Autor Thema: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele  (Gelesen 12260 mal)

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Offline YY

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #175 am: 8.07.2022 | 17:04 »
Submachinegun ist auch so ein Punkt, das habe ich früher auch schon falsch verstanden und mich über die Schadenswerte gewundert — wer kommt auch auf die Idee, dass SMG korrekterweise als MP übersetzt werden muss?

Unter anderem deswegen brauchts zu jeder Waffe ein Bild und eine Kaliberangabe ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Boba Fett

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #176 am: 8.07.2022 | 17:33 »
Unter anderem deswegen brauchts zu jeder Waffe ein Bild und eine Kaliberangabe ;D
...nicht zu vergessen, die Zahl, wieviele Runden sie schiessen kann. -scnr-

 :btt:
Kommen wir mal zu dem eigentlichen Thema, das im Topic steht:
Wie sieht es denn eigentlich mit der Übersetzungsqualität 'deutscher Rollenspiele' aus?
DSA5 ist doch in anderen Sprachen erhältlich. Wie ist denn da die Qualität?

Und wie steht es eigentlich mit der Übersetzungsqualität von Rollenspielen, die auch ins deutsche übersetzt wurden, in anderen Sprachen als deutsch aus?
Wie sieht es denn mit D&D oder Pathfinder in anderen Sprachen als englisch und deutsch aus? (oder Cyberpunk, 2d20 Systeme, Free League RSPs, was auch immer)
Sind da auch so Schmankerl drin oder ist das alles immer piko bello?
Bitte nicht als whataboutism verstehen, aber vielleicht jammern wir hier nur auf unverschämt hohen Niveau.
Kann jemand was dazu sagen? Auch etwas zu der Vielzahl der in eine bestimmte Sprache übersetzten Systeme?
Müssen wir neidisch zu anderen Sprachräumen blicken, oder geht es uns eigentlich verdammt gut in Sachen Angebotsmenge des eingedeutschten und Qualität?
« Letzte Änderung: 8.07.2022 | 17:50 von Boba Fett »
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Offline postkarte

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #177 am: 8.07.2022 | 17:50 »
Eine Sache, die auf jeden Fall nichts mit dem Übersetzen zu tun hat, aber in meinen Augen viel zu häufig, immer nur bei den deutschen Ausgaben angekreidet wird, ist das schlechte Lektorat.

Ganz ehrlich, was Ulisses im Durchschnitt auf deutsch abliefert ist qualitativ nicht schlimmer als die englischen Originale bei Modiphiuso, Pinnacle oder Catalyst. Bei letzteren gilt sogar das Gegenteil: die deutschen Shadowrun Ausgaben sind besser erratiert als die englischen Ausgaben. 

Was ein Problem ist, ist eher der Versuch das Layout und Seitenzahlen möglichst zu übernehmen, was zu sehr kleiner Schrift führt. Das ist zwar auch nicht die Qualität der Übersetzung im eigentlichen, aber es mindert die Qualität der deutschen Ausgaben doch schon sehr.

Offline Sosthenes

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #178 am: 8.07.2022 | 18:04 »
Wie sieht es denn eigentlich mit der Übersetzungsqualität 'deutscher Rollenspiele' aus?
DSA5 ist doch in anderen Sprachen erhältlich. Wie ist denn da die Qualität?

Bei DSA5 ganz gut, soweit ich das gesehen habe. Die hatten aber halt auch zwei Vorteile:

1) Eine lange Geschichte von DSA Übersetzungen. Angefangen mit den alten Computerspielen, wo ja die Begrifflichkeiten (DSA3 damals) auch schon dabei waren. DSA 4.0 wurde auch mal versucht, das Basis-Spiel wurde auch auf Englisch übernommen (und damit die einzige Version davon mit Errata und als Hardcover). Da wurde noch sehr viel etwas wörtlich und wörterbücherlich übersetzt - wenn ich mich recht erinne hatten die "Auelfen" einfach einen Namen den man unter "Au" im Langenscheidt findet, aber den praktisch kein Anglo benutzt, nicht mal altertümlich. DSA5 ist sauberer in der Hinsicht.

