Autor Thema: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?  (Gelesen 6744 mal)

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Offline Miles

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #75 am: 7.07.2022 | 09:41 »
Zudem kenne ich eigentlich niemanden aus dem Rollenspielsektor der wirklich durch Zufall in einen Laden gestolpert ist und durch Zufall sich zu Pen&Paper überreden hat lassen, die meißten haben es durch Freunde kennengelernt und dann eben über die Faszination erst einen Laden aufgesucht um sich zu erkundigen und das passiert heute überwiegend übers Internet.

Stimmt. Ich würde aber gerne noch hinzufügen, die meisten Läden sind auch nicht einfach zu finden. Im Sinne, dass dort viel Laufkundschaft vorbeikommt. Bei guter Lage und freundlichem Aussehen könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ein paar Leute doch mal stehen bleiben, reingehen und sich umsehen was es mit diesem "Ding aus Stranger Things" so auf sich hat. Vielleicht probiert es sogar jemand mal aus.

Ich habe vor einer Weile auf einer Brettspielmesse Rollenspielschnupperrunden angeboten. Da sind sehr viele Leute stehen geblieben und wollten wissen was es damit auf sich hat. Ein nicht unbeträchtlicher Teil hat dann gemeint: "Stimmt früher habe ich auch sowas gespielt, Das Schwarze Auge. Wie, das gibt's noch?"

Wenn der Laden aber nur abgelegen liegt, und mehr nach Buchantiquar aussieht, dann muss man schon sehr neugierig sein um darin die RSP Ecke zu entdecken.
Nicht falsch verstehen, ich liebe diese Läden, aber mehr Leute zieht man damit nur schwer an.

...Man muss von einem Händler für Waren mehr zu einem Anbieter von Gemeinschaftsflächen werden. Am Ende sollte es mehr Pub als Laden sein...

Genau das, es muss mehr das Konzept Event betont werden. Denn nur da kann man mit einem Lokal gegenüber Internet punkten.
Kennt jemand sowas?

Offline unicum

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #76 am: 7.07.2022 | 10:40 »
Zudem kenne ich eigentlich niemanden aus dem Rollenspielsektor der wirklich durch Zufall in einen Laden gestolpert ist und durch Zufall sich zu Pen&Paper überreden hat lassen, die meißten haben es durch Freunde kennengelernt und dann eben über die Faszination erst einen Laden aufgesucht um sich zu erkundigen und das passiert heute überwiegend übers Internet.

Zugestanden die meisten die ich kenne haben es auch durch Freunde kennengelernt.

ABER ich kenne auch einige welche es tatsächlich durch Läden kennengelernt haben. Als ich meine Mittagspause im Studium noch gerne im naheliegenden Rollenspielladen verbracht habe sind da tatsächlich ab und an mal Leute reingeschneit und haben gefragt was das denn für merkwürdige Spiele in der Auslage sind, dann musste der Verkäufer mal wieder her und ich war meinen Gesprächspartner los.(*)

Auch habe ich dort erlebt wie Leute von "Magic The Gaterhing" den Sprung zum Rollenspiel schafften.

Freunde von mir sind auch dazu gekommen weil sie eigentlich Cosim Spieler waren und in ihrem Cosimladen eben auch Rollenspiele drin standen.

(* interessant war das mal eine ältere Dame (geschäzt: 70+) in den laden gekommen ist und sich hat beraten lassen und auch ein Probespiel mitspielte und danach meinte "ach das ist schade das es sowas nicht schon zu meiner zeit gegeben hat" (da hatte ich mich breitschlagen lassen SL zu machen))

Offline Fillus

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #77 am: 7.07.2022 | 12:30 »
Ich habe jetzt nicht die 4 Seiten gelesen, also sorry wenn es so schon gesagt wurde.

Ich nehme mal den Satz aus dem Eingangspost "würde mich tatsächlich einfach mal interessieren, wie das die Leute hier sehen. Sind Rollenspielläden heute überhaupt noch von Nutzen? Ist das Verschwinden eben jener Läden wirklich "schade"?"

Ja es wäre schade! Und wie! Aber auch irgendwie reiner Egoismuss von mir, weil ich die Wirtschaftlichkeit ausser acht lasse.


Es ist doch so, auch heute finden noch immer wieder neue Menschen zum Hobby. Klar, sie können sich Online infomieren und Bücher kaufen, aber haben damit keine Anlaufstelle in ihrer Region. Es gibt Onlineseiten zur Spielersuche, die manchmal zum Erfolg führen, aber eben nicht immer.

In den Läden hätten (haben) die Interessierten einen Punkt wo sie Kontakte knüpfen können. Oft wird es auch durch Stammstische, Vereine oder ähnlichem übernommen. Die Hürde sich Online an Fremde zu wenden ist für mich noch ungleich höher. Conventions sind natürlich auch wichtig. Außerdem ist ein Laden ein Ort für den Gratis Rollenspiel Tag.

Vor Corona habe ich bei uns in der Region auf Brettspielveranstaltungen Pen&Paper angeboten und somit unheimlich vielen gezeigt oder erklärt was es damit auf sich hat. Das Interesse war immer riesig und zeigt mir auf wie sehr ein Laden, ein Verein oder irgendwas in der Art hier in der Region fehlt. Es gibt keinen Anlaufpunkt.

Früher habe ich auch viele Spielende vom Magic und Co "rekrutiert", aber auch solche Läden gibt es hier schon nicht mehr. Das Internet ersetzt heute, was früher der Anschlag am Brett im Supermarkt oder das Zeitungsinserat war. Mit dem Unterschied das man sich "Spielanleitungen" in Form von Actual Plays anschauen kann und dann oft im direkten Freundeskreis spielt und unter sich bleibt. Gerade das unter sich bleiben finde ich schade. Das tolle am Hobby ist doch, immer wieder neue Menschen kennen zu lernen.

