Autor Thema: Vorgefertigte Chars  (Gelesen 3337 mal)

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Offline 1of3

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Vorgefertigte Chars
« am: 27.06.2004 | 12:16 »
Das folgende Post stammt aus dem gelinkten Thread in den SL-Tipps.

Ich persönlich kann es nicht leiden, einen komplett fertigen Charakter, womöglich sogar einen sehr speziellen Charakter, "aufs Auge gedrückt zu bekommen".

Dann hast du auf dem Nordcon bei mir auch nichts verpasst. Ich mag die Technik. Es hilft mir als SL zu einem stimmungsvollen Abenteuer und als Spieler halte ich das für herausfordernd.

Ich hätte auch keine Probleme damit, wenn mir jemand für ne Kampagne nen Charakter schreiben würde. Aber sowas macht ja keiner.


Wie seht ihr das?

psycho-dad

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #1 am: 27.06.2004 | 12:27 »
Gennerel nichts dagegen. Ein forgefertigter Charakter macht mir als SL das leben leichter, weil das (zum teil doch recht zeitraubende) erstellen des Charabogens wegfällt. Desweiteren kennt man die eigenheiten der figur und kann die kampagne eher ihren stärken/schwächen anpassen. Wenn der Spieler sich also mit einem forgefertigtem chara zufriden zeigt und es grade ins konzept passt, Warum nicht ?

Offline Lord Verminaard

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #2 am: 27.06.2004 | 12:28 »
Ja gut, meine Meinung habe ich ja schon kundgetan. Wobei es natürlich sein kann, dass ich den Charakter zufällig klasse finde und eine Menge Spaß habe. Aber wenn nicht, und je spezieller der Charakter, desto höher ist dafür die Wahrscheinlichkeit, dann ist das wie Gruppenarbeit oder Hausaufgaben. Ich mache meinen Charakter lieber selbst (nicht unbedingt die Werte, aber die Figur an sich), bzw. modifiziere einen vorhandenen Archetypen und gebe ihm eine persönliche Note.
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Offline knörzbot

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #3 am: 27.06.2004 | 12:30 »
Vorgefertigte Charaktere sind auf Cons ein Muß! Vor allem bei komplexen Regelwerken. Sonst kommt man ja überhaupt nicht zum Spielen.
Als SL hat man den Vorteil, daß man bei vorgefertigten Charakteren sehr schöne Abenteuer machen kann, die genau auf die SC's abgestimmt sind. Vielleicht wäre auch der Mittelweg eine Lösung. Man erschafft die SC's zusammen mit dem SL, der den Spielern sagt, was er unbedingt für Charaktere braucht.
Die Frage ist außerdem, was hier mit vorgefertigten Charakteren gemeint ist. Nur die Ausarbeitung der Spielwerte oder auch die Hintergrundgeschichte des Charakters?

Gast

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #4 am: 27.06.2004 | 12:33 »
Meine Meinung dazu habe ich kürzlich erst postuliert:

Schwergeburt oder Retortenbaby?
Die Schwierigkeit die richtigen Con-Charaktere zu haben

Allerorten wird im Moment wieder die Frage gestellt was auf einem Con günstiger wäre, wenn der SL Charaktere für das von ihm angedachte Abenteuer gleich mitliefert oder wenn vor Ort eine Charaktererschaffung durchgezogen wird. Es gibt hierbei noch eine dritte Möglichkeit, die auch oft in Betracht kommt, nämlich die, dass die Spieler Charaktere mitbringen. Auf unserer Suche nach der günstigsten Alternative werden wir natürlich alle drei genauer unter die Lupe nehmen.