2) Deutsch ist eine sehr undankbare Zielsprache, umgekehrt nicht so. Und grobe Worstellungsfehler hat man auch nicht unbedingt. Solange man jetzt nicht die beliebten Halbseitensätze beibehaltet, kommt man recht gut weg.

Sonst fallen mir bei anderen Sprachen ins Englische eher die Negativbeispiele ein, z.B. Cadwallon.
Fria Ligan scheint recht gut angenommen zu werden.

Offline AndreJarosch

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #179 am: 8.07.2022 | 18:27 »
Ganz ehrlich, was Ulisses im Durchschnitt auf deutsch abliefert ist qualitativ nicht schlimmer als die englischen Originale bei Modiphiuso, Pinnacle oder Catalyst. Bei letzteren gilt sogar das Gegenteil: die deutschen Shadowrun Ausgaben sind besser erratiert als die englischen Ausgaben. 

Eine Übersetzung hat immer den Vorteil, dass schon gefundene Fehler der Originalausgabe (Errata) in die Übersetzung mit eingepflegt werden können.
Eine Übersetzung ist insofern häufig eine 2nd Edition, oder zumindest eine Edition 1.1 des Originals.

Offline Aedin Madasohn

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #180 am: 8.07.2022 | 19:58 »
...oder Catalyst. Bei letzteren gilt sogar das Gegenteil: die deutschen Shadowrun Ausgaben sind besser erratiert als die englischen Ausgaben. 

im Pegasusforum hat dazu mal jemand gesagt, dass die im Original gefundenen... ...Schwachstellen... ...zur Freigabe sauber übersetzt nach Amerika gekabelt werden - und dann auch die Freigabe für erfolgt.

heißt aber noch lange nicht, dass nach dieser Pegasus-Vorarbeit  :d (die machen da einen guten Job) es englische Errata von geben würde  ;D

nachdem dann im Amiland sich das rumgesprochen hatte, kochte bei denen dann ein Forum über  >;D

man könnte also auch (kam ja schon, also) wieder fragen: Qualität von Vorlagen, die jemand (gnadenlos hoffnungsfroh ~;D ) ins deutsche übersetzen möchte und original-Inhaber-autorisches Desinteresse an Errata

da nicht ganz Rollenspiel
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Offline tartex

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #181 am: 8.07.2022 | 20:52 »
Bei DSA5 wurde über manche Begriffe gelächelt. "Middenrealm" ist nicht so günstig gewählt und bei "Rustpelt" denke ich eher an Pittsburgh.
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Offline Daniel S.

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #182 am: 8.07.2022 | 22:12 »
A handgun is a short-barrelled firearm that can be held and used with one hand.
Daher müsste es Faustfeuerwaffe heißen, denn die nutzt man mit einer Hand.

Jede Feuerwaffe die von einer Person ohne Hilfsmittel abgefeuert werden kann, ist eine Handfeuerwaffe. Egal ob mit einer oder zwei Händen. Also fallen da auch Gewehre drunter. 

Daher kann ich dir sagen, was daran schlecht ist: Es ist einfach falsch, weil Handfeuerwaffen neben Pistolen auch Gewehre usw. mit einschließt.

Praktisch für die Spieler: Ein Skill für alles.

Solange man da nicht wie in der ganzen verdammten Halo-Reihe "Seitenwaffe" drauß macht (und ja Microsoft hat glaube ich ein größeres Budget und sollte als weltweit tätiger Softwarekonzern ein bisschen was von Lokalisierung verstehen) finde ich das gar nicht mal soooo schlimm. ...  >;D

 Aber ja, ist natürlich falsch. Und spätestens seit Warhammer 40K bin ich Experte für reale und fiktive Waffen und für bescheuerte Verschmelzungen aus beiden Welten ...