Aber, ich habe keinen Einblick in die Finanzen. Lohnt sich so ein Laden noch ausserhalb von Großstädten? Überhaupt muss man Laden und Onlinehandel kombinieren? Ich msus weit fahren um einen Laden zu finden. Heute versuche ich auf anderem Wege Anlaufstellen zu bieten. Selbst die Spielzeugläden gibt es nicht mehr, die früher für sowas offen waren. Hobbyläden (Modellbau) sind auch so gut wie weg. Jetzt versuche ich mein Glück in Büchereien, die ein Cafe integriert haben und auf allen Veranstalungen die da kommen. Ich setzte ich wortwörtlich ins Schaufenster um andere für das Hobby zu begeistern.

Es sollte mehr Vereine geben, wenn ein Verein betreiben nur nicht so umständlich wäre, man rechtlich bei der Satzung (Vorsicht, Halbwissen bei mir) so aufpassen müsste um nicht irgendwie Pirvat haftbar zu sein. Vereine sollten eng mit den Läden zusammen arbeiten, schon mal eine Basis an Stammkundschaft sichern (was vermutlich meistens passiert, ich habe keinen Verein in der Nähe).

Zurück zum Egoissmus. Für mich persönlich wäre es großartig, einen Laden in der Nähe zu haben. Und ich habe auch kein Problem damit etwas mehr zu bezahlen. Wenn ich in ein Restaurant gehe, lasse ich das Trinkgeld auch großzügig ausfallen wenn es mir gefallen hat. Im Rollenspielladen würde ich halt noch irgendwas kaufen, dass ich gar nicht brauche. Aber ich habe es auch zu oft erlebt, dass man sich im Laden beraten lässt und dann Online kauft. Damit unterstelle ich gar keine böse Absicht, vielleicht mussten die Personen auch auf jeden Euro achten oder es gab andere Gründe.

Offline Teylen

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #78 am: 7.07.2022 | 14:24 »
Wenn der Laden aber nur abgelegen liegt, und mehr nach Buchantiquar aussieht, dann muss man schon sehr neugierig sein um darin die RSP Ecke zu entdecken.
Kleine Anekdote:
Ich war gerade in Barcelona um V:tM Rivals zu spielen. Der Laden war eingequetscht zwischen Restaurants in einem Mehrfamilienhaus.
Man mußte klingeln damit die Tür aufgemacht wurde und dann nochmal warten das die Ladentür aufgeschlossen wurde.
Der Laden war aber dann sehr stylisch und von der Spiel-/Veranstaltungsfläche her riesig ^^
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Offline Fillus

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #79 am: 7.07.2022 | 14:49 »
Vielleicht wird es Zeit für ein umherziehendes Event. Eine hauptberufliche dauerhafte Convention sozusagen. Ein Team welches durch ganz Deutschland (Österreich, Schweiz) zieht, überall Flächen anmietet und das Event veranstaltet. Müsste sich wohl über Eintritt und Getränke/Speisen, sowie Spenden finanzieren. Durch Werbung könnte man wohl wenig einnehmen, müsste zuminest Anfangs stattdessen einiges investieren. Man wäre auf so viele ehrenamtliche Helfer angewiesen, die sich bereit erklären zu leiten. Ansäzige Läden könnten dort auch einen Stand aufbauen.

Ähnlich einer Band würde man ganzjährlich seine Tour planen und Eintrittkarten im Vorverkauf anbieten. Eine Menge Planung und viele Kontakte wären zu knüpfen. Aber auch eine Möglichkeit für die Verlage sich noch mehr zu präsentieren, sofern ihre Kapazität es zuzlässt.

Man könnte Pen&Paper, Tabletop und kleine LARPs damit verbinden. Wenn man an Brettspiele denkt wird der Markt und das Interesse groß, vielleicht zu groß. Auch Kartenspiele wie Magic, samt Tuniere könnten da stattfinden. Wenn man jetzt noch Comicstände mit rein nimmt ... .

Aber ja, ich fantasiere nur etwas rum. Aber wäre doch toll so eine umherziehende Veranstaltung, auf man man auch mal in Hobbys schnuppern kann, die gar nicht so weit weg vom eigenen scheinen.
« Letzte Änderung: 7.07.2022 | 14:50 von Fillus »

Noir

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #80 am: 7.07.2022 | 14:49 »
Es ist doch so, auch heute finden noch immer wieder neue Menschen zum Hobby. Klar, sie können sich Online infomieren und Bücher kaufen, aber haben damit keine Anlaufstelle in ihrer Region. Es gibt Onlineseiten zur Spielersuche, die manchmal zum Erfolg führen, aber eben nicht immer.

In den Läden hätten (haben) die Interessierten einen Punkt wo sie Kontakte knüpfen können.

Und genau diesen Punkt sehe ich eben nicht mehr wirklich als relevant an. Das war vielleicht vor 20/30 Jahren der Fall ... aber wie gesagt ... selbst als ich vor 25 Jahren angefangen bin, waren Rollenspielläden schon völlig irrelevant für uns und unser Hobby. Ich kenne niemanden (!) der irgendwie durch Suche und Kontakte in Rollenspielläden zum Hobby gekommen wäre. Nicht einen. Nun sind meine Bekannten sicher nicht repräsentativ. Aber Kontakte knüpfen neue und junge Leute heute sehr viel schneller und einfacher online. Da darf man sich nicht selbst als Maßstab nehmen, wenn man vielleicht schon Ü30, Ü40 oder Ü50 ist. Das funktioniert für die Jugend heute ganz anders. Irgendwo "hingehen" zu müssen, um sich mit einem fremden über ein Spiel zu unterhalten, dass sie vielleicht interessiert? Das dürfte kaum noch jemand machen.