Doch die Problematik fängt noch einen Tick früher an, zu aller erst sollte der SL sich im Klaren darüber sein, was er genau vorhat: Soll es ein kurzes, knackiges, action- und bleihaltiges Abenteuer werden? Oder legt er mehr wert auf eine vertrackte Geschichte in einem ungewöhnlichen Umfeld? Vielleicht hat er das Szenario sogar um einem bestimmte Sorte Mensch gewoben. Wie sich unschwer erkennen lässt implizieren diese drei verschiedenen Szenarioarten auch schon eine unterschiedliche Handhabung der Spielercharaktere.
Das Actionabenteuer ist dabei wohl insofern am unproblematischsten als dass man hier zwischen allen Vorhaben beinahe die völlig freie Wahl hat, da es meistens von der Art der Spielercharaktere recht unabhängig funktioniert, sicher sollten diese nicht beim ersten Schusswechsel aus der Jacke gepustet respektive von dahergelaufenen Strauchdieben windelweich geprügelt  und in die Sklaverei verschachert werden, aber das kann man sicherlich günstiger regulieren als durch das Eingreifen in die Charaktere. Bei dieser Art Abenteuer wird es oft vorgezogen, dass die Spieler selbstmitgebrachte Charaktere verwenden, da sie daran schlicht den meisten Spaß haben, schließlich kennt und mag jeder einzelne Spieler seinen Charakter, aber hier sollte der Spielleiter dennoch Vorsicht wallten lassen, denn manchmal wird man mit ganz grausigen Geschöpfen konfrontiert, wie etwa einer halbelfischen-halbhexischen Rahja-Geweihten, die geschworen hat im Laufe des nächsten Jahres 100 Männer zu verführen. Für solche Grenzfälle gibt es natürlich kein Patentrezept ich für meinen Teil würde so etwas wohl schlicht nicht zulassen, doch ist dies eine ganz andere Problematik, die schon fast einen eigenen Artikel verdient hätte.
Die beiden anderen Beispiele von oben legen eigentlich nahe, dass der Spielleiter die Charaktere vorgibt wie soll er eine verschachtelte Geschichte ersinnen wenn er die Protagonisten nicht kennt oder ein charakterzentriertes Spiel aufziehen, wenn er die Charaktere nicht kennt? Sicherlich möglich auf einer Con aber sehr schwer zu realisieren.
Doch kommen wir zum Punkt: Charaktere vorgeben oder vor Ort erstellen?
Charaktere vor Ort zu erstellen hat einen dicken Nachteil: Es kostet immens viel Zeit. Zeit, die hinterher von der Spielzeit abgeht, bei Systemen wie unserem DORP – Rollenspiel oder auch bei manchen System der WoD wo die Charaktererschaffung sehr schnell von sich gehen kann ist dies sicherlich nicht weiter ein Problem, aber man stelle sich einmal vor man müsse ein Gruppe DSA4 – Charaktere auf der Con erstellen? Bisher spricht also nicht viel für diese Methode warum wird sie also oft praktiziert?
Wegen dem hohen Personifizierungsgrad mit dem eigenen Charakter. Der Spieler hat sich das Konzept komplett alleine ausgedacht, die Werte ausgewürfelt oder verteilt, das Aussehen festgelegt und ist schließlich vollkommen zufrieden. Dies ist sein Charakter mit einer ganz eigenen persönlichen Note. Nichts was einem aufdiktiert wurde. Auf einmal klingt die Charaktererschaffung vor Ort gar nicht mehr so schlecht, oder? Gerade ein Horrorabenteuer funktioniert zum Beispiel umso besser je mehr sich der Spieler mit seinem Charakter identifizieren kann, auf der anderen Seite ist aber auch gerade ein Horrorabenteuer sehr schwierig für den SL wenn er die Charaktere nicht kennt...
Die Vorteile und Nachteile von vorgefertigten Charakteren stehen denen der Con-Charaktererschaffung direkt gegenüber: Mann kann sofort mit dem spielen anfangen, der SL kann seinen Plot auf die Charaktere zuschneidern, aber die Personifizierung mit dem Charakter seitens der Spieler ist wesentlich geringer als bei der bereits genannten Alternative. Es kann im schlimmsten Fall sogar passieren, dass ein Spieler auf einem Charakter sitzen bleibt, mit dem er absolut nichts anfangen kann.
Es stellt sich also die Frage: Für welche der beiden Varianten entscheide ich mich? Es erscheint ein wenig, als könne man eigentlich nur falsch entscheiden und Murphy sorgt dafür, dass dem ganz sicher so sein wird...
Eigentlich sollte die Frage also lauten: Gibt es nur diese Beiden Extreme oder kann ich nicht versuchen einen Mittelweg zu gehen? Und die Antwort lautet: Man kann.
Einen habe ich weiter oben schon erwähnt: Die Spieler verwenden mitgebrachte Charaktere. Positiv ist, dass man direkt loslegen kann und die Identifikation mit dem jeweiligen Charakter sehr hoch ist, es bleibt jedoch der Nachteil bestehen, dass man als SL nur sehr generische Abenteuer entwerfen kann. Es kommen jedoch noch zwei neue Nachteile hinzu: Zum einen weiß man wie bereits erwähnt nie, welche Biester einem die Spieler unterjubeln wollen, wer schlägt nicht bei dem Satz „Mein SL hat den so erlaubt“ die Hände über dem Kopf zusammen und, was in meinen Augen noch viel wichtiger ist, Neulinge haben so keine Chance in ein System hineinzuschnuppern...
Einen anderen möglichen Mittelweg beschreite ich seit einiger Zeit: Ein Konzept, dass ich gerne als „Instant-Charakter“ bezeichne. Just add water and you have a character. Man geht dabei wie folgt vor: Der SL generiert Charaktere, die er in seinem Abenteuer brauchen kann und verknüpft diese auch bereits miteinander, indem er jedem eine kurze Hintergrundgeschichte schreibt, die darüber Aufschluss gibt mit welchem der übrigen Charaktere er bekannt ist und inwiefern. Soweit klingt das noch als würde man einfach Charaktere vorgeben, aber ein paar entscheidende Details sind anders: Man lässt, das Wesen sowie das Aussehen und den Namen, vielleicht sogar das Geschlecht  der Charaktere offen. Diese werden auf der Con von den Spielern festgelegt, so haben auch die Spieler eine Möglichkeit noch stark Einfluss auf ihren Charakter zu nehmen, sie fügen praktisch das Wasser hinzu. Bei System wie der WoD kann man sogar überlegen die freien Zusatzpunkte ebenfalls von den Spielern verteilen zu lassen.
Die Vorteile dieses Systems liegen auf der Hand: Der SL hat Charaktere, die er gebrauchen kann und die über eine ausgefeilteres Beziehungsgeflecht verfügen als eine auf dem Con zusammengewürfelte Truppe. Die Spieler haben noch großen Einfluss auf ihre Charaktere und so einen recht hohen Identifikationsgrad mit der ihm. Da ferner der Großteil des organisatorischen Teils der Charaktererschaffung, zum Beispiel das Verteilen respektive Auswürfeln von Attributen und Fertigkeiten, bereits durch SL zu hause erfolgte braucht man dafür auch nicht wirklich lange und meist kann man nach ca. 15 Minuten auch mit dem eigentlichen Spiel loslegen.
In meinen Augen der sinnvollste Kompromiss zwischen dem vorgefertigten Retortenbaby  und der vor-Ort-Schwergeburt. Es handelt sich hierbei sicher nicht um eine riesige Innovation,  sondern eher um eine Vorschlag zu Detailverbersserung, aber ich habe bisher durchweg positive Erfahrungen gemacht und würde mich freuen, wenn ihr es auch einmal ausprobieren würdet.