P.S. Zum im Internet Begriffe recherchieren ... Ui, ui, ui ... da kommen ganz üble False Friends raus. Hat man uns schon vor vielen, vielen Jahren im Studium davor gewarnt und ist nur noch schlimmer geworden. Oft ist es ja so, dass sich ein falsche übersetzter Begriff in ein paar Übersetzungen einschleicht, der dann von anderen Übersetzern, Websiten usw. aufgegriffen wird, die denken, das steh im Internet, das muss schon so stimmen und innerhalb von Monaten oder auch Jahren verbreitet er sich wie eine Kaskade in diesen Aggregat-Seiten wie Leo und dergleichen aus.

Wenn ich tatsächlich mal einen Begriff nicht festnageln kann (der nicht ohnehin spezifisch für das Spiel ist), google ich ihn gerne, lies mir die ENGLISCHEN Sätze durch, in denen er vorkommt, um ihn im Kontext einordnen zu können und abschätzen zu können, was er ihm vorliegenden Fall bedeuten könnte und dann nehme ich mir ein gutes, altes Englisch-Englisch Lexikon wie das Collins oder das Oxford Dictionary und lies mir die dort meist endlosen Definitionen durch ... und dann habe ich das Mistding festgenagelt. Das kommt zum Glück nicht so oft vor, weil das ist tatsächlich eine Schweinearbeit.

« Letzte Änderung: 8.07.2022 | 22:32 von Daniel S. »

Camo

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #183 am: 8.07.2022 | 22:26 »
Solange man da nicht wie in der ganzen verdammten Halo-Reihe "Seitenwaffe" drauß macht (und ja Microsoft hat glaube ich ein größeres Budget und sollte als weltweit tätiger Softwarekonzern ein bisschen was von Lokalisierung verstehen) finde ich das gar nicht mal soooo schlimm. ...  >;D

 Aber ja, ist natürlich falsch.

Ah, "Sidearm". ;)
Wobei das "Seitengewehr" ja tatsächlich keine Schußwaffe ist, auch wenn das manchmal angenommen wird.

Offline YY

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #184 am: 9.07.2022 | 02:46 »
Solange man da nicht wie in der ganzen verdammten Halo-Reihe "Seitenwaffe" drauß macht (und ja Microsoft hat glaube ich ein größeres Budget und sollte als weltweit tätiger Softwarekonzern ein bisschen was von Lokalisierung verstehen) finde ich das gar nicht mal soooo schlimm. ...  >;D

Ist immerhin nicht falsch, aber holprig und kennen in der Zielgruppe zu wenige.
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Offline Settembrini

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #185 am: 9.07.2022 | 08:00 »
@Genosse Boba:
Die Ausgrenzung der nicht-schwurbelnden Bevölkerung hat mehrer Dimensionen, Übersetzungen sind definitiv ein Teil. Kirilow und ich haben da in der letzten dt.  Folge (37) ne längere Zeit drüber gesprochen. Markant war dann im Nachgang, daß Rumpel meinte: "mit Blue-Collar RPG meinte er ja Oberschicht SPIELT Blue-Collar SCs, nicht, Arbeiter spielen RPGs"...mehr bourgois geht kaum, Herr von Rumpel!  :-*

Faktisch war das z. B. bei uns so, daß ich als Jugendlicher oft englische Sachen geschenkt bekam, als die Deutschen rauskamen. Also die Mechwarrior-Rundenmitglieder haben sofort Neuerscheinungen auf englisch gekauft, aber sobald die auf Deutsch rauskamen dann ersetzt. So kam ich an eine Menge runtergereichter Sachen. Ich hatte ja damals kein Geld. Das war im Kleinen gelebte Solidarität.