Offline Fillus

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #81 am: 7.07.2022 | 15:05 »
Und genau diesen Punkt sehe ich eben nicht mehr wirklich als relevant an. Das war vielleicht vor 20/30 Jahren der Fall ... aber wie gesagt ... selbst als ich vor 25 Jahren angefangen bin, waren Rollenspielläden schon völlig irrelevant für uns und unser Hobby. Ich kenne niemanden (!) der irgendwie durch Suche und Kontakte in Rollenspielläden zum Hobby gekommen wäre. Nicht einen. Nun sind meine Bekannten sicher nicht repräsentativ. Aber Kontakte knüpfen neue und junge Leute heute sehr viel schneller und einfacher online. Da darf man sich nicht selbst als Maßstab nehmen, wenn man vielleicht schon Ü30, Ü40 oder Ü50 ist. Das funktioniert für die Jugend heute ganz anders. Irgendwo "hingehen" zu müssen, um sich mit einem fremden über ein Spiel zu unterhalten, dass sie vielleicht interessiert? Das dürfte kaum noch jemand machen.

Alleine im letzten Jahr vor Corona komme ich in dem ländlichen Teil in dem ich wohne, auf sehr viele. Das ist natürlich nur ein regionaler Wert und auch nur mit mir eine Einzelsperson daher statistisch nicht relevant. Aber ja, vor allem auf Veranstaltungen die eher allgemeiner waren, also also um's Spielen (Brett- und Kartenspiele) an sich ging, musste ich dutzendweise Menschen in andere Gruppen vermitteln, weil ich selbst keinen Platz hatte. Zugegeben, Jugendliche waren selten dabei, die bleiben wie ich schon schrieb eher unter sich. Aber von 19 bis cirka 75 Jahren war alles dabei. Wobei der Trend bei den älteren Mitmenschen eher Richtung Krimi Rollenspiel ging.

Ich habe zudem auch Rollenspiel für Kinder angeboten und der Andrang war gewaltig. Die Eltern haben keine Anlaufstelle und nur mit den Videos aus dem Internet haben sie sich nicht getraut, oder es schlicht nicht verstanden. War es schwer im Dschungel der Spiele ein passendes für sich zu finden. Kennen ja auch die einschlägigen Seiten nicht, sind nicht in der Szene drin. Viele waren mir sehr dankbar, es einmal aufgezeigt bekommen zu haben und so zu Hause einfach loslegen zu können.

Die Hemschwelle auf eine Convertion zu gehen, ist deutlich häher als einen Laden vor Ort besuchen.

Mal davon ab, die Male die ich bei uns in Geschäften geleitet habe, ob an Gratis Rollenspieltagen oder sonst wie, haben immer wieder Menschen ins oder zurück ins Hobby geführt. Und auch vor wenigen Jahren als ich noch Magic gespielt habe, sind regelmäßig "Überlaufer:innen" zum Pen&Paper gekommen, ohne das ich all zu viel Überredungskunst anwenden musste.

Aber wie geschrieben, alles nur als eine Person in meiner eigenen Blase.

Ich weiss ich denke zu sozial. Ein Laden muss Geld verdienen um zu bestehen. Ich kann das in meiner Freizeit schaffen, muss nicht davon leben.


Offline after.job.nerd

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #82 am: 7.07.2022 | 16:14 »
Der damalige FLGS in meiner Heimatstadt war über Jahre mein Wohnzimmer. Irgendwann hatte ich eine eigene Bude, da brauchte ich kein zweites Wohnzimmer mehr.

Ich kenne inzwischen fast jeden Rollenspiel-Laden in Deutschland, da ich beruflich viel unterwegs bin und auf jeder Dienstreise nach der Arbeit in den lokalen Rollenspielläden stöbern gehe. Vor zehn Jahren bin ich da auch immer noch fündig geworden, aber heute sind es meist nur noch Rollenspielecken in Comic- oder TT- oder Brettspielläden, wo meist über Pegasus/Ulisses/Uhrwerk/5E hinaus nix zu finden ist. Bei den besseren Läden gibt es eine recht komplette Palette der Spiele der genannten Verlagen, aber oft ist mit DSA, Shadowrun, Cthulhu, 5E bereits das Ende der Fahnenstange erreicht.

Die paar Systeme, bei denen ich noch gedruckte Bücher kaufe (bei den meisten Sachen reicht mir PDF), beziehe ich halt bei amazon oder direkt beim Verlag. BattleTech beim SciFi-Trader.

Kurz gesagt: Rollenspielläden brauche ich keine.

Und die Mär von den Neuspielern, die über die Läden in die Szene kommen, glaube ich nicht. Wenn ich mir die Mitspieler meines Sohnes angucke: Bei locker 2/3 sind die Eltern selbst Rollenspieler, der Rest sind neu angefixte Klassenkameraden.
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Offline T.Dorst

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #83 am: 7.07.2022 | 16:43 »
Der damalige FLGS in meiner Heimatstadt war über Jahre mein Wohnzimmer. Irgendwann hatte ich eine eigene Bude, da brauchte ich kein zweites Wohnzimmer mehr.

Ich kenne inzwischen fast jeden Rollenspiel-Laden in Deutschland, da ich beruflich viel unterwegs bin und auf jeder Dienstreise nach der Arbeit in den lokalen Rollenspielläden stöbern gehe. Vor zehn Jahren bin ich da auch immer noch fündig geworden, aber heute sind es meist nur noch Rollenspielecken in Comic- oder TT- oder Brettspielläden, wo meist über Pegasus/Ulisses/Uhrwerk/5E hinaus nix zu finden ist. Bei den besseren Läden gibt es eine recht komplette Palette der Spiele der genannten Verlagen, aber oft ist mit DSA, Shadowrun, Cthulhu, 5E bereits das Ende der Fahnenstange erreicht.

Die paar Systeme, bei denen ich noch gedruckte Bücher kaufe (bei den meisten Sachen reicht mir PDF), beziehe ich halt bei amazon oder direkt beim Verlag. BattleTech beim SciFi-Trader.

Kurz gesagt: Rollenspielläden brauche ich keine.

Und die Mär von den Neuspielern, die über die Läden in die Szene kommen, glaube ich nicht. Wenn ich mir die Mitspieler meines Sohnes angucke: Bei locker 2/3 sind die Eltern selbst Rollenspieler, der Rest sind neu angefixte Klassenkameraden.