Preacher

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #5 am: 27.06.2004 | 12:36 »
Ich persönlich fertige meine Chars natürlich auch lieber selbst an - aber gerade für One-Shots, vor allem auf Cons, wenn man vom System noch keinen Schimmer hat, nehm ich auch gerne mal nen vorgefertigten - spart einfach Zeit und Mühe - und ne persönliche Note verpassen kann man dem auch.
Zumal bei vorgefertigten Chars eher die Spielwerte als die Hintergründe/Motivationen im Vordergrund stehen. Warum der Char so handelt wie er es tut (und wie genau er überhaupt handelt) bleibt ja immer noch dem Spieler überlassen.
Bei Paranoia hab ich bislang immer vorgefertigte Chars ausgegeben - zum einen, weil es von Vorteil ist, wenn die Spieler so wenig wie möglich von den Regeln verstehen und zum anderen, weil es bei Paranoia ehe weniger auf eine tiefenpsychologisch en Detail ausgefeilte Charakterdarstellung mit feinen Nuancen geht...

psycho-dad

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #6 am: 27.06.2004 | 12:36 »
[...]
Die Frage ist außerdem, was hier mit vorgefertigten Charakteren gemeint ist. Nur die Ausarbeitung der Spielwerte oder auch die Hintergrundgeschichte des Charakters?[...]

