gut. Sie sollten nicht "auch etwas zu tun haben sondern einen gleichwertigen Anteil am Erfolg haben, individuelle und spannende Aktionen machen.

All die Maßnahmen nach dem Motto "dann nimm halt mehr Einzelgegner/mehr Gegnermassen/genau die passenden Gegner damit sie Zauberertaktiken nicht klappen" sind am Ende nur Flicken um ein unnötiges Problem zu beheben. Von schlechtem Balancing gewinnt ja (abgesehen von den Designern die Testaufwand und Aufwand beim Spiel erstellen sparen) niemand etwas.

Offline Quaint

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #89 am: 4.07.2022 | 23:16 »
Ja weiß halt nicht, verglichen mit 3e ist die Caster Supremacy ja zurückgegangen, und ich hab selbst am Betatest mitgewirkt, diese DnD Next Geschichte ging ja ziemlich lang.
Und wenn ich das mal mit anderen Spielen vergleiche, dann sind da ja schon viele Fehler behoben und viele Sachen sind relativ klar.

Meine größten Kritikpunkte an 5e sind tatsächlich andere als Caster Supremacy. Da geht es mehr darum dass man halt 6-8 Encounter zwischen jeder long rest machen sollte weil sonst x Sachen nicht richtig funktionieren, aber zumindest für mich funktionieren 6-8 Encounter halt auch nicht, zumal viele davon dann halt trivial sind und es nur darum geht ob man hinterher keinen oder drei hitdie einsetzen muss oder dergleichen. Da dann lieber einen Kampf aber spannend, aber das kann D&D nur bedingt.
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Offline Arldwulf

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #90 am: 4.07.2022 | 23:34 »
Ja weiß halt nicht, verglichen mit 3e ist die Caster Supremacy ja zurückgegangen

Kommt bei 3e/3.5 natürlich darauf an was man vergleicht, aber es gibt auch eine ganze Menge Dinge welche die 5e tut um Zauberwirkern das Leben zu erleichtern. Freie Zauberwahl je Slot, kostenlose Rituale und jede Menge eingebaute Extras durch die Subklassen. Ich glaube nicht das es am Ende reicht um gleichermaßen wie zu 3.5 Zeiten die extreme Caster Supremacy zu bekommen, denn es gibt ja auch Einschränkungen. Aber warum sollte man als Vergleich eigentlich ausgerechnet die Edition nutzen in der diese Probleme am größten sind ?

Hilft am Ende ja niemandem der konkrete Schwierigkeiten in der eigenen Runde feststellt.

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #91 am: 4.07.2022 | 23:54 »
Ich finde deine Beschreibung "Die Haudraufs haben auch etwas zu tun" beschreibt das Problem ganz gut. Sie sollten nicht "auch etwas zu tun haben sondern einen gleichwertigen Anteil am Erfolg haben, individuelle und spannende Aktionen machen.

Ich würde noch einen Schritt weitergehen: die "Haudraufs" sollten im Kampf nicht bloß einen gleichwertigen Erfolgsanteil haben, sondern ihn sogar ausdrücklich dominieren. Was ist denn schließlich sonst ihre verdammte Nische, wenn nicht das? Der Rest der Gruppe kann ja dann außerhalb der Kampfszenen jederzeit wieder auf seine individuelle Weise brillieren...

Natürlich muß man da fairerweise zugeben, daß D&D sich noch nie bemüht hat, diesen Gedanken tatsächlich umzusetzen; die Idee vom Kämpfer als im wesentlichen bloßem "lebendem Schild" für die Sprücheklopfer ist ja nun wirklich nicht erst in diesem Jahrtausend aufgekommen. Und ob das nicht einfach nur heißt, daß es dann mal langsam Tag in der Nachtmütze werden sollte, darüber kann man sicherlich auch streiten. Aber na ja, meine zwei blankgeriebenen Kupferstücke halt. :)

Offline Arldwulf

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #92 am: 5.07.2022 | 00:12 »
Natürlich muß man da fairerweise zugeben, daß D&D sich noch nie bemüht hat, diesen Gedanken tatsächlich umzusetzen; die Idee vom Kämpfer als im wesentlichen bloßem "lebendem Schild" für die Sprücheklopfer ist ja nun wirklich nicht erst in diesem Jahrtausend aufgekommen.