Den Post kann ich zu 90% unterschreiben (sogar inkl. der Dienstreisen und dem Rollenspielshoptourismus quer durch Deutschland). Die einzige Abweichung ist, dass ich keinerlei pdfs kaufe, sondern ausschließlich "echte" Bücher.

Es gibt noch ein paar Läden, die auch Exoten und Indies führen, aber das sind wirkliche Ausnahmen. Und so richtig tief stöbern und Schätze heben kann man dort in der Regel auch nicht mehr.


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Offline felixs

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #84 am: 7.07.2022 | 16:47 »
Ein Laden muss Geld verdienen um zu bestehen.

Das ist sicherlich ein Problem. Und das ist auch der Grund, weshalb ich keinen solchen Laden eröffnen würde, auch wenn ich mich durchaus gern beuflich umorientieren würde und obwohl mir Einzelhandel, Kundenberatung etc. Spaß machen würden. An Herzblut würde es nicht fehlen, aber ich würde gern (gern auch gut) leben.

Wenn es aber Läden gibt und wenn die nicht überwiegend von totalen Idioten bevölkert sind (selten so erlebt), dann unterstütze ich die gern - allerdings setzt das natürlich voraus, dass ich 1) Geld habe und 2) dort etwas finde, das ich kaufen möchte. 1) ist unbedingt nötig, 2) kann man natürlich irgendwie umgehen und einfach irgendwas kaufen, aber das rächt sich schnell in Form von verrümpelter Wohung...

Es gibt noch ein paar Läden, die auch Exoten und Indies führen, aber das sind wirkliche Ausnahmen. Und so richtig tief stöbern und Schätze heben kann man dort in der Regel auch nicht mehr.

Der einzige Laden, bei dem ich in de letzten 10 Jahren noch richtig lohnendes Stöbern hatte, war der Tellurian in Dortmund.
« Letzte Änderung: 7.07.2022 | 16:55 von felixs »
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Offline CAA

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #85 am: 7.07.2022 | 19:17 »
Ich hab "erst" 2009 ins Hobby gefunden und war seitdem in 3 Rollenspielläden.

1) War wohl irgendwann mal mit P&P als Hauptfokus, aber dato (2009) gabs nur noch nen halbvolles Regal mit DSA4.1 Büchern. Der Rest vom Laden waren Sammelkartenspiele (Pokemon und Magic)
2) War so eng und zugestellt, dass man sich kaum umdrehen konnte. Bücher waren eingeschweist.
3) Bücher waren eingeschweist. Zu dem System was mich interressiert hatte, konnte der Verkäufer leider nichts sagen.

In keinem der drei Läden gab es ein schwarzes Brett (o.ä.), über das man hätte eine Gruppe finden können.


Mir stellt sich da ne ganz andere Frage: Hat es Rollenspielläden überhaupt jemals gebraucht?
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Offline Nebelwanderer

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #86 am: 8.07.2022 | 00:01 »



Mir stellt sich da ne ganz andere Frage: Hat es Rollenspielläden überhaupt jemals gebraucht?

Tatsächlich habe ich zu einer Zeit angefangen als es noch keine Handys gab und Internet noch nicht überall Verfügbar und Minutengenau abgerechnet wurde. Durch den Aushang im örtlichen Rollenspielladen habe ich zwei Gruppen gefunden und davon sind zwei immer noch meine besten Freunde, Davon abgesehen gab es sowas wie Amazon noch nicht, wir konnten zwar die Rollenspielbücher in der Buchhandlung bestellen, mussten aber erstmal wissen was es überhaupt gibt. Also ja, ich glaube schon das Rollenspielläden in den 80er/90er sehr zum Erhalt und Aufbau der Szene beigetragen haben, aber früher oder später eben Aussterben/Sich verändern wie Videotheken.

Offline ToBored

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #87 am: 13.08.2022 | 22:47 »
Hey, hab die 4 Seiten überflogen. Aufgefallen sind mir die Beiträge zur Neuformulierung/-Strukturierung des Konzepts Rollenspielladen. Aber zu erst:
Ich denke Rollenspielladen als Laden zu fassen indem nur Rollenspiele verkauft werden greift unnötig zu kurz. Eine so enge Eingrenzung ist einfach nicht wirtschaftlich machbar. Noch dazu gibt es beim Rollenspielhobby sowohl von den Personen als auch von der Geschichte her einige Überschneidungen mit dem Table Top, Card Games und Brettspielen im allgemeinen. Für mich macht es deswegen keinen Sinn in diesem engen Kontext von einem Rollenspielladen zu sprechen. Von einem Hobby- oder Nerdladen zu sprechen macht für mich hier mehr Sinn, deswegen gehe ich in meinem Beitrag auch von einem solchen durchmischten Angebot aus.

Ich bezweifle tatsächlich das die Einschätzung dass das physische kaufen im Landen überholt sei stimmt. Denn wenn dem so wäre würde Amazon nicht so viel Aufwand betreiben um seine eigene Laden Kette aufzubauen, aktuell vorerst nur in den USA und auf Alltagsprodukte begrenzt. Sie beherrschen bereits den Online-Markt und wäre es wahrscheinlich das in naher Zukunft kein signifikanter Anteil der Käufe mehr in Läden statt finden würde, dann wäre diese Investitionen absolut blödsinnig. In sofern denke ich das lokale/regionale Läden auch in Zukunft relevant für den Vertrieb von Waren sein werden.