Ich denke, eine mischung aus beidem:

Wenn die Spieler sich nicht mit den werten der figur auseinandersetzen wollen, sondern lieber den hintergrund gestallten, dan wird halt der hintergrund entworfen und ein passendes "Heldenwerteposter" drübergepappt.

Wenn andererseits die werte dem spieler das wichtigste sind, dann entwirft man die ausführlich und klatscht eine  passende portion hintergrundgeschichte drauf.

Oder man macht alles fertig, bietet es dem Spieler an und der sucht sich das für ihn passendste raus.

Angelizer

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #7 am: 27.06.2004 | 12:42 »
Am besten man spielt ein System, bei dem beides miteinander korrespondiert und das eine ohne das andere nicht funktioniert....  :d

Detritus

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #8 am: 27.06.2004 | 17:51 »
Naja, Ich hatte das ganze auch mal mit vorgefertigten Chars und das problem war das mein char nicht der Leiterchar war sondern der 2.Spieler der sich auf diese Art von Spiel nicht verstand. :q Auf nem Con in Ordnung da ändere ich halt mal just das Auftreten meines Chars n bissel .. 8). ,oder leite den anderen Char spielerisch ;), aber das war in einer Gruppe mit der schon länger gespielt habe. Sowas sollte aber in aller Regel nicht vorkommen und da man auf einem con max. die hälfte der Spieler kennen sollte kann sowas schon gut vorkommen.
wobei uích die Methopde den Schwerpunkt der Chars Festzulegen mit am besten finde :d

Gast

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #9 am: 27.06.2004 | 17:53 »
Meine UA-Kampagne begann im übrigen mit einem OneShot, der dann "ausuferte".
Ich fragte ob die Spieler ihre Charaktere selber machen wollten oder ob ich mich darum kümmenr sollte, die Spieler waren einstimmig dafür von mir vorgefertigte Charaktere zu bekommen.
Die spielen sie auch jetzt noch ... in der Kampagne.

Edit: Ich habe die Charaktere nach dem oben geschilderten Muster entworfen.
« Letzte Änderung: 27.06.2004 | 18:04 von Marcel Gehlen »

Raven

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #10 am: 27.06.2004 | 17:59 »
Ich halte das nicht so streng... es ist schließlich ein Spiel, bei der man sich der eigenen Vorstellungskraft bedinen soll um in eine fantastische Rolle zuschlüpfen, durch die internsten Wünsche oder Ideen verkörpert werden.
Spieler die zu faul sind einen Held zu generieren sind meist auch lustlose spieler.

Mein Fazit:
One shots: IMMER! Eine Abwechslung, bei der man sich aus den eigenen Problemen(bzw. denen des Helden) lösen kann, um einfach mal nur Spaß zu haben und ein neues System oder neue Leute kennen zu lernen.
Ansonsten: MAximal eine Typ beschränkung("Wir brauchen einen Kämpfer, einen Magier, einen Naturkundler und einen Dieb! Oder wenigsten Helden mit entsprechenden Fähigkeiten dazu! Wer macht was, und wie macht ers?")

Offline Grungi

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #11 am: 27.06.2004 | 18:05 »
Es kommt auch stark auf das System an. DSA 4 sind vorgefertigte Charaktere oder Instant Charaktere wohl unabdingbar, bei Feng Shui reicht es wohl nur zu sagen, wir brauchen das und das, und der rest wird direkt erstellt.
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Offline Dash Bannon

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #12 am: 27.06.2004 | 22:50 »
also auf Cons halte ich vorgefertigte Chars für sehr sinnvoll..

gerade weil es ja ein one-shot ist, hat man als SL vielleicht keine Zeit irgendwelche sonder-Spezial-Chars einzubauen.
als Kompromiss könnte man ja Chars vorfertigen, die noch 'Punkte' übrig haben, also man überlässt den letzten Schliff dem Spieler.
Kommt natürlich, wie immer, auch aufs System an, d.h. wie kompliziert/zeitaufwendig ist die Charerschaffung...gehts schnell und einfach, braucht es natürlich keine vorgefertigte Chars und wenn der SL gewisse 'Char-Typen' benötigt, kann er das ja vorher sagen (z.B. 'einer sollte sich mit Computern auskennen'), das lässt ordentlich Spielraum, sprengt aber auch nicht das Abenteuer..
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Offline Vale waan Takis