Aber auch Sujets und Habitus sind ggf. große Ausgrenzer. DSA ist bekanntermaßen für mich da ganz vorne, wo aktiv seitens der Redax und Fans die angeblichen "Powergamer" und "Regelfuchser" abgekanzelt wurden (und werden?). Cthulhu ist fast schon Lächerlich, wenn man sieht, wie steil die auf die 20er Jahre gehen, aber alle sind Oberschicht. Neulich war nen LARP, der ausdrücklich zwar LBTQ* und aller Herren Länderherkünfte als volkommen gleich annahm (kontrafaktisch für die 20er), aber alle MUSSTEN Studenten spielen. Meine Anfrage, ob man auch Arbeiter, Dienstboten o. ä. spielen durfte wurde mehrfach überhört...selbst Downton Abbey, romantisierender Tory-Schmachtfetzen war da inklusiver...

Das D&D 5 Ding erlebe ich als Erschließung der Graphik- und Webdesigner als Publikum. Die sind tatsächlich ein neuer Kreis, durchaus prekär und unstudiert, aber so dermaßen voller Internet-Anglizismen, daß ich nicht genau weiß, wie sehr die Übersetzungen kaufen. Auch da bedeutet Inklusivität etwas Individuelles (Herkunft & sexuelle Vorlieben), nichts Gesellschaftliches.

In meiner Wahrnehmung sind das tatsächlich alles Elemente des Klassenkampfs von oben.

Um dem auch im OSR-Bereich entgegenzuwirken, übersetzen wir OSRIC für lau und Jedermann, freut Euch auf baldige Webseiten!

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« Letzte Änderung: 9.07.2022 | 08:03 von Settembrini »
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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #186 am: 9.07.2022 | 08:46 »
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Offline Settembrini

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #187 am: 9.07.2022 | 08:59 »
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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #188 am: 9.07.2022 | 09:25 »
Settembrini: Klassenkampf im Rollenspiel ist hier wohl OT. Bevor wir das Thema hier entführen, mach bei Interesse gern ein neues auf. Ich beteilige mich dann.
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Offline Settembrini

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #189 am: 9.07.2022 | 11:10 »
Settembrini: Klassenkampf im Rollenspiel ist hier wohl OT. Bevor wir das Thema hier entführen, mach bei Interesse gern ein neues auf. Ich beteilige mich dann.

Danke, aber ich verliere bei ausgegliederten Threads quasi sofort das Interesse. Die Hauptargumente haben wir ja schon gebracht. Bei Gelegenheit machen wir dann weiter, wenn es sich ergibt!
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Offline Boba Fett

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #190 am: 9.07.2022 | 12:16 »
Settembrini: Mach doch ein Podcast draus und lade mich ein...
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Achamanian

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #191 am: 9.07.2022 | 14:08 »
@Genosse Boba:
Die Ausgrenzung der nicht-schwurbelnden Bevölkerung hat mehrer Dimensionen, Übersetzungen sind definitiv ein Teil. Kirilow und ich haben da in der letzten dt.  Folge (37) ne längere Zeit drüber gesprochen. Markant war dann im Nachgang, daß Rumpel meinte: "mit Blue-Collar RPG meinte er ja Oberschicht SPIELT Blue-Collar SCs, nicht, Arbeiter spielen RPGs"...mehr bourgois geht kaum, Herr von Rumpel!  :-*

Da ist was dran ... wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss: Wenn von Superhelden-RSPs die Rede ist, dann wird gemeinhin auch nicht davon ausgegangen, dass das RPGs sind, die von Superhelden gespielt werden. Oder das Fantasy-RPGs von Elfen und Zwergen gespielt werden. Oder bei Personengruppen, die es wirklich gibt: Agenten-RPGs sind RPGs um Agenten, nicht für Agenten. Und in meinem auslösenden Beitrag hier habe ich auch klar dargelegt, dass es mir um die Inhalte der RSPs geht, nicht um die Frage, wer die spielt. Von daher scheint mir das Missverständnis etwas absichtsvoll ...