Ich denke aber sie werden sich auf einige Arten stark verändern:
Einerseits wird sich der Konflikt zwischen Online und Offline denke ich zum online integrierten physischen Laden auflösen, also das was die Amazon Läden schon heute sind. Das Ladenlokal wird also zu einem lokalen/regionalen Schaufenster des Online-Shops. Indem Waren für den Kauf im Online-Shop ausgewählt werden können.
Da bei Online-Shops(aufgrund der Anmeldeformulare) Netzwerkeffekte greifen ist es recht ineffektiv und nicht wettbewerbsfähig wenn jeder Laden seinen eigenen Online-Shop hat. Zudem kann die Pflege eines Online-Shops recht aufwändig sein(selbst wenn das System eingekauft ist). Deswegen wird sich die Eigentumsstruktur weg vom Inhaber:innen geführten Fachgeschäft hin zu Niederlassungen von Ketten mit bestimmten Fachabteilungen entwickeln. Auf diese Weise können die Netzwerkeffekte des Online-Shops möglichst effektiv genutzt werden und die Ladenlokale können sich am besten auf ihre lokale und fachlich spezifische Situation konzentrieren.
Um ihrer Funktion als Schaufenster am besten gerecht zu werden, werden die Ladenlokale mehr zu Event-Orten werden. Das Ladenlokal für Lebensmittel wird z.B. mehr Live Kochevents veranstalten und dabei Rezepte vorstellen die aus den angebotenen Lebensmitteln gekocht werden können, die zu diesem Zeitpunkt auch herunter gesetzt sein werden. Das Ladenlokal ist so nicht mehr der Vertriebsort, sondern der Werbeort und ein Ort in dem Wert um das Produkt herum geschaffen wird, z.B. durch das Angebot eines Cafes in einem Buchladen.

Unter dieser Prämisse ist der zukünftige Nerdladen ein Ort an dem sich Menschen treffen können um Rollenspiele, Table Top, Card Games und Brettspiele zu spielen, an dem Events geplant, organisiert und veranstaltet werden, an dem am neun Cosplay, der neuen Gewandung, der neuen Spielplatte, der neuen Table Top Armee oder der neuen Kampagnen-Karte gearbeitet werden kann und an dem Dienstleistung rund um das Hobby angeboten werden wie die Bewirtschaftung. Und das alles integriert in ein übergreifendes Online-Shop System. In einem solchen Laden wäre es egal wenn die Leute sich beraten lassen und dann nachher Online kaufen, wenn sie im angeschlossenen Online-Shop kaufen. Und die Dienstleistungen und Events um zu verkaufenden Waren herum stellen die Bindung an den Online-Shop bestmöglich sicher, z.B. da das Buchen von Räumen, Anmelden bei zu Events oder das Nutzen von Werkzeugen für das Basteln einen Account im Online-Shop erfordern. Ein Account der vor Ort einfach angelegt werden kann, entweder durch das kostenlose WLAN mit dem eigenen Gerät oder an Internet-Terminals.
Profitieren könnte das ganze denke ich noch von einem angeschlossenen Forum und natürlich einer Integration in bestehende Soziale Netzwerke.

Ein solcher Laden wäre durchaus anders als heute, vielleicht am ehesten kommt es einer Mischung aus GW-Lokal und Brettspiel-Cafe gleich. Aber ich denke er würde auch sehr nützlich für das Hobby sein. Er könnte Elemente eines Rollenspielvereins erfüllen, bzw. sogar Teil eines solchen sein. Auf diese Weise könnte er eventuellen schädlichen Mono- oder Oligopolen im Vertriebsfeld vorbeugen, die durch die Online-Shop Technologie aufgrund ihrer Netzwerkeffekte gefördert werden. Andererseits könnte er auch den Kontakt zwischen Spieler:innen und Verlagen verbessern, in dem er den Austausch strukturiert und organisiert, z.B. in Form von regelmäßigen Austauschrunden zwischen Fans und Redaktion. Er könnte auch die Interessen von Rollenspiel interessierten in der Gesellschaft sichtbar machen und in dieser vertreten, als normaler Interessenverband. Im Rahmen dieser Tätigkeit könnte z.B. auch die vielfältig entstehenden digitalen Formate im Internet wie Live Streams oder Podcasts finanziell oder materiell unterstützen.

Offline Runenstahl

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #88 am: 14.08.2022 | 00:15 »
- Ich habe derzeit 4 Rollenspielrunden am Laufen mit insgesamt 20 verschiedenen Mitspielern (plus mich selbst). Keinen einzigen davon habe ich durch einen Rollenspielladen gefunden. Ein paar wenige über das Internet, die allermeisten schlicht über Mundpropaganda.
- Rollenspielprodukte kann man überall kaufen. Z.B. im Buchhandel. Dafür braucht es keine speziellen Läden. Beratung kann bei Rollenspielprodukten eh kaum geleistet werden.
- In letzter Zeit kaufe ich mehr PDFs als echte Bücher.

Fazit: Ich mag es in derartigen Läden zu stöbern. Wirklich brauchen tue ich sie nicht.

PS: Zum Thema sich beraten lassen und dann woander kaufen. Rollenspielbücher sollten hier in Deutschland doch eigentlich der Buchpreisbindung unterliegen. Mag sein das das bei Tabletops, Figuren, Würfeln etc. geht, aber bei reinen Regel- oder Abenteuerbüchern sollte das gar nicht möglich sein. Oder habe ich da was übersehen ?
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Offline Raven Nash

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #89 am: 14.08.2022 | 07:34 »
Oder habe ich da was übersehen ?
Ja, die Tatsache, dass sich die Buchpreisbindung nur auf deutschsprachige Bücher bezieht. Sowas kauf ich aber nicht.  ;)
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Offline Weltengeist

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #90 am: 14.08.2022 | 08:06 »
Oder habe ich da was übersehen ?