Nie ist übertrieben, schau mal nach oben auf die Vorschläge welche Hausregeln und Änderungen man machen könnte um die Nichtkämpfer besser reinzubringen. Fertigkeitsherausforderungen als Gruppenproblemlösung, Martial Practises zur Erhöhung der Optionsanzahl, Wegfall der BA als auf Schaden basierendes Balancing, Wiedereinführung von Monsterrollen um taktisch mehr Optionen anzubieten und vielseitigere Gegner die nicht so leicht nach Schema F auszuschalten sind und natürlich auch Dinge wie Ritualkosten, einheitliches Ressourcensystem, Wegfall von SoD/SoS Zaubereffekten, Lehrmeisterbelohnungen als nichtmagische Alternative zu magische Gegenständen und dergleichen wären ja vor allem deshalb sinnvolle Hausregeln weil es sie schon in erprobter Form gibt.

Im Prinzip ist das ja alles aus dem Vorgänger geklaut und die Frage ist nur in welcher Form und wie viel (wenn überhaupt) man bereit wäre solche Dinge ins eigene System zu übernehmen um z.B. die Balancingprobleme zu beheben und für mehr Charaktervielfalt zu sorgen.
« Letzte Änderung: 5.07.2022 | 00:15 von Arldwulf »

Offline Ainor

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #93 am: 5.07.2022 | 00:33 »
Dafür ist es halt auch ein beliebig spambarer Stufe-Null-Zauber, mit dessen Einsatz man sich gegen eh bloß einen Gegner nicht wirklich was vergibt.

Man vergibt die Möglichkeit in der Runde ordentlich Schaden zu machen. Einer von 4 SCs macht fast nichts damit der Gegner 1/8 weniger Schaden macht. Ist eher ein Verlustgeschäft.

Tasha's Hideous Laughter

Bei jedem Treffer ein Save. "nur noch eindreschen" wohl eher nicht.

Blindness/Deafness

Eine Aktion, dafür hat der Gegner im Durchschnitt eine Runde Disadvantage/Advantage gegen ihn.
Ist etwas besser als selber zuhauen. Aber aus dem Spiel nimmt das den Gegner wohl kaum.

Levitate gegen normalerweise bodengebundene Gegner...

Bringt wenig gegen Leute mit Fernkampf, wirkt nicht auf Large. Wer bleibt da eigentlich ?

Suggestion

"If you or any of your companions damage the target, the spell ends."
Damit kann man Gegner umgehen/wegschicken. Besiegen eher nicht.

Fear

Stark situationsabhängig. Wenn der Gegner im Dungeon wegläuft bringt es nicht viel. Ist er eingeklemmt bekommt er nur Disadvantage.
Er muss schon eingeklemmt sein und keinen Fernkampf haben um wirklich von dem Spruch besiegt zu werden.

Slow

Nimmt grob die halbe Effektivität für etwas mehr als eine Runde. Ist auf einen Gegner kaum anders als Blindness.


Es mag hier und da mal einen Spruch geben der gut wirkt. Aber dass man genau den dabei hat ist keinesfalls sicher. Genausogut kann es sein dass man einen Spruch verschwedet weil der Gegner irgendwie immun ist. Und auf Stufe 6 hat man nur einen Stufe 2 oder 3 Spruch pro Kampf.
Ich sehe nicht wieso da Magier besonders toll sind. Stunning Fist ist eher besser als all diese Sprüche, und das kann der Monk so nebenbei.


Naja, wenn wir von Stufe 5-6 und einem (Boß-Level) Einzelgegner reden, dann hat der aber Legendary Resistance und Legendary Actions.

Naja, Legendary Resistance ist auf den Stufen noch nicht so verbreitet. Eher ab Stufe 11, aber dann kommen aber auch teilweise Magieresistenz, Save Proficiencies, und Legendary Resistance gleichzeitig. Dann sieht es eher düster aus mit der Magie.

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Offline Arldwulf

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #94 am: 5.07.2022 | 02:50 »
Suggestion:
Damit kann man Gegner umgehen/wegschicken. Besiegen eher nicht.
Fear:
Stark situationsabhängig. Wenn der Gegner im Dungeon wegläuft bringt es nicht viel. Ist er eingeklemmt bekommt er nur Disadvantage. Er muss schon eingeklemmt sein und keinen Fernkampf haben um wirklich von dem Spruch besiegt zu werden.