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #13 am: 28.06.2004 | 14:00 »
Ich verteile ganz gerne vorgefertigte Chars, aber dann auch hauptsächlich auf CONs  und mit genug Freiraum für die persönlichen Interessen der Spieler.
D.h. wie jemand den Char ausspielt würde ich nie im Leben versuchen vorzugeben, es geht ja nicht nur um mich und dass ich MEIN Abenteuer spielen kann, sondern darum dass alle ihren Spass haben (manche SL vergessen sowas anscheinend ganz gerne mal wenn sie vorgegebene Chars ausgeben).

Einmal hatte ich relativ viel für ein Cthulhu Abenteuer vorgegen, Chars mit Werten, Hintergrundgeschichte und einigen Grundsätzlichen Charakterzügen, die derjenige haben sollte. Aber selbst da konnten die Spieler noch einiges selbst bestimmen und alle hatten ihren Spass.

Als Spieler baue ich mir natürlich am liebsten selbst meine Chars zusammen, habe aber auch kein Problem damit einen (in gewissem Rahmen) vorgegebenen Char zu spielen. Es sollte halt nicht unbedingt so laufen:
"DU spieltst jetzt Adebar den Magier, hier seine Werte, er ist ein rücksichtsloses A..loch und liebt es Intrigen zu spinnen. etc."
Das muss nun nicht sein, eine gewisse Auswahl brauch ich halt doch...
Naja man muss halt (wie so oft) einfach mla vorher drüber reden  ;)
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Offline Lord Verminaard

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #14 am: 28.06.2004 | 14:14 »
Ist natürlich auch immer die Frage, wie speziell die vorgefertigten Charaktere sind. Wenn die Vorgabe lautet: "Du bist ein Krieger und auf der Suche nach deiner  entführten Schwester", ich bekomme fertige Werte und kann mit ansonsten selbst überlegen, wie mein Krieger so drauf ist und was für ein Verhältnis er zu seiner Schwester hat, dann finde ich das völlig in Ordnung (Marcels Instant-Methode).

Aber wenn ich erstmal zwei DIN-A4-Seiten Charakterhintergrund bekomme, komplett mit Namen, Geschlecht, Aussehen, Beziehung zu anderen Charakteren (du magst die Magierin, weil...), Persönlichkeit (du kannst Schwächlinge nicht ausstehen), Rollenspiel-Tipps (du bist eher schweigsam und mürrisch), gleich noch ein paar passenden Zitaten dazu und einer ganzen Reihe Informationen für das Abenteuer, die man dann "auf Zuruf" des SL einbringen soll, dann verspüre ich nicht übel Lust, gleich wieder vom Tisch aufzustehen.
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Offline Vale waan Takis

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #15 am: 28.06.2004 | 14:16 »
@Vermi

Genau so isses
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Offline Faryol

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #16 am: 28.06.2004 | 14:26 »
Also wenn die Gruppe ein neues System testet oder für die Vorbereitung eines one-shots keine Vorlaufzeit hat (üblicherweise bei Cons) sind vorgefertigte Chars oder auch Archetypen unabdingbar und nützlich!
Wenn ein SL bestimmte Vorstellungen für eine Kampagne hat, sollte er auch die freiheit haben seinen Spielern bestimmte Konzepte vorzugeben und sie in der Wahl ihrer Charaktere zu steuern. Die Ausarbeitung obliegt dann wiederum den Spielern selbst.

Was auch in diese Richtung zielt und ich an sich nicht gut heisse, ist "Char-sharing", sprich einen Char von 2 oder mehr Leuten spielen zu lassen.
Das durfte ich mal machen, als ich in DSA (4) reinschnupperte. Der Schurke der Gruppe (glaube Taschendieb) war an diesem Abend nicht da und ich durfte dem Char übernehmen. Nun habe ich halt vom Schurken eine andere Auffassung - sicher hat sich der Spieler auch was bei seinem Char gedacht - und ich fand es schon ein wenig seltsam, dass der Char mit Dittrichen ausgestattet war, aber die Fähigkeit nicht geskillt hatte. Meinem Würfelglück war es dann zu verdanken, dass er an diesem Abend ein meisterhafter Einbrecher abgab!  ;D

Was ich damit sagen will, ist die Problematik beim Char-sharing, sich in das Konzept des "Erschaffers" hinainzuversetzen und auch die restliche Gruppe hat es letztendlich immer mit einer anderen Persönlichkeit zu tun.