Ja. Wie Raven Nash schreibt: dein gesamter Beitrag bezieht sich auf deutschsprachige Bücher. So auch die Annahme, man könne die Bücher einfach über den normalen Buchhandel beziehen. Die deutschen Buchhändler sind nämlich an dermaßen unfähige Großhändler angebunden, dass sie alles abseits des deutschen 08/15 nicht kriegen. Gilt übrigens nicht nur für Rollenspielkram, sondern beispielsweise auch für Romane, Sach- und Fachbücher. Meine örtliche Buchhändlerin verliert dadurch jährlich rund tausend Euro Umsatz, die ich dann doch beim bösen A lassen muss, weil sie die englischsprachigen Sachen einfach nicht (oder nicht in erträglicher Zeit) beschaffen kann, so sehr sie sich auch bemüht.
« Letzte Änderung: 14.08.2022 | 10:22 von Weltengeist »
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Offline Alex

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #91 am: 14.08.2022 | 09:08 »
Ein solcher Laden wäre durchaus anders als heute, vielleicht am ehesten kommt es einer Mischung aus GW-Lokal und Brettspiel-Cafe gleich. Aber ich denke er würde auch sehr nützlich für das Hobby sein. Er könnte Elemente eines Rollenspielvereins erfüllen, bzw. sogar Teil eines solchen sein. Auf diese Weise könnte er eventuellen schädlichen Mono- oder Oligopolen im Vertriebsfeld vorbeugen, die durch die Online-Shop Technologie aufgrund ihrer Netzwerkeffekte gefördert werden. Andererseits könnte er auch den Kontakt zwischen Spieler:innen und Verlagen verbessern, in dem er den Austausch strukturiert und organisiert, z.B. in Form von regelmäßigen Austauschrunden zwischen Fans und Redaktion. Er könnte auch die Interessen von Rollenspiel interessierten in der Gesellschaft sichtbar machen und in dieser vertreten, als normaler Interessenverband. Im Rahmen dieser Tätigkeit könnte z.B. auch die vielfältig entstehenden digitalen Formate im Internet wie Live Streams oder Podcasts finanziell oder materiell unterstützen.
Das ist genau das was ich mir auch vorstellen und mich zu einem regelmäßigen Besuch animieren würde.  :)

Offline General Kong

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #92 am: 14.08.2022 | 10:17 »
Ich sehe nicht, wie ein von ToBored vorgestellter laden für den Besitzer durch den Betrieb des Ladenlokals auch nur annähernd genug Gewinn abliefern sollte.
Leute kommen, lümmeln rum, tun Dinge, lassen sich beraten und dann kaufen sie vielelicht im Laden oder online im Online-Laden ein Buch oder zwei.
Oder in einem anderen Online-Laden.

Oder soll das eine Art Kneipe werden? Mit angeschlossenem Online-Vertrieb? Auch das Besipiel mit Nahrungsmittelgeschäft, das Kochkurse macht und Rezeptideen (gegen Eintritt?) vorstellt, erscheint mir recht weit von einem Konzept entfernt, das betriebswirtschaftlich irgendwie für den Betreiber Sinn macht.

Das ist mehr ein Klubhaus zum Rollenspielen (bzw. Kochen) mit einer Empfehlung, dass man im Online-Shop als Klubmitglieder Prozente erhält (von wegen "Kauft bei Horst, der hält den Laden doch auf für uns!"). Blöd nur, wenn Nur-Online-Heinz günstiger sein kann als Klubhaus-Horst mit laden, denn: Heinz ist schlau und hat keinen Laden.

Läden sind nett. Buchhandlungen auch.

In beiden war ich früher ständig, jetzt schon lange, lange nicht mehr.

Ich vermisse das ein wenig, aber ich fahre bei den Spritpreisen und Parkgebühren nicht in die Stadt um zu schauen, ob das, was ich haben will, vielleicht da sein könnte. Die Antwort ist eh meisten: "Nein, aber wenn sie in zwei Wochen nochmal kommen, dann haben wir das vielleicht da. ... Was? Sie kontaktieren, wenn es da ist? ..." (mitleidig-verständnisloser Blick oder Bejahung - aber es kommt nie was)

Oder ich nutze mein Amazon Prime-Abo und habe es übermorgen im Briefkasten.  :think:
A bad day gaming is better than a good day working.

Offline ToBored

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #93 am: 14.08.2022 | 14:11 »
Ja wie geschrieben, am besten als Mischung aus GW-Laden und Brettspiel-Cafe zu verstehen. Und da in den USA diese Brettspiel-Cafes aktuell im Trend sind und immer mehr entstehen, scheint es sich doch irgendwie zu rechnen.

Jedoch scheinst du einen Teil meines Beitrags nicht gelesen zu haben, da du von einem Einzelnen persönlichen Inhaber sprichst. Ich allerdings gehe von der Prämisse aus das der isolierte Inhaber geführte Einzelhandel als konkrete Eigentumsform überholt ist, weniger das Konzept einer lokalen Einkaufsmöglichkeit, auch teils fachspezifisch. In der Zukunft werden das örtliche Zweigstellen von Aktiengesellschaften oder anderen Kapitalgesellschaften(abseits der kleinst GmbH) sein. Vielleicht wird sich auch ein immer härteres Freanchising Modell halten können, bzw. das ergänzen(im schlimmsten Fall). Auf jeden Fall wird sich das Kapital stärker konzentrieren, allein weil es so effektiver verwertet werden kann im Bezug auf die aktuellen Technologien.

Aber wo du richtig liegst ist das Klubhaus, den ja das wäre es zu teilen. So wie Amazon Amazon Prime anbietet und dadurch besseren Service, aber auch On-Demand Angebote bei Filmen, Musik und ihren physischen Stores, anbietet. Würde es auch hier ein Mitgliedsmodell geben, das z.B. die Nutzung der Werkstatt zum herstellen von Gewandungen erlaubt. Zusätzlich würde wohl der Großteil der nicht fixen Einnahmen im Tagesgeschäft durch die angeschlossene Gastronomie kommen.
Interessant wäre es denke ich auch das Mitgliedsangebot mit einem VTT Angebot zu verknüpfen. Und natürlich würde die Mitgliedschaft auch kürzere Lieferzeiten bedeuten, wie bei Amazon Prime.