Aber es stimmt natürlich, dass die Beziehung zwischen Inhalt und "Wer spielt das?" im Kontext von Diversity- und Inklusions-Debatten diskutiert wird und auch zu diskutieren ist. Dazu gehört es auch, wie legitim es ist, real existierende Menschen einfach als Quelle von Klischees zu missbrauchen, die man für das eigene Spiel ausschlachtet. Von daher steckt hinter meiner stillen Vorannahme, dass es um den Inhalt des Spiels und nicht die spielenden geht, schon ein Problem.

Mir fällt dabei übrigens auf, dass RSP für mich auch zu den Sachen gehört, die mich noch am ehesten aus meinem Akademikerdunstkreis rausgeführt hat, das waren/sind durchaus nicht alles Leute mit Abi oder aus Akademikerfamilien (allerdings schon in der Mehrzahl).

Offline Heptor Coleslaw alias Ogerpoet

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #192 am: 9.07.2022 | 16:07 »
Um dem auch im OSR-Bereich entgegenzuwirken, übersetzen wir OSRIC für lau und Jedermann, freut Euch auf baldige Webseiten!
Wie...? Was...? Wo...? Eine OSRIC Übersetzung auf deutsch?
Das ist ja voll an mir vorbeigegangen.
@Settembrini: Ich bin begeistert! Kann man dazu mehr erfahren?
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Offline Koruun

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #193 am: 9.07.2022 | 18:25 »
Ah, seid ihr das hinter dem Alrik-Wiki (Abenteuer- und Labyrinth-Regelinformationskompendium)?

Die Seite hab ich schon letztes Jahr den nicht so englischaffinen Mitspielern empfohlen. Super Sache.  :d
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"Once the veneer of fantasy is stripped off, the setting terrestrialized, and the orcs recognized as human, then, all the classic themes of Western racist thought become immediately visible."
Charles W. Mills - THE WRETCHED OF MIDDLE- EARTH

Offline takti der blonde?

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #194 am: 9.07.2022 | 18:28 »
Ah, seid ihr das hinter dem Alrik-Wiki (Abenteuer- und Labyrinth-Regelinformationskompendium)?

Die Seite hab ich schon letztes Jahr den nicht so englischaffinen Mitspielern empfohlen. Super Sache.  :d

Ist ja auch alles noch geheim und so...aber bald geht es so richtig an die Öffentlichkeit. :)

Offline Settembrini

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« Antwort #195 am: 9.07.2022 | 20:06 »
[quote author=Rumpel link=topic=123046.msg135085153#msg135085153 date=1657368506

Mir fällt dabei übrigens auf, dass RSP für mich auch zu den Sachen gehört, die mich noch am ehesten aus meinem Akademikerdunstkreis rausgeführt hat, das waren/sind durchaus nicht alles Leute mit Abi oder aus Akademikerfamilien (allerdings schon in der Mehrzahl).
[/quote]

Das ist doch schön! Und das darf man auch gerne einfordern, das zu bewahren. Und wenn technisch brauchbare Übersetzungen dazugehören, dann ist das doch schon mal was ganz konkretes. Konkreter als vieles andere.

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Offline Skolman

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #196 am: 15.07.2022 | 08:25 »
@ ArneBab
Das klingt so wie die Firma in der ich arbeite...

Offline ArneBab

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Re: Übersetzungsqualität deutscher Rollenspiele
« Antwort #197 am: 15.07.2022 | 09:28 »
@ ArneBab
Das klingt so wie die Firma in der ich arbeite...
Yikes! Ich habe dazu übrigens grade noch mehr Inspiration bekommen: https://www.draketo.de/politik/kommentare#algorithmichttps://www.vox.com/the-highlight/2019/7/6/20681186/fast-food-worker-burnout
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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