Ich dachte eher an "wir bezahlen besser und sind stärker als die Leute welche dich angeheuert haben Söldner, hilf uns und du darfst die anderen plündern und verschwinden".

Zumeist bekämpft man halt die Bösen, da ist es mit Loyalität oft nicht sehr weit.

Aber ja, wegschicken reicht ebenso oft.

Was Furcht angeht: es kommt halt darauf an wie man es nutzt. Du sagst ja selbst man kann es zum einklemmen des Gegners nutzen und das ist in den meisten Dungeons halt recht problemlos möglich. Und irgendwie ist "wenn man den Gegnern Fernkampf gibt ist das nicht so sehr ein Problem, dann haben sie nur Nachteil" halt eher Symptom als Lösung.

Und natürlich kommen auf höheren Stufen noch einige Tricks dazu, wir reden hier ja über sehr niedrigstufige Charaktere die naturgemäß auch noch sehr nah an den mundanen Klassen sind.

Es ging nur darum, dass gegen Einzelgegner die Balance auch nicht wirklich anders ist als gegen viele kleine. Nur die gewählten Zauber sind andere, aber dank flexiblem Spellsloteinsatz ist das halt für 5e Zauberwirker viel leichter damit umzugehen und den passenden Zauber zur Hand zu haben.
« Letzte Änderung: 5.07.2022 | 02:54 von Arldwulf »

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #95 am: 5.07.2022 | 06:40 »
Ein Hauptproblem an der Sache ist mMn das Battlefield Controll in 5e einfach stärker ist Buffen, und man auf Grund von Concentration und der deutlich limitierteren Spellslots auch nicht beides machen kann.
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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #96 am: 5.07.2022 | 09:18 »
Es ging nur darum, dass gegen Einzelgegner die Balance auch nicht wirklich anders ist als gegen viele kleine. Nur die gewählten Zauber sind andere, aber dank flexiblem Spellsloteinsatz ist das halt für 5e Zauberwirker viel leichter damit umzugehen und den passenden Zauber zur Hand zu haben.

Einzelgegner sind in einer Hinsicht anders: gegen eine ganze Gruppe SC haben sie von vornherein schon die Aktionsökonomie gegen sich, weil sie halt für gewöhnlich (Hauptausnahme legendary actions, wenn der bewußte Gegner die denn kriegt) in jeder Runde nur einmal am Zug sind. Da macht schon das Wegnehmen oder Erschweren von nur ein, zwei Aktionen im Verlauf des gesamten Kampfs potentiell eine Menge aus -- und dafür sind Zauberer allemal besser aufgestellt als reine Schadensausteiler, weil Schaden alleine einen ja erst dann an weiteren Aktionen hindert, wenn man davon auch schon umgefallen ist.

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #97 am: 5.07.2022 | 11:15 »
Hallo,
@Brainworm

Laut D&D 5 RAW bekommt man halt die Sprüche, die in der Liste stehen (bzw. über Subclasses auch andere). Das kann man sicherlich anpassen, aber das greift dann natürlich sehr in die Regeln ein.

...eventuell zur Besseren Aufklärung, für mich. Es steht also in einer Liste was der Zauberer oder Spelluser für ein Zauberspruch Bekommt, wenn er Aufsteigt?

Brainworm

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #98 am: 5.07.2022 | 11:54 »
Hallo,
@Brainworm

...eventuell zur Besseren Aufklärung, für mich. Es steht also in einer Liste was der Zauberer oder Spelluser für ein Zauberspruch Bekommt, wenn er Aufsteigt?

Es gibt eine Liste mit Sprüchen für jede Klasse (nach Spelllevel) und eine, bei der Klasse, die besagt, wie viele Spells man pro Stufe dazu bekommt. Ich müsste jetzt noch mal nachschauen, aber ich bin mir relativ sicher, dass die Spieler freie Wahl von der Liste ihrer Klasse haben, bzw. über bestimmte Voraussetzungen (wie beim Barden) sogar auf andere zugreifen können, wie beschrieben.

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Re: Wie Zauberwirker balancen?
« Antwort #99 am: 5.07.2022 | 12:07 »
Hallo,
@Brainworm

...dann ist klar, dass das Ausufert. Ist zwar nett gemeint.
Aber der Papst ist nicht im Heiligen Land und ist nur mit dem Gott im Kontakt. Bekommt auch keine Privilegien. hust, ich muss mal lachen.

Dann viel Spaß bei den Balancen.