Generell rückt das Verkaufen von Güter im örtlichen Laden in den Hintergrund. Es ist viel eher eine Tätigkeit um den Wert der angebotenen Dienstleistungen, lies Gastronomie, VTT, Events, Werkzeuge on-demand, etc., zu erhöhen und um den Online-Shop zu bewerben, dessen Möglichkeit der Kundenbetreuung zu ergänzen und natürlich um regionale Vierteilzentren für eine Erhöhung der Lieferqualität zu haben(so wie Amazon schon heute seine physischen Läden nutzt).
« Letzte Änderung: 14.08.2022 | 14:17 von ToBored »

Offline Aedin Madasohn

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #94 am: 14.08.2022 | 14:54 »
In der Zukunft werden das örtliche Zweigstellen von Aktiengesellschaften oder anderen Kapitalgesellschaften(abseits der kleinst GmbH) sein

bliebe die Frage, "welche" Kapitalgesellschaften sich das antuen sollten.

Brett-Amazon-Cafe
Alexa, muss ich da jetzt drüber oder drunter würfeln? Alexa, ich habe 3+3 gewürfelt
"3er Pasch schlägt nach Sonderregel-der-abschreckenden-Sonderregel die 4+3"
so kann es mir egal sein, wie zerhackstückelt-uninuitiv dieses Spiel seine Regeln präsentiert! Gewürfelt und Ergebnis ist da - so kann man schnell loszocken bzw. einfach mal ein neues System/Brettspiel ausprobieren

"wir haben auch passende Glitzerfarbenwüfel farblich passend zu der letztens gekauften Unterhose im Sortiment..."  >;D
"bei Abschluss von PrimeAbo Cheat steigen die kundenlastig verschobenen Probe-gelungen-Ansagen um garantiert 15%"  >;D


"also, wir haben nach Sprach- und Kampagnenauswertung der bei uns in den Cafes gespielten D&D Session folgende Schwerpunkte bei der Herr der RingeTM Subserie Diebe-in-Mordors-Kerkern gewählt..."
 ~;D


 

Offline ToBored

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #95 am: 14.08.2022 | 15:09 »
Antwort, Amazon. Und es ist ein wichtiges Forschungsfeld rund um Smart City. Das was du da zeichnest hat wenig mit dem Vorgestellten zu tun, da es da eher um konkrete Systeme geht. Bei dem was ich vorgestellt habe geht es um das Spielen und das drumherum, sprich Spielmaterial, Räumlichkeit, Verpflegung, etc. die satirische Überspitzung ist also nicht wirklich zutreffend, aber durchaus witzig.

Und ganz konkret haben die physischen Läden für Amazon ganz konkrete Vorteile.
1. Sie holen Menschen ab die über das Internet nicht oder nicht so einfach zu erreichen wären und bauen so die eigene Marktmacht aus womit bessere Konditionen beim Einkauf und der Vertriebsbeteiligung erzielt werden können. Was mit der Unternehmensstrategie der Monopolsicherung einhergeht die Amazon seit seinem bestehen verfolgt und die vor allem für Online-Shops sehr nützlich ist da sie ähnlich wie Soziale Netzwerke funktionieren und Netzwerk Effekte aufweisen, bedeutet desto mehr Kunden ich führe desto wertvoller ist der Online-Shop an sich. Aufgrund besserer Marktdaten, mehr Marktmacht, mehr Verhandlungsmacht gegenüber Vertragspartnern, etc.
2. Sie dienen ihnen als Vierteilzentrum das quer finanziert wird. Was ihre Logistik kosten senkt.
3. Es stellt eine Werbeposition da, vor allem ihre To Go Geschäfte in Innenstädten, wobei das bei Amazon vernachlässigbar ist aufgrund der bestehenden Marktdurchdringung im Online Bereich.
4. Sie dienen der Vermeidung von produktspezifischen Hürden die im Online-Shop bestehen, z.B. bei Lebensmitteln oder Kleidung, wo manche Menschen das Produkt vorher gerne physisch erleben wollen.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #96 am: 14.08.2022 | 15:29 »
Und ganz konkret haben die physischen Läden für Amazon ganz konkrete Vorteile
2. Sie dienen ihnen als Vierteilzentrum das quer finanziert wird. Was ihre Logistik Kosten senkt.


Batterie an Code-Schließfächern, aus denen man sich bei der Fahrt-nach-der-Arbeit mal eben seine Amazon-Bestellung abholt
(etwa, weil man genau diese Station schon beim Bestellen als Übergabepunkt gefixt hat und sich nicht überraschen lässt, wo das Packet in der Nachbarschaft oder Abholstore am Arsch der Welt Ende der Auslieferungsfahrt "gelandet" ist)

- also hast du schon Parkplätze und/oder Bus/Bahnanbindung

wie schnell möchten sich an diesem Standort jetzt Gastronomen ansiedeln?

wenn jetzt das noch durch weitere Aktivitäten wie "Spiele-Cafe" aufgewertet wird, dann könnte sich das sogar tragen  :think:

sobald das eine Parkplätze finanziert, profitiert das andere ebenfalls durch diese Erreichbarkeit und wird stärker angenommen, so dass es weitere "Anbieter für Freihzeit&Shoppen&Supermarkt" zieht - Akkumulation halt, um die kritische Größe als Center zu erreichen

nimm die Parkplätze (Abtransport der Einkäufe) und siehe die gänige Innenstadtverödung

(oder Codeschließfächer in echt abgeranzten Industriegebietecken, wo ich keinem empfehle, nach der Arbeit im Dunkeln sein neues Hochwertzeugs abzuholen)



Offline ToBored

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #97 am: 14.08.2022 | 16:34 »
Verteilerzentrum meint nicht Abholzentrum, sondern einen Punkt der im Logistik Netzwerk zur Verteilung von Gütern auf andere Transportmittel genutzt wird. Für den Lieferservice den Amazon aufbaut, um von Lieferdiensten wie DHL unabhängiger zu werden und Angebote wie Amazon Fresh überhaupt anbieten zu können, benötigen die überall im Liefergebiet möglichst engmaschig Lieferzentren, das sind im Endeffekt schlichtweg Lagerhallen mit einem recht kleinen Bereich zum Sortieren beim Auslieferungsbereich. Da jetzt einfach noch eine Verkaufsfläche vor zu setzen und das Lager doppelt zu nutzen ist da recht einleuchtend.