   
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Offline Lord Verminaard

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #17 am: 28.06.2004 | 16:37 »
Das Problem des "Aufobtruierten" wird natürlich verschärft, wenn der SL sein Abenteuer für genau 4 (oder 3 oder 5) Charaktere konzipiert und jedem eine Schlüsselrolle zuweist und man dann als letzter an den Tisch kommt, also keine Auswahlmöglichkeit mehr hat. Dann lieber so ca. 10 Archetypen bzw. Instant-Charaktere, die alle in das Abenteuer hineinpassen.

Es ist ja übrigens auch nicht so, dass man unbedingt ganz genau vorbereitete Charaktere braucht, um diese im Vorwege mit persönlichen Motivationen ausstatten zu können. Man kann ja auch vier bis sechs einigermaßen universelle denkbare Motivationen vorbereiten und diese dann mit wenig Aufwand auf die Charaktere, die sich die Spieler aussuchen, anpassen. Da kann man dann die Spielern sogar in die Entscheidung einbinden ("hm, wie wäre es, wenn ihr beide Geschwister seid? Nicht so gut? Na schön, dann...") Halte ich persönlich für die eleganteste Methode und ist mit etwas Erfahrung und Flexibilität auch durchaus umsetzbar.

In meinen Augen ist die Kunst des Leitens auf Cons gerade, ein flexibles Abenteuer zu gestalten und dieses vor Ort an die Charaktere anzupassen.
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Offline Lady of Darkness

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #18 am: 29.06.2004 | 13:01 »
Sicher, auf Cons erleichtert es das spielen und ist durchaus ok. Aber wenn ich einen Char länger spielen will, dann mache ich ihn lieber selber.
Ich möchte gerne wissen was das für ein Wesen ist und was seine Eigenheiten sind und wenn ich es mir selber überlegen kann, dann kann ich den Char besser spielen.

Offline Bad Horse

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #19 am: 29.06.2004 | 13:37 »
Ich baue für Cons normalerweise etwas mehr Chars, als tatsächlich notwendig sind. Da haben die Spieler dann ein paar mehr Wahlmöglichkeiten...

Da ich auf Cons häufig Ars leite, das eine sehr langwierige Charaktererschaffung hat, habe ich angefangen, mir eine Datei mit generischen, leicht zu verwendenden Charakteren anzufertigen. Das hat den Vorteil, das man gleich losspielen kann... Wenn jemand irgendwas ändern will, darf er das gerne machen, ich bin auch mit mitgebrachten Chars zufrieden (wenn sie nicht total daneben sind). Meistens endet das darin, daß die Spieler ihre Chars hinterher behalten wollen...  ;)

Für andere Sachen (nicht-Cons) mach ich keine Chars (außer in besonderen Fällen - eine Freundin von mir baut gar nicht gern Chars, und da hab ich ihr ihre Ars-Charaktere zusammengebaut. Ich kenn sie aber auch gut und weiß, was sie gerne spielt...), das müssen die Leute schon selber machen... wobei, bei unserer Serpentia-Runde (die sich aus einer Con-Runde entwickelt hat) ist der dienstälteste Char ein von mir vorgebauter...
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline CrazyDwarf

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Re: Vorgefertigte Chars
« Antwort #20 am: 29.06.2004 | 14:55 »
Also ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Abhängig vom System sind Archetypen/präparierte Charaktere gerade auf Con's/für one shots eine sehr feine Sache wenn sie mit einer groben Vorgabe ihrer Motivation fürs Abenteuer geliefert werden. Das spart Zeit und (dem SL) Nerven ("Aaaagh... wie bau ich den jetzt ein?")

Abhängig vom System kann sich das (ein)bauen von Charakteren natürlich mehr oder weniger lange dauern.
"Nimmermehr"