Aber wieder weg von Amazon hin zum Rollenspielladen.
Die Idee ist folgendermaßen. Du hast physische Läden. Diese Läden haben eine angeschlossene Gastronomie(die zu dir gehört die muss sich nicht ansiedeln oder so, das ist Teil des Konzepts). Zusätzlich hast du Buchbare Räumlichkeiten. Regelmäßig organisierst du Events, wie Cons, Turniere, Diskussionsrunden, etc. zu denen es dann je nach dem auch Rabatt Aktionen auf passende Artikel gibt. Dazu gibt es einen Online-Shop, der ist nicht Laden spezifisch, sondern den nutzen ganz viele andere Läden die andere Zweigstellen sind oder Kooperationspartner.
Erweiterbar wäre das durch eine angeschlossene Werkstatt(ähnlich eines Makerspaces oder Fab Labs) wo Leute Dinge rund um das Hobby herstellen können(Miniaturen, Spielplatten, Kleidung, etc.). Und/Oder ein VTT Abo. Beides könnte durch ein Mitgliedsschafts-Modell vertrieben werden, vielleicht mit unterschiedlichen Stufen wie z.B. beim neuen PS Plus Dienst, nachdem dort PS Now integriert wurde.

Rechtlich würde ich das als eine Verbundstruktur von Genossenschaften aufziehen. Jeder Laden wäre eine eigene örtliche Genossenschaft. Um die Angebote des Mitgliedsschafts-Modells würden über die Mitgliedsschaft in der Genossenschaft vertrieben, die darf nämlich wie Vereine Mitgliedsbeiträge verlangen. Die Events würden je nachdem von Mitgliedern, Angestellten und externen veranstaltet werden. Ziel wäre es das jede örtliche Genossenschaft in den örtlichen Szenen verankert wäre und dort auch die Rolle eines Vereins ausfüllen würde. Haupteinnahmequelle der örtlichen Genossenschaften wäre wohl der Gastronomie Bereich, der ein Thematisches Cafe darstellt. Raumbuchungen und eventuelle Werkstatt wären eher Mitgliederpflege. Für alles würde ich durchaus auf die Möglichkeit der Rückvergütung beim Mitgliedergeschäft zurückgreifen. Diese örtlichen Genossenschaften würden dann eine übergreifende Genossenschaft bilden. Diese würde sich um das Betreiben einer Online-Shop Plattform kümmern, überregionale Events veranstalten, die Vertretung gegenüber der Öffentlichkeit, Verlagen und Politik übernehmen(als eine Art Interessenverband) und im besten Fall auch als Großhändler fungieren(wobei ich mich hier im speziellen nicht genug mit der konkreten Marktsituation auskenne um sagen zu können ob dies so einfach zu etablieren wäre) zumindest würde sie aber die Verhandlungen mit dem Großhandel und den Verlagen bündeln. Die Gewinne aus dem Online-Handel würde dann über Rückvergütungen und Gewinnausschüttungen an die örtlichen Genossenschaften und eventuell die einzelnen Mitglieder verteilt.
Ziel ist es also nicht Gewinne zu machen, sondern einen Mehrwert für die Szenen zu schaffen und dabei möglichst bei 0 raus zu kommen, bei einer Gewinnrate die zukünftige Investitionen ermöglicht.

Offline Runenstahl

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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #98 am: 14.08.2022 | 17:27 »
Ja. Wie Raven Nash schreibt: dein gesamter Beitrag bezieht sich auf deutschsprachige Bücher. So auch die Annahme, man könne die Bücher einfach über den normalen Buchhandel beziehen. Die deutschen Buchhändler sind nämlich an dermaßen unfähige Großhändler angebunden, dass sie alles abseits des deutschen 08/15 nicht kriegen. Gilt übrigens nicht nur für Rollenspielkram, sondern beispielsweise auch für Romane, Sach- und Fachbücher. Meine örtliche Buchhändlerin verliert dadurch jährlich rund tausend Euro Umsatz, die ich dann doch beim bösen A lassen muss, weil sie die englischsprachigen Sachen einfach nicht (oder nicht in erträglicher Zeit) beschaffen kann, so sehr sie sich auch bemüht.

Macht Sinn.

Ich selbst kaufe auch viele Englisch-Sprachige Produkte. Meine Buchhandlung hat allerdings noch nie ein Problem gehabt englischsprachige Werke zu bekommen (oder in anderen Fremdsprachen was das angeht). Ich habe allerdings auch keinen Kummer damit wenn es mal ein paar Wochen dauert weil der Großhändler den Titel nicht hat und es ein "Besorgungstitel" ist. Das ist natürlich im Vergleich zum "bösen A" (tm) wo es in 1-2 Tagen vorliegt ein deutlicher Nachteil. Ich muß gestehen das es mir auch gut genug geht das ich nicht jeden Euro zweimal umdrehen muß und es mir bei Büchern spare nachzugucken wo es nun ein paar Euronen günstiger ist (bei größeren Einkäufen mache ich das schon und da schlägt A den Fachhandel dann meist um derartige Längen das mein guter Wille die Dinge Lokal zu kaufen nicht ausreicht... ich lasse mich aber auch nicht im Fachhandel beraten sondern hole mir meine Meinungen durch ausgiebige Recherchen.... also 10-30 Minuten im Internet ;) ).
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Re: Braucht es den "Rollenspielladen" heute noch?
« Antwort #99 am: 14.08.2022 | 19:43 »
Ich kann den Wunsch nach einem Rollenspielladen in der besagten Form nachvollziehen, aber lässt sich das tatsächlich mit Preisen umsetzen, welche dann von den anvisierten Kunden getragen werden?

Mein Eindruck ist z.B. beim Unperfekthaus Essen, dass die sich aus dieser Zielgruppe (gemessen an den von mir wahrgenommenen Spieleterminen z.B. über spontacts vorher und nachher) herausgepreist haben. (9€ für Getränkeflat)